01.02.2021, 13:29
(01.02.2021, 13:22)Gast schrieb:(01.02.2021, 12:25)Gasto schrieb:(01.02.2021, 12:02)Gast schrieb: auf dem Totenbett wird mir egal sein ob ich Abends Netflix geschaut hab oder noch den Schriftsatz fertig gemacht hab
Dazu, die Leute, die ohne Verpflichtungen mit Ende 20 sagen, sie chillen jetzt ihr leben, werden sich dann in 20 Jahren beschweren, dass sie sich mit ihrer Familie doch nur eine kleine Stadtwohnung leisten können, die Klassenfahrt der Kinder so teuer ist, kaum Urlaub möglich sei usw.
Während die jetzt Fleißigen auf der Terrasse von ihrem großen Haus sitzen und den Kindern beim Spielen im Garten zuschauen.
Während die Fleißigen aber genauso jeden Tag sterben können. So ein Unfall oder eine schwere Krankheit kommen schneller als man denkt.
Dann hat man seine Zeit für ein Zukunftskonstrukt verschwendet.
Lasst die Leute doch einfach so viel arbeiten, wie sie wollen. Wer mit weniger Gehalt ein zufriedenstellendes Leben führt, weil er ein großes Freizeitbedürfnis hat, macht doch alles richtig. Gleiches gilt aber auch für die Leute, die sich u.a. durch ihre Arbeit verwirklichen und diese nicht als notwendiges Übel ansehen, sondern mit Spaß und Freude an die Sache rangehen.
Solange ich keine Kinder habe, brauche ich keine feste 38 oder 40h Woche. Gleichzeitig will ich auch nicht regelmäßig bis 20 Uhr arbeiten und dann noch heim pendeln. Das sieht aber eben jeder anders und das ist doch auch gut so, da sonst bestimmte Stellen unbesetzt blieben
01.02.2021, 13:32
(01.02.2021, 13:17)Gast schrieb:(01.02.2021, 13:10)Gast schrieb:(01.02.2021, 12:25)Gasto schrieb:(01.02.2021, 12:02)Gast schrieb: auf dem Totenbett wird mir egal sein ob ich Abends Netflix geschaut hab oder noch den Schriftsatz fertig gemacht hab
Dazu, die Leute, die ohne Verpflichtungen mit Ende 20 sagen, sie chillen jetzt ihr leben, werden sich dann in 20 Jahren beschweren, dass sie sich mit ihrer Familie doch nur eine kleine Stadtwohnung leisten können, die Klassenfahrt der Kinder so teuer ist, kaum Urlaub möglich sei usw.
Während die jetzt Fleißigen auf der Terrasse von ihrem großen Haus sitzen und den Kindern beim Spielen im Garten zuschauen.
Wir sprechen jetzt aber bei juristischen Berufen mit moderaten Arbeitszeiten (Behörde, Unternehmen, Kanzlei) nicht von armen Leuten, die ihren Kindern nichts bieten können und in sozialen Brennpunkt leben.
Als juristischer Normalverdiener, der humane Arbeitszeiten in der Kleinstadt (80k Einwohner) hat, kann man sich ein vernünftiges Haus, ein nettes Auto, mehrere studierende Kinder und auch viele Annehmlichkeiten leisten. Als Doppelverdiener ohnehin. Da geht es also nicht um Verzicht auf Lebensnotwendiges, sondern um Verzicht auf Luxus.
Malediven im 5-Sterne-Luxushotel sind dann vielleicht nicht drin, die Kinder kriegen dann vll. Bafög oder leben in einer WG statt in einer eigenen Wohnung, man fährt Opel statt Mercedes. Aber ist das so schlimm? Dafür gewinnt man an Lebenszeit, die auch der Familie zugute kommt. Meine Familie ist gut finanziell abgesichert, wir haben ein Auto und ein vernünftiges Haus und ich arbeite 38h. Wir essen gemeinsam Abendbrot und frühstücken zusammen, können auch abends etwas zusammen machen. Ich kann wg. Gleitzeit meine Kinder zum Sport oder zum Musikunterricht fahren und auch mal an Bastelstunden teilnehmen. Das sind Erlebnisse, die man m. E. niemals mit Geld aufwiegen kann.
Wenn familiäre Verpflichtungen bestehen, kann ich es absolut nachvollziehen, dass man bereitwillig Einbußen beim Gehalt für mehr Freizeit bzw. Familienzeit hinnimmt, würde ich auch so machen.
Ich persönlich würde aber nicht auf derart viel Gehalt verzichten, um als junger Absolvent regelmäßig um 17 Uhr bei Netflix zu chillen und freitags um 12 am See die Seele baumeln zu lassen. Sowas ist doch nur erforderlich, wenn man keinen Spaß an der Arbeit hat, sondern diese nur als notwendiges Übel ansieht
Eben. Es geht ja um junge Berufstätige und dass man sich gerade am Anfang ein gutes Polster ansparen kann. Natürlich, wer nicht nur Samstags und Sonntags am See liegen will, sondern auch noch Freitags Nachmittags, der macht dann halt beim Gehalt die Einbußen. Da aber gerade am Anfang der "Return" nicht nur das unmittelbare Gehalt ist, sondern auch die Gehaltssteigerungen, können sich krasse Arbeitszeiten am Anfang lohnen. Jedenfalls hat es sich für mich gelohnt. Am Anfang reingehauen, 50% Gehaltssteigerungen geschafft und jetzt auf einem sehr guten Gehalt etwas ruhiger arbeiten. Natürlich auch keine 37,5 Stunden, sondern etwas mehr. Dafür aber auch das doppelte netto von vielen, die nur 37,5 arbeiten. Der Deal stimmt dann wieder.
01.02.2021, 13:34
(01.02.2021, 13:22)Gast schrieb:(01.02.2021, 12:25)Gasto schrieb:(01.02.2021, 12:02)Gast schrieb: auf dem Totenbett wird mir egal sein ob ich Abends Netflix geschaut hab oder noch den Schriftsatz fertig gemacht hab
Dazu, die Leute, die ohne Verpflichtungen mit Ende 20 sagen, sie chillen jetzt ihr leben, werden sich dann in 20 Jahren beschweren, dass sie sich mit ihrer Familie doch nur eine kleine Stadtwohnung leisten können, die Klassenfahrt der Kinder so teuer ist, kaum Urlaub möglich sei usw.
Während die jetzt Fleißigen auf der Terrasse von ihrem großen Haus sitzen und den Kindern beim Spielen im Garten zuschauen.
Während die Fleißigen aber genauso jeden Tag sterben können. So ein Unfall oder eine schwere Krankheit kommen schneller als man denkt.
Dann hat man seine Zeit für ein Zukunftskonstrukt verschwendet.
Da ich die bisherigen Tage in meinem Leben nicht gestorben bin, gehe ich davon aus, dass dies auch für die künftigen Tage gelten wird. Ich werde mit dieser Annahme überwiegend richtig liegen und mich nur an einem Tag irren.
01.02.2021, 13:35
Unterm Strich ist es der Verkauf von Lebenszeit gegen Papier, muss jeder für sich selbst entscheiden
01.02.2021, 13:41
(01.02.2021, 13:35)Gast schrieb: Unterm Strich ist es der Verkauf von Lebenszeit gegen Papier, muss jeder für sich selbst entscheiden
Unter der Annahme, dass mir die Arbeit keinen Spaß macht. Da ich aber knapp ein Jahrzehnt lang in meine juristische Ausbildung investiert habe, ist das ein Feld, was mir Spaß macht und in dem ich richtig gut bin. Ich arbeite gerne als Anwalt. Natürlich gibt es auch doofe Momente aber wenn ich auf einen Marathon trainiere, verfluche ich genauso die Momente, wenn ich wegen des Laufplans bei Kälte und Regen meine Runde drehen muss.
Für mich wäre es kein besseres Leben, nur wenn ich von möglichst vielen Verpflichtungen befreit wäre und faul rumliegen könnte. Da kreuzt der protestantische Arbeitsethos dazwischen.
01.02.2021, 13:47
Bis zum Totenbett werde ich gemäß meiner inzw 33 Jahre alten Routine, meinen Alltag noch mehrfach umstrukturiert haben. Was mir heute Freude macht, kann mich in 4 Jahren langweilen. Denk mal drüber nach
01.02.2021, 13:51
(01.02.2021, 13:41)Gasto schrieb:Weniger Arbeit heißt nicht automatisch faul rumliegen.(01.02.2021, 13:35)Gast schrieb: Unterm Strich ist es der Verkauf von Lebenszeit gegen Papier, muss jeder für sich selbst entscheiden
Unter der Annahme, dass mir die Arbeit keinen Spaß macht. Da ich aber knapp ein Jahrzehnt lang in meine juristische Ausbildung investiert habe, ist das ein Feld, was mir Spaß macht und in dem ich richtig gut bin. Ich arbeite gerne als Anwalt. Natürlich gibt es auch doofe Momente aber wenn ich auf einen Marathon trainiere, verfluche ich genauso die Momente, wenn ich wegen des Laufplans bei Kälte und Regen meine Runde drehen muss.
Für mich wäre es kein besseres Leben, nur wenn ich von möglichst vielen Verpflichtungen befreit wäre und faul rumliegen könnte. Da kreuzt der protestantische Arbeitsethos dazwischen.
01.02.2021, 14:07
(01.02.2021, 13:51)Gast schrieb:(01.02.2021, 13:41)Gasto schrieb:Weniger Arbeit heißt nicht automatisch faul rumliegen.(01.02.2021, 13:35)Gast schrieb: Unterm Strich ist es der Verkauf von Lebenszeit gegen Papier, muss jeder für sich selbst entscheiden
Unter der Annahme, dass mir die Arbeit keinen Spaß macht. Da ich aber knapp ein Jahrzehnt lang in meine juristische Ausbildung investiert habe, ist das ein Feld, was mir Spaß macht und in dem ich richtig gut bin. Ich arbeite gerne als Anwalt. Natürlich gibt es auch doofe Momente aber wenn ich auf einen Marathon trainiere, verfluche ich genauso die Momente, wenn ich wegen des Laufplans bei Kälte und Regen meine Runde drehen muss.
Für mich wäre es kein besseres Leben, nur wenn ich von möglichst vielen Verpflichtungen befreit wäre und faul rumliegen könnte. Da kreuzt der protestantische Arbeitsethos dazwischen.
War auf den User bezogen, der es eben geiler findet Freitagsmittags am See zu liegen. Und darauf, dass Arbeiten nur ein Tausch von Lebenszeit gegen Geld sei.
Wie gesagt, einige arbeiten auch gerne als Anwälte.
01.02.2021, 14:12
01.02.2021, 14:17
(01.02.2021, 14:12)Gast schrieb:(01.02.2021, 13:35)Gast schrieb: Unterm Strich ist es der Verkauf von Lebenszeit gegen Papier, muss jeder für sich selbst entscheiden
So wie jede Berufstätigkeit? Aber jo, voll schlau der Gedanke, hast du den eventuell noch als Wandtattoo?
Ja klar, wie jede Berufstätigkeit. Aber es entscheidet jeder WIE VIEL Zeit man eintauschen möchte um mehr Geld zu erlangen und da sind einigen Lebenszeit nunmal wichtiger als Papier.
Aber wie gesagt, muss jeder für sich selbst entscheiden.