31.05.2021, 13:16
(31.05.2021, 12:47)Gast schrieb: Hättest ja Lehramt studieren können, falls du den NC erfüllst. Aber du wolltest wohl lieber Mr. Wichtig im Anzug sein, der in Frankfurt im Bank und Kapitalmarktrecht große Konerne berät. Oder zumindest so ähnlich. Tja, dieser Traum ist nun einmal für 90% der Jurist nicht umsetzbar und viele arbeiten dann 55h für 4000 Brutto. Wenn überhaupt. Im billigen Anzug in der Wohnzimmerkanzlei. Oder in der 3-Mann Bürogemeinschaft.
Hauptsache über Lehrer ablästern. Traurig.
Lost, wer im eigenen Wohnzimmer Anzug trägt
31.05.2021, 13:40
(31.05.2021, 12:47)Gast schrieb: Hättest ja Lehramt studieren können, falls du den NC erfüllst. Aber du wolltest wohl lieber Mr. Wichtig im Anzug sein, der in Frankfurt im Bank und Kapitalmarktrecht große Konerne berät. Oder zumindest so ähnlich. Tja, dieser Traum ist nun einmal für 90% der Jurist nicht umsetzbar und viele arbeiten dann 55h für 4000 Brutto. Wenn überhaupt. Im billigen Anzug in der Wohnzimmerkanzlei. Oder in der 3-Mann Bürogemeinschaft.
Hauptsache über Lehrer ablästern. Traurig.
Schöne Geschichte, nur leider nicht wahr.
In meiner Ref-AG (Abschluss 2017) waren einige Hänger, bei denen man sich fragte, wie die das Erste gepackt hatten. Soweit ich weiß, ist keiner von denen Anwalt geworden.
Diejenigen, die Anwalt geworden sind, haben den Beruf aus Neigung ergriffen (mich eingeschlossen). Ganze Bandbreite von Tier1-GK bis regionale Kleinkanzlei dabei. Wirtschaftlich schlecht geht es keinem von ihnen, soweit ich das überblicken kann. Porsche fährt auch keiner.
31.05.2021, 13:55
(31.05.2021, 08:19)Anonym schrieb:(31.05.2021, 01:51)Gast schrieb:Ich glaube bei 4400 ist BRUTTO gemeint.(31.05.2021, 00:28)Gast schrieb:(31.05.2021, 00:21)Gast schrieb:(31.05.2021, 00:18)Gast schrieb: Facharbeiter und 4400 Euro?
Als Meister/Techniker noch deutlich mehr.
4.400 € Monatsnetto entsprechen rund 100.000 Jahresbrutto. Wie viele Meister/Techniker erreichen solche Gehaltssphären?
Ansonsten gilt das übliche Spiel: Wer in den Staatsdienst geht, weiß, worauf er sich einlässt, denn die Besoldung ist bis auf den letzten Cent ersichtlich.
Mir selbst sind sowohl Techniker als auch Meister aus der Automobilindustrie bekannt, die jenseits der 120.000 € verdienen. Wir reden hier nur vom Grundgehalt. Prämien sind in der Branche keine Seltenheit, Urlaubs- und Weihnachtsgeld ebenso. Natürlich dauert das paar Jahre, aber A14 dauert bei den meisten Lehrern, die diese Gruppe überhaupt erreichen, 27 Jahre bis zur letzten Stufe. Ganz schön viel Zeit, um dann „nur“ das zu verdienen.
Außerdem ist mit schleierhaft, wieso du von den 4.400 € nicht die PKV abziehst. Die dürfte mit über 60 trotz Beihilfe deutlich teurer sein, sodass man wohl sogar unter 4000 € fällt. Lege ich im Brutto-Netto-Rechner 4000 € netto zugrunde, kommt ohne Kirchensteuer und mit GKV-Abzug ein Jahresbrutto von 86k raus. Insofern ist deine Rechnung seltsam.
Beamten- und Richterbesoldung ist amtsangemessen, mehr aber auch nicht. Ich komme selbst aus einer Arbeiterfamilie, mein Vater kriegt als Facharbeiter ohne Meister/Techniker, jedoch durch Schichtarbeit, 4500 € netto raus und ist noch ein gutes Jahrzehnt von der 60 entfernt.
Jedem das seine, mir persönlich wäre A13 nach dieser langen und schwierigen Ausbildung nicht genug, ebensowenig R1.
Nein. Es ging um letzte Stufe A14, das sind netto 4450 €, allerdings hat der gute Herr vergessen, bei seiner Rechnung die PKV abzuziehen. Brutto ist diese Stufe ca 6270 €.
31.05.2021, 14:35
(31.05.2021, 13:55)Gast schrieb:(31.05.2021, 08:19)Anonym schrieb:(31.05.2021, 01:51)Gast schrieb:Ich glaube bei 4400 ist BRUTTO gemeint.(31.05.2021, 00:28)Gast schrieb:(31.05.2021, 00:21)Gast schrieb: Als Meister/Techniker noch deutlich mehr.
4.400 € Monatsnetto entsprechen rund 100.000 Jahresbrutto. Wie viele Meister/Techniker erreichen solche Gehaltssphären?
Ansonsten gilt das übliche Spiel: Wer in den Staatsdienst geht, weiß, worauf er sich einlässt, denn die Besoldung ist bis auf den letzten Cent ersichtlich.
Mir selbst sind sowohl Techniker als auch Meister aus der Automobilindustrie bekannt, die jenseits der 120.000 € verdienen. Wir reden hier nur vom Grundgehalt. Prämien sind in der Branche keine Seltenheit, Urlaubs- und Weihnachtsgeld ebenso. Natürlich dauert das paar Jahre, aber A14 dauert bei den meisten Lehrern, die diese Gruppe überhaupt erreichen, 27 Jahre bis zur letzten Stufe. Ganz schön viel Zeit, um dann „nur“ das zu verdienen.
Außerdem ist mit schleierhaft, wieso du von den 4.400 € nicht die PKV abziehst. Die dürfte mit über 60 trotz Beihilfe deutlich teurer sein, sodass man wohl sogar unter 4000 € fällt. Lege ich im Brutto-Netto-Rechner 4000 € netto zugrunde, kommt ohne Kirchensteuer und mit GKV-Abzug ein Jahresbrutto von 86k raus. Insofern ist deine Rechnung seltsam.
Beamten- und Richterbesoldung ist amtsangemessen, mehr aber auch nicht. Ich komme selbst aus einer Arbeiterfamilie, mein Vater kriegt als Facharbeiter ohne Meister/Techniker, jedoch durch Schichtarbeit, 4500 € netto raus und ist noch ein gutes Jahrzehnt von der 60 entfernt.
Jedem das seine, mir persönlich wäre A13 nach dieser langen und schwierigen Ausbildung nicht genug, ebensowenig R1.
Nein. Es ging um letzte Stufe A14, das sind netto 4450 €, allerdings hat der gute Herr vergessen, bei seiner Rechnung die PKV abzuziehen. Brutto ist diese Stufe ca 6270 €.
Abgesehen davon, dass A13 das Einstiegslevel ist (inzwischen auch in vielen Grundschulen, wenn auch nicht in allen BL) kenne ich keinen Lehrer im Umfeld, der nicht über A 14 hinausgekommen ist. Bei dem, der immer von A13 seines verstorbenen Vaters schreibt, frage ich mich, wie das sein kann. Nicht zu vergessen, wollen sich hier die meisten wohl auch Kinder anschaffen: Den entsprechenden Zuschuss den Beamte für Kinder bekommen, bekommt man in der freien Wirtschaft so nicht. Der erhöht das Gehalt auch noch mal.
Wenn man das Netto vergleicht, dann ist A13 aufwärts schon sehr komfortabel. Wer ernsthaft meint, das GK-Gehalt als Vergleich zu nehmen, ist ziemlich lebensfremd. Denn diesen Gehaltsrahmen kann man für seine persönliche Kalkulation nehmen, er ist für eine Verallgemeinerung aber völlig sinnlos. Da die Anzahl dieser Stellen viel zu begrenzt ist und außerhalb der Juristerei überhaupt kein richtiger Vergleich mit anderen Berufsgruppen stattfinden kann. Natürlich gib es einige Jobs in denen man so viel oder auch mehr verdient. Aber das ist eben weit davon entfernt verallgemeinerbar zu sein.
31.05.2021, 14:48
(31.05.2021, 14:35)Gast schrieb:(31.05.2021, 13:55)Gast schrieb:(31.05.2021, 08:19)Anonym schrieb:(31.05.2021, 01:51)Gast schrieb:Ich glaube bei 4400 ist BRUTTO gemeint.(31.05.2021, 00:28)Gast schrieb: 4.400 € Monatsnetto entsprechen rund 100.000 Jahresbrutto. Wie viele Meister/Techniker erreichen solche Gehaltssphären?
Ansonsten gilt das übliche Spiel: Wer in den Staatsdienst geht, weiß, worauf er sich einlässt, denn die Besoldung ist bis auf den letzten Cent ersichtlich.
Mir selbst sind sowohl Techniker als auch Meister aus der Automobilindustrie bekannt, die jenseits der 120.000 € verdienen. Wir reden hier nur vom Grundgehalt. Prämien sind in der Branche keine Seltenheit, Urlaubs- und Weihnachtsgeld ebenso. Natürlich dauert das paar Jahre, aber A14 dauert bei den meisten Lehrern, die diese Gruppe überhaupt erreichen, 27 Jahre bis zur letzten Stufe. Ganz schön viel Zeit, um dann „nur“ das zu verdienen.
Außerdem ist mit schleierhaft, wieso du von den 4.400 € nicht die PKV abziehst. Die dürfte mit über 60 trotz Beihilfe deutlich teurer sein, sodass man wohl sogar unter 4000 € fällt. Lege ich im Brutto-Netto-Rechner 4000 € netto zugrunde, kommt ohne Kirchensteuer und mit GKV-Abzug ein Jahresbrutto von 86k raus. Insofern ist deine Rechnung seltsam.
Beamten- und Richterbesoldung ist amtsangemessen, mehr aber auch nicht. Ich komme selbst aus einer Arbeiterfamilie, mein Vater kriegt als Facharbeiter ohne Meister/Techniker, jedoch durch Schichtarbeit, 4500 € netto raus und ist noch ein gutes Jahrzehnt von der 60 entfernt.
Jedem das seine, mir persönlich wäre A13 nach dieser langen und schwierigen Ausbildung nicht genug, ebensowenig R1.
Nein. Es ging um letzte Stufe A14, das sind netto 4450 €, allerdings hat der gute Herr vergessen, bei seiner Rechnung die PKV abzuziehen. Brutto ist diese Stufe ca 6270 €.
Abgesehen davon, dass A13 das Einstiegslevel ist (inzwischen auch in vielen Grundschulen, wenn auch nicht in allen BL) kenne ich keinen Lehrer im Umfeld, der nicht über A 14 hinausgekommen ist. Bei dem, der immer von A13 seines verstorbenen Vaters schreibt, frage ich mich, wie das sein kann. Nicht zu vergessen, wollen sich hier die meisten wohl auch Kinder anschaffen: Den entsprechenden Zuschuss den Beamte für Kinder bekommen, bekommt man in der freien Wirtschaft so nicht. Der erhöht das Gehalt auch noch mal.
Wenn man das Netto vergleicht, dann ist A13 aufwärts schon sehr komfortabel. Wer ernsthaft meint, das GK-Gehalt als Vergleich zu nehmen, ist ziemlich lebensfremd. Denn diesen Gehaltsrahmen kann man für seine persönliche Kalkulation nehmen, er ist für eine Verallgemeinerung aber völlig sinnlos. Da die Anzahl dieser Stellen viel zu begrenzt ist und außerhalb der Juristerei überhaupt kein richtiger Vergleich mit anderen Berufsgruppen stattfinden kann. Natürlich gib es einige Jobs in denen man so viel oder auch mehr verdient. Aber das ist eben weit davon entfernt verallgemeinerbar zu sein.
Ich kenne keinen Lehrer, der über A14 hinweggekommen ist, ohne administrative Funktionen zu übernehmen. Und die gibt es a) selten, b) meist nur an der Oberstufe vermehrt (in Form von Abteilungsleitern oä). An Realschulen gibt es nur den Schulleiter und dessen Vertreter, also rechne dir mal aus, wie viele Lehrer es gibt und wie viele dieser Stellen. Da dürften Gk-Stellen für Juristen erreichbarer sein.
Im Übrigen verstehe ich aber deine Einwendung mit dem GK-Gehalt nicht. Hier geht es nicht um GK-Gehälter, sondern darum, dass ein Facharbeiter in der Industrie mit einigen Jahren Berufserfahrung den Lehrer gehaltstechnisch in die Tasche steckt. Von Anwälten in KK und MK brauchen wir gar nicht erst reden. Das ist das allgemeine Phänomen - Lehrer und Richter steigen zwar hoch und oft höher ein, aber bei entsprechendem Einsatz kann man sie in Wirtschaft und Industrie schlicht überrunden.
Schau dir doch - ausgehend vom Grundgehalt - den Sprung A13 - A14 an. Wenn du heute mit A13 anfängt, kriegst du vor PKV-Abzug ca 3300 € netto. Wenn du in 25 Jahren (mittlerweile A14) in der letzten Stufe bist, kriegst du vor PKV-Abzug 4400 €.
Das ist ne Steigerung von 1100 €. Das ist schlicht und ergreifend ein Witz. Zieh die PKV ab, und das Grundgehalt fällt unter die 4000. da braucht es keines GK-Vergleichs, so viel kann jeder Geselle mit 10 Jahren Berufserfahrung in einer gefragten Branche verdienen.
31.05.2021, 15:54
Mein Vater ist recht jung an Krebs erkrankt und hatte für die verbleibenden Jahre seines Lebens andere Ambitionen als als Realschul Direktor Karriere zu machen. Zumal noch aufm Dorf. Da ist nix mit Aufstieg.
Aufsteigen kann man höchstens als Gymnasiallehrer, aber davon gibt es weniger Plätze.
Und ja, der Kinderzuschlag lohnt sich.
Aufsteigen kann man höchstens als Gymnasiallehrer, aber davon gibt es weniger Plätze.
Und ja, der Kinderzuschlag lohnt sich.
31.05.2021, 15:59
Also ich kenne keinen Zimmermann oder kfz-Mechaniker der 4400€ netto verdient. Du lebst einfach in deiner eigenen (beschränkten) Welt und hast die Relation zum Durchschnittseinkommen - nachzulesen auf der Seite des statistischen Bundesamts- verdrängt bzw. nicht mal angeschaut.
Einfach erschreckend
Einfach erschreckend
31.05.2021, 16:17
(31.05.2021, 15:59)Gast schrieb: Also ich kenne keinen Zimmermann oder kfz-Mechaniker der 4400€ netto verdient. Du lebst einfach in deiner eigenen (beschränkten) Welt und hast die Relation zum Durchschnittseinkommen - nachzulesen auf der Seite des statistischen Bundesamts- verdrängt bzw. nicht mal angeschaut.
Einfach erschreckend
Ich kenne ehrlich gesagt auch niemanden, der in einem Handwerksberuf als Geselle, Meister oder Techniker 4.500 € netto verdient ohne selbstständig zu sein.
Das gibt‘s auch nicht bei Daimler in der Nachtschicht.
31.05.2021, 16:32
ist klar. Meine Mutter kriegt schon 3k netto am Fließband in einer Kleinstadt. Als ob einer in Stuttgart nicht auf 4k kommt. Die Tarifverträge und Zuschläge sind einfach frech. Im IGM steigen Bachelor Wirtschaftsjuristen schon mit 70-80k ein. Ihr dürft euer Gehalt nicht nur mit dem Kassierer vergleichen.
31.05.2021, 16:37
(31.05.2021, 15:59)Gast schrieb: Also ich kenne keinen Zimmermann oder kfz-Mechaniker der 4400€ netto verdient. Du lebst einfach in deiner eigenen (beschränkten) Welt und hast die Relation zum Durchschnittseinkommen - nachzulesen auf der Seite des statistischen Bundesamts- verdrängt bzw. nicht mal angeschaut.
Einfach erschreckend
Wie gesagt, es sind knapp oder knapp unter 4000 €. Noch immer ziehst du die PKV nicht ab. Ich kenne zig Gesellen, die ≈ 4000 € verdienen. Natürlich braucht es da 10 oder mehr Jahre Berufserfahrung, aber der Lehrer braucht für dieses Gehalt 25 Jahre.
Mir vorzuwerfen, ich lebe in meiner beschränkten Welt und dann seine Argumentation auf „ich kenne keinen“ zu stützen, ist halt auch ne Leistung, auf sowas muss man erst einmal kommen. Und das Durchschnittsgehalt ist gür einen Akademiker mit zwei Staatsexamen jetzt auch nicht unbedingt der Maßstab.
Wer 4000 € netto nach nem viertel Jahrhundert höheren Dienstes gut findet, kann das ja gut finden. Alle anderen können ja ihr Leben dazu nutzen, entsprechend ihrer Qualifikation Geld zu verdienen.