05.02.2021, 18:57
Die Frage richtet sich insbesondere an diejenigen, die im Staatsdienst arbeiten:
Habt ihr manchmal Gewissensbisse, dass euer Gehalt anderen Menschen unter Androhung von Zwang weggenommen wird? Stelle es mir schwierig vor, mein ganzes Leben auf Kosten anderer (der Steuerzahler) zu leben.
Habt ihr manchmal Gewissensbisse, dass euer Gehalt anderen Menschen unter Androhung von Zwang weggenommen wird? Stelle es mir schwierig vor, mein ganzes Leben auf Kosten anderer (der Steuerzahler) zu leben.
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
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Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
05.02.2021, 19:01
(05.02.2021, 18:57)Gast schrieb: Die Frage richtet sich insbesondere an diejenigen, die im Staatsdienst arbeiten:
Habt ihr manchmal Gewissensbisse, dass euer Gehalt anderen Menschen unter Androhung von Zwang weggenommen wird? Stelle es mir schwierig vor, mein ganzes Leben auf Kosten anderer (der Steuerzahler) zu leben.
Stimmt, besser wäre es, auf sämtliche staatliche Infrastruktur (Schulen, Kitas, Straßen, Freibäder, Wahlen, Behörden, Sozialstaat etc.) zu verzichten. Wer braucht das schon? Regelt doch der Markt, ach ja ne, Kerosin wird zB subventioniert und Milch auch, aber hey, das konsumierst du sicher nicht.
05.02.2021, 19:01
(05.02.2021, 18:57)Gast schrieb: Die Frage richtet sich insbesondere an diejenigen, die im Staatsdienst arbeiten:
Habt ihr manchmal Gewissensbisse, dass euer Gehalt anderen Menschen unter Androhung von Zwang weggenommen wird? Stelle es mir schwierig vor, mein ganzes Leben auf Kosten anderer (der Steuerzahler) zu leben.
05.02.2021, 19:04
(05.02.2021, 18:57)Gast schrieb: Die Frage richtet sich insbesondere an diejenigen, die im Staatsdienst arbeiten:
Habt ihr manchmal Gewissensbisse, dass euer Gehalt anderen Menschen unter Androhung von Zwang weggenommen wird? Stelle es mir schwierig vor, mein ganzes Leben auf Kosten anderer (der Steuerzahler) zu leben.
Bist du Richter?
05.02.2021, 19:05
(05.02.2021, 19:01)Gast schrieb:(05.02.2021, 18:57)Gast schrieb: Die Frage richtet sich insbesondere an diejenigen, die im Staatsdienst arbeiten:
Habt ihr manchmal Gewissensbisse, dass euer Gehalt anderen Menschen unter Androhung von Zwang weggenommen wird? Stelle es mir schwierig vor, mein ganzes Leben auf Kosten anderer (der Steuerzahler) zu leben.
Stimmt, besser wäre es, auf sämtliche staatliche Infrastruktur (Schulen, Kitas, Straßen, Freibäder, Wahlen, Behörden, Sozialstaat etc.) zu verzichten. Wer braucht das schon? Regelt doch der Markt, ach ja ne, Kerosin wird zB subventioniert und Milch auch, aber hey, das konsumierst du sicher nicht.
Dies, aber unironisch. Und natürlich auch jede Form von Subvention abschaffen.
Die Nachfrage nach Straßen besteht schließlich unabhängig vom Staat, sodass auch unproblematisch Finanzierungen durch Abo-Modelle/Nutzungsentgelte geregelt werden kann.
Freiwilligkeit > Zwang. Wieso sollte irgendjemand das Recht haben, sich das persönliche Vergnügen von Dritten finanzieren zu lassen?
05.02.2021, 19:11
Stehe noch vor dem Berufseinstieg, habe mir diese Gedanken aber auch schonmal gemacht. Tätigkeiten in der Judikative oder Exekutive halte ich zum Teil für unabdingbar (auch wenn die Exekutive stark ausgedünnt werden könnte). Wo ich definitiv ein moralisches Problem mit hätte, wäre eine Tätigkeit beim öff.rechtl. Rundfunk. Ich könnte es bspw. mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, zahlungsunwillige Bürger*Innen rechtlich in die Pfanne zu hauen.
05.02.2021, 19:26
Das Beispiel mit dem öffentlichen Rundfunk finde ich gut. Speziell an dessen Spitze und vor dessen Kameras gibt es ein paar Figuren, die schlichtweg kein Gewissen haben. Das die lassen sich dort mit Unsummen von post-Bafög-Studenten aushalten, biete dafür aber nur Schrott, politische Beieinflussung, verzerrte Berichterstattung und nochmals Schrott. Gelegentlich muss der post-Bafög-Student sich auch noch verspotten lassen (immer "lustig", wenn jemand erfolgreich einen Unterlassungsanspruch gegen die "Satiriker" beim öffentlichen Rundfunk durchsetzt). Den privaten Sendeanstalten verschaffen die Gesetze des Marktes die Legitimation (oder sie gehen unter). Beim öffentlichen Rundfunk bildet man sich nur ein, dem Volk irgendeinen DIenst zu erweisen. Das ist gewissenlose Arroganz.
Ich selber hätte in Extremfällen durchaus Gewissensprobleme, wenn ich als Richter oder in der Exekutive tätig wäre. Ich würde keine Gesetze umsetzen wollen, die ich für nicht richtig halte. Mein Gewissen lässt die Argumente "ich mache hier nur meine Arbeit" oder "Regeln sind nunmal Regeln" für mich selber nicht zu. Jedenfalls wäre mir nicht so ganz wohl dabei. Daher sehe ich von entsprechenden Berufen ab.
Dass mein Einkommen durch Zwang woanders eingetrieben wird, könnte mein Gewissen allerdings verkraften. Ist es so nicht auch bei allen möglichen Sozialleistungen? Schon die Eltern waren dazu verpflichtet, mir Unterhalt zu leisten. Dazu kamen Kindergeld, Bafög, Ref-Gehalt... Der Staat hat mir auch einen Studienplatz finanziert und meine gesundheitliche Versorgung abgesichert. Das gleiche macht er in meinem Alter und bei Pflegefall. Das Geld dafür muss jeweils jemand anderes aufbringen, ob er will oder nicht. Der Staatsdiener tut wenigstens etwas dafür, und dann auch noch etwas, was zumindest von der Mehrheit als sinnvoll erachtet wird.
Ich selber hätte in Extremfällen durchaus Gewissensprobleme, wenn ich als Richter oder in der Exekutive tätig wäre. Ich würde keine Gesetze umsetzen wollen, die ich für nicht richtig halte. Mein Gewissen lässt die Argumente "ich mache hier nur meine Arbeit" oder "Regeln sind nunmal Regeln" für mich selber nicht zu. Jedenfalls wäre mir nicht so ganz wohl dabei. Daher sehe ich von entsprechenden Berufen ab.
Dass mein Einkommen durch Zwang woanders eingetrieben wird, könnte mein Gewissen allerdings verkraften. Ist es so nicht auch bei allen möglichen Sozialleistungen? Schon die Eltern waren dazu verpflichtet, mir Unterhalt zu leisten. Dazu kamen Kindergeld, Bafög, Ref-Gehalt... Der Staat hat mir auch einen Studienplatz finanziert und meine gesundheitliche Versorgung abgesichert. Das gleiche macht er in meinem Alter und bei Pflegefall. Das Geld dafür muss jeweils jemand anderes aufbringen, ob er will oder nicht. Der Staatsdiener tut wenigstens etwas dafür, und dann auch noch etwas, was zumindest von der Mehrheit als sinnvoll erachtet wird.
05.02.2021, 19:32
Auch wenn ich nicht sicher bin, ob der thread ersnt gemeint ist antworte ich mal dazu.
Ich arbeite in einem Bundesministerium in Bonn und finde es manchmal echt krass wie entspannt und dafür gut bezahlt meine Arbeit ist. Ausgedehnte Kaffeepausen, lange ineffiziente Arbeitsabläufe, ausgedehnte Surfen im Internet und gegenseitiges Bestärken darin was man doch für eine tolle Arbeit macht und wie stressig alles ist.
Ganz ehrlich habe ich sogar manchmal ein schlechtes Gewissen, aber glaube nicht, dass es den meisten Kollegen auch so geht.
Ich arbeite in einem Bundesministerium in Bonn und finde es manchmal echt krass wie entspannt und dafür gut bezahlt meine Arbeit ist. Ausgedehnte Kaffeepausen, lange ineffiziente Arbeitsabläufe, ausgedehnte Surfen im Internet und gegenseitiges Bestärken darin was man doch für eine tolle Arbeit macht und wie stressig alles ist.
Ganz ehrlich habe ich sogar manchmal ein schlechtes Gewissen, aber glaube nicht, dass es den meisten Kollegen auch so geht.
05.02.2021, 20:37
Nein, weil jedes Mitglied eines Kollektivs.genau die Politik verdient hat, die sie für sich gewählt hat oder der sie sich trotz Möglichkeit zum Auswandern nicht entzieht. Das ist mir erst im letzten Jahr so richtig klar geworden.
05.02.2021, 20:40
(05.02.2021, 20:37)Gast schrieb: Nein, weil jedes Mitglied eines Kollektivs.genau die Politik verdient hat, die sie für sich gewählt hat oder der sie sich trotz Möglichkeit zum Auswandern nicht entzieht. Das ist mir erst im letzten Jahr so richtig klar geworden.
Wo auf der Welt ist man kein Mitglied eines wie auch immer gearteten Kollektivs, das meint, man könnte Individuen Geld und Lebenszeit wegnehmen, zum "Wohle" des Kollektivs?