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Gast
Unregistered
 
#21
05.07.2021, 00:05
(04.07.2021, 23:33)Sky schrieb:  Ich sag immer: Wählt Wahlprogramme, nicht Kanzler

Es ist aber die Kanzlerin, die dann mit Putin und Co am Tisch sitzt und verhandeln muss. Kann sie das? Aktuell kann sie uns nichtmals verraten, von wann bis wann genau sie einem Promotionsvorhaben nachgegangen ist, welcher Professor dieses betreut hat, was das Thema der Arbeit werden sollte und wie weit sie mit dem Manuskript gekommen ist. Gegenwärtig existiert das gesamte Promotionsvorhaben ("fast fertig") nur in ihren eigenen Angaben.

Zu Wahlprogrammen: 16 Jahre Merkel haben gezeigt, dass man auf Wahlprogramme nicht immer viel geben sollte. Dabei wurde das Wahlporgramm der Grünen auch hinreichend in der Öffentlichkeit diskutiert.

Ich wähle weder Kanzler noch Wahlprogramme: Ich wähle zwischen den tatsächlichen Veränderungen, die ein Stimmengewinn für bestimmte Parteien realistischerweise herbeiführen wird.

Und da wurde mir bisher nur eine Verteuerung des Flugs nach Mallorca versprochen. Geil. Nutzen gleich Null. Die englischen Teouristen dürfte es dort aber freuen. Weniger deutsche Handtücher auf den Liegen.
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Gast
Unregistered
 
#22
05.07.2021, 01:15
(04.07.2021, 23:59)Gast schrieb:  
(04.07.2021, 23:32)Gast schrieb:  Die SPD wird hoffentlich endlich mal abgestraft und landet unter 5 Prozent; vielleicht erfindet sie sich dann endlich mal neu.

Off-topic und nur hierzu:

Die SPD wurde vor 4 Jahren in absehbarer und histrischer Weise abgestraft. Diesen Mord an einer ganzen Partei Martin Schulz zu verantworten, der keinerlei Einsicht zeigt. Noch nach der Wahl hat dieser Mann das Ansehen der Partei weiter runtergezogen; zunächst peinliche Positionierung bezüglich einer großen Koalition, dann die zu erwartende Postengier, dann trat er im Plenum der anderen Fraktionen (insbesondere FDP und AfD) im Diskurs völlig unbewaffnet entgegen (er war Spitzenkandidat!!!). Abgesehen von vielleicht Gabriel (der jetzt aber weitestgehend weg ist) hatte da auch niemand die Eier gehabt, mal öffentlich die ganz offensichtlichen (und quantitativ messbaren) Missstände anzuprangern.

Versprochen wurde eine "personelle Erneuerung". Wer kam? Andrea Nahles!? Die ist eine der Haupttäterin der Ermordung der SPD und alles andere als "neu" (sie selber hatte da eine gegenteilige Ansicht vertreten, die von völligem Realitätsverlust zeugt). Es ging (wie zu erwarten) weiter bergab. Von Nahles hat man sich getrennt. DIe Parteispitze wurde mit zwei Nobodies besetzt, die auch lange Zeit nach Amtsantritt immer noch Nobodies geblieben sind und in keinster Weise irgendwelche Diskurse mitlenken konnten. Eigene Themen konnten sie schon gar nicht setzen.

Zum Spitzenkandidaten hat man dann Olaf Schoz gemacht. Der ist auch alles andere als neu. Wenigstens ist er nicht so ein totaler Reinfall wie wie die meisten seiner Genossen. Er ist das kleinste Übel, aber erkennbar niemand mit Kanzlerformat. Auch ihm bist bisher nichts eingefallen. Nur das "Gendern" hat er für sich entdeckt bzw. wurde ihm das vermutlich von seinem Team so vorgegeben. Das "Gendern" ist aber bei aller Liebe keine Sorge der Menschen, die früher mal die klassische Wählerschaft der SPD darstellten. Auch die ganze Rhetorik (zuletzt im Bundestag gesehen!) ist nicht die eines Spitzenkandidaten. Er hat mehr Werbung für Merkel und "weiter so!" gemacht als für alles andere. Er tritt von vornherein an als ein Juniorpartner. Und das als Spitzenkandidat einer Partei, die vor 20 Jahren noch auf Mehrheiten hoffen konnte.

Wen präsentiert man uns wohl als nächstes als "personelle Erneuerung"? Stegner? Giffey? Chebli? Die verkörpern jeweils auf ihre Weise einen der Gründe, warum es mit der SPD bergab geht. Namentlich Stegner hat (er selber sieht das offensichtlich anders) die vergangenen Wählerverluste entscheidend zu verantworten. Die anderen beiden muss man wohl nicht kommentieren. Bleibt Heiko Maas. Ohne Worte.

Die SPD kann sich nicht selbst neu erfinden. Alle ihrer traditionellen Themen wurden umgesetzt oder werden von (allen!) anderen Parteien vertreten. Was soll sie da tun? Sie müsste ähnlich wie eine neue Partei ein ganzes Themenfeld für sich entdecken oder eine neue politische Kultur fordern. Dabei leidet sie aber an massiven Altlasten.

Wäre die SPD eine AG: Ich würde keine Aktien kaufen.

Dass sich Scholz und auch Tschentscher im Dunstkreis des Cum-Ex Skandal bewegen, sagt für mich alles über den Zustand der Partei aus. Auch hier gilt natürlich die Unschuldsvermutung, aber die fehlende Bereitschaft, möglichen Verstrickungen durch Aufklärung entgegenzutreten, reicht für mich aus, um nicht im entferntesten daran zu denken, die SPD zu wählen. Dabei wären das gerade die Themen, also insbesondere die Steuerflucht und die Finanzskandale der letzten Jahre, die die SPD aufgreifen könnte, um sich von dem Ballast der neoliberalen Schröderregierung zu befreien. Stattdessen singen sie alle vier Jahre das gleiche Lied: "Wenn ihr uns nicht wählt, gebt ihr den Rechten die Stimme". Die Rechten sind aber nur so stark, weil sich ein großer Teil der Wähler abgehängt fühlt. Und das m.E. auch nicht ganz ohne Grund. Es mag sein, dass die Agenda 2010 notwendig war, aber die Umtriebe, die damit einhergingen, waren es ganz sicherlich nicht. Zeitarbeit in Bereichen, in denen man vor der Agenda gutes Geld verdienen konnte, das Arbeitsamt auf eine Verwaltungseinheit reduziert und stattdessen Jobcenter mit weitestgehend unqualifizierten Personal etabliert, künstliche Geschäftsbereiche durch Jobgutscheine geschaffen, mit denen gut ausgebildete Arbeiter Kaufladen spielen mussten, gelbe Gewerkschaften schalten und walten lassen ... und und und. All diese Entscheidungen waren nicht nur sozial ungerecht, sondern haben auch der Volkswirtschaft geschadet. Hinzukommen die späteren Arbeitgeber Clement heuert bei Adecco (Zeitarbeitsunternehmen) an, Schily der als Innenminister den biometrischen Pass etabliert hat steigt in ein Unternehmen ein, das Pässe herstellt und Schröder ...
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Gast
Unregistered
 
#23
05.07.2021, 01:19
(05.07.2021, 01:15)Gast schrieb:  
(04.07.2021, 23:59)Gast schrieb:  
(04.07.2021, 23:32)Gast schrieb:  Die SPD wird hoffentlich endlich mal abgestraft und landet unter 5 Prozent; vielleicht erfindet sie sich dann endlich mal neu.

Off-topic und nur hierzu:

Die SPD wurde vor 4 Jahren in absehbarer und histrischer Weise abgestraft. Diesen Mord an einer ganzen Partei Martin Schulz zu verantworten, der keinerlei Einsicht zeigt. Noch nach der Wahl hat dieser Mann das Ansehen der Partei weiter runtergezogen; zunächst peinliche Positionierung bezüglich einer großen Koalition, dann die zu erwartende Postengier, dann trat er im Plenum der anderen Fraktionen (insbesondere FDP und AfD) im Diskurs völlig unbewaffnet entgegen (er war Spitzenkandidat!!!). Abgesehen von vielleicht Gabriel (der jetzt aber weitestgehend weg ist) hatte da auch niemand die Eier gehabt, mal öffentlich die ganz offensichtlichen (und quantitativ messbaren) Missstände anzuprangern.

Versprochen wurde eine "personelle Erneuerung". Wer kam? Andrea Nahles!? Die ist eine der Haupttäterin der Ermordung der SPD und alles andere als "neu" (sie selber hatte da eine gegenteilige Ansicht vertreten, die von völligem Realitätsverlust zeugt). Es ging (wie zu erwarten) weiter bergab. Von Nahles hat man sich getrennt. DIe Parteispitze wurde mit zwei Nobodies besetzt, die auch lange Zeit nach Amtsantritt immer noch Nobodies geblieben sind und in keinster Weise irgendwelche Diskurse mitlenken konnten. Eigene Themen konnten sie schon gar nicht setzen.

Zum Spitzenkandidaten hat man dann Olaf Schoz gemacht. Der ist auch alles andere als neu. Wenigstens ist er nicht so ein totaler Reinfall wie wie die meisten seiner Genossen. Er ist das kleinste Übel, aber erkennbar niemand mit Kanzlerformat. Auch ihm bist bisher nichts eingefallen. Nur das "Gendern" hat er für sich entdeckt bzw. wurde ihm das vermutlich von seinem Team so vorgegeben. Das "Gendern" ist aber bei aller Liebe keine Sorge der Menschen, die früher mal die klassische Wählerschaft der SPD darstellten. Auch die ganze Rhetorik (zuletzt im Bundestag gesehen!) ist nicht die eines Spitzenkandidaten. Er hat mehr Werbung für Merkel und "weiter so!" gemacht als für alles andere. Er tritt von vornherein an als ein Juniorpartner. Und das als Spitzenkandidat einer Partei, die vor 20 Jahren noch auf Mehrheiten hoffen konnte.

Wen präsentiert man uns wohl als nächstes als "personelle Erneuerung"? Stegner? Giffey? Chebli? Die verkörpern jeweils auf ihre Weise einen der Gründe, warum es mit der SPD bergab geht. Namentlich Stegner hat (er selber sieht das offensichtlich anders) die vergangenen Wählerverluste entscheidend zu verantworten. Die anderen beiden muss man wohl nicht kommentieren. Bleibt Heiko Maas. Ohne Worte.

Die SPD kann sich nicht selbst neu erfinden. Alle ihrer traditionellen Themen wurden umgesetzt oder werden von (allen!) anderen Parteien vertreten. Was soll sie da tun? Sie müsste ähnlich wie eine neue Partei ein ganzes Themenfeld für sich entdecken oder eine neue politische Kultur fordern. Dabei leidet sie aber an massiven Altlasten.

Wäre die SPD eine AG: Ich würde keine Aktien kaufen.

Dass sich Scholz und auch Tschentscher im Dunstkreis des Cum-Ex Skandal bewegen, sagt für mich alles über den Zustand der Partei aus. Auch hier gilt natürlich die Unschuldsvermutung, aber die fehlende Bereitschaft, möglichen Verstrickungen durch Aufklärung entgegenzutreten, reicht für mich aus, um nicht im entferntesten daran zu denken, die SPD zu wählen. Dabei wären das gerade die Themen, also insbesondere die Steuerflucht und die Finanzskandale der letzten Jahre, die die SPD aufgreifen könnte, um sich von dem Ballast der neoliberalen Schröderregierung zu befreien. Stattdessen singen sie alle vier Jahre das gleiche Lied: "Wenn ihr uns nicht wählt, gebt ihr den Rechten die Stimme". Die Rechten sind aber nur so stark, weil sich ein großer Teil der Wähler abgehängt fühlt. Und das m.E. auch nicht ganz ohne Grund. Es mag sein, dass die Agenda 2010 notwendig war, aber die Umtriebe, die damit einhergingen, waren es ganz sicherlich nicht. Zeitarbeit in Bereichen, in denen man vor der Agenda gutes Geld verdienen konnte, das Arbeitsamt auf eine Verwaltungseinheit reduziert und stattdessen Jobcenter mit weitestgehend unqualifizierten Personal etabliert, künstliche Geschäftsbereiche durch Jobgutscheine geschaffen, mit denen gut ausgebildete Arbeiter Kaufladen spielen mussten, gelbe Gewerkschaften schalten und walten lassen ... und und und. All diese Entscheidungen waren nicht nur sozial ungerecht, sondern haben auch der Volkswirtschaft geschadet. Hinzukommen die späteren Arbeitgeber Clement heuert bei Adecco (Zeitarbeitsunternehmen) an, Schily der als Innenminister den biometrischen Pass etabliert hat steigt in ein Unternehmen ein, das Pässe herstellt und Schröder ...

Mit der SPD ist es einfach wie mit einem Freund, der dich verraten hat. Da kann die CDU noch so viele Maskenaffären haben, nichts wiegt schwerer ...
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HerrKules
Posting Freak
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Beiträge: 1.534
Themen: 7
Registriert seit: Mar 2021
#24
05.07.2021, 10:58
(05.07.2021, 01:19)Gast schrieb:  
(05.07.2021, 01:15)Gast schrieb:  
(04.07.2021, 23:59)Gast schrieb:  
(04.07.2021, 23:32)Gast schrieb:  Die SPD wird hoffentlich endlich mal abgestraft und landet unter 5 Prozent; vielleicht erfindet sie sich dann endlich mal neu.

Off-topic und nur hierzu:

Die SPD wurde vor 4 Jahren in absehbarer und histrischer Weise abgestraft. Diesen Mord an einer ganzen Partei Martin Schulz zu verantworten, der keinerlei Einsicht zeigt. Noch nach der Wahl hat dieser Mann das Ansehen der Partei weiter runtergezogen; zunächst peinliche Positionierung bezüglich einer großen Koalition, dann die zu erwartende Postengier, dann trat er im Plenum der anderen Fraktionen (insbesondere FDP und AfD) im Diskurs völlig unbewaffnet entgegen (er war Spitzenkandidat!!!). Abgesehen von vielleicht Gabriel (der jetzt aber weitestgehend weg ist) hatte da auch niemand die Eier gehabt, mal öffentlich die ganz offensichtlichen (und quantitativ messbaren) Missstände anzuprangern.

Versprochen wurde eine "personelle Erneuerung". Wer kam? Andrea Nahles!? Die ist eine der Haupttäterin der Ermordung der SPD und alles andere als "neu" (sie selber hatte da eine gegenteilige Ansicht vertreten, die von völligem Realitätsverlust zeugt). Es ging (wie zu erwarten) weiter bergab. Von Nahles hat man sich getrennt. DIe Parteispitze wurde mit zwei Nobodies besetzt, die auch lange Zeit nach Amtsantritt immer noch Nobodies geblieben sind und in keinster Weise irgendwelche Diskurse mitlenken konnten. Eigene Themen konnten sie schon gar nicht setzen.

Zum Spitzenkandidaten hat man dann Olaf Schoz gemacht. Der ist auch alles andere als neu. Wenigstens ist er nicht so ein totaler Reinfall wie wie die meisten seiner Genossen. Er ist das kleinste Übel, aber erkennbar niemand mit Kanzlerformat. Auch ihm bist bisher nichts eingefallen. Nur das "Gendern" hat er für sich entdeckt bzw. wurde ihm das vermutlich von seinem Team so vorgegeben. Das "Gendern" ist aber bei aller Liebe keine Sorge der Menschen, die früher mal die klassische Wählerschaft der SPD darstellten. Auch die ganze Rhetorik (zuletzt im Bundestag gesehen!) ist nicht die eines Spitzenkandidaten. Er hat mehr Werbung für Merkel und "weiter so!" gemacht als für alles andere. Er tritt von vornherein an als ein Juniorpartner. Und das als Spitzenkandidat einer Partei, die vor 20 Jahren noch auf Mehrheiten hoffen konnte.

Wen präsentiert man uns wohl als nächstes als "personelle Erneuerung"? Stegner? Giffey? Chebli? Die verkörpern jeweils auf ihre Weise einen der Gründe, warum es mit der SPD bergab geht. Namentlich Stegner hat (er selber sieht das offensichtlich anders) die vergangenen Wählerverluste entscheidend zu verantworten. Die anderen beiden muss man wohl nicht kommentieren. Bleibt Heiko Maas. Ohne Worte.

Die SPD kann sich nicht selbst neu erfinden. Alle ihrer traditionellen Themen wurden umgesetzt oder werden von (allen!) anderen Parteien vertreten. Was soll sie da tun? Sie müsste ähnlich wie eine neue Partei ein ganzes Themenfeld für sich entdecken oder eine neue politische Kultur fordern. Dabei leidet sie aber an massiven Altlasten.

Wäre die SPD eine AG: Ich würde keine Aktien kaufen.

Dass sich Scholz und auch Tschentscher im Dunstkreis des Cum-Ex Skandal bewegen, sagt für mich alles über den Zustand der Partei aus. Auch hier gilt natürlich die Unschuldsvermutung, aber die fehlende Bereitschaft, möglichen Verstrickungen durch Aufklärung entgegenzutreten, reicht für mich aus, um nicht im entferntesten daran zu denken, die SPD zu wählen. Dabei wären das gerade die Themen, also insbesondere die Steuerflucht und die Finanzskandale der letzten Jahre, die die SPD aufgreifen könnte, um sich von dem Ballast der neoliberalen Schröderregierung zu befreien. Stattdessen singen sie alle vier Jahre das gleiche Lied: "Wenn ihr uns nicht wählt, gebt ihr den Rechten die Stimme". Die Rechten sind aber nur so stark, weil sich ein großer Teil der Wähler abgehängt fühlt. Und das m.E. auch nicht ganz ohne Grund. Es mag sein, dass die Agenda 2010 notwendig war, aber die Umtriebe, die damit einhergingen, waren es ganz sicherlich nicht. Zeitarbeit in Bereichen, in denen man vor der Agenda gutes Geld verdienen konnte, das Arbeitsamt auf eine Verwaltungseinheit reduziert und stattdessen Jobcenter mit weitestgehend unqualifizierten Personal etabliert, künstliche Geschäftsbereiche durch Jobgutscheine geschaffen, mit denen gut ausgebildete Arbeiter Kaufladen spielen mussten, gelbe Gewerkschaften schalten und walten lassen ... und und und. All diese Entscheidungen waren nicht nur sozial ungerecht, sondern haben auch der Volkswirtschaft geschadet. Hinzukommen die späteren Arbeitgeber Clement heuert bei Adecco (Zeitarbeitsunternehmen) an, Schily der als Innenminister den biometrischen Pass etabliert hat steigt in ein Unternehmen ein, das Pässe herstellt und Schröder ...

Mit der SPD ist es einfach wie mit einem Freund, der dich verraten hat. Da kann die CDU noch so viele Maskenaffären haben, nichts wiegt schwerer ...

Da ist was wahres dran. Bei der CDU gehört Korruption (offensichtlich) mehr oder weniger zum guten Ton. Man will ein nach außen streng geordnetes Gemeinwesen, ist ansonsten aber nicht besonders solidarisch veranlagt. Dass einer politische oder wirtschaftliche Kanäle nutzt, um sich selbst rechtswidrig zu bereichern, gilt als Kavaliersdelikt - man wählt die ja, um sich selbst als Individuum einen Vorteil zu verschaffen, dann kann man das anderen ja kaum verdenken.

Die SPD spricht eher die Moral der Wähler an, da ist der Fall um so übler.

Dem obigen Poster, der den Misserfolg der SPD an Personalien wie Schulz oder Nahles festmacht, will ich klar widersprechen. Die letzten Jahre haben doch gezeigt, dass die Personen gar nicht das Problem der SPD sind. Die SPD hat, verglichen z.B. mit der FDP oder den Grünen, deutlich (politisch) kompetenteres Personal. Es bringt nur nichts. Witzig aber, dass der Poster ausgerechnet Olaf Scholz nicht kritisiert. Olaf Scholz steht wie kein anderer dafür, nur kleinere Punkte im Rahmen einer konservativen (CDU-)Politik umsetzen zu wollen, ohne Begeisterung oder Visionen und ohne echten Rückhalt in der Parteibasis. Der hat es nichtmal geschafft, seine eigene Partei von sich zu überzeugen. Cum-Ex ist da m.E. noch das kleinste Problem. Die SPD hat in den letzten Jahren durchaus einiges im Bund auf den Weg gebracht, es bringt ihr nur nichts. Gute Sachpolitik interessiert bei der Großen Koalition keinen. Darauf zu setzen, in Ruhe neben der CDU weiter wursteln zu dürfen, wird die SPD weiter runter drücken. Je schwächer die CDU selbst ist (zugunsten der Grünen) oder je stärker die FDP wird (dann sowieso eher schwarz/gelb), desto gefährlicher wird dieser Kurs für die SPD.

EDIT: Interessant fände ich eine Ampel-Koalition. Ideal würde man damit Klimaschutz, Digitalisierung und beides am Besten noch halbwegs wirtschafts- UND sozialverträglich machen und gleichzeitig gesellschaftlich offene Werte repräsentieren. Ich zweifle aber daran, ob es funktionieren würde. Insbesondere die FDP sehe ich jetzt nicht besonders kompromissbereit, viele Grüne auch nicht. Wagen sollte man es trotzdem, schlimmer als nichts (was in etwa das Wahlprogramm der CDU/CSU ist) kann es ja nicht sein.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.07.2021, 11:02 von HerrKules.)
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Gast
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#25
05.07.2021, 12:48
(04.07.2021, 23:52)Gast schrieb:  Die Gesamtheit von allen lässt mich einfach zum Schluss kommen, dass sie ungeeignet ist. Der extrem frisierte Lebenslauf hat aber dafür schon ausgereicht.

+1

https://taz.de/Vorwuerfe-gegen-Annalena-.../!5784037/
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Gast
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#26
05.07.2021, 15:35
(05.07.2021, 10:58)HerrKules schrieb:  
(05.07.2021, 01:19)Gast schrieb:  
(05.07.2021, 01:15)Gast schrieb:  
(04.07.2021, 23:59)Gast schrieb:  
(04.07.2021, 23:32)Gast schrieb:  Die SPD wird hoffentlich endlich mal abgestraft und landet unter 5 Prozent; vielleicht erfindet sie sich dann endlich mal neu.

Off-topic und nur hierzu:

Die SPD wurde vor 4 Jahren in absehbarer und histrischer Weise abgestraft. Diesen Mord an einer ganzen Partei Martin Schulz zu verantworten, der keinerlei Einsicht zeigt. Noch nach der Wahl hat dieser Mann das Ansehen der Partei weiter runtergezogen; zunächst peinliche Positionierung bezüglich einer großen Koalition, dann die zu erwartende Postengier, dann trat er im Plenum der anderen Fraktionen (insbesondere FDP und AfD) im Diskurs völlig unbewaffnet entgegen (er war Spitzenkandidat!!!). Abgesehen von vielleicht Gabriel (der jetzt aber weitestgehend weg ist) hatte da auch niemand die Eier gehabt, mal öffentlich die ganz offensichtlichen (und quantitativ messbaren) Missstände anzuprangern.

Versprochen wurde eine "personelle Erneuerung". Wer kam? Andrea Nahles!? Die ist eine der Haupttäterin der Ermordung der SPD und alles andere als "neu" (sie selber hatte da eine gegenteilige Ansicht vertreten, die von völligem Realitätsverlust zeugt). Es ging (wie zu erwarten) weiter bergab. Von Nahles hat man sich getrennt. DIe Parteispitze wurde mit zwei Nobodies besetzt, die auch lange Zeit nach Amtsantritt immer noch Nobodies geblieben sind und in keinster Weise irgendwelche Diskurse mitlenken konnten. Eigene Themen konnten sie schon gar nicht setzen.

Zum Spitzenkandidaten hat man dann Olaf Schoz gemacht. Der ist auch alles andere als neu. Wenigstens ist er nicht so ein totaler Reinfall wie wie die meisten seiner Genossen. Er ist das kleinste Übel, aber erkennbar niemand mit Kanzlerformat. Auch ihm bist bisher nichts eingefallen. Nur das "Gendern" hat er für sich entdeckt bzw. wurde ihm das vermutlich von seinem Team so vorgegeben. Das "Gendern" ist aber bei aller Liebe keine Sorge der Menschen, die früher mal die klassische Wählerschaft der SPD darstellten. Auch die ganze Rhetorik (zuletzt im Bundestag gesehen!) ist nicht die eines Spitzenkandidaten. Er hat mehr Werbung für Merkel und "weiter so!" gemacht als für alles andere. Er tritt von vornherein an als ein Juniorpartner. Und das als Spitzenkandidat einer Partei, die vor 20 Jahren noch auf Mehrheiten hoffen konnte.

Wen präsentiert man uns wohl als nächstes als "personelle Erneuerung"? Stegner? Giffey? Chebli? Die verkörpern jeweils auf ihre Weise einen der Gründe, warum es mit der SPD bergab geht. Namentlich Stegner hat (er selber sieht das offensichtlich anders) die vergangenen Wählerverluste entscheidend zu verantworten. Die anderen beiden muss man wohl nicht kommentieren. Bleibt Heiko Maas. Ohne Worte.

Die SPD kann sich nicht selbst neu erfinden. Alle ihrer traditionellen Themen wurden umgesetzt oder werden von (allen!) anderen Parteien vertreten. Was soll sie da tun? Sie müsste ähnlich wie eine neue Partei ein ganzes Themenfeld für sich entdecken oder eine neue politische Kultur fordern. Dabei leidet sie aber an massiven Altlasten.

Wäre die SPD eine AG: Ich würde keine Aktien kaufen.

Dass sich Scholz und auch Tschentscher im Dunstkreis des Cum-Ex Skandal bewegen, sagt für mich alles über den Zustand der Partei aus. Auch hier gilt natürlich die Unschuldsvermutung, aber die fehlende Bereitschaft, möglichen Verstrickungen durch Aufklärung entgegenzutreten, reicht für mich aus, um nicht im entferntesten daran zu denken, die SPD zu wählen. Dabei wären das gerade die Themen, also insbesondere die Steuerflucht und die Finanzskandale der letzten Jahre, die die SPD aufgreifen könnte, um sich von dem Ballast der neoliberalen Schröderregierung zu befreien. Stattdessen singen sie alle vier Jahre das gleiche Lied: "Wenn ihr uns nicht wählt, gebt ihr den Rechten die Stimme". Die Rechten sind aber nur so stark, weil sich ein großer Teil der Wähler abgehängt fühlt. Und das m.E. auch nicht ganz ohne Grund. Es mag sein, dass die Agenda 2010 notwendig war, aber die Umtriebe, die damit einhergingen, waren es ganz sicherlich nicht. Zeitarbeit in Bereichen, in denen man vor der Agenda gutes Geld verdienen konnte, das Arbeitsamt auf eine Verwaltungseinheit reduziert und stattdessen Jobcenter mit weitestgehend unqualifizierten Personal etabliert, künstliche Geschäftsbereiche durch Jobgutscheine geschaffen, mit denen gut ausgebildete Arbeiter Kaufladen spielen mussten, gelbe Gewerkschaften schalten und walten lassen ... und und und. All diese Entscheidungen waren nicht nur sozial ungerecht, sondern haben auch der Volkswirtschaft geschadet. Hinzukommen die späteren Arbeitgeber Clement heuert bei Adecco (Zeitarbeitsunternehmen) an, Schily der als Innenminister den biometrischen Pass etabliert hat steigt in ein Unternehmen ein, das Pässe herstellt und Schröder ...

Mit der SPD ist es einfach wie mit einem Freund, der dich verraten hat. Da kann die CDU noch so viele Maskenaffären haben, nichts wiegt schwerer ...

[...]

Die letzten Jahre haben doch gezeigt, dass die Personen gar nicht das Problem der SPD sind. Die SPD hat, verglichen z.B. mit der FDP oder den Grünen, deutlich (politisch) kompetenteres Personal.

[...]


lmao was

Wer denn? Seit Jahren kommt zumindest aus dem SPD-besetzen Justizministerium nur Grütze.
Der letzte gute Mann der SPD, war Schröder mit seiner Agenda 2010.
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Gast
Unregistered
 
#27
05.07.2021, 19:58
(05.07.2021, 12:48)Gast schrieb:  
(04.07.2021, 23:52)Gast schrieb:  Die Gesamtheit von allen lässt mich einfach zum Schluss kommen, dass sie ungeeignet ist. Der extrem frisierte Lebenslauf hat aber dafür schon ausgereicht.

+1

https://taz.de/Vorwuerfe-gegen-Annalena-.../!5784037/


She's done.
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Gast
Unregistered
 
#28
05.07.2021, 20:19
Das Problem der SPD ist, dass sie buchstäblich nutzlos geworden ist. Niemand braucht eine Arbeiterpartei in einem Land, in dem so gut wie niemand mehr im produzierenden Gewerbe arbeitet. Die SPD verhält sich aber so, als ob das Land nach wie voll voller fleißiger Männer ist, die schwer körperlich in der Fabrik arbeiten und jemanden brauchen, der ihnen gegen den bösen Bonzenboss zur Seite steht. Das war vor 100 Jahren so, heute wäre die Klientel der SPD der Akademiker, der sich für 35k brutto ausbeuten lässt, der Freelancer, der keinen unbefristeten Vertrag bekommt, ja selbst der GK Anwalt, der sich mangels Erbe auch mit 100 Stunden in der Woche und 150k im Jahr kein Haus in München oder Hamburg leisten können wird. 
Aber nein, stattdessen tut die SPD so als ob sie nach wie vor für irgendwelche Tariflöhne kämpfen müsste oder setzt auf eine andere völlig unattraktive Wählergruppe, die sozial Randständigen, die man mit 5 Euro mehr H4 oder Rente beglücken kann. Nur leider ist dafür wieder die Arbeitslosenquote in Deutschland nicht hoch genug. 

Kurzum: Die SPD hat bis heute nicht gerafft, wer im 21 Jh. das Proletariat ist, das ihre Kernklientel ist und war, nur weil sie heute keinen Blaumann, sondern einen Bachelorabschluss tragen.
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Gast
Unregistered
 
#29
05.07.2021, 20:23
(05.07.2021, 20:19)Gast schrieb:  Das Problem der SPD ist, dass sie buchstäblich nutzlos geworden ist. Niemand braucht eine Arbeiterpartei in einem Land, in dem so gut wie niemand mehr im produzierenden Gewerbe arbeitet. Die SPD verhält sich aber so, als ob das Land nach wie voll voller fleißiger Männer ist, die schwer körperlich in der Fabrik arbeiten und jemanden brauchen, der ihnen gegen den bösen Bonzenboss zur Seite steht. Das war vor 100 Jahren so, heute wäre die Klientel der SPD der Akademiker, der sich für 35k brutto ausbeuten lässt, der Freelancer, der keinen unbefristeten Vertrag bekommt, ja selbst der GK Anwalt, der sich mangels Erbe auch mit 100 Stunden in der Woche und 150k im Jahr kein Haus in München oder Hamburg leisten können wird. 
Aber nein, stattdessen tut die SPD so als ob sie nach wie vor für irgendwelche Tariflöhne kämpfen müsste oder setzt auf eine andere völlig unattraktive Wählergruppe, die sozial Randständigen, die man mit 5 Euro mehr H4 oder Rente beglücken kann. Nur leider ist dafür wieder die Arbeitslosenquote in Deutschland nicht hoch genug. 

Kurzum: Die SPD hat bis heute nicht gerafft, wer im 21 Jh. das Proletariat ist, das ihre Kernklientel ist und war, nur weil sie heute keinen Blaumann, sondern einen Bachelorabschluss tragen.

Volle Zustimmung. Der SPD gebührt großer Dank, aber wir befinden uns nicht mehr in der Zeit des verbitterten Arbeitskampfes, der Entstehungszeit der Gewerkschaften und des gesellschaftlichen Bewusstseins für Arbeiterrechte. Das ist alles vorbei, und die positiven Aspekte hieraus haben wir glücklicherweise beibehalten. Frage mich auch schon länger, warum man die SPD noch wählen sollte. Linke und Grüne beackern das linkspolitische Lager deutlich effizienter und profilierter.
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