11.05.2021, 16:38
Hallo in die Runde,
hat jemand Erfahrung mit dem BZSt? Bewerbungsverfahren, Inhalte/Fragen im Vorstellungsgespräch? Gern auch über die Arbeit an sich.
Danke!
hat jemand Erfahrung mit dem BZSt? Bewerbungsverfahren, Inhalte/Fragen im Vorstellungsgespräch? Gern auch über die Arbeit an sich.
Danke!
11.05.2021, 17:09
Ich weiß von einem Freund von mir, dass er übelst zufrieden da ist. Eher spezielle Materie, aber wer sich ansatzweise für Steuerrecht interessiert, dann sei es ein Geheimtipp (Geheim deshalb, weil die Masse eher zum Land rennt und das BZSt gar nicht kennt als Bundesoberbehörde)
11.05.2021, 17:12
Hab nur gehört, dass es schwierig ist dort reinzukommen, weil die Voraussetzungen schon höher angesetzt sind als bei einer normalen Bundesbehörde, wo nur 13 P. gefordert sind. Man muss - auch wenn angeblich nicht gefordert - Erfahrungen im Steuerrecht mitbringen, um sich von der Bewerbermasse abzuheben.
26.10.2021, 18:02
Hallo zusammen,
ich habe mich dieses Jahr für den höheren Dienst im BZSt beworben. Leider habe ich außer telefonischer Vertröstungen bislang keine Rückmeldung erhalten.
Hat sich von euch jemand dieses Jahr beworben und andere Erfahrungen gemacht? Berichte aus den Vorjahren zum Bewerbungs- und Auswahlverfahren würden mich auch sehr interessieren.
ich habe mich dieses Jahr für den höheren Dienst im BZSt beworben. Leider habe ich außer telefonischer Vertröstungen bislang keine Rückmeldung erhalten.
Hat sich von euch jemand dieses Jahr beworben und andere Erfahrungen gemacht? Berichte aus den Vorjahren zum Bewerbungs- und Auswahlverfahren würden mich auch sehr interessieren.
27.10.2021, 15:33
(26.10.2021, 18:02)Gasti schrieb: Hallo zusammen,
ich habe mich dieses Jahr für den höheren Dienst im BZSt beworben. Leider habe ich außer telefonischer Vertröstungen bislang keine Rückmeldung erhalten.
Hat sich von euch jemand dieses Jahr beworben und andere Erfahrungen gemacht? Berichte aus den Vorjahren zum Bewerbungs- und Auswahlverfahren würden mich auch sehr interessieren.
Mit welchen Noten hast du dich beworben?
27.10.2021, 17:33
Ich habe mich auf die Ausschreibung für Wirtschaftswissenschaftler (Frist: 15.07.) beworben. Inhaltlich ist diese analog zur Referenten- Ausschreibung für Juristen.
Ich habe meinen Bachelor mit 1,4 und meinen Master mit 1,7 gemacht. Keine Ahnung, wie man das genau in Juranoten umrechnet, aber im Bachelor habe ich den zweitbesten Abschluss meines Jahrgangs gemacht und im Master war ich ziemlich sicher in den top 10 Prozent. An den Noten sollte es also eigentlich eher nicht scheitern.
Dennoch warte ich mittlerweile bereits seit 3,5 Monaten auf eine Rückmeldung.
Ich habe meinen Bachelor mit 1,4 und meinen Master mit 1,7 gemacht. Keine Ahnung, wie man das genau in Juranoten umrechnet, aber im Bachelor habe ich den zweitbesten Abschluss meines Jahrgangs gemacht und im Master war ich ziemlich sicher in den top 10 Prozent. An den Noten sollte es also eigentlich eher nicht scheitern.
Dennoch warte ich mittlerweile bereits seit 3,5 Monaten auf eine Rückmeldung.
01.11.2022, 22:37
Hallo,
ich habe mich dieses Jahr beim BZSt als Referent beworben. Da ich vorher keinerlei Informationen hatte, was auf mich zukommen wird und die Google-Suche mich auch nicht weitergebracht hat, dachte ich mir, dass ich hier meine Erfahrungen für die nächsten Bewerber teile:
Es ging um eine mit A14 besoldete Stelle als Referent Steuern. Ich habe mich mit einem guten Master sowie rund zwei Jahren Berufserfahrung in der Beratung beworben.
Bis zur Einladung zum Vorstellungsgespräch hat es knapp einen Monat gedauert. Ende der Bewerbungsfrist war am 11.08.2022, die Einladung kam am 12.09.2022. Das Auswahlverfahren fand in Bonn statt.
Am Morgen des Gesprächs, dem 05.10.2022, kam ich morgens um 08:15 Uhr am
BZSt mit dem Auto an, das Verfahren sollte um 08:30 Uhr beginnen. Meiner Bitte nach einem Besucherparkausweis wurde nicht nachgekommen. Das sei zu kurzfristig. Ich könne jedoch einen Zettel in die Windschutzscheibe legen mit der Information, dass ich am Auswahlverfahren teilnehme. Ich wurde dann gefragt, ob ich Stift und Papier dabei habe. Nachdem ich die Notiz in meine Windschutzscheibe gelegt habe, habe ich im Warteraum nahe des Eingangs Platz genommen. Eine weitere Bewerberin, die bereits seit einigen Jahren beim BZSt arbeitete, hat sich ebenfalls beworben und wartete mit mir zusammen.
Das erste, was ich als sehr befremdlich empfand war, dass die voranstehend genannte Bewerberin erzählt hat, dass das BZSt all seine Mitarbeiter mit Laptops ausgestattet habe. Im Jahr 2020. immerhin noch vor Corona. Digitalisierung geht jedenfalls anders.
Wir wurden dann mit ca 15 Minuten Verspätung in einen Raum im zweiten OG gebracht. Dort gab es Leitungswasser, ein paar Gläser und Gummibärchen in kleinen Tüten. Von der freundlichen Mitarbeiterin wurde uns dann eine Mappe ausgehändigt, die den "Fahrplan" des Tages beinhaltete und - ich dachte ich höre und sehe nicht richtig - eine ausgedruckte (!) Wegbeschreibung vom
BZSt hin zum nächsten Edeka, um sich Mittagessen kaufen zu können. Das war der Zeitpunkt, als ich am liebsten wieder nach Hause gefahren wäre. Ein Foodtruck sollte an dem Tag auch da sein. Dort konnte ich jedoch nicht hin, weil der vorgegebene Zeitplan dies nicht zuließ. Jedenfalls war ich schon mal da, also dachte ich mir, nimm das Verfahren mal mit.
Um 09:30 Uhr gab es ein Gespräch mit besagter Mitarbeiterin. Im Wesentlichen ging es in dem Gespräch darum, wie die Karriereschritte bei Einstellung aussehen würden. Die A14 Besoldung wäre nach vier Jahren zu erreichen gewesen. Vorher hätte es A13 gegeben. Das ging aus der Ausschreibung nach meinem Verständnis nicht zweifelsfrei hervor.
Danach gab es ein Referentengespräch. In diesem haben drei Referenten erzählt, wie die Arbeit beim BZSt aussieht. Das war recht informativ, auch wenn ich da schon merkte, dass diese Art von Arbeit wohl nichts für mich ist. Einer der Referenten hat dann noch stolz einen 75 Zoll Fernseher präsentiert und meinte, die anderen Ämter seien auf sowas neidisch. Sowas gibt es jedoch in jeder / jedem auch nur halbwegs vernünftig ausgestatteten Kanzlei / Unternehmen. Im Allgemeinen war das BZSt aus meiner Sicht schlecht ausgestattet. Alter Teppich, erst seit 2020 Laptops für die Mitarbeiter und dann der "super moderne" Fernseher - nun gut. Die Vorurteile einer Behörde wurden meiner Meinung nach bestätigt.
Nach einer kurzen Pause gab es ein "strukturiertes Interview": dabei wurden von der Kommission Fragen von einem Blatt Papier vorgelesen. Eine Frage war zum Beispiel "wann und wir haben Sie sich das letzte mal in der jüngeren Vergangenheit durchgesetzt? Beschreiben Sie ihr Vorgehen." Wer sich auf sowas vorbereiten will, wird sicherlich einen geeigneten Fragenkatalog finden.
Nach einer rund 90 minütigen Pause wurde dann ein Postkorbspiel von mir abverlangt. Dabei ging es darum, in 45 Minuten ca 60 Seiten (natürlich ausgedruckten ;) )Email-Verkehr auszuwerten und im
Anschluss daran der Kommission innerhalb von fünf Minuten mitzuteilen, welche Informationen relevant sind und welche nicht ("Ihr Vorgesetzter war im Urlaub und hat nur fünf Minuten Zeit, Sie müssen ihn briefen").
Nach weiteren zwei Stunden Pause kam abschließend noch ein Rollenspiel. Hierbei ging es um eine Mitarbeiterin, die auch Referentin war und die zum einen eine wichtige Passage in einem Schriftsatz nicht eingearbeitet hat (obwohl es ihr gesagt wurde) und zum anderen sei sie lt Sachverhalt in letzter Zeit fahrig gewesen und hat - entgegen ihres üblichen Verhaltens - ihre Mittagspause alleine verbracht usw. Das Ganze wurde dann im sitzen vor der Kommission gespielt. Dabei hat sich die "Mitarbeiterin" derart abweisend verhalten, wie kein normaler Mensch das jemals tun würde. Ich habe das ganze als recht albern empfunden.
Im Übrigen habe ich das ganze Auswahlverfahren als absolut unpersönlich empfunden. Mir wurde nicht eine einzige
Persönliche Frage gestellt und ich hatte kaum Gelegenheit, die Mitarbeiter dort wirklich kennenzulernen. Insgesamt haben mich weder das Auswahlverfahren, die Behörde als auch die Stadt Bonn überzeugt, hier arbeiten und leben zu wollen.
Das Ergebnis des Auswahlverfahrens wurde rasch mitgeteilt, nämlich am darauffolgenden Tag. Für mich ging es gut aus - es gab eine höflich formulierte Absage. Aber selbst im Falle einer Zusage hätte ich abgesagt.
Ich hoffe ich konnte dem einen oder anderen weiterhelfen mit diesen Informationen.
ich habe mich dieses Jahr beim BZSt als Referent beworben. Da ich vorher keinerlei Informationen hatte, was auf mich zukommen wird und die Google-Suche mich auch nicht weitergebracht hat, dachte ich mir, dass ich hier meine Erfahrungen für die nächsten Bewerber teile:
Es ging um eine mit A14 besoldete Stelle als Referent Steuern. Ich habe mich mit einem guten Master sowie rund zwei Jahren Berufserfahrung in der Beratung beworben.
Bis zur Einladung zum Vorstellungsgespräch hat es knapp einen Monat gedauert. Ende der Bewerbungsfrist war am 11.08.2022, die Einladung kam am 12.09.2022. Das Auswahlverfahren fand in Bonn statt.
Am Morgen des Gesprächs, dem 05.10.2022, kam ich morgens um 08:15 Uhr am
BZSt mit dem Auto an, das Verfahren sollte um 08:30 Uhr beginnen. Meiner Bitte nach einem Besucherparkausweis wurde nicht nachgekommen. Das sei zu kurzfristig. Ich könne jedoch einen Zettel in die Windschutzscheibe legen mit der Information, dass ich am Auswahlverfahren teilnehme. Ich wurde dann gefragt, ob ich Stift und Papier dabei habe. Nachdem ich die Notiz in meine Windschutzscheibe gelegt habe, habe ich im Warteraum nahe des Eingangs Platz genommen. Eine weitere Bewerberin, die bereits seit einigen Jahren beim BZSt arbeitete, hat sich ebenfalls beworben und wartete mit mir zusammen.
Das erste, was ich als sehr befremdlich empfand war, dass die voranstehend genannte Bewerberin erzählt hat, dass das BZSt all seine Mitarbeiter mit Laptops ausgestattet habe. Im Jahr 2020. immerhin noch vor Corona. Digitalisierung geht jedenfalls anders.
Wir wurden dann mit ca 15 Minuten Verspätung in einen Raum im zweiten OG gebracht. Dort gab es Leitungswasser, ein paar Gläser und Gummibärchen in kleinen Tüten. Von der freundlichen Mitarbeiterin wurde uns dann eine Mappe ausgehändigt, die den "Fahrplan" des Tages beinhaltete und - ich dachte ich höre und sehe nicht richtig - eine ausgedruckte (!) Wegbeschreibung vom
BZSt hin zum nächsten Edeka, um sich Mittagessen kaufen zu können. Das war der Zeitpunkt, als ich am liebsten wieder nach Hause gefahren wäre. Ein Foodtruck sollte an dem Tag auch da sein. Dort konnte ich jedoch nicht hin, weil der vorgegebene Zeitplan dies nicht zuließ. Jedenfalls war ich schon mal da, also dachte ich mir, nimm das Verfahren mal mit.
Um 09:30 Uhr gab es ein Gespräch mit besagter Mitarbeiterin. Im Wesentlichen ging es in dem Gespräch darum, wie die Karriereschritte bei Einstellung aussehen würden. Die A14 Besoldung wäre nach vier Jahren zu erreichen gewesen. Vorher hätte es A13 gegeben. Das ging aus der Ausschreibung nach meinem Verständnis nicht zweifelsfrei hervor.
Danach gab es ein Referentengespräch. In diesem haben drei Referenten erzählt, wie die Arbeit beim BZSt aussieht. Das war recht informativ, auch wenn ich da schon merkte, dass diese Art von Arbeit wohl nichts für mich ist. Einer der Referenten hat dann noch stolz einen 75 Zoll Fernseher präsentiert und meinte, die anderen Ämter seien auf sowas neidisch. Sowas gibt es jedoch in jeder / jedem auch nur halbwegs vernünftig ausgestatteten Kanzlei / Unternehmen. Im Allgemeinen war das BZSt aus meiner Sicht schlecht ausgestattet. Alter Teppich, erst seit 2020 Laptops für die Mitarbeiter und dann der "super moderne" Fernseher - nun gut. Die Vorurteile einer Behörde wurden meiner Meinung nach bestätigt.
Nach einer kurzen Pause gab es ein "strukturiertes Interview": dabei wurden von der Kommission Fragen von einem Blatt Papier vorgelesen. Eine Frage war zum Beispiel "wann und wir haben Sie sich das letzte mal in der jüngeren Vergangenheit durchgesetzt? Beschreiben Sie ihr Vorgehen." Wer sich auf sowas vorbereiten will, wird sicherlich einen geeigneten Fragenkatalog finden.
Nach einer rund 90 minütigen Pause wurde dann ein Postkorbspiel von mir abverlangt. Dabei ging es darum, in 45 Minuten ca 60 Seiten (natürlich ausgedruckten ;) )Email-Verkehr auszuwerten und im
Anschluss daran der Kommission innerhalb von fünf Minuten mitzuteilen, welche Informationen relevant sind und welche nicht ("Ihr Vorgesetzter war im Urlaub und hat nur fünf Minuten Zeit, Sie müssen ihn briefen").
Nach weiteren zwei Stunden Pause kam abschließend noch ein Rollenspiel. Hierbei ging es um eine Mitarbeiterin, die auch Referentin war und die zum einen eine wichtige Passage in einem Schriftsatz nicht eingearbeitet hat (obwohl es ihr gesagt wurde) und zum anderen sei sie lt Sachverhalt in letzter Zeit fahrig gewesen und hat - entgegen ihres üblichen Verhaltens - ihre Mittagspause alleine verbracht usw. Das Ganze wurde dann im sitzen vor der Kommission gespielt. Dabei hat sich die "Mitarbeiterin" derart abweisend verhalten, wie kein normaler Mensch das jemals tun würde. Ich habe das ganze als recht albern empfunden.
Im Übrigen habe ich das ganze Auswahlverfahren als absolut unpersönlich empfunden. Mir wurde nicht eine einzige
Persönliche Frage gestellt und ich hatte kaum Gelegenheit, die Mitarbeiter dort wirklich kennenzulernen. Insgesamt haben mich weder das Auswahlverfahren, die Behörde als auch die Stadt Bonn überzeugt, hier arbeiten und leben zu wollen.
Das Ergebnis des Auswahlverfahrens wurde rasch mitgeteilt, nämlich am darauffolgenden Tag. Für mich ging es gut aus - es gab eine höflich formulierte Absage. Aber selbst im Falle einer Zusage hätte ich abgesagt.
Ich hoffe ich konnte dem einen oder anderen weiterhelfen mit diesen Informationen.