31.05.2021, 19:35
(31.05.2021, 18:23)Gast schrieb:(31.05.2021, 18:10)Gast schrieb: Hier wird so getan, als ob 4000 € Netto in der Wirtschaft und der Industrie ne krasse Ausnahme seien. Selbst wenn man das annimmt, vergisst man, dass der Lehrer fast seine ganze Karriere lang irgendwo bei 3X00 rumkrebst. 3500 € zB sind in der Industrie nun wahrlich keine Seltenheit mehr. Aber ja, gleich kommt wieder jemand mit dem Wochenmarkt-Gemüse-Gurkenhändler oder mit der Putzfrau um die Ecke.
Unglaublich, welche Ansprüche man als Akademiker an sich selbst stellt. Oder gerade nicht stellt.
4.000 € netto sind keine krasse Ausnahme in der Industrie, stimmt. Aber die allermeisten Arbeitnehmer mit diesem Gehalt sind Akademiker und keine Techniker/Meister.
Selbstredend können auch die solche Gehälter erreichen, gar kein Zweifel. Dann wird es aber wieder eine Frage der Wahrscheinlichkeit.
dafür, dass über alle altersklassen der durchschnitt bei 4000 brutto liegt und man selbst mit 2xA bereits für 3.5k einsteigen kann versteh ich das problem nicht.
31.05.2021, 19:40
(31.05.2021, 19:08)Gastttt schrieb:(31.05.2021, 18:27)Anonym schrieb:(31.05.2021, 17:55)GastBW schrieb: Dieses Jammern auf hohem Niveau kotzt mich so dermaßen an. Irgendwie scheinen Leute in dieser Bubble hier zu vergessen, dass es Menschen gibt, die für den Mindestlohn oder knapp darüber arbeiten müssen. Richtige Looser, hätten sie mal lieber Jura studiert. ? Meine Familie besteht aus KrankenpflegerInnen, Maurern und Schreinern. Guess what? Die machen sich vor lachen in die Hose, wenn ihr euch über 4000€ beschwert.+1
+1
Mein Freund hat eine Metaller Ausbildung. Zuletzt wollte man ihm Mindestlohn in Hamburg anbieten. Aussage: Draußen stehen hunderte, die das für Mindestlohn machen würden. Vorher 2000 netto in Zeitarbeit verdient Vollzeit.
Arbeitsstellen sind oft nur befristet und irgendwann kriegt man nur noch Zeitarbeit zum Mindestlohn.
Er hatte dann mit 1 Euro Job genauso viel.
31.05.2021, 19:46
Das Argument „Krankenpfleger beneiden jemanden mit 4000 € Netto“ ist ein Witz. Nehmt doch gleich die Friseurin. Nach unten hin gibt es bis zum Mindestlohn keine Grenze, aber im Zweifel orientiert der Mensch sich ja nicht nach unten, sondern vergleicht sich mit gleichem (entsprechend der Qualifikation, Abschlüsse wie Examen usw) oder mit „höherem“.
Andernfalls müssten wir ja alle extrem glücklichbund zufrieden sein, weil irgendwo in Simbabwe ist heute ein Kind den Hungertod gestorben.
Natürlich bin ich froh, dass wir hier keine existenziellen Sorgen haben. Aber ich will trotzdem keinen Job, der auf mein ganzes Berufsleben gestreckt mit 4000 € das absolute Limit des Machbaren setzt.
Andernfalls müssten wir ja alle extrem glücklichbund zufrieden sein, weil irgendwo in Simbabwe ist heute ein Kind den Hungertod gestorben.
Natürlich bin ich froh, dass wir hier keine existenziellen Sorgen haben. Aber ich will trotzdem keinen Job, der auf mein ganzes Berufsleben gestreckt mit 4000 € das absolute Limit des Machbaren setzt.
31.05.2021, 19:54
Also die meisten Gymnasiallehrer, die ich kenne, arbeiten in Bayern und werden nach A 15 besoldet und einer nach A14.
Das bedeutet aber nicht, dass diese auch mehr leisten als ein Jurist mit A13 oder A14.
Man kann das nicht direkt vergleichen. Ein Oberregierungsrat ist ein ausgezeichneter Jurist mit Führungsverantwortung
und hohem Ansehen, während ein Oberstudienrat ja außer gegenüber den Schülern keine Personalverantwortung hat.
Das ist ein ganz anderes System. Lehrer müssen aber auch sehr gut bezahlt werden, da die Politik, insbesondere
die FDP immer darauf hinweist, wie wichtig die Bildung doch ist.
Das bedeutet aber nicht, dass diese auch mehr leisten als ein Jurist mit A13 oder A14.
Man kann das nicht direkt vergleichen. Ein Oberregierungsrat ist ein ausgezeichneter Jurist mit Führungsverantwortung
und hohem Ansehen, während ein Oberstudienrat ja außer gegenüber den Schülern keine Personalverantwortung hat.
Das ist ein ganz anderes System. Lehrer müssen aber auch sehr gut bezahlt werden, da die Politik, insbesondere
die FDP immer darauf hinweist, wie wichtig die Bildung doch ist.
31.05.2021, 19:58
(31.05.2021, 19:54)Gast schrieb: Also die meisten Gymnasiallehrer, die ich kenne, arbeiten in Bayern und werden nach A 15 besoldet und einer nach A14.
Das bedeutet aber nicht, dass diese auch mehr leisten als ein Jurist mit A13 oder A14.
Man kann das nicht direkt vergleichen. Ein Oberregierungsrat ist ein ausgezeichneter Jurist mit Führungsverantwortung
und hohem Ansehen, während ein Oberstudienrat ja außer gegenüber den Schülern keine Personalverantwortung hat.
Das ist ein ganz anderes System. Lehrer müssen aber auch sehr gut bezahlt werden, da die Politik, insbesondere
die FDP immer darauf hinweist, wie wichtig die Bildung doch ist.
A15 dürfte für normale Gymnasiallehrer eher die Ausnahme als die Regel sein. A15 geht stets mit administrativen Aufgaben einher (man ist mit A15 Studiendirektor), dh man leitet entweder stellvertretend die Schule oder an einem Schulzentrum eine Abteilung (zB Berufskolleg). Ergo ist das entweder Unsinn, oder du kennst - warum auch immer - nur Studiendirektoren, was aber komisch wäre.
A15 ist für Lehrer keineswegs planbar (vgl. Masse der Lehrer vs. zu besetzende A15-Stellen). Für Juristen in der Verwaltung kommt A15 schon öfter vor.
31.05.2021, 20:03
Dieses Forum ist so surreal. Wusste gar nicht, dass man auch als Volljurist in einer Parallelwelt leben kann...Würde gerne mal den Fließbandmitarbeiter, der 4000€ netto verdienen soll, sehen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das hier einfach nur Satire ist oder wirklich das Ergebnis der fortschreitenden Wohlstandsverwahrlosung.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das hier einfach nur Satire ist oder wirklich das Ergebnis der fortschreitenden Wohlstandsverwahrlosung.
31.05.2021, 20:04
(31.05.2021, 19:54)Gast schrieb: Also die meisten Gymnasiallehrer, die ich kenne, arbeiten in Bayern und werden nach A 15 besoldet und einer nach A14.
Das bedeutet aber nicht, dass diese auch mehr leisten als ein Jurist mit A13 oder A14.
Man kann das nicht direkt vergleichen. Ein Oberregierungsrat ist ein ausgezeichneter Jurist mit Führungsverantwortung
und hohem Ansehen, während ein Oberstudienrat ja außer gegenüber den Schülern keine Personalverantwortung hat.
Das ist ein ganz anderes System. Lehrer müssen aber auch sehr gut bezahlt werden, da die Politik, insbesondere
die FDP immer darauf hinweist, wie wichtig die Bildung doch ist.
Mein früherer Musik- und Erdkundelehrer hatte bei jeder Gelegenheit betont, wie gemütlich er es auf A 15 hat.
Für Lehrer reicht ein Angestelltenverhältnis völlig aus. Meinetwegen 300€ mehr oder im worst case noch die mit "wichtigen" Fächern verbeamten, aber dass man diese eher einfachen oder unwichtigeren Fächer verbeamtet, ist lächerlich und verursacht nur exorbitant hohe Kosten. Wenn man sich in der Pandemie mal angeschaut hat, was alles systemrelevant war oder so kategorisiert wurde, da ist Lehrer nun nicht besonders wichtig. Es ist außerdem eine sehr lächerliche Begründung. Als ob alle nicht verbeamteten Berufe einen schlechten Job machen oder dauernd streiken würden . Zudem kann auch kein Argument sein, dass bei zu schlechter Bezahlung keiner mehr Lehrer werden will. Es gibt schließlich genug, die auch jetzt im Angestelltenverhältnis für viel weniger arbeiten und das Geld sollte bei der Tätigkeit mit Kindern ohnehin nicht das ausschlaggebende Kriterium sein. Es will ja auch nicht jeder Jurist, der die passenden Noten hat, in die GK, nur weil es da ordentlich Geld gibt.
31.05.2021, 20:08
(31.05.2021, 20:04)Gast schrieb:(31.05.2021, 19:54)Gast schrieb: Also die meisten Gymnasiallehrer, die ich kenne, arbeiten in Bayern und werden nach A 15 besoldet und einer nach A14.
Das bedeutet aber nicht, dass diese auch mehr leisten als ein Jurist mit A13 oder A14.
Man kann das nicht direkt vergleichen. Ein Oberregierungsrat ist ein ausgezeichneter Jurist mit Führungsverantwortung
und hohem Ansehen, während ein Oberstudienrat ja außer gegenüber den Schülern keine Personalverantwortung hat.
Das ist ein ganz anderes System. Lehrer müssen aber auch sehr gut bezahlt werden, da die Politik, insbesondere
die FDP immer darauf hinweist, wie wichtig die Bildung doch ist.
Mein früherer Musik- und Erdkundelehrer hatte bei jeder Gelegenheit betont, wie gemütlich er es auf A 15 hat.
Für Lehrer reicht ein Angestelltenverhältnis völlig aus. Meinetwegen 300€ mehr oder im worst case noch die mit "wichtigen" Fächern verbeamten, aber dass man diese eher einfachen oder unwichtigeren Fächer verbeamtet, ist lächerlich und verursacht nur exorbitant hohe Kosten. Wenn man sich in der Pandemie mal angeschaut hat, was alles systemrelevant war oder so kategorisiert wurde, da ist Lehrer nun nicht besonders wichtig. Es ist außerdem eine sehr lächerliche Begründung. Als ob alle nicht verbeamteten Berufe einen schlechten Job machen oder dauernd streiken würden . Zudem kann auch kein Argument sein, dass bei zu schlechter Bezahlung keiner mehr Lehrer werden will. Es gibt schließlich genug, die auch jetzt im Angestelltenverhältnis für viel weniger arbeiten und das Geld sollte bei der Tätigkeit mit Kindern ohnehin nicht das ausschlaggebende Kriterium sein. Es will ja auch nicht jeder Jurist, der die passenden Noten hat, in die GK, nur weil es da ordentlich Geld gibt.
Bitte keine Diskussion über das Beamtentum. Das hatten wir hier schon und es ist (wie überraschend?!) eskaliert
31.05.2021, 20:14
(31.05.2021, 19:58)Gast schrieb:(31.05.2021, 19:54)Gast schrieb: Also die meisten Gymnasiallehrer, die ich kenne, arbeiten in Bayern und werden nach A 15 besoldet und einer nach A14.
Das bedeutet aber nicht, dass diese auch mehr leisten als ein Jurist mit A13 oder A14.
Man kann das nicht direkt vergleichen. Ein Oberregierungsrat ist ein ausgezeichneter Jurist mit Führungsverantwortung
und hohem Ansehen, während ein Oberstudienrat ja außer gegenüber den Schülern keine Personalverantwortung hat.
Das ist ein ganz anderes System. Lehrer müssen aber auch sehr gut bezahlt werden, da die Politik, insbesondere
die FDP immer darauf hinweist, wie wichtig die Bildung doch ist.
A15 dürfte für normale Gymnasiallehrer eher die Ausnahme als die Regel sein. A15 geht stets mit administrativen Aufgaben einher (man ist mit A15 Studiendirektor), dh man leitet entweder stellvertretend die Schule oder an einem Schulzentrum eine Abteilung (zB Berufskolleg). Ergo ist das entweder Unsinn, oder du kennst - warum auch immer - nur Studiendirektoren, was aber komisch wäre.
A15 ist für Lehrer keineswegs planbar (vgl. Masse der Lehrer vs. zu besetzende A15-Stellen). Für Juristen in der Verwaltung kommt A15 schon öfter vor.
Nein, das ist kein Unsinn. Man braucht halt eine Funktion, Seminarlehrer, Oberstufenbetreuung, etc. An der Schule, an der ich
Abi gemacht habe, ca. 700 Schüler, fallen mir gerade mindestens, ich betone mindestens, 8 Studiendirektoren ein und natürlich
ein Oberstudiendirektor ( A 16 ).
Ich weiß gar nicht, ob es unter den Verwaltungsjuristen auch Oberregierungsdirektoren gibt. Wahrscheinlich schon, aber nur
ganz wenige. Zumindest in Bayern.
Aus welchem Bundesland kommst Du?
31.05.2021, 20:20
(31.05.2021, 20:03)Zu Gast schrieb: Dieses Forum ist so surreal. Wusste gar nicht, dass man auch als Volljurist in einer Parallelwelt leben kann...Würde gerne mal den Fließbandmitarbeiter, der 4000€ netto verdienen soll, sehen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob das hier einfach nur Satire ist oder wirklich das Ergebnis der fortschreitenden Wohlstandsverwahrlosung.
In diesem Forum liegt die Armutsgrenze auch bei ca 4000 netto, auf dem Land. Großstadt ist ja eher 6000 Unterste Grenze und man muss zwischen den billables zur Tafel.