10.05.2021, 11:27
Die FDP passt der selbstgerechten Neidkultur eben nicht in den Kram. Das Konzept von Eigeninitiative und Selbstverantwortung ist einfach nicht mehr angesagt. Durchgefüttert werden und Selbstverwirklichung auf Kosten anderer, darum geht es.
10.05.2021, 11:29
(10.05.2021, 10:58)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:33)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:28)Gast schrieb: Liberal, durch und durch. Viele Missstände, die die FDP ankreidet, erlebt man als Jurist am eigenen Leibe. Ein überbürokratisiertrs Land, eine aus meiner Sicht total aufgeblähte und teure und zugleich oft ineffiziente Verwaltung, Rücklicht bei der Digitalisierung. Darüber hinaus Weltspitze bei der Steuer- und Abgabenlast, wobei gleichzeitig wichtige Ressorts wie Bildung und Justiz nicht viel vom Steuerkuchen abbekommen. Insgesamt finde ich vieles katastrophal, wenngleich es uns relativ gesehen natürlich sehr gut geht.
Steuern wären ja so ok, wenn dir Schere zwischen Arm und Reich denn schwinden würde.
Ich kenne keine Partei, die dazu ein tragfähiges Konzept führt.
Weil es dafür kein tragfähiges Konzept gibt.
Zum einen gibt es keine Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland. Der Begriff "Schere" impliziert ein Auseinandergehen in beide Richtungen, also dass Arme ärmer werden und Reiche reicher werden. Dem ist aber nicht der Fall.
Das Wohlstandsniveau steigt gesamtgesellschaftlich an. Arme werden also nicht ärmer, sondern wohlständiger. Die beiden Klingen der Schere bewegen sich also gleichläufig nach oben.
Der einzige Unterschied ist, dass Reiche aufgrund von Zinseszinseffekten im gleichen Zeitraum mehr Vermögensmittel akkummulieren können, als Arme.
Auch dies ist aber kein Problem. Der Lagerarbeiter bei Amazon verdient nicht weniger, nur weil Jeff Bezos dank günstiger Aktienkursentwicklung innerhalb weniger Monate ein paar Milliarden schwerer geworden ist.
Marktwirtschaft ist kein Nullsummenspiel.
Für arme Menschen hat es also keinerlei negative Konsequenzen, wenn Reiche reicher werden, da ihnen durch diesen Prozess nichts weggenommen wird. Im Regelfall ist sogar das Gegenteil der Fall. Wäre Amazon zB kurz vor der Pleite (oder würde man Jeff Bezos einfach enteignen und seine Amazon-Anteile an die Arbeiter verteilen) wären die zahlreichen Jobs, die Amazon derzeit bietet, in kürzester Zeit nicht mehr vorhanden.
Leider findet an deutschen Schulden quasi keine wirtschaftliche Bildung statt, weshalb linke Parteien heutzutage immernoch mit empirisch widerlegten Märchen, wie der Mär von der Arbeitswerttheorie oder vom ökonomischen Nullsummenspiel Wähler verführen können.
Du vergisst völlig die Inflation. Wenn die Inflation höher ist als die Steigerung der Löhne werden diejenigen überproportional belastet, die geringe Einkommen haben.
10.05.2021, 12:01
(10.05.2021, 10:58)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:33)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:28)Gast schrieb: Liberal, durch und durch. Viele Missstände, die die FDP ankreidet, erlebt man als Jurist am eigenen Leibe. Ein überbürokratisiertrs Land, eine aus meiner Sicht total aufgeblähte und teure und zugleich oft ineffiziente Verwaltung, Rücklicht bei der Digitalisierung. Darüber hinaus Weltspitze bei der Steuer- und Abgabenlast, wobei gleichzeitig wichtige Ressorts wie Bildung und Justiz nicht viel vom Steuerkuchen abbekommen. Insgesamt finde ich vieles katastrophal, wenngleich es uns relativ gesehen natürlich sehr gut geht.
Steuern wären ja so ok, wenn dir Schere zwischen Arm und Reich denn schwinden würde.
Ich kenne keine Partei, die dazu ein tragfähiges Konzept führt.
Weil es dafür kein tragfähiges Konzept gibt.
Zum einen gibt es keine Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland. Der Begriff "Schere" impliziert ein Auseinandergehen in beide Richtungen, also dass Arme ärmer werden und Reiche reicher werden. Dem ist aber nicht der Fall.
Das Wohlstandsniveau steigt gesamtgesellschaftlich an. Arme werden also nicht ärmer, sondern wohlständiger. Die beiden Klingen der Schere bewegen sich also gleichläufig nach oben.
Der einzige Unterschied ist, dass Reiche aufgrund von Zinseszinseffekten im gleichen Zeitraum mehr Vermögensmittel akkummulieren können, als Arme.
Auch dies ist aber kein Problem. Der Lagerarbeiter bei Amazon verdient nicht weniger, nur weil Jeff Bezos dank günstiger Aktienkursentwicklung innerhalb weniger Monate ein paar Milliarden schwerer geworden ist.
Marktwirtschaft ist kein Nullsummenspiel.
Für arme Menschen hat es also keinerlei negative Konsequenzen, wenn Reiche reicher werden, da ihnen durch diesen Prozess nichts weggenommen wird. Im Regelfall ist sogar das Gegenteil der Fall. Wäre Amazon zB kurz vor der Pleite (oder würde man Jeff Bezos einfach enteignen und seine Amazon-Anteile an die Arbeiter verteilen) wären die zahlreichen Jobs, die Amazon derzeit bietet, in kürzester Zeit nicht mehr vorhanden.
Leider findet an deutschen Schulden quasi keine wirtschaftliche Bildung statt, weshalb linke Parteien heutzutage immernoch mit empirisch widerlegten Märchen, wie der Mär von der Arbeitswerttheorie oder vom ökonomischen Nullsummenspiel Wähler verführen können.
Das ist allerdings sehr in eine Richtung gedreht. Der Punkt ist, dass man heute als durchschnittlicher Verdiener schlechtere Möglichkeiten hat sich ein bisschen Wohlstand aufzubauen und viele mit 40h Woche kein Auskommen haben.
10.05.2021, 12:42
Man muss aber auch mal ehrlich sein, dass es nicht für alle Jobs gibt. Auch für alle Juristen nicht, sondern nur für die mit den besseren Noten. Da wäre es unfair jemanden trotz Abschluss nicht einzustellen und arbeitslos zu halten (gerade Behörden mit ihrer Bestnotenauslese), aber auf der anderen Seite zu sagen: "Der lebt jetzt von meinen Steuergeldern und sollte am besten gar nix kriegen." Schließlich kann jeder, der nicht Beamter ist, durch Krankheit oder Alter selbst arbeitslos werden. Und nicht jeder hat noch eine BU bekommen bevor er krank wurde (ich mit Anfang 20). Dann bleiben nur noch Unfallversicherung oder Dread Disease Versicherung, die viel weniger abdecken und die 50 Euro dafür kann man sich ohne Arbeit auch nicht immer leisten.
10.05.2021, 13:52
(10.05.2021, 11:29)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:58)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:33)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:28)Gast schrieb: Liberal, durch und durch. Viele Missstände, die die FDP ankreidet, erlebt man als Jurist am eigenen Leibe. Ein überbürokratisiertrs Land, eine aus meiner Sicht total aufgeblähte und teure und zugleich oft ineffiziente Verwaltung, Rücklicht bei der Digitalisierung. Darüber hinaus Weltspitze bei der Steuer- und Abgabenlast, wobei gleichzeitig wichtige Ressorts wie Bildung und Justiz nicht viel vom Steuerkuchen abbekommen. Insgesamt finde ich vieles katastrophal, wenngleich es uns relativ gesehen natürlich sehr gut geht.
Steuern wären ja so ok, wenn dir Schere zwischen Arm und Reich denn schwinden würde.
Ich kenne keine Partei, die dazu ein tragfähiges Konzept führt.
Weil es dafür kein tragfähiges Konzept gibt.
Zum einen gibt es keine Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland. Der Begriff "Schere" impliziert ein Auseinandergehen in beide Richtungen, also dass Arme ärmer werden und Reiche reicher werden. Dem ist aber nicht der Fall.
Das Wohlstandsniveau steigt gesamtgesellschaftlich an. Arme werden also nicht ärmer, sondern wohlständiger. Die beiden Klingen der Schere bewegen sich also gleichläufig nach oben.
Der einzige Unterschied ist, dass Reiche aufgrund von Zinseszinseffekten im gleichen Zeitraum mehr Vermögensmittel akkummulieren können, als Arme.
Auch dies ist aber kein Problem. Der Lagerarbeiter bei Amazon verdient nicht weniger, nur weil Jeff Bezos dank günstiger Aktienkursentwicklung innerhalb weniger Monate ein paar Milliarden schwerer geworden ist.
Marktwirtschaft ist kein Nullsummenspiel.
Für arme Menschen hat es also keinerlei negative Konsequenzen, wenn Reiche reicher werden, da ihnen durch diesen Prozess nichts weggenommen wird. Im Regelfall ist sogar das Gegenteil der Fall. Wäre Amazon zB kurz vor der Pleite (oder würde man Jeff Bezos einfach enteignen und seine Amazon-Anteile an die Arbeiter verteilen) wären die zahlreichen Jobs, die Amazon derzeit bietet, in kürzester Zeit nicht mehr vorhanden.
Leider findet an deutschen Schulden quasi keine wirtschaftliche Bildung statt, weshalb linke Parteien heutzutage immernoch mit empirisch widerlegten Märchen, wie der Mär von der Arbeitswerttheorie oder vom ökonomischen Nullsummenspiel Wähler verführen können.
Du vergisst völlig die Inflation. Wenn die Inflation höher ist als die Steigerung der Löhne werden diejenigen überproportional belastet, die geringe Einkommen haben.
Zum einen ist die Inflation nicht höher als die Steigerung der Löhne, jedenfalls nicht höher als die Arbeitgeberbruttosteigerung. Das tolle an unserem Staat ist halt, dass der Arbeitgeber, für jeden Netto-Euro, der beim Arbeitnehmer ankommen soll, mehr als zwei Brutto-Euros in die Hand nehmen muss. Bsp.: Für ein Nettojahresgehalt von 21.700 € muss der Arbeitgeber einen Betrag von 50.000 € aufwenden (Steuerklasse 1, keine Kirchensteuer).
Wenn von der nächsten Gehaltserhöhung also nicht mal mehr die Inflation ausgeglichen wird, den Beschwerdebrief bitte nicht an den Arbeitgeber senden, sondern an einen MdB oder Minister deiner Wahl.
Zum anderen haben die Reichen selbst auch gar keinen Einfluss auf die Inflation. Die hast du vielmehr der komplett geisteskranken Euro-/EZB-Politik zu verdanken. Aber Kritik hieran ist in den meisten Kreisen ja auch nicht erwünscht. Also doch lieber den Reichen die Schuld für Dinge in die Schuhe schieben, die der Staat versaubeutelt.
Schließlich wäre natürlich noch darüber zu sprechen, auf welche Inflation du dich beziehst. Offizielle Zahlen geben für die letzten Jahre eine Inflationsrate von 0,5% (2015, 2016) bis maximal 1,8% 2018 an.
Im Übrigen war jedenfalls vor Corona war die Entwicklung der Reallöhne stets positiv.
Zitat:Das ist allerdings sehr in eine Richtung gedreht. Der Punkt ist, dass man heute als durchschnittlicher Verdiener schlechtere Möglichkeiten hat sich ein bisschen Wohlstand aufzubauen und viele mit 40h Woche kein Auskommen haben.
Schlechter im Verhältnis zu welchem Referenzzeitpunkt?
So pauschal auf jeden Fall quatsch. Nie war der Zugang zu Kapitalmärkten günstiger und barrierefreier als heute. Es war in der Geschichte der Menschheit noch nie so einfach am gesamtgesellschaftlichen Wachstum teilzunehmen, wie heute.
Solltest du allerdings Wohlstand mit dem Erwerb einer Immobilie gleichsetzen, wie so viele Deutsche, magst du teilweise recht haben.
Es ist richtig, dass Bodenpreise explodieren. Dafür sind entsprechende Finanzierungen aber auch günstig wie nie. Sofern man trotzdem im Vergleich zu früher drauflegen muss, verweise ich gerne nach oben. Die gegenwärtige Asset-Inflation ist direkte Folge staatlichen Handelns in Form der Niedrigzinspolitik, womit wir wieder beim Thema Liberaismus wären.
10.05.2021, 14:06
Die Finanzierung vergessen die meisten, wenn es um die Grundstückspreise geht. Früher hat man bei einem Hauskauf regelmäßig bei 8-10% Zinsen am Ende das Doppelte des Kaufpreises gezahlt, weil nochmal Zinsen in gleicher Höhe drauf kamen. Heutzutage sind die Zinsen so niedrig, dass natürlich jeder zumindest eine Wohnung kauft. Ich kenn Leute die ziemlich direkt nach dem Studium den Hausbau angegangen sind, weil sie so einfach 20-25 Jahre statt Miete die Darlehensraten zahlen und ihnen das Ding am Ende gehört.
Vor 15 Jahren noch wäre es dumm gewesen so lange abzuzahlen, weil einen die Zinsen erdrücken.
Vor 15 Jahren noch wäre es dumm gewesen so lange abzuzahlen, weil einen die Zinsen erdrücken.
10.05.2021, 15:15
Bürgerlich-liberal, parteipolitisch heimatlos. Wähle aus Protest und um Druck aufzubauen AfD, bis sich die CDU oder FDP wieder besinnen.
10.05.2021, 15:18
10.05.2021, 16:24
Dass die AfD eine Korrektivfunktion erfüllt ist doch offensichtlich.
10.05.2021, 16:30
(10.05.2021, 15:15)Gast schrieb: Bürgerlich-liberal, parteipolitisch heimatlos. Wähle aus Protest und um Druck aufzubauen AfD, bis sich die CDU oder FDP wieder besinnen.
Dann lies dir mal was über die Widerstandsbewegung im 2. WK und über Freisler durch.
Ich würde an deiner Stelle lieber links, grün oder rot wählen.