19.06.2021, 20:10
Hallo,
ich bin in der süddeutschen Justiz (Ri. auf Probe, zurzeit StA) tätig und schaffe es - trotz frischem Berufseinstieg - zeitlich so, dass ich auf 30-40 Stunden die Woche komme.
Mich würde eine Promotion berufsbegleitend interessieren (nur wegen des Titels natürlich!). Wie sind eure Erfahrungen hierzu, namentlich bei einer Diss. neben Vollzeitstelle.
19.06.2021, 20:31
Habe keine Erfahrungen, aber das scheint mir ziemlich unmöglich.
19.06.2021, 21:27
Müsste ein Thema sein, das nicht „wegläuft“ und man müsste schon einige Stunden die Woche investieren. Wenn es Überschneidungen mit dem Berufsfeld gibt oder dem dortigen Rechtsbereich kann es schon klappen. Man muss halt schauen wie viel Stunden man am Wochenende reinstecken kann/will.
19.06.2021, 21:34
Nimm ein Thema aus der Praxis. GVG, ZPO oder GKG. Das dürfte nicht weglaufen, da Juristen nach dem 1. Examen das niemals beackern und nach dem 2. eher auch nicht. Da das Thema so öde ist, will der Doktorvater es auch nicht lesen und freut sich über eine schmale kurze Diss.
20.06.2021, 20:42
Ich bin auch Richter und habe neben dem Beruf promoviert. Ich bin fast fertig und es war über 3 Jahre relativ entspannt machbar. Habe aber ein Thema aus meiner Praxis und eher 20-30 Stunden pro Woche bei einer Vollzeitstelle. Hat mir beruflich schon etwas gebracht, weil es durchweg respektiert und anerkannt wurde.
20.06.2021, 21:44
Das kann mir doch keiner erzählen, dass man als Richter irgendwo dauerhaft 20h/Wochen hat.
20.06.2021, 22:10
Ich habe es doch erzählt. Musst es ja nicht glauben. Macht für mich keinen Unterschied.
20.06.2021, 23:39
„Nur wegen des Titels“ verstehe ich nicht. Was genau bringt der Titel einem in der Justiz?
21.06.2021, 00:02
Nix. Gibt bis in die Bundesgerichte hinein genug Nichtpromovierte. Komplexkompensation.
21.06.2021, 05:54
(20.06.2021, 23:39)Gast schrieb: „Nur wegen des Titels“ verstehe ich nicht. Was genau bringt der Titel einem in der Justiz?
Der Titel bringt einem nichts, er ist nur „nice to have“. Wenn man in der Justiz ist, ist ja sowieso klar, dass man zu den besten Absolventen gehört - und man muss auch keine Mandanten damit beeindrucken.
Mit der ehrlichen Aussage des TE ist ja nur gesagt, dass er keine wissenschaftliche Karriere anstrebt, sondern eher knackig promovieren möchte.