17.06.2021, 21:25
Ich finde, wer jura studiert hat, hat jedes Recht wegen dem Scheiß auch mal rumzuheulen. Die, die das nicht tun, sind mir persönlich irgendwie suspekt.
17.06.2021, 21:29
(17.06.2021, 21:25)Gast schrieb: Ich finde, wer jura studiert hat, hat jedes Recht wegen dem Scheiß auch mal rumzuheulen. Die, die das nicht tun, sind mir persönlich irgendwie suspekt.
Ich bin der TE und gebe dir völlig Recht. Allerdings gibt es Grenzen, und wenn sich jemand soweit ausheult, und das ganze Studium in den Schmutz zieht, wird eine Grenze überschritten. Weißt du, spätestens im Ref weißt du, ob es was für dich ist oder nicht. Wenn du es Kacke findest, dann brich im Ref ab, und heul nicht weiter rum.
17.06.2021, 21:44
Ich fand die Ausbildung auch hart und bin jetzt Richter in der Großstadt, man könnte sagen, alles gut gelaufen, aber eigentlich sind alle um mich rum ziemlich deprimiert. Und in der Ordentlichen ist es wohl noch schlimmer. Die Justiz wird kaputt gespart und das drückt auf die Stimmung gerade bei Leuten, die aus Idealismus auf das GK-Gehalt verzichten (selbst schuld, könnte man sagen, aber Leute, es muss auch Richter geben, es kann nicht nur Tausende hochspezialisierte Finance/Restructuring/Corporate Typen geben). Die, die es nicht sind, weil sie keine Zeit haben, sich Gedanken zu machen, weil sie wegen der Kids so getaktet sind, aber in der GK hätten sie vermutlich gar keine, also ist die Motivation bei den Kids und nicht beim Job. Das motiviert andere auch nicht gerade.
17.06.2021, 22:17
Ich hab das oben mit den 35000 geschrieben und lustiges Beispiel wieder, dass sich echt wieder tausend Leute aufregen, wie wenig das sei. Ich denke da eben auch an Juristen, die als Sachbearbeiter bei Versicherungen, tarifvertraglich im Öffentlichen Dienst oder sonst was arbeiten. Es kann doch nicht jeder Anwalt werden oder zum Staat. Und selbst in Kanzleien ist das hier ein Durchschnittsgehalt zum Start. Ich komme aus dem nördlichsten Bereich Bayerns, da gibt es so wenige größere Betriebe, da stellen auch kaum Unternehmen überhaupt Juristen bzw. Syndikusrechtsanwälte ein. Große Kanzleien gibt es im 120 km Umkreis gar keine. Es ist eben auch die Grenze zu Sachsen und Thüringen, wo ja bis heute die Gehälter in sämtlichen Bereichen tendenziell niedriger sind. Aber wenn man nicht aus der Gegend wegziehen will, nimmt man dann eben die Stellen an, die es gibt. Und überhaupt, was will ich denn mit 50000 im Jahr in München zum Beispiel, wenn ich damit dort den gleichen Lebensstandart habe, wie hier mit der Hälfte des Gehalts.
Also ich finde, gehaltsmäßig wird hier immer viel zu viel gejammert. Auch immer diese tollen Beispiele, wie viel man angeblich nach einem BWL-Studium - oder was weiß ich - verdienen soll. Da kenne ich auch viele, die sind da gehaltsmäßig weit drunter.
Also ich finde, gehaltsmäßig wird hier immer viel zu viel gejammert. Auch immer diese tollen Beispiele, wie viel man angeblich nach einem BWL-Studium - oder was weiß ich - verdienen soll. Da kenne ich auch viele, die sind da gehaltsmäßig weit drunter.
18.06.2021, 00:20
Ihr denkt es wird nur hier im Forum geheult? Dann schaut mal in das Wiwi-Treff Forum von den BWLern, da wird mindestens genauso viel geheult und gejammert, und die hatten nichtmal zwei Examina.
Fakt ist, dass die Leute eben tendenziell nur dann etwas in ein Forum schreiben, wenn sie ein Problem oder eine Frage haben. Daher die ganzen "Depressiven" hier.
Fakt ist, dass die Leute eben tendenziell nur dann etwas in ein Forum schreiben, wenn sie ein Problem oder eine Frage haben. Daher die ganzen "Depressiven" hier.
18.06.2021, 02:15
Also ich hatte 36.000 brutto als Sachbearbeiter A 10 in einer Behörde (verbeamtet, also ohne Renten- und Arbeitslosenversicherung) BEVOR ich das Beamtenverhältnis aufgelöst habe um ins Referendariat zu gehen. Wenn du 35.000 als gutes Gehalt empfindest, mach ein duales Studium im gehobenen Dienst beim Staat. Das geht schneller und stressfreier.
18.06.2021, 06:37
(18.06.2021, 02:15)Gast schrieb: Also ich hatte 36.000 brutto als Sachbearbeiter A 10 in einer Behörde (verbeamtet, also ohne Renten- und Arbeitslosenversicherung) BEVOR ich das Beamtenverhältnis aufgelöst habe um ins Referendariat zu gehen. Wenn du 35.000 als gutes Gehalt empfindest, mach ein duales Studium im gehobenen Dienst beim Staat. Das geht schneller und stressfreier.Na, als was bewirbt man sich denn mit zwei ausreichenden Examen? Da ist man doch heilfroh, wenn man die A10 Stelle als Sachbearbeiter überhaupt bekommt. Haben bei mir aus der Ref-Gruppe jedenfalls mehrere gemacht und sind zufrieden. Dass das Beamtenstudium da besser gewesen wäre, weiß ich selbst. Dafür darf man sich währenddessen aber auch die drei Jahre lang (in Bayern in Herrsching oder Starnberg bei München) in ein Internat mit Doppelzimmer, Gemeinschaftsbad und Gemeinschaftsküche setzen. Dafür hatte ich mich zuerst beworben und habe das dann wieder abgesagt, weil mir das zu blöd war. Die Münchner Mietpreise hätte ich mir auch nicht leisten können. Und das dann dafür, dass man als junger ledige Beamter willkürlich durch ganz Bayern versetzt wird. Hat halt alles Vor- und Nachteile. Also nein, ich lasse mir so ein Gehalt und Leben von den vielen viiiiieeeelen Abgehobenen hier im Forum nicht schlecht reden. Ich hab eh das Gefühl, hier sind nur Leute aus der Großstadt unterwegs, die auch so viel verdienen müssen, um dann irgendwie ihre teure Zwei-Zimmer-Wohnung zu finanzieren. Entspannt euch mal, ihr seid nichts Besseres als die Leute, die eine normale Ausbildung gemacht haben, nur weil ihr dieses Kack-Examen bestanden habt. Die haben ja auch schon Jahre Berufserfahrung, wenn wir überhaupt unseren ersten richtigen Job anfangen. Ich finde, hier nehmen sich alle immer viel zu wichtig.
18.06.2021, 07:00
Woher habt Ihr eigentlich die Zeit, dass Ihr Euch so langatmig über völlig unterkomplexe Verallgemeinerungen des TE austauschen könnt? Ganz abgesehen davon, dass es scheißegal ist, was die Dünnbrettbohrer aus der BWL meinen.
18.06.2021, 09:17
Als Single der in Hof bei Mama im Keller wohnt, kann einem Geld ja auch egal sein. Mit Partner und Kindern in München ist Hartz4 vermutlich lohnender als A10.
18.06.2021, 09:24
Übrigens möchte ich gerne mal wissen, woher ihr wissen wollt, dass Jurist*in ein angesehener Beruf ist. In Eurer Bubble mag das so sein. Außerhalb ist es ein Beruf wie jeder andere auch.
Und außerhalb hat auch keiner einen Schimmer, wie schwer die Examina sind, es sei denn, dass redselige Jurist*innen im Bekanntenkreis es zum Thema gemacht haben...
Und außerhalb hat auch keiner einen Schimmer, wie schwer die Examina sind, es sei denn, dass redselige Jurist*innen im Bekanntenkreis es zum Thema gemacht haben...