11.05.2021, 12:58
Hier bahnt sich die nächste Posse an. Die internationale Lachnummer Deutschland will, was bereits mehrfach gehörig in die Binsen ging, wieder einmal die Welt retten. Frei nach dem Motto „drei Ecken, ein Elfmeter“ und gewappnet mit der weltweit einzigartigen Mischung aus Minderwertigkeitskomplex und grenzenlosen Arroganz geht es munter den nächsten Fluss hinab. Rette sich, wer kann.
11.05.2021, 13:09
(11.05.2021, 12:58)Indominus rex schrieb: Hier bahnt sich die nächste Posse an. Die internationale Lachnummer Deutschland will, was bereits mehrfach gehörig in die Binsen ging, wieder einmal die Welt retten. Frei nach dem Motto „drei Ecken, ein Elfmeter“ und gewappnet mit der weltweit einzigartigen Mischung aus Minderwertigkeitskomplex und grenzenlosen Arroganz geht es munter den nächsten Fluss hinab. Rette sich, wer kann.
Deutschland wollte noch nie die Welt retten sondern hat alles dafür getan (Stichwort: Zwei Weltkriege) um das Gegenteil zu schaffen. Seit 1945 sehe ich ebenfalls keine Tendenzen die Welt zu retten.
11.05.2021, 13:13
Mal so ein Gedanke an die ganzen FDPler und "Wirtschaftskompetenten" bzgl. Bürokratie und Innovation.
Wir sind nunmal eine alte, gesättigte Gesellschaft. Das erlebe ich jeden Tag, egal in welcher Branche ich mich bewegen durfte. Selten trifft man Leute, wo man sich denkt, wow, der hat es wirklich drauf.
Lustig finde ich auch, wenn wir Juristen irgendetwas Produktives zu melden hätten. Wir sind Teil des Problems, Leute. Die Digitalisierung in der Verwaltung ist an der konservativ - juristischen Denke und informatorischen Inkompetenz gescheitert.
Da kann man nur lachen, wenn irgendwelche wirtschaftskompetenten FDPler oder CDUler, die auch noch von Haus aus Juristen sind, dem Land erklären wollen, wie sie es besser machen können.
Wir sind nunmal eine alte, gesättigte Gesellschaft. Das erlebe ich jeden Tag, egal in welcher Branche ich mich bewegen durfte. Selten trifft man Leute, wo man sich denkt, wow, der hat es wirklich drauf.
Lustig finde ich auch, wenn wir Juristen irgendetwas Produktives zu melden hätten. Wir sind Teil des Problems, Leute. Die Digitalisierung in der Verwaltung ist an der konservativ - juristischen Denke und informatorischen Inkompetenz gescheitert.
Da kann man nur lachen, wenn irgendwelche wirtschaftskompetenten FDPler oder CDUler, die auch noch von Haus aus Juristen sind, dem Land erklären wollen, wie sie es besser machen können.
11.05.2021, 13:27
(11.05.2021, 13:09)Gast schrieb:(11.05.2021, 12:58)Indominus rex schrieb: Hier bahnt sich die nächste Posse an. Die internationale Lachnummer Deutschland will, was bereits mehrfach gehörig in die Binsen ging, wieder einmal die Welt retten. Frei nach dem Motto „drei Ecken, ein Elfmeter“ und gewappnet mit der weltweit einzigartigen Mischung aus Minderwertigkeitskomplex und grenzenlosen Arroganz geht es munter den nächsten Fluss hinab. Rette sich, wer kann.
Deutschland wollte noch nie die Welt retten sondern hat alles dafür getan (Stichwort: Zwei Weltkriege) um das Gegenteil zu schaffen. Seit 1945 sehe ich ebenfalls keine Tendenzen die Welt zu retten.
Muss man in einem Jura-Forum ernsthaft den Unterschied zwischen ex-post und ex-ante Betrachtung erklären?
Die politische Losung "am deutschen Wesen mag die Welt genesen" kam bereits vor 1871 auf und hat sich durchaus ein Weilchen gehalten.
Ich finde wir sollten uns wirklich mal zurückhalten. Wenn die Welt keinen Bock auf deutsche Moralismus-Importe und Belehrungsversuche hat, dann ist das halt so.
11.05.2021, 13:30
"Und am deutschen Wesen soll noch mal die Welt genesen." hat sich doch bewahrheitet, aber durch Biontech. Ist ja wohl einer der weltweit am meisten verimpften Impfstoffe.
11.05.2021, 13:30
(11.05.2021, 13:27)Gast schrieb:(11.05.2021, 13:09)Gast schrieb:(11.05.2021, 12:58)Indominus rex schrieb: Hier bahnt sich die nächste Posse an. Die internationale Lachnummer Deutschland will, was bereits mehrfach gehörig in die Binsen ging, wieder einmal die Welt retten. Frei nach dem Motto „drei Ecken, ein Elfmeter“ und gewappnet mit der weltweit einzigartigen Mischung aus Minderwertigkeitskomplex und grenzenlosen Arroganz geht es munter den nächsten Fluss hinab. Rette sich, wer kann.
Deutschland wollte noch nie die Welt retten sondern hat alles dafür getan (Stichwort: Zwei Weltkriege) um das Gegenteil zu schaffen. Seit 1945 sehe ich ebenfalls keine Tendenzen die Welt zu retten.
Muss man in einem Jura-Forum ernsthaft den Unterschied zwischen ex-post und ex-ante Betrachtung erklären?
Die politische Losung "am deutschen Wesen mag die Welt genesen" kam bereits vor 1871 auf und hat sich durchaus ein Weilchen gehalten.
Ich finde wir sollten uns wirklich mal zurückhalten. Wenn die Welt keinen Bock auf deutsche Moralismus-Importe und Belehrungsversuche hat, dann ist das halt so.
Die Versklavung und Ausbeutung in den deutschen Kolonien von 1871 - 1914 würde ich jetzt auch nicht als Beispiel anführen. Beide Weltkriege, die Shoa ...waren ex-Post und ex-ante keine Maßnahmen, an der irgendwie genesen ist.
11.05.2021, 14:24
(11.05.2021, 13:30)Gast schrieb:(11.05.2021, 13:27)Gast schrieb:(11.05.2021, 13:09)Gast schrieb:(11.05.2021, 12:58)Indominus rex schrieb: Hier bahnt sich die nächste Posse an. Die internationale Lachnummer Deutschland will, was bereits mehrfach gehörig in die Binsen ging, wieder einmal die Welt retten. Frei nach dem Motto „drei Ecken, ein Elfmeter“ und gewappnet mit der weltweit einzigartigen Mischung aus Minderwertigkeitskomplex und grenzenlosen Arroganz geht es munter den nächsten Fluss hinab. Rette sich, wer kann.
Deutschland wollte noch nie die Welt retten sondern hat alles dafür getan (Stichwort: Zwei Weltkriege) um das Gegenteil zu schaffen. Seit 1945 sehe ich ebenfalls keine Tendenzen die Welt zu retten.
Muss man in einem Jura-Forum ernsthaft den Unterschied zwischen ex-post und ex-ante Betrachtung erklären?
Die politische Losung "am deutschen Wesen mag die Welt genesen" kam bereits vor 1871 auf und hat sich durchaus ein Weilchen gehalten.
Ich finde wir sollten uns wirklich mal zurückhalten. Wenn die Welt keinen Bock auf deutsche Moralismus-Importe und Belehrungsversuche hat, dann ist das halt so.
Die Versklavung und Ausbeutung in den deutschen Kolonien von 1871 - 1914 würde ich jetzt auch nicht als Beispiel anführen. Beide Weltkriege, die Shoa ...waren ex-Post und ex-ante keine Maßnahmen, an der irgendwie genesen ist.
??
"Der Schlag gegen den Kopf mit dem Brecheisen stellt aus ex-ante Sicht keinen versuchten Totschlag dar, da der Geschädigte nicht gestorben ist"
Selbe Vibes.
11.05.2021, 14:44
(11.05.2021, 11:30)Gast schrieb:(11.05.2021, 11:15)HerrKules schrieb:(11.05.2021, 11:11)Gast schrieb:(11.05.2021, 11:04)HerrKules schrieb: Die Einstellung Wirtschaft gegen Umweltschutz ist nachvollziehbar, aber nicht zukunftsfähig. Natürlich sind 65-jährigen CDU-Wähler hinterher, jetzt nicht zu viel für die Umwelt zu tun, weil ihnen Umwelt UND Wirtschaft in 25 Jahren egal sind. Die Chinesen werden uns im Klimaschutz noch überholen, erinnert euch an meine Worte ;) Die haben grade gezeigt, wie schnell sie auf Krisen reagieren können. Wir haben gezeigt, was für (teils auch wirklich unnötige) Hürden unser System (Demokratie, Förderalismus, Bürokratie) bereit hält.
Unsere Gesetzgebungsverfahren gehen vom Entwurf bis zur praktischen Umsetzung gern mal 10 Jahre, d.h. man muss JETZT die Politik machen, die Probleme von 2030 antizipieren. Deutschland ist leider sehr "alt", es regieren auch hauptsächlich Alte, bei der tonangebenden CDU gehört "Altsein" praktisch zum Markenkern. Man fährt deshalb eher Politik, die zu den Problemen von 1995 passt.. eigentlich unverständlich. Man sollte lieber 20-jährige Fragen, was in 10 Jahren passieren soll, nicht Rentner.
Politik löst keine Probleme. Das tun Menschen in der freien Wirtschaft, indem sie klimaneutrale Technologie entwicklen oder gar Technologien, die CO2 aus der Luft holen und binden (laienhaft ausgedrückt).
Das Thema Klimaschutz ist viel zu wichtig, als dass wir es der Politik überlassen könnten. Deshalb sollten wir uns jetzt eben nicht festlegen, wie wir bestimmte Klimaziele erreichen wollen, da wir nunmal nicht wissen, welche Technologie uns in 10, 20, 50 Jahren zur Verfügung steht. Legt sich die Politik trotzdem fest, hat das zur Folge, dass Ansätze, die jetzt mglw. noch nicht so vielversprechend sind, im Ergebnis jedoch besser wären, nicht weiter verfolgt werden würden.
Die beste Lösung ist deshalb ein CO2-Deckel verbunden mit Zertifikathandel. Alles andere wäre grobe Fahrlässigkeit gegen uns, unsere Kinder und diesen Planeten.
Naja, was heisst "überlassen"? Ich plädiere ja nicht dafür, dass NUR die Politik Klimaschutz machen soll. Ohne Politik geht es aber ja auch nicht. Dieses Gewäsch von Christian Lindner, dass man einfach auf den Markt oder (noch gar nicht bestehende) Technologie vertrauen solle, ist schlicht eine Entscheidung gegen Klimaschutz. Ohne Politik würden wir in 100 Jahren noch verbleite Benziner ohne KAT fahren. Die Akteure am Markt interessieren sich eben auch kaum dafür, was in 10 Jahren ist, sondern denken im hier und jetzt. In 10 Jahren bereuen sie es dann, aber dann ist es zu spät.
Sagst du mit dem zweiten Teil deines Beitrags ja selbst. Zertifikatehandel halte ich auch für ne gute Idee, leider haben lobbyhörige Politiker den total mies ausgestaltet, weshalb er nichts bringt.
Überlassen bzw. nicht überlassen heißt, dass die Aufgabe konkreten Ausgestaltung keinesfalls Berufspolitikern aufgegeben werden darf.
Klar, das "ob" soll die Politik regeln. Also die Festlegung, dass wir das 1,5 Grad Ziel halten wollen und dafür bis 20xx ein maximales CO2-Budget von xy haben.
Das "wie" muss jedoch zwingend Leuten überlassen werden, die tatsächlich innovativ tätig sind. Kein Mensch kann heute seriös prognostizieren, welche Technologie und welche Maßnahmen sich in 10 Jahren als effektivste herausstellen werden.
Überlassen wird das "wie" hingegen auch der Politik, dann haben wir in 10 Jahren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht das sowohl für das Klima als auch die Wirtschaft bestmögliche Ergebnis.
Das Ziel ist festgelegt. Was dann? Wieso sollte sich irgendwer daran halten? Meinst du mit "wie" z.B. die Förderung von Elektroautos? Die Autobauer haben (leider) gezeigt, dass sie von selbst überhaupt keine Innovationen anstreben. Die Förderung des Elektroautobaus ist schon deshalb nötig gewesen, um die Industrie wettbewerbsfähig zu halten.
11.05.2021, 15:10
Welche Partei kann man als Jurist wählen? Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber ich
gehe davon aus, dass Juristen normalerweise Rot oder Grün wählen.
FDP wohl kaum, da diese den Anwaltsberuf durch supermoderne legal tech companies aus den USA
ersetzen wollen. Und alles soll ja supermodern werden und entbürokratisiert werden. Die
Juristen profitieren ja von möglichst viel Bürokratie.
Wie sieht es mit CDU/CSU aus? Das wäre doch noch eine gute und konservative Alternative
zu Rot Rot Grün? Die Union ist traditionell Beamten und Juristenfreundlich.
Klar dürfte sein, dass die AfD für einen Akademiker nicht infrage kommt. Diese Partei wirkt
irgendwie primitiv, finde ich.
gehe davon aus, dass Juristen normalerweise Rot oder Grün wählen.
FDP wohl kaum, da diese den Anwaltsberuf durch supermoderne legal tech companies aus den USA
ersetzen wollen. Und alles soll ja supermodern werden und entbürokratisiert werden. Die
Juristen profitieren ja von möglichst viel Bürokratie.
Wie sieht es mit CDU/CSU aus? Das wäre doch noch eine gute und konservative Alternative
zu Rot Rot Grün? Die Union ist traditionell Beamten und Juristenfreundlich.
Klar dürfte sein, dass die AfD für einen Akademiker nicht infrage kommt. Diese Partei wirkt
irgendwie primitiv, finde ich.
11.05.2021, 16:09
(11.05.2021, 15:10)Politischer Gast schrieb: Welche Partei kann man als Jurist wählen? Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber ich
gehe davon aus, dass Juristen normalerweise Rot oder Grün wählen.
FDP wohl kaum, da diese den Anwaltsberuf durch supermoderne legal tech companies aus den USA
ersetzen wollen. Und alles soll ja supermodern werden und entbürokratisiert werden. Die
Juristen profitieren ja von möglichst viel Bürokratie.
Wie sieht es mit CDU/CSU aus? Das wäre doch noch eine gute und konservative Alternative
zu Rot Rot Grün? Die Union ist traditionell Beamten und Juristenfreundlich.
Klar dürfte sein, dass die AfD für einen Akademiker nicht infrage kommt. Diese Partei wirkt
irgendwie primitiv, finde ich.
Doch, doch, das passt schon.