12.07.2021, 18:04
(12.07.2021, 17:47)Gast schrieb:(12.07.2021, 17:32)Gast (habe ich geschrieben) schrieb: Materielles ZR von Kaiser geht weit über das Alpmann-Skript hinaus. Jedenfalls, wenn man das Kaiserskript richtig durcharbeitet. Also, wenn man zusätzlich noch viele Urteile liest. Kaiser verweist locker auf 2.000 - 3.000 obergerichtliche Urteile, meist BGH.
Das mat. ZR von Alpmann ist skriptmäßiger aufgebaut. Mit mehr Übersichten. Allerdings findet man die dort angegebenen Urteile nur erschwert, weil die oft nur auf die RÜ verweisen. Vielleicht sollte man zuerst das Alpmann-Skript schnell durchlesen und anschließend noch einmal das Kaiserskript?
Oder man verzichtet weitestgehend auf die Skripte und lernt mit Assessorklausuren und liest alles im Palandt nach, damit man den Umgang mit dem Kommentar lernt. Wenn man weis wo was steht, findet man es im Ernstfall schneller.
Beim mat. Strafrecht kommt - wenn überhaupt - nur das Kaiserskript in betracht. Das von Alpmann kann man ganz und gar vergessen. Möglicherweise das Kaiserskript nur als Ergänzung verwenden. Ansonsten verstärkt auf den Fischer setzen. Den kleinen handlichen Kommentar sollte man kennen; er sollte dein bester Freund werden.
ZPO lerne ich mit dem Hemmerskript. Bin aber noch am Anfang und kann noch nicht soviel zum Skript sagen.
Hast du zufällig auch noch einen Vergleich im Öffentlichen Recht? Da fand ich Alpmann im ersten Examen eigentlich sehr stark.
Ich bin wohl angesprochen, bin aber für weitere Tipps sehr dankbar!
Öffentliches Recht kann ich gar nicht. Da werde ich mir für das materielle Recht das Alpmannskript holen. Ich denke das ist im Gegensatz zum Kaiserskript verständlicher/übersichtlicher. Das ist aber nur mein erster Eindruck, nach kurzem durchblättern in der Buchhandlung.
Auf Kintz und Co. werde ich im Prozessrecht ganz verzichten. Da hole ich mir auch nur ein Skript. Welches aber besser ist - Kaiser oder Alpmann - weis ich auch nicht. Jedenfalls sind es von Alpmann 2 Skripte und von Kaiser nur eins. Vielleicht kann jemand was zu denen schreiben.
12.07.2021, 19:29
(12.07.2021, 17:47)Gast schrieb:(12.07.2021, 17:32)Gast schrieb: Materielles ZR von Kaiser geht weit über das Alpmann-Skript hinaus. Jedenfalls, wenn man das Kaiserskript richtig durcharbeitet. Also, wenn man zusätzlich noch viele Urteile liest. Kaiser verweist locker auf 2.000 - 3.000 obergerichtliche Urteile, meist BGH.
Das mat. ZR von Alpmann ist skriptmäßiger aufgebaut. Mit mehr Übersichten. Allerdings findet man die dort angegebenen Urteile nur erschwert, weil die oft nur auf die RÜ verweisen. Vielleicht sollte man zuerst das Alpmann-Skript schnell durchlesen und anschließend noch einmal das Kaiserskript?
Oder man verzichtet weitestgehend auf die Skripte und lernt mit Assessorklausuren und liest alles im Palandt nach, damit man den Umgang mit dem Kommentar lernt. Wenn man weis wo was steht, findet man es im Ernstfall schneller.
Beim mat. Strafrecht kommt - wenn überhaupt - nur das Kaiserskript in betracht. Das von Alpmann kann man ganz und gar vergessen. Möglicherweise das Kaiserskript nur als Ergänzung verwenden. Ansonsten verstärkt auf den Fischer setzen. Den kleinen handlichen Kommentar sollte man kennen; er sollte dein bester Freund werden.
ZPO lerne ich mit dem Hemmerskript. Bin aber noch am Anfang und kann noch nicht soviel zum Skript sagen.
Hast du zufällig auch noch einen Vergleich im Öffentlichen Recht? Da fand ich Alpmann im ersten Examen eigentlich sehr stark.
So, ich nochmal - vielen Dank für die Tipps :) ich hatte mit Alpmann noch gar nicht das Vergnügen, kann da also gar nicht sagen, inwiefern die mir liegen oder nicht. Aber beim Öffentlichen Recht mach ich mir auch die wenigsten Gedanken - da hab ich jetzt oft genug gehört, dass da im 2. noch am wenigsten draufkommt. Also lern ich das wahrscheinlich einfach wie bisher mit meinen Unterlagen und streich einfach n paar Meinungsstreits raus :)
12.07.2021, 23:24
Ich war absolut in der gleichen Situation. Mein erstes Examen war besser, aber ansonsten stand ich auch mit 35 + Jahren vor dem Ref und hatte dieses „Hochstapler“ Gefühl.
Ich habe am Ende mit 38 (!) Jahren 2. Examen gemacht mit VB.
Das war noch vor Corona und danach hatte ich beruflich so viele Job Angebote, dass ich alles machen konnte. Wenn die Note, Persönlichkeit und Lebenserfahrung passen, interessiert keinen das Alter. Lass Dich niemals vom Angstdenken anderer Menschen beeinflussen.
Wenn hier Leute schreiben, man sei mit 35 Jahren zu alt zum lernen, dann ist das ausgemachter Bullshit. Ich hatte im Gegenteil in dem Alter eine Selbstreflektion und Ernsthaftigkeit, dir mir das Lernen sehr erleichtert hat.
Ich empfehle sehr, materielles Recht zu lernen. Unbedingt mit den Skripten zum 1. Examen. Die Juriq Skripte finde ich toll. Alpmann ist aber auch gut. Die Kaiser Skripte zum materiellen Recht setzen meiner Meinung nach zu viel voraus und sind zu kryptisch.
Also ich empfehle, die Unterlagen zum 1. Examen. Aber ich empfehle eine andere Lernmethode. Und zwar würde ich alles, was Du liest, immer versuchen, im Kommentar nachzulesen und dort nachzuvollziehen. Mach dort auch Unterstreichungen und wiederhole mit den Kommentarstellen. Der Umgang mit dem Kommentar ist sehr wichtig im 2. und auch eine Erleichterung.
Im Übrigen mach viele Lösungsskizzen. Spar Dir das Ausschreiben, sondern mach lieber mehr Skizzen.
Und nochmal: Du bist noch jung. Man lernt lebenslang. Ich bin mittlerweile in der Justiz und lerne mit 40 + jeden Tag was neues.
Ich habe am Ende mit 38 (!) Jahren 2. Examen gemacht mit VB.
Das war noch vor Corona und danach hatte ich beruflich so viele Job Angebote, dass ich alles machen konnte. Wenn die Note, Persönlichkeit und Lebenserfahrung passen, interessiert keinen das Alter. Lass Dich niemals vom Angstdenken anderer Menschen beeinflussen.
Wenn hier Leute schreiben, man sei mit 35 Jahren zu alt zum lernen, dann ist das ausgemachter Bullshit. Ich hatte im Gegenteil in dem Alter eine Selbstreflektion und Ernsthaftigkeit, dir mir das Lernen sehr erleichtert hat.
Ich empfehle sehr, materielles Recht zu lernen. Unbedingt mit den Skripten zum 1. Examen. Die Juriq Skripte finde ich toll. Alpmann ist aber auch gut. Die Kaiser Skripte zum materiellen Recht setzen meiner Meinung nach zu viel voraus und sind zu kryptisch.
Also ich empfehle, die Unterlagen zum 1. Examen. Aber ich empfehle eine andere Lernmethode. Und zwar würde ich alles, was Du liest, immer versuchen, im Kommentar nachzulesen und dort nachzuvollziehen. Mach dort auch Unterstreichungen und wiederhole mit den Kommentarstellen. Der Umgang mit dem Kommentar ist sehr wichtig im 2. und auch eine Erleichterung.
Im Übrigen mach viele Lösungsskizzen. Spar Dir das Ausschreiben, sondern mach lieber mehr Skizzen.
Und nochmal: Du bist noch jung. Man lernt lebenslang. Ich bin mittlerweile in der Justiz und lerne mit 40 + jeden Tag was neues.
13.07.2021, 01:47
Der Richter mit vb und 2. StE mit 38 hat aber bestimmt auch keine psychische Erkrankung, die das Lernen erschwert wie ADHS.
13.07.2021, 07:26
(12.07.2021, 23:24)Gast schrieb: Ich war absolut in der gleichen Situation. Mein erstes Examen war besser, aber ansonsten stand ich auch mit 35 + Jahren vor dem Ref und hatte dieses „Hochstapler“ Gefühl.
Ich habe am Ende mit 38 (!) Jahren 2. Examen gemacht mit VB.
Das war noch vor Corona und danach hatte ich beruflich so viele Job Angebote, dass ich alles machen konnte. Wenn die Note, Persönlichkeit und Lebenserfahrung passen, interessiert keinen das Alter. Lass Dich niemals vom Angstdenken anderer Menschen beeinflussen.
Wenn hier Leute schreiben, man sei mit 35 Jahren zu alt zum lernen, dann ist das ausgemachter Bullshit. Ich hatte im Gegenteil in dem Alter eine Selbstreflektion und Ernsthaftigkeit, dir mir das Lernen sehr erleichtert hat.
Ich empfehle sehr, materielles Recht zu lernen. Unbedingt mit den Skripten zum 1. Examen. Die Juriq Skripte finde ich toll. Alpmann ist aber auch gut. Die Kaiser Skripte zum materiellen Recht setzen meiner Meinung nach zu viel voraus und sind zu kryptisch.
Also ich empfehle, die Unterlagen zum 1. Examen. Aber ich empfehle eine andere Lernmethode. Und zwar würde ich alles, was Du liest, immer versuchen, im Kommentar nachzulesen und dort nachzuvollziehen. Mach dort auch Unterstreichungen und wiederhole mit den Kommentarstellen. Der Umgang mit dem Kommentar ist sehr wichtig im 2. und auch eine Erleichterung.
Im Übrigen mach viele Lösungsskizzen. Spar Dir das Ausschreiben, sondern mach lieber mehr Skizzen.
Und nochmal: Du bist noch jung. Man lernt lebenslang. Ich bin mittlerweile in der Justiz und lerne mit 40 + jeden Tag was neues.
Die Juriq-Skripte hab ich vollständig noch aus dem 1. Examen (bzw die Examensskripte von Juracademy) und fand auch, dass die ein sehr gutes Systemverständenis schulen - dann werd ich wohl einfach bei denen bleiben und einfach aufpassen, dass ich auf dem neuesten Stand bin, was zb die Neuerungen im Schuldrecht betrifft. Super Tipp mit dem Kommentar und sehr motivierend - vielen, vielen Dank! Ich hab auch den Eindruck, das Lernen und die Konzentration jetzt erst "genießen" zu können und bin bei Weitem nicht mehr so verzweifelt und unglücklich wie vor einem Jahr.
Es ist einfach schön, nicht mehr ständig weit unter seinen Möglichkeiten zu hängen. Man sagt ja immer "Hauptsache, du hast alles gegeben" - und das konnte ich nie. Wo meine Möglichkeiten dann am Ende liegen, ist mir fast nicht mehr so wahnsinnig wichtig wie noch vor einem Jahr, solange ich endlich richtig arbeiten kann. Vielen Dank für deine motivierenden Worte :)
13.07.2021, 07:28
13.07.2021, 09:34
(12.07.2021, 13:18)Gastus schrieb: Hallo zusammen,
ich hab ein ziemlich mieses erstes Examen abgelegt - 4,9 P. im Staatsteil in NRW - und möchte gern ein gutes zweites schreiben. Soweit, so gut, das möchten vermutlich einige.
Jura begeistert mich und ich möchte nichts anderes machen. Vor ein paar Wochen wurde bei mir mit 35 Jahren ADHS diagnostiziert. Ich bin extrem erleichtert, weil ich endlich eine Erklärung dafür habe, wieso ich bei aller Liebe zum Fach einfach nicht vorwärts komme. Für das Examen habe ich mich ein Jahr durch eine grauenhafte Vorbereitung geschleppt, in der ich schlussendlich vielleicht an einem Tag pro Woche konzentriert genug lernen konnte und den Rest der Zeit daran gescheitert bin. Insgesamt hab ich 5 Klausuren geschrieben und nicht eine einzige bestanden. In die Prüfung bin ich am Ende eigentlich nur gegangen, weil ich dachte, ich bräuchte den Druck, danach nur noch einen Versuch zu haben - ich war halt verzweifelt. Damit, dass ich bestehe, hatte ich nie gerechnet. Anscheinend liegt es mir tatsächlich; anders kann ich mir nicht erklären, dass ich es bei meiner Vorbereitung überhaupt geschafft hab. Das Ref hab ich Ende letzten Jahres angefangen und nach 2 Monaten meine Entlassung beantragt, weil ich nen ziemlich fiesen Zusammenbruch hatte - daraufhin war mir dann klar, dass etwas nicht stimmen konnte und ich nicht einfach nur faul oder ungeeignet war.
Nun hab ich meine Diagnose, gehe zu einem guten Therapeuten, werde medikamentös eingestellt und so langsam, aber sicher scheint alles an den richtigen Platz zu rutschen. Allerdings stehe ich jetzt immer noch vor meinem alten Problem: Ich liebe Jura und möchte im zweiten Examen endlich voll dabei sein können. Ohne das materielle Recht wird das nix - und das muss ich in den meisten Bereichen gefühlt ganz neu lernen.
Der eine Kollege sagt mir, es wäre eine ganz dumme Idee, mit den Materialien aus dem ersten Examen zu lernen, weil das viel zu tief geht und die Schwerpunkte im zweiten Examen ganz andere sind. Mein Richter aus der Zivilstation dagegen meinte, ich müsste im zweiten alles können, was auch im ersten abgefragt werden konnte, eher sogar noch ein wenig vertieft. Und ich stehe dazwischen und weiß nicht weiter, und solange ich mich für keinen Weg entschieden hab, kann ich nicht richtig losgehen. Einerseits hab ich keine Zeit, jetzt nochmal anderthalb Jahre "Examensvorbereitung" zu machen, um dann damit ins Ref zu gehen. Wenn die Schwerpunktsetzung so nicht stimmt, macht das wahrscheinlich wirklich wenig Sinn. Andererseits möchte ich mich nicht mehr als Hochstapler fühlen und der Stoff interessiert mich ja. Außerdem frage ich mich, wie gut man auch im oberflächlichen materiellen Recht sein kann, wenn man die tieferliegenden Zusammenhänge nicht verstanden hat - mit anderen Worten: Wenn ich jetzt nochmal ein Rep mache und mich tiefergehend vorbereite, als im zweiten erforderlich, behalte ich vielleicht hinterher das im Kopf, was in den Kaiserskripten steht. Wenn ich mich aber mit den Kaiserskripten selbst vorbereite, weiß ich davon hinterher vielleicht die Hälfte oder muss doch alles vertiefend nachlesen, um es wirklich zu verstehen.
Was würdet ihr machen?
Vielen Dank für eure Hilfe!
Ich steigerte mich von A mit 5.9 im Staatsteil erstes auf VB im Zweiten.
Schau mal im Examens Thread. Da hab ich geschrieben was für mich die Gamechanger waren.
Üb mit Kommentaren umzugehen und lies dir die Basics darin durch. Du brauchst nur Grundlagenwissen und holst den Rest aus Palandt und co.
13.07.2021, 15:47
Warens nicht nur 7,5?
13.07.2021, 15:50
13.07.2021, 16:49
(13.07.2021, 15:50)Sky schrieb:(13.07.2021, 15:47)HerrKules schrieb: Warens nicht nur 7,5?
schriftlich, was hattest du? tipps für ihn?
Jetzt wird Glück in der mündlichen Prüfung schon mit "Expertentipps" begründet.
Aber hey, folg den Tipps. Schaden werden sie nicht. Verbessern solltest dich damit auf jeden Fall. Wobei das ohnehin grundlegendes für das zweite Examen ist.