11.02.2021, 15:17
Naja...ich habe ne Zeit am Lehrstuhl gearbeitet (hatte selbst 8,8 P) und da fand ich alle schon sehr abgehoben und da war keiner dabei der kein VB hatte.
11.02.2021, 15:34
(11.02.2021, 15:17)Gast schrieb: Naja...ich habe ne Zeit am Lehrstuhl gearbeitet (hatte selbst 8,8 P) und da fand ich alle schon sehr abgehoben und da war keiner dabei der kein VB hatte.
Ah. Und dass du selber nicht abgehoben oder arrogant bist, hat wer amtlich fetsgestellt?
War auch lange Zeit am Lehrstuhl und da war keiner abgehoben oder arrogant. Hast dir wohl den falschen Lehrstuhl ausgesucht. Eine Empirie, die auf einen so unfassbar kleinen und nicht repräsentativ ausgewählten Kreis bezogen ist, muss vollkommen wertlos sein.
11.02.2021, 15:38
(11.02.2021, 12:32)Gast schrieb: Blöde Frage, aber was nützt ein "gut" im Examen? Klar, man hat bessere Chancen auf Notar, LLM, Stipendien, eventuell auch Professor oder so. Aber nützt es etwas abgesehen davon?In den meisten Fällen nicht viel.
Im Studium und Ref haben wir alle immer krass von guten Noten geschwärmt und die mit etwa 11 oder 12+ fast schon bewundert: "wow, der X hat 12,5 im ersten geschafft", "krass, der Y hat im zweiten sogar das "gut" geknackt".
Aber im Nachhinein? Fühlt man sich mit guten Noten besser? Gibt es viel Anerkennung dafür?
Ist halt wie mit nem 1,0er Abi , sieht nice aus, aber wenn man nicht gerade Medizin studieren will ist es nicht nötig.
11.02.2021, 15:43
(11.02.2021, 15:34)Gast schrieb:(11.02.2021, 15:17)Gast schrieb: Naja...ich habe ne Zeit am Lehrstuhl gearbeitet (hatte selbst 8,8 P) und da fand ich alle schon sehr abgehoben und da war keiner dabei der kein VB hatte.
Ah. Und dass du selber nicht abgehoben oder arrogant bist, hat wer amtlich fetsgestellt?
War auch lange Zeit am Lehrstuhl und da war keiner abgehoben oder arrogant. Hast dir wohl den falschen Lehrstuhl ausgesucht. Eine Empirie, die auf einen so unfassbar kleinen und nicht repräsentativ ausgewählten Kreis bezogen ist, muss vollkommen wertlos sein.
Deine Empirie ist ebenfalls unfassbar klein und nicht repräsentativ. Also ebenfalls völlig wertlos
11.02.2021, 15:52
(11.02.2021, 12:32)Gast schrieb: Blöde Frage, aber was nützt ein "gut" im Examen? Klar, man hat bessere Chancen auf Notar, LLM, Stipendien, eventuell auch Professor oder so. Aber nützt es etwas abgesehen davon?
Du kannst dir deine Examenszeugnisse ins Büro hängen und auf bewundernde Kommentare hoffen?
Im Ernst, die Staatsexamina sind Berufszugangsprüfungen. Was sollen einem da gute Noten bringen, außer dass einem bestimmte Jobs offenstehen, die anderen verwehrt sind? Wenn man den Job erstmal hat fragt niemand mehr nach Noten, weil dann die konkreten Leistungen gemessen werden. Der Associate mit 24/2 fliegt genauso raus wie der Associate mit 16/2, wenn er nicht genug Billables macht.
11.02.2021, 15:54
(11.02.2021, 15:52)Gast schrieb:(11.02.2021, 12:32)Gast schrieb: Blöde Frage, aber was nützt ein "gut" im Examen? Klar, man hat bessere Chancen auf Notar, LLM, Stipendien, eventuell auch Professor oder so. Aber nützt es etwas abgesehen davon?
Du kannst dir deine Examenszeugnisse ins Büro hängen und auf bewundernde Kommentare hoffen?
Im Ernst, die Staatsexamina sind Berufszugangsprüfungen. Was sollen einem da gute Noten bringen, außer dass einem bestimmte Jobs offenstehen, die anderen verwehrt sind? Wenn man den Job erstmal hat fragt niemand mehr nach Noten, weil dann die konkreten Leistungen gemessen werden. Der Associate mit 24/2 fliegt genauso raus wie der Associate mit 16/2, wenn er nicht genug Billables macht.
zurecht. Wer nicht genug Billables macht, hat es nicht verdient, angestellt beschäftigt zu sein.
11.02.2021, 16:34
Ich meine, das wurde ja fast alles schon genannt, aber Vorteile gibt es natürlich schon:
- Zugang zu "elitären" Berufsfeldern (Notar, Professor, besonders elitäre Boutiquen)
- Bessere Möglichkeit, sich fortzubilden (LL.M-Stipendium, Promotions-Stipendium, Promotion an begehrtem Lehrstuhl, externe Promotion)
- Interne Aufmerksamkeit (Förderung durch Partner, Versetzung ans Ministerium/WissMit BVerfG/BGH, dadurch schnellerer Aufstieg, interessantere Aufgaben in der Arbeit)
- Einstellung auch in schwierigeren Lagen (z. B. Corona)
- "Werbung" (z. B. auf Kanzleihompage, wobei das vernachlässigenswert sein dürfte)
Habe es durchaus schon mitbekommen, dass Associates mit besonders guten Noten "Vorschusslorbeeren" bekommen haben und deswegen auch bessere Aufträge (interessante Mandate, Mandantentermine mit Partner, gemeinsame Veröffentlichungen mit Partner usw.). Das wirkt sich zwar nicht auf die Billables aus, aber auf die Visibilität innerhalb der Kanzlei (der Partner redet über den Associate wiederum mit anderen Partnern usw.). Die wird dann ab einer bestimmten Ebene immer wichtiger, wo eh alle ähnliche Billables haben, es aber eher darum geht, Akquise zu betreiben/sich innerhalb der Kanzlei zu vernetzen, Fürsprecher zu haben und und und.
- Zugang zu "elitären" Berufsfeldern (Notar, Professor, besonders elitäre Boutiquen)
- Bessere Möglichkeit, sich fortzubilden (LL.M-Stipendium, Promotions-Stipendium, Promotion an begehrtem Lehrstuhl, externe Promotion)
- Interne Aufmerksamkeit (Förderung durch Partner, Versetzung ans Ministerium/WissMit BVerfG/BGH, dadurch schnellerer Aufstieg, interessantere Aufgaben in der Arbeit)
- Einstellung auch in schwierigeren Lagen (z. B. Corona)
- "Werbung" (z. B. auf Kanzleihompage, wobei das vernachlässigenswert sein dürfte)
Habe es durchaus schon mitbekommen, dass Associates mit besonders guten Noten "Vorschusslorbeeren" bekommen haben und deswegen auch bessere Aufträge (interessante Mandate, Mandantentermine mit Partner, gemeinsame Veröffentlichungen mit Partner usw.). Das wirkt sich zwar nicht auf die Billables aus, aber auf die Visibilität innerhalb der Kanzlei (der Partner redet über den Associate wiederum mit anderen Partnern usw.). Die wird dann ab einer bestimmten Ebene immer wichtiger, wo eh alle ähnliche Billables haben, es aber eher darum geht, Akquise zu betreiben/sich innerhalb der Kanzlei zu vernetzen, Fürsprecher zu haben und und und.
11.02.2021, 18:47
Habe ein "Gut" im Ersten, die Note ausm 2. steht noch aus, deshalb kann ich zumindest zum 1. Examen meine Erfahrungen teilen:
Sehe es ähnlich wie einer der Vorposter: Für einen gewissen Zeitraum nach der Notenbekanntgabe ist man extrem beflügelt, weil man im gesamten Studium leider vorgelebt kriegt, dass die Noten in Jura Alles sind und quasi nichts anderes zählt. Da man deshalb jahrelang auf einen "guten" Abschluss hingearbeitet hat (Ziel ist bei den meisten ja VB), ist man natürlich schon unheimlich stolz auf die eigene Leistung, das pusht einen enorm. Bei vielen artet das natürlich in Arroganz und Abgehobenheit aus, aber das legt sich in der Regel schnell wieder, wenn diese als WissMit oder Referendar in GK aufeinmal auf Leute treffen, die ähnliche Noten oder sogar bessere Noten vorzuweisen haben. Ansonsten bin ich mit meinem "Gut" genauso glücklich und zufrieden, wie ich es mit 8 Punkten wäre. Auf Dauer steigert eine solche Note also nicht das allgemeine Wohlbefinden .
Im Übrigen "hilft" dir die Note natürlich bei Jobinterviews. Zumindest für WissMit Stellen und Referendariatsstationen hat mir jede Kanzlei quasi den goldenen Teppich ausgerollt und wenn man dazu kein arroganter Schnösel ist, sind die halt schon hin und weg. Sobald man allerdings dort tätig ist, wird man jedoch glücklicherweise wie jeder andere auch behandelt. Habe es nur einmal erlebt, dass zwischen mir und anderen WissMits, die "nur" 8 Punkte hatten, differenziert wurde. Da hieß es wortwörtlich vom Partner "die Schimpansenarbeit [= Diesel] übernehmen andere Wiss-Mits, dafür sind Sie mir zu schade". Manche empfinden das vielleicht als schmeichelnd, ich empfand solche Aussagen als so abgehoben und überheblich, dass ich gekündigt habe und zur Konkurrenz gegangen bin. Den "Luxus" kann man sich dank der Note halt ohne weiteres erlauben, selbst wenn man noch gar kein weiteres Vorstellungsgespräch geführt hat.
Von meinen Ausbildern in der Justiz hab ich mitbekommen, dass "gute" Noten durchaus auch dem Präsidenten bekannt sind, sodass man für etwaige Beförderungsstellen durchaus eher auf dem Radar auftaucht. Ob das tatsächlich stimmt, weiß ich natürlich nicht.
Als Fazit daher: Noten oberhalb eines "normalen VB" sind - soweit man ein halbwegs angenehmer Typ ist - durchaus die besten Türöffner, insbesondere wenn sich auf die Wunschstelle mehrere Konkurrenten bewerben. Natürlich zählt ab einer gewissen Notengrenze bei Einstellungen nicht mehr allein die Punktzahl, aber diese wird dennoch stark berücksichtigt, wenn man auch im Übrigen vernünftig rüberkommt. Auf den weiteren Berufsweg dürften die Noten hingegen an Aussagekraft verlieren.
Sehe es ähnlich wie einer der Vorposter: Für einen gewissen Zeitraum nach der Notenbekanntgabe ist man extrem beflügelt, weil man im gesamten Studium leider vorgelebt kriegt, dass die Noten in Jura Alles sind und quasi nichts anderes zählt. Da man deshalb jahrelang auf einen "guten" Abschluss hingearbeitet hat (Ziel ist bei den meisten ja VB), ist man natürlich schon unheimlich stolz auf die eigene Leistung, das pusht einen enorm. Bei vielen artet das natürlich in Arroganz und Abgehobenheit aus, aber das legt sich in der Regel schnell wieder, wenn diese als WissMit oder Referendar in GK aufeinmal auf Leute treffen, die ähnliche Noten oder sogar bessere Noten vorzuweisen haben. Ansonsten bin ich mit meinem "Gut" genauso glücklich und zufrieden, wie ich es mit 8 Punkten wäre. Auf Dauer steigert eine solche Note also nicht das allgemeine Wohlbefinden .
Im Übrigen "hilft" dir die Note natürlich bei Jobinterviews. Zumindest für WissMit Stellen und Referendariatsstationen hat mir jede Kanzlei quasi den goldenen Teppich ausgerollt und wenn man dazu kein arroganter Schnösel ist, sind die halt schon hin und weg. Sobald man allerdings dort tätig ist, wird man jedoch glücklicherweise wie jeder andere auch behandelt. Habe es nur einmal erlebt, dass zwischen mir und anderen WissMits, die "nur" 8 Punkte hatten, differenziert wurde. Da hieß es wortwörtlich vom Partner "die Schimpansenarbeit [= Diesel] übernehmen andere Wiss-Mits, dafür sind Sie mir zu schade". Manche empfinden das vielleicht als schmeichelnd, ich empfand solche Aussagen als so abgehoben und überheblich, dass ich gekündigt habe und zur Konkurrenz gegangen bin. Den "Luxus" kann man sich dank der Note halt ohne weiteres erlauben, selbst wenn man noch gar kein weiteres Vorstellungsgespräch geführt hat.
Von meinen Ausbildern in der Justiz hab ich mitbekommen, dass "gute" Noten durchaus auch dem Präsidenten bekannt sind, sodass man für etwaige Beförderungsstellen durchaus eher auf dem Radar auftaucht. Ob das tatsächlich stimmt, weiß ich natürlich nicht.
Als Fazit daher: Noten oberhalb eines "normalen VB" sind - soweit man ein halbwegs angenehmer Typ ist - durchaus die besten Türöffner, insbesondere wenn sich auf die Wunschstelle mehrere Konkurrenten bewerben. Natürlich zählt ab einer gewissen Notengrenze bei Einstellungen nicht mehr allein die Punktzahl, aber diese wird dennoch stark berücksichtigt, wenn man auch im Übrigen vernünftig rüberkommt. Auf den weiteren Berufsweg dürften die Noten hingegen an Aussagekraft verlieren.
11.02.2021, 18:49
(11.02.2021, 13:45)Gast schrieb: Ich hab in beiden Examen ein "gut" (11,5 im Ersten; 13,5 im Zweiten).
Diese Noten waren aber nie das Ziel. Ich wollte immer Richter werden und habe mich dementsprechend reingekniet um auf die Mindesvoraussetzungen zu kommen.
Dass ich dann so über das Ziel hinausgeschossen bin war nicht geplant. In der Zeit nach der Notenverkündung fühlt man sich natürlich unfassbar gut und es hat auch etwas gedauert bis man das verdaut hat.
Die "Anerkennung" durch die Leute die davon wissen und diese Noten auch einordnen können war natürlich vorhanden, aber einige wenige heben einen dann auf eine Art Podest. Sowas gefällt mir absolut nicht, weshalb ich es soweit es geht vermeide die Noten zu erwähnen.
Ich könnte auch mit einer niedrigeren Note leben, wenn ich im Gegenzug nicht als freak angesehen würde.
Du bist sicherlich hochbegabt. Für Nomalos ist solch ein Ergebnis garantiert nicht erzielbar, da können die sich noch so sehr abmühen.
Bei solch einem genetischen Privileg ist es auch nicht verwunderlich, dass man auf ein Podest gehoben wird. Sei doch froh!
11.02.2021, 18:53
(11.02.2021, 15:11)Gast schrieb:(11.02.2021, 14:48)Gast schrieb:(11.02.2021, 13:45)Gast schrieb: Ich hab in beiden Examen ein "gut" (11,5 im Ersten; 13,5 im Zweiten).
Diese Noten waren aber nie das Ziel. Ich wollte immer Richter werden und habe mich dementsprechend reingekniet um auf die Mindesvoraussetzungen zu kommen.
Dass ich dann so über das Ziel hinausgeschossen bin war nicht geplant. In der Zeit nach der Notenverkündung fühlt man sich natürlich unfassbar gut und es hat auch etwas gedauert bis man das verdaut hat.
Die "Anerkennung" durch die Leute die davon wissen und diese Noten auch einordnen können war natürlich vorhanden, aber einige wenige heben einen dann auf eine Art Podest. Sowas gefällt mir absolut nicht, weshalb ich es soweit es geht vermeide die Noten zu erwähnen.
Ich könnte auch mit einer niedrigeren Note leben, wenn ich im Gegenzug nicht als freak angesehen würde.
und das du dir dieses maß an bodenstämdigkeit erhalten hast würde ich mir bei jedem 9+ kandidat wünschen.
manche werden leider unglaublich arrogant, woher auch oft dieses schlechtreden starker absolventen herrührt.
Manche vielleicht schon, der überwiegende Teil aber nicht.
Genau wie bei den ausreichend-Absolventen manche aufgrund des bestandenen Examens arrogant werden, der weit überwiegende Teil aber nicht.
Dass immer wieder hohe Punktzahlen im Examen mit Arroganz, fehlender Bodenständigkeit oder mangelhafter Sozialkompetenz in Verbindung gebracht werden, ist ein ewig anhaltendes Trauerspiel. Diese Vorstellungen sind durch nichts zu belegen. Die Autoren solcher Thesen sind entweder von Neid zerfressen oder es mangelt ihnen ganz einfach an einer vernünftigen Beobachtungsgabe.
ja, leider in meiner AG die einzigen zwei, die an GK interessiert sind.
Maximal arrogant.