15.04.2021, 22:55
Hallo allerseits,
ich bin neu als Richter dabei und habe bei der einen Sache einen Hinweis gegeben, wo ich mich nach der anwaltlichen Stellungnahme der vom Hinweis betroffenen Partei frage, wie ich eigentlich auf diesen Schwachsinn gekommen bin und habe nun erklärt, dass ich nicht mehr der Meinung aus dem Hinweis folge. Mir ist das total peinlich.
Die Anwälte müssen sich denken, ich bin zu dumm, wenn ich kurz nach dem einen erteilten Hinweis anderer Meinung bin und meinen Hinweis wieder revidiere.
Ich hoffe von der anderen Partei kommt dazu nicht noch was doofes.
Ist es jemandem schonmal ähnlich gegangen und wie wirkt sich sowas auf eine Bewertung aus?
Lässt mich schon den ganzen Tag nicht los...
ich bin neu als Richter dabei und habe bei der einen Sache einen Hinweis gegeben, wo ich mich nach der anwaltlichen Stellungnahme der vom Hinweis betroffenen Partei frage, wie ich eigentlich auf diesen Schwachsinn gekommen bin und habe nun erklärt, dass ich nicht mehr der Meinung aus dem Hinweis folge. Mir ist das total peinlich.
Die Anwälte müssen sich denken, ich bin zu dumm, wenn ich kurz nach dem einen erteilten Hinweis anderer Meinung bin und meinen Hinweis wieder revidiere.
Ich hoffe von der anderen Partei kommt dazu nicht noch was doofes.
Ist es jemandem schonmal ähnlich gegangen und wie wirkt sich sowas auf eine Bewertung aus?
Lässt mich schon den ganzen Tag nicht los...
15.04.2021, 23:08
Das ist am Anfang völlig normal; habe ich auch gebracht und es interessierte einfach niemanden ;-)
Nach einiger Zeit gibt man dann entweder nur noch die allernötigsten Hinweise (Stichwort „Anwälte = Profis“), um nicht aufgehoben zu werden oder revidiert seine Ansicht halt „schmucklos“ :-D
Nach einiger Zeit gibt man dann entweder nur noch die allernötigsten Hinweise (Stichwort „Anwälte = Profis“), um nicht aufgehoben zu werden oder revidiert seine Ansicht halt „schmucklos“ :-D
15.04.2021, 23:42
(15.04.2021, 23:08)Gast schrieb: Das ist am Anfang völlig normal; habe ich auch gebracht und es interessierte einfach niemanden ;-)
Nach einiger Zeit gibt man dann entweder nur noch die allernötigsten Hinweise (Stichwort „Anwälte = Profis“), um nicht aufgehoben zu werden oder revidiert seine Ansicht halt „schmucklos“ :-D
Genau. Selbstbewusst damit umgehen, revidieren und keine Platte mehr darüber machen. Hinweise rarer sähen.
16.04.2021, 06:23
Das ist meinem Ausbilder in der Wahlstation (=RiOLG, war bereits an den BGH abgeordnet) auch passiert – und mir selbst erst gestern in einer mündlichen Verhandlung, die ich geleitet habe. Das ist nichts schlimmes, sondern unterläuft allen mal. Ich finde sogar, dass es von Souveränität zeugt, wenn man offen damit umgeht, zu einer besseren Einsicht gelangt zu sein.
16.04.2021, 08:11
Mir ist so ein Richter lieber als jemand, der stur auf seiner Meinung beharrt oder diese aus Prinzip verteidigt.
16.04.2021, 08:55
(16.04.2021, 06:23)Gast schrieb: Das ist meinem Ausbilder in der Wahlstation (=RiOLG, war bereits an den BGH abgeordnet) auch passiert – und mir selbst erst gestern in einer mündlichen Verhandlung, die ich geleitet habe. Das ist nichts schlimmes, sondern unterläuft allen mal. Ich finde sogar, dass es von Souveränität zeugt, wenn man offen damit umgeht, zu einer besseren Einsicht gelangt zu sein.
So sehe ich das auch - hab aber auch nichts zu sagen

16.04.2021, 09:12
das juckt keinen. Jeder macht Fehler. Der eine Anwalt freut sich dass er dich überzeugen konnte und der andere ist sauer auf den Anwalt weil er dich überzeugen konnte mit seinem Gelaber.
16.04.2021, 14:49
Keine Sorge und keine Scham. Ist mir auch schon paar Mal passiert und habe nie was komisches oder gemeines von den Anwälten gehört. Das passiert auch meinen erfahrenen Kollegen und die gehen völlig offen damit um.
16.04.2021, 21:38