11.12.2023, 11:52
Irgendwo habe ich vor ein paar Wochen von einem deutschen Steuerrechtler in der Schweiz gelesen, der dort eine kleine, aber feine Boutique aufgebaut hat und vermögende Kunden im deutschen, schweizerischen und internationalen Steuerrecht berät. Ich war dann da mal auf der HP und die suchten (damals zumindest) auch Juristen. Möglichkeiten gibt es bestimmt. Solange du gutes Englisch beherrscht.
11.12.2023, 22:59
(11.12.2023, 10:55)Unheilig schrieb: Hole den Thread mal hoch. Hat jemand neue Insights? Ich würde mich gerne bevorzugt in Richtung Schweiz oder Liechtenstein orientieren, ist aber nicht zwingend. Auch spreche ich nur sehr schlecht Französisch. Ein fehlendes soziales Umfeld ist mir egal, ich will nur €€€. Bringe Top Noten und Dr. mit
So dieser Beitrag ernst gemeint ist - höre ich da einen subtilen Unterton der Ironie? - Folgendes:
Als europäischer Anwalt in der Schweiz kann man praktizieren, wird aber in eine spezielle kantonale Liste eingetragen und nennt sich dann Rechtsanwalt nach 28 BGFA. Die Liste hat für uns Deutsche folgenden Vorteil - man sieht, welche Kanzleien tendenziell auch ausländische, sprich deutsche Bewerber einstellen. Die Praxis ist in den Spitzenkanzleien aber kaum anders als hierzulande, die deutschen Juristen dort haben idR eine USP (oft Arbitration, Banking, IP), einen LLM (Englisch ist unentbehrlich) und einen Dr. Die Top Adressen der Schweiz solltest du wahrscheinlich schon kennen, idR für die deutsche Schweiz alle in Zürich. Etwa Homburger, Bratschi, Walder Wyss. Es gibt wenige große, internationale Kanzleien, Baker McKenzie kennt man, für uns Deutsche auch CMS und Heuking.
Französisch braucht man außer in der Romandie nur in Bern, aber der Markt dort ist klein und auf öffentliches Recht fokussiert. Zug hat einige Dependancen großer Züricher Kanzleien.
Liechtenstein ist auf Banking und Finance fokussiert, hier berät man entweder Trusts oder arbeitet für sie, das ganze Business dreht sich darum. Größte Kanzlei ist Marxer, die stellen auch regelmäßig ein.
Wer auch noch gut zahlt (aber selten einstellt) sind internationale Konzerne mit Steuersitz in der Schweiz (meistens Zug), Arbeit ist dort 100% auf Englisch und die wollen idR nur eine europäische Anwaltszulassung. Die in Deutschland leichter als anderswo zu bekommen ist.
Liechtenstein nimmt im Übrigen bevorzugt österreichische Juristen und viele top ausgebildete Juristen zieht es auch dorthin. Die Anwaltszulassung zu bekommen ist mühselig in Österreich und die Gehälter selbst in Wien sind ein Witz verglichen mit Deutschland, das macht Liechtenstein, mit einer ähnlichen Rechtsordnung, sehr lukrativ.
12.12.2023, 10:03
(11.12.2023, 22:59)AberratioInvictus schrieb:(11.12.2023, 10:55)Unheilig schrieb: Hole den Thread mal hoch. Hat jemand neue Insights? Ich würde mich gerne bevorzugt in Richtung Schweiz oder Liechtenstein orientieren, ist aber nicht zwingend. Auch spreche ich nur sehr schlecht Französisch. Ein fehlendes soziales Umfeld ist mir egal, ich will nur €€€. Bringe Top Noten und Dr. mit
So dieser Beitrag ernst gemeint ist - höre ich da einen subtilen Unterton der Ironie? - Folgendes:
Als europäischer Anwalt in der Schweiz kann man praktizieren, wird aber in eine spezielle kantonale Liste eingetragen und nennt sich dann Rechtsanwalt nach 28 BGFA. Die Liste hat für uns Deutsche folgenden Vorteil - man sieht, welche Kanzleien tendenziell auch ausländische, sprich deutsche Bewerber einstellen. Die Praxis ist in den Spitzenkanzleien aber kaum anders als hierzulande, die deutschen Juristen dort haben idR eine USP (oft Arbitration, Banking, IP), einen LLM (Englisch ist unentbehrlich) und einen Dr. Die Top Adressen der Schweiz solltest du wahrscheinlich schon kennen, idR für die deutsche Schweiz alle in Zürich. Etwa Homburger, Bratschi, Walder Wyss. Es gibt wenige große, internationale Kanzleien, Baker McKenzie kennt man, für uns Deutsche auch CMS und Heuking.
Französisch braucht man außer in der Romandie nur in Bern, aber der Markt dort ist klein und auf öffentliches Recht fokussiert. Zug hat einige Dependancen großer Züricher Kanzleien.
Liechtenstein ist auf Banking und Finance fokussiert, hier berät man entweder Trusts oder arbeitet für sie, das ganze Business dreht sich darum. Größte Kanzlei ist Marxer, die stellen auch regelmäßig ein.
Wer auch noch gut zahlt (aber selten einstellt) sind internationale Konzerne mit Steuersitz in der Schweiz (meistens Zug), Arbeit ist dort 100% auf Englisch und die wollen idR nur eine europäische Anwaltszulassung. Die in Deutschland leichter als anderswo zu bekommen ist.
Liechtenstein nimmt im Übrigen bevorzugt österreichische Juristen und viele top ausgebildete Juristen zieht es auch dorthin. Die Anwaltszulassung zu bekommen ist mühselig in Österreich und die Gehälter selbst in Wien sind ein Witz verglichen mit Deutschland, das macht Liechtenstein, mit einer ähnlichen Rechtsordnung, sehr lukrativ.
War schon ernst gemeint. 10/10 Beitrag, vielen Dank!
12.12.2023, 11:29
Möchte noch einwerfen, dass in Basel Französisch wichtiger ist als in Zürich. In Basel ists sehr nice to have, in Zürich juckts kaum jemanden, da ist Englisch viel wichtiger. In Basel stellen Pharmakonzerne wohl auch immer mal wieder deutsche Juristen ein. Wie gut die zahlen, kann ich leider nicht beurteilen.