31.12.2023, 14:31
Hallo,
ich arbeite jetzt seit einigen Jahren in einer MK mit einer stark forensischen Prägung und strebe eine bessere Work-Live-Balance an.
Ich habe deshalb überlegt, mich auf eine Verbandsstelle (größerer Verband) in dem Themengebiet zu bewerben, in dem ich bislang häufig Mandate bearbeitet habe. Nicht zwingend für die Ewigkeit sondern alleine, um einmal etwas anderes zu sehen, zu netzwerken und als neue Perspektive in meinem Rechtsgebiet.
Meine Fragen:
1.) Bringt so eine Stelle etwas für die Karriere (wobei ich mich auf Dauer eher im Unernehmen als wieder in einer Kanzlei sehe)?
2.) Ist man als Doppelprädikatsjurist mit Anwaltserfahrung überqualifiziert?
3.) Sind 80-90k realistisch?
4.) WIe sieht es eurer Erfahrung nach mit der Work-Live-Balance aus?
Vielen Dank für eure Meinungen, Erfahrungen und sonstige Anmerkungen!
Euch ein guten Start in 2024!
VG
ich arbeite jetzt seit einigen Jahren in einer MK mit einer stark forensischen Prägung und strebe eine bessere Work-Live-Balance an.
Ich habe deshalb überlegt, mich auf eine Verbandsstelle (größerer Verband) in dem Themengebiet zu bewerben, in dem ich bislang häufig Mandate bearbeitet habe. Nicht zwingend für die Ewigkeit sondern alleine, um einmal etwas anderes zu sehen, zu netzwerken und als neue Perspektive in meinem Rechtsgebiet.
Meine Fragen:
1.) Bringt so eine Stelle etwas für die Karriere (wobei ich mich auf Dauer eher im Unernehmen als wieder in einer Kanzlei sehe)?
2.) Ist man als Doppelprädikatsjurist mit Anwaltserfahrung überqualifiziert?
3.) Sind 80-90k realistisch?
4.) WIe sieht es eurer Erfahrung nach mit der Work-Live-Balance aus?
Vielen Dank für eure Meinungen, Erfahrungen und sonstige Anmerkungen!
Euch ein guten Start in 2024!
VG
31.12.2023, 14:57
(31.12.2023, 14:31)DuBistGenug schrieb: Hallo,
ich arbeite jetzt seit einigen Jahren in einer MK mit einer stark forensischen Prägung und strebe eine bessere Work-Live-Balance an.
Ich habe deshalb überlegt, mich auf eine Verbandsstelle (größerer Verband) in dem Themengebiet zu bewerben, in dem ich bislang häufig Mandate bearbeitet habe. Nicht zwingend für die Ewigkeit sondern alleine, um einmal etwas anderes zu sehen, zu netzwerken und als neue Perspektive in meinem Rechtsgebiet.
Meine Fragen:
1.) Bringt so eine Stelle etwas für die Karriere (wobei ich mich auf Dauer eher im Unernehmen als wieder in einer Kanzlei sehe)?
2.) Ist man als Doppelprädikatsjurist mit Anwaltserfahrung überqualifiziert?
3.) Sind 80-90k realistisch?
4.) WIe sieht es eurer Erfahrung nach mit der Work-Live-Balance aus?
Vielen Dank für eure Meinungen, Erfahrungen und sonstige Anmerkungen!
Euch ein guten Start in 2024!
VG
Berichte unbedingt, ob du annähernd an die 80k kommst. Habe ich noch nie mitbekommen.
31.12.2023, 19:31
Ich hatte zum berufsanfang vor 4 Jahren ein Angebot als rechtspolitisxher Referent in einem größeren Verband einer der finanzkräftigsten Branchen in D (Begleitung von Gesetzgebungsverfahren in EU Bund und Ländern etc). Standorte FFM und Brüssel. Problem 1 war das Gehalt. Mir wurde (mit Promotion Auslandserfahrung im französisch und englischsprachigen Ausland sowie EU/brüsselerfahrung das höchste Tarifgehalt des Branchentarifvertrages angeboten. Das lag damals bei ich meine etwa 70.000 inkl alles. Das war schon vor 4 Jahren mickrig im Vergleich zu mittelständischen Kanzleien in FFM, zu grosskanzleien erst recht.
Problem 2: Eine Beförderung wäre nur möglich auf Leitungspositionen (Leiter Rechtsabteilung oder Verbandsgeschäftsführung)- Vorgesehen ist dies aber nicht gewesen. (Theoretisch) möglich wäre aber ein Wechsel innerhalb der Verbände- und Politwelt oder in die Rechtsabteilung eines der Mitgliedsunternehmen. Doch auch das ist sehr abhängig von den Umständen des Einzelfalles. Im Prinzip sind solche Stellen mE für Juristen karrierenässige Sackgassen, wenn man juristisch arbeiten und eine juristische Karriere machen will. Wer danach Anwalt sein will dem wird es fachlich konkret nichts genutzthaben, wohl kann man aber ggf. ein Geschäft in dem Markt aufbaue. Das dürfte aber sehr individuell sein. Wer danach n den klassischen Karriere-ÖD will (A-Besoldung oder Richter) wird davon auch erstmal nicht automatisch etwas haben. Einzige Option: danach Verbands- oder Politkarriere (also Mandat oder auch Politiknahe Verwaltung wie EU KOM).
Syndikuszulassung war ebenfalls möglich, praktisch aber wegen der rechtspolitischen Ausrichtung dieses konkreten Jobs nicht zielführend gewesen. Nur fürs Versorgungswerk usw hätte sich das gelohnt. Berufspraktisxh hätte die RA-Zulassung keinerlei Vorteile gehabt, s.o.
Meine Meinung: man muss halt wissen, wo man hin will. Verband kann super interessant sein. Aber per se lockt da erstmal nicht das große Geld, selbst bei den die großen Branchen vertretenden Verbänden.
Problem 2: Eine Beförderung wäre nur möglich auf Leitungspositionen (Leiter Rechtsabteilung oder Verbandsgeschäftsführung)- Vorgesehen ist dies aber nicht gewesen. (Theoretisch) möglich wäre aber ein Wechsel innerhalb der Verbände- und Politwelt oder in die Rechtsabteilung eines der Mitgliedsunternehmen. Doch auch das ist sehr abhängig von den Umständen des Einzelfalles. Im Prinzip sind solche Stellen mE für Juristen karrierenässige Sackgassen, wenn man juristisch arbeiten und eine juristische Karriere machen will. Wer danach Anwalt sein will dem wird es fachlich konkret nichts genutzthaben, wohl kann man aber ggf. ein Geschäft in dem Markt aufbaue. Das dürfte aber sehr individuell sein. Wer danach n den klassischen Karriere-ÖD will (A-Besoldung oder Richter) wird davon auch erstmal nicht automatisch etwas haben. Einzige Option: danach Verbands- oder Politkarriere (also Mandat oder auch Politiknahe Verwaltung wie EU KOM).
Syndikuszulassung war ebenfalls möglich, praktisch aber wegen der rechtspolitischen Ausrichtung dieses konkreten Jobs nicht zielführend gewesen. Nur fürs Versorgungswerk usw hätte sich das gelohnt. Berufspraktisxh hätte die RA-Zulassung keinerlei Vorteile gehabt, s.o.
Meine Meinung: man muss halt wissen, wo man hin will. Verband kann super interessant sein. Aber per se lockt da erstmal nicht das große Geld, selbst bei den die großen Branchen vertretenden Verbänden.
01.01.2024, 13:34
Vielen Dank ÖffR für deinen hilfreichen Beitrag, der mich tatsächlich ein wenig an der Stelle zweifeln lässt :/ Die von dir genannten 70k sind halt schon wenig.
Eine Alternative wäre wohl nur eine Stelle in einem Unternehmen...
LG!
Eine Alternative wäre wohl nur eine Stelle in einem Unternehmen...
LG!
01.01.2024, 15:13
Letztens nannte mir ein Headhunter 64k. Geh lieber direkt ins Unternehmen.
12.01.2024, 16:23
Das kann ich bzgl des Gehaltes aus persönlicher Erfahrung nicht unterschreiben!
Ich habe nun nach knapp einem Jahr eine super Gehaltserhöhung erhalten und bin nun etwas unterhalb der 80k bei einem finanzstarken AGV und das Gehalt steigt jährlich! Meine Kollegen, die länger dabei sind, haben sicherlich über 100k. Es kommt aber natürlich immer auf die Branche an.
Ich kann’s wirklich hinsichtlich Work-Life-Balance nur empfehlen.
Ich habe nun nach knapp einem Jahr eine super Gehaltserhöhung erhalten und bin nun etwas unterhalb der 80k bei einem finanzstarken AGV und das Gehalt steigt jährlich! Meine Kollegen, die länger dabei sind, haben sicherlich über 100k. Es kommt aber natürlich immer auf die Branche an.
Ich kann’s wirklich hinsichtlich Work-Life-Balance nur empfehlen.