26.05.2023, 11:50
(26.05.2023, 10:54)FFM_Brudi schrieb:(26.05.2023, 09:52)Egal schrieb:(26.05.2023, 09:44)RefGießen schrieb: Wenn ich es richtig verstanden habe, hatten wir vor 20 Jahren auch nicht so einen Arbeitnehmermarkt. Demographischer Wandel sei Dank.
Der demografische Wandel ist kein Grund dafür, sich wie ein Elefant im Porzellanladen zu verhalten.
Bisher hatten viele (potentiellen) Arbeitgeber sich aus irgendwelchen Gründen die Freiheit herausgenommen, sich gegenüber Bewerber*innen wie Elefanten im Porzellanladen zu verhalten.
Die meisten werden erniedrigende Bewerbungsgespräche, lächerlich niedrige Gehaltsangebote, überlange Antwortzeiten und Ghosting im Bewerbungsverfahren erlebt haben.
Jetzt drehen die Bewerber*innen den Spieß um, und die Arbeitgeber flennen.
So sieht’s aus. Das Jammern der AG, man wolle als AN nicht nur für irgendwelche Chefs und deren Vermögen buckeln, wie überraschend. Da hat der demographische Wandel in der Tat auch mal etwas Gutes.

Hinzu kommt in unserer Branche sicherlich auch ein gewisses Selbstverständnis, die (Berufs-)Welt hätte nur auf einen gewartet. Dass einige trotz teilweise nicht guter Noten unverschämte Vergütung verlangen habe ich allerdings auch mitbekommen. Jeder wie er mag, so sortieren diese Leute sich selbst raus.
26.05.2023, 12:31
Urks... Bild...
Interessant wäre es ja mal heutige Arbeitsmoral/Forderungen mit denen zu Zeiten der Vollbeschäftigung von vor 50 Jahren zu vergleichen.
Da heute prozentual gesehen wesentlich mehr eines Jahrgangs studieren und gleichzeitig die Arbeitgeber immer relativ gesehen schlechtere Absolventen einstellen müssen (da sie keine anderen kriegen), ist es auch nicht verwunderlich, dass das prozentual gesehen mehr "Low Performer" dabei sind.
Es mag einen Drift in die eine oder andere Richtung geben, der sich dadurch nicht erklären lasst. Das ist aber normal. Jede Generation wurde anders geprägt. Wenn ein Boomer sagt, dass meine Generation faul ist, sag ich dem Boomer halt, dass seine Generation zu unfähig zu einer vernünftigen Erziehung ihrer Kinder war.
Manche Unternehmen haben den Schuss halt nicht gehört und wissen nicht, was jungen Leuten wichtig ist - oder ignorieren das. Dann brauchen sie sich nicht wundern, wenn sie keine guten Leute mehr bekommen. "Geld oder Leben". GKs bieten Geld. Andere bieten Leben. Warum soll ich zu wem gehen, der weder Geld noch Leben bietet?
Ich wurd auch durch meinen aktuellen Arbeitgeber "verdorben" mit 4-Tage-Woche und viel Home-Office-Möglichkeit. Das will ich nicht mehr missen. Sowas wie Obstkorb und gratis Getränke haben wir auch, das wird aber niemals entscheidend sein.
Interessant wäre es ja mal heutige Arbeitsmoral/Forderungen mit denen zu Zeiten der Vollbeschäftigung von vor 50 Jahren zu vergleichen.
Da heute prozentual gesehen wesentlich mehr eines Jahrgangs studieren und gleichzeitig die Arbeitgeber immer relativ gesehen schlechtere Absolventen einstellen müssen (da sie keine anderen kriegen), ist es auch nicht verwunderlich, dass das prozentual gesehen mehr "Low Performer" dabei sind.
Es mag einen Drift in die eine oder andere Richtung geben, der sich dadurch nicht erklären lasst. Das ist aber normal. Jede Generation wurde anders geprägt. Wenn ein Boomer sagt, dass meine Generation faul ist, sag ich dem Boomer halt, dass seine Generation zu unfähig zu einer vernünftigen Erziehung ihrer Kinder war.
Manche Unternehmen haben den Schuss halt nicht gehört und wissen nicht, was jungen Leuten wichtig ist - oder ignorieren das. Dann brauchen sie sich nicht wundern, wenn sie keine guten Leute mehr bekommen. "Geld oder Leben". GKs bieten Geld. Andere bieten Leben. Warum soll ich zu wem gehen, der weder Geld noch Leben bietet?
Ich wurd auch durch meinen aktuellen Arbeitgeber "verdorben" mit 4-Tage-Woche und viel Home-Office-Möglichkeit. Das will ich nicht mehr missen. Sowas wie Obstkorb und gratis Getränke haben wir auch, das wird aber niemals entscheidend sein.
26.05.2023, 12:37
Ich bin alt und mag die Boomer Arbeitsbedingungen auch nicht. Das hat doch nichts mit Generationen zu tun. Ich bezweifel, dass andere Generation signifikant mehr arbeiten wollten. Es war wahrscheinlich oft ein faktischer Zwang.
26.05.2023, 16:29
Wenn ich nicht so faul wäre, würde ich mich jetzt hier mit einem langen Artikel über die Autorin aufregen.
Ich hänge jetzt lieber noch etwas auf TikTok ab.
Ich hänge jetzt lieber noch etwas auf TikTok ab.
26.05.2023, 17:06
(25.05.2023, 21:50)Slahsx schrieb: Ein schönes Diskussionsthema:
https://m.bild.de/politik/inland/wirtsch...obile.html
Wenn da mal nicht der Neid aus einer Mitfünfzigerin spricht ggf was im Leben verpasst zu haben, was sich andere jetzt gönnen^^
Ansonsten ein ziemlich starres Weltbild für eine "Change-Managerin".
Aber mal im ernst, Wünsche zu haben was das eigene Leben und die Gelegenheit zur Selbstverwirklichung angeht ist wohl das Normalste was es gibt und nun sind die Umstände dank des demografischen Wandels nunmal so, dass die Generation Z die Bedingungen stellen kann.
Die Boomer Generation hätte ja auch mehr Kinder machen können, mehr auf Digitalisierung setzen können, mehr an einem soliden Einwanderungskonzept arbeiten können...
26.05.2023, 18:16
Ging nicht. Die waren ja mit Arbeiten beschäftigt.

27.05.2023, 13:07
Die Erwerbstätigenquote bei den 20-65 jährigen ist in den letzten 20 Jahren trotz längerer Ausbildungszeiten gestiegen, die von Frauen sehr deutlich. Mein Vater ist mit 55 Jahren bei fast 80% netto in die Frührente gegangen, das wird kaum einer in der Zukunft machen können.
Problematisch ist doch nur, wenn die gesetzlichen Vorgaben zu starr auf weniger arbeiten getrimmt werden, etwa das Renteneintrittsalter nicht mit der Lebenserwartung steigt, oder eine absurde 4-Tage-Woche bei gleichem Gehalt gefordert wird.
Problematisch ist doch nur, wenn die gesetzlichen Vorgaben zu starr auf weniger arbeiten getrimmt werden, etwa das Renteneintrittsalter nicht mit der Lebenserwartung steigt, oder eine absurde 4-Tage-Woche bei gleichem Gehalt gefordert wird.
27.05.2023, 14:31
https://iab.de/presseinfo/nur-mit-einer-...-konstant/
Ist vielleicht auch nicht irrelevant für die Diskussion hier. Umgekehrt bedeutet das natürlich auch, dass die Arbeitslast für "high-performer" steigen wird.
Ist vielleicht auch nicht irrelevant für die Diskussion hier. Umgekehrt bedeutet das natürlich auch, dass die Arbeitslast für "high-performer" steigen wird.
31.05.2023, 14:30
Dass eine ganze Generation über einen Kamm geschert wird zeigt doch schon die Aussagekraft und das Niveau solcher Beiträge...
In jeder Generation gibt es selbsternannte High-Performer wie Madame "Change-Managerin", genauso aber auch durchschnittliche Leute, die ihre 40 Stunden abarbeiten und dann den Stift fallen lassen. Und genauso gibt es in jeder Generation Leute, die faul sind und gar nichts machen (wollen).
Ich finde es völlig berechtigt, in einem Arbeitsmarkt wie diesem Forderungen zu stellen. Wenn ich die Wahl zwischen zwei Arbeitgebern habe und einer meine Forderungen erfüllt gehe ich eben da hin. Wettbewerb in seiner reinsten Form. Die letzten Jahrzehnte war es eben andersrum und viele Unternehmen haben sich darauf ausgeruht.
Wenn jemand nicht strikt von 8:30 bis 18:30 Uhr arbeiten will, sondern sein Kind um 15:00 Uhr aus der Kita abholen und sich abends nochmal hinsetzen will, ist das doch völlig legitim und hat nichts mit Faulheit zu tun.
Ich glaube auch, dass der Protest vieler Boomer daher rührt, dass sie es selbst gerne so gehabt hätten. Wenn sie nicht durften, sollen wir es aber auch nicht bekommen - so funktioniert Fortschritt aber nun mal nicht... ;)
In jeder Generation gibt es selbsternannte High-Performer wie Madame "Change-Managerin", genauso aber auch durchschnittliche Leute, die ihre 40 Stunden abarbeiten und dann den Stift fallen lassen. Und genauso gibt es in jeder Generation Leute, die faul sind und gar nichts machen (wollen).
Ich finde es völlig berechtigt, in einem Arbeitsmarkt wie diesem Forderungen zu stellen. Wenn ich die Wahl zwischen zwei Arbeitgebern habe und einer meine Forderungen erfüllt gehe ich eben da hin. Wettbewerb in seiner reinsten Form. Die letzten Jahrzehnte war es eben andersrum und viele Unternehmen haben sich darauf ausgeruht.
Wenn jemand nicht strikt von 8:30 bis 18:30 Uhr arbeiten will, sondern sein Kind um 15:00 Uhr aus der Kita abholen und sich abends nochmal hinsetzen will, ist das doch völlig legitim und hat nichts mit Faulheit zu tun.
Ich glaube auch, dass der Protest vieler Boomer daher rührt, dass sie es selbst gerne so gehabt hätten. Wenn sie nicht durften, sollen wir es aber auch nicht bekommen - so funktioniert Fortschritt aber nun mal nicht... ;)
31.05.2023, 17:59
Zitat:Ich glaube auch, dass der Protest vieler Boomer daher rührt, dass sie es selbst gerne so gehabt hätten. Wenn sie nicht durften, sollen wir es aber auch nicht bekommen - so funktioniert Fortschritt aber nun mal nicht... ;)Mhm, den Fortschritt wissen die Reaktionären dort, wo sie es können, durchaus zu verhindern (das Schöne an einer überalterten Gesellschaft). Sieht man ja gut an der Juristenausbildung und deren nicht zu unterschätzender Widerstandskraft gegenüber Reformen.
Natürlich sind sie es nicht gewohnt, dass nun junge Leute am Arbeitsmarkt das Heft teilweise in der Hand halten.