09.04.2021, 10:43
(09.04.2021, 10:40)Gast schrieb:(09.04.2021, 09:40)Gast schrieb: Meine Freundin ist z.b. Richterin und gerade auf Lebenszeit ernannt worden. Sie hat sich bei ihrem Wunschposten gegen den Kollegen durchgesetzt, der in ihrem Durchgang Landesbester im zweiten Examen war. Einfach weil ihre Beurteilungen deutlich besser waren. Ihr zweites Examen ist aber „nur“ 8,1.
Das kann man kaum glauben.
Wieso?
09.04.2021, 11:07
Otto Schily ist wohl auch durch jede Prüfung gefallen und hat dann gerade so bestanden. Einfach mal "Otto Schily" und "Examen" googlen. Trotzdem genießt er einen Ruf als sehr guten Anwalt, und das schon von Beginn an.
Auch wieder ein Beweis, dass Noten nicht alles sind.
Auch wieder ein Beweis, dass Noten nicht alles sind.
09.04.2021, 11:08
(08.04.2021, 19:05)Gast schrieb:(08.04.2021, 17:52)Gast schrieb:(08.04.2021, 17:50)Gast schrieb: Maas sagte im Podcast "Alles Gesagt", dass er im ersten ein VB erreicht hat. Ich meine auch im zweiten, da bin ich mir aber nicht so sicher.
An seiner Alma Mater sagt man sich, dass er das Examen nur mit Ach und Krach geschafft habe. Ob das stimmt, keine Ahnung. Überraschen würde es mich nicht.
Ich habe was von 4,8 gehört, weiss aber nicht, ob das Gerücht stimmt. Würde aber zu der Aussage passen.
Maas hat beide Examina mit ausreichend bestanden. Dafür war er mit der Ausbildung (nach deren Beginn) aber recht flott.
Alle möglichen politischen Differenzen außer Acht gelassen muss man wohl noch immer sagen, dass es bei aller Liebe nicht der Typ für ein VB, sondern davon ziemlich weit entfernt. Wenn zu einem beliebigen Thema spricht, ganz besonders auffällig aber bei engem rechtspolitischem Bezug, fällt doch recht deutlich auf, wie wenig Substanz das hat, dass seine Überlegungen keiner Logik folgen und er nicht strukturiert denkt. Das dürfte man auch parteiintern so sehen, da er dort nie als großer Star gehandelt wurde, insbesondere nicht durch erwähnenswerte Leistungen in der Sache aufgefallen ist und seine Ernennung zum Justizminister damals (insbesondere nach vergeigtem Wahlkampf im Saarland) etwas überraschend war.
Bei seiner Nachfolgerin Barley (gleiches politisches Lager und gleiche Partei) sah das dann schon ganz anders aus. Diese war auch im niedersächsischen Justizdienst und dürfte dafür entsprechende Noten mitgebracht haben. Man muss wirklich nur ein paar Worte von ihr und ein paar Worte von Maas zur irgendwas mit juristischem Bezug hören und der klaffende Unterschied fällt sofort auf.
Anders als Letztere hat Maas auch nie in einem juristischen Beruf gearbeitet. Die Stelle als Staatssekretär im unmittelbaren Anschluss an das Referendariat hat er erkennbar aufgrund seiner Parteizugehörigkeit bekommen (so lief und läuft das ebenhalt im roten Saarland). Man darf wohl unterstellen, dass er dazu zuvor während seines recht kurzen Studiums recht viel Zeit damit verbringen musste, in der Partei Präsenz zu zeigen. Für Befassung mit den inhalten des Studiums blieb dann ebenhalt keine Zeit. Geschadet hat es der Karriere nicht.
Parteibuch schlägt Zeugnis.
09.04.2021, 11:08
(09.04.2021, 10:40)Gast schrieb:Klar kann man. Gerade beim Staat sind die dienstlichen Beurteilungen immens wichtig. Dass in die "unter der Hand" auch gerne mal die Examensnoten reinspielen ist geschenkt, aber davon ab werden Stellen ganz konsequent nach der Eignung vergeben...und die beurteilt sich halt an den Beurteilungen.(09.04.2021, 09:40)Gast schrieb: Meine Freundin ist z.b. Richterin und gerade auf Lebenszeit ernannt worden. Sie hat sich bei ihrem Wunschposten gegen den Kollegen durchgesetzt, der in ihrem Durchgang Landesbester im zweiten Examen war. Einfach weil ihre Beurteilungen deutlich besser waren. Ihr zweites Examen ist aber „nur“ 8,1.
Das kann man kaum glauben.
09.04.2021, 11:14
(09.04.2021, 11:07)Gast schrieb: Otto Schily ist wohl auch durch jede Prüfung gefallen und hat dann gerade so bestanden. Einfach mal "Otto Schily" und "Examen" googlen. Trotzdem genießt er einen Ruf als sehr guten Anwalt, und das schon von Beginn an.
Auch wieder ein Beweis, dass Noten nicht alles sind.
Ja, aber kein Beweis dafür, dass fachliches Können von den Noten unabhängig wäre. Denn einen Beweis für fachliches Können gibt es nicht. Dieser "Ruf als sehr guter Anwalt" ist nicht von dieser Welt. Um vom Spiegel und sonstiger nicht-fachkundiger Presse solche Prädikate verliehen zu bekommen, muss man nichts geleistet haben.
Es ist nur ein Beweis dafür, wie weit man kommt, wenn man nur das richtige Parteibuch hat und sich selber gut darstellen kann (oder in einer Machtposition ist, ab der man sich durch die Presse gut darstellen lassen kann). Aber ein guter Geschäftsmann, Selbstdarsteller oder was auch immer ist noch kein guter Anwalt. Erst recht kein "sehr guter Anwalt".
Fachlich befindet er sich vermutlich weiterhin auf dem Niveau der schwierigen Studientage. Seine Leistungen in der Politik gerade mit verfassungsrechtlicher Brisanz, die gerne gekonnt verkannt wurde, lassen da auch nichts anderes vermuten.
09.04.2021, 11:22
(09.04.2021, 11:08)Gast schrieb:(08.04.2021, 19:05)Gast schrieb:(08.04.2021, 17:52)Gast schrieb:(08.04.2021, 17:50)Gast schrieb: Maas sagte im Podcast "Alles Gesagt", dass er im ersten ein VB erreicht hat. Ich meine auch im zweiten, da bin ich mir aber nicht so sicher.
An seiner Alma Mater sagt man sich, dass er das Examen nur mit Ach und Krach geschafft habe. Ob das stimmt, keine Ahnung. Überraschen würde es mich nicht.
Ich habe was von 4,8 gehört, weiss aber nicht, ob das Gerücht stimmt. Würde aber zu der Aussage passen.
Maas hat beide Examina mit ausreichend bestanden. Dafür war er mit der Ausbildung (nach deren Beginn) aber recht flott.
Alle möglichen politischen Differenzen außer Acht gelassen muss man wohl noch immer sagen, dass es bei aller Liebe nicht der Typ für ein VB, sondern davon ziemlich weit entfernt. Wenn zu einem beliebigen Thema spricht, ganz besonders auffällig aber bei engem rechtspolitischem Bezug, fällt doch recht deutlich auf, wie wenig Substanz das hat, dass seine Überlegungen keiner Logik folgen und er nicht strukturiert denkt. Das dürfte man auch parteiintern so sehen, da er dort nie als großer Star gehandelt wurde, insbesondere nicht durch erwähnenswerte Leistungen in der Sache aufgefallen ist und seine Ernennung zum Justizminister damals (insbesondere nach vergeigtem Wahlkampf im Saarland) etwas überraschend war.
Bei seiner Nachfolgerin Barley (gleiches politisches Lager und gleiche Partei) sah das dann schon ganz anders aus. Diese war auch im niedersächsischen Justizdienst und dürfte dafür entsprechende Noten mitgebracht haben. Man muss wirklich nur ein paar Worte von ihr und ein paar Worte von Maas zur irgendwas mit juristischem Bezug hören und der klaffende Unterschied fällt sofort auf.
Anders als Letztere hat Maas auch nie in einem juristischen Beruf gearbeitet. Die Stelle als Staatssekretär im unmittelbaren Anschluss an das Referendariat hat er erkennbar aufgrund seiner Parteizugehörigkeit bekommen (so lief und läuft das ebenhalt im roten Saarland). Man darf wohl unterstellen, dass er dazu zuvor während seines recht kurzen Studiums recht viel Zeit damit verbringen musste, in der Partei Präsenz zu zeigen. Für Befassung mit den inhalten des Studiums blieb dann ebenhalt keine Zeit. Geschadet hat es der Karriere nicht.
Parteibuch schlägt Zeugnis.
Couch Experte schlägt Bundesminister
09.04.2021, 11:31
Examensnoten spielen für einen Politiker (aus gutem Grund) genauso wenig eine Rolle, wie das Abitur, der soldatische Werdegang oder das Fehlen jeder formaler Qualifikation.
Das sollte einem Juristen eigentlich bekannt sein. Hat was Demokratie und so zu tun.
Das sollte einem Juristen eigentlich bekannt sein. Hat was Demokratie und so zu tun.
09.04.2021, 11:39
Was hat von Schierach für Noten?
Gibt's sonst Promis/Celebrities die Jura studiert haben?
Gibt's sonst Promis/Celebrities die Jura studiert haben?
09.04.2021, 11:41
Der gute Philipp Amthor hat wohl ein knappes VB im ersten.
09.04.2021, 11:48
(09.04.2021, 11:14)Gast schrieb:(09.04.2021, 11:07)Gast schrieb: Otto Schily ist wohl auch durch jede Prüfung gefallen und hat dann gerade so bestanden. Einfach mal "Otto Schily" und "Examen" googlen. Trotzdem genießt er einen Ruf als sehr guten Anwalt, und das schon von Beginn an.
Auch wieder ein Beweis, dass Noten nicht alles sind.
Ja, aber kein Beweis dafür, dass fachliches Können von den Noten unabhängig wäre. Denn einen Beweis für fachliches Können gibt es nicht. Dieser "Ruf als sehr guter Anwalt" ist nicht von dieser Welt. Um vom Spiegel und sonstiger nicht-fachkundiger Presse solche Prädikate verliehen zu bekommen, muss man nichts geleistet haben.
Es ist nur ein Beweis dafür, wie weit man kommt, wenn man nur das richtige Parteibuch hat und sich selber gut darstellen kann (oder in einer Machtposition ist, ab der man sich durch die Presse gut darstellen lassen kann). Aber ein guter Geschäftsmann, Selbstdarsteller oder was auch immer ist noch kein guter Anwalt. Erst recht kein "sehr guter Anwalt".
Fachlich befindet er sich vermutlich weiterhin auf dem Niveau der schwierigen Studientage. Seine Leistungen in der Politik gerade mit verfassungsrechtlicher Brisanz, die gerne gekonnt verkannt wurde, lassen da auch nichts anderes vermuten.
Letztendlich steht aber hinter jedem sehr guten Ruf immer eine zumindest "zufriedenstellende" Arbeit (die sicherlich nicht fachlich exzellent sein muss). Selbst als sehr guter Geschäftsmann und toller Selbstdarsteller muss man immer irgendwie "Erfolg" in der Sache haben, und dazu muss man schlicht und ergreifend ein bisschen was drauf haben. Einfach gesagt: man kann sich keinen guten Ruf aufbauen, wenn man jede Klage wegen haarsträubender Fehler verliert. Zumindest ging die Karriere von Schily für eine sehr lange Zeit nach oben. Das spricht auch dafür, dass er zumindest ein paar grundlegende Entscheidungen richtig getroffen hat. Einen völligen Versager lässt niemand einfach nach oben ziehen.
Auch die Beurteilung seiner politischen Leistungen geht etwas fehl. Daraus sind keine m.M.n. nicht unbedingt Schlüsse auf das fachliche Niveau möglich. Immerhin hat er einen wissenschaftlichen Dienst etc. im Hintergrund, in denen sich ein paar Leute mit VB und Prof-Format aufhalten, die das alles mittragen.