11.07.2020, 09:32
Hi,
ich schreibe jeden Freitag eine Klausur an meinem OLG Klausurenkurs und möchte aber in der Woche noch mehr Klausuren lösen. Wie sollte ich das am besten zeitsparend machen? Skizzen?
ich schreibe jeden Freitag eine Klausur an meinem OLG Klausurenkurs und möchte aber in der Woche noch mehr Klausuren lösen. Wie sollte ich das am besten zeitsparend machen? Skizzen?
11.07.2020, 11:39
Kommt drauf an, was du für ein Typ bist. Liegen dir die prozessualen Einkleidungen, das Formulieren und die Zeitnot? Dann reicht auch das Skizzieren und Abgleichen mit der Lösungsskizze. Bist du darin noch nicht so versiert, dann fang lieber früh an, schreib eine Klausur und wiederhole danach noch leichtere Dinge. Dann hast du den Tag effektiv genutzt (oder andersherum. Was dir lieber ist.) Mir reichte eigentlich eine Klausur alle 1-2 Wochen und dann nur Skizzieren.
11.07.2020, 15:56
würde sagen skizzieren und die punkte im kopf in ganzen sätzen ausformulieren
11.07.2020, 19:58
Ganz einfach: noch eine Klausur schreiben unter Examensbedingungen und sich hart durchkorrigieren lassen. Nur skizzieren statt echt zu schreiben bringt gar nichts. Ich sage das aus 19 Jahren Berufserfahrung in diesem Genre. Das ist wie wenn du an einem Tennisturnier teilnimmst und vorher nur ein Tennisbuch liest!! Du musst raus auf den Platz, Sand fressen!!
11.07.2020, 20:32
Für eine gute Vorbereitung muss man die Klausuren mE ausschreiben - und das unter Examensbedingungen. Ich schreibe im aktuellen Durchgang und bin der Meinung, dass das Wichtigste eine perfekte Organisation in der Klausur ist. Du musst zB einfach auswendig wissen, wie was wo in den Tatbestand kommt und wie du die große Menge an Informationen sortierst und in deine Argumentation einbaust, um zu allem etwas in sehr kurzer Zeit zu schreiben. Klausuren skizzieren ja, aber das vermittelt nicht, worauf es am Ende ankommt. Korrekturen naja, viele sind nach meiner Erfahrung eher mittelmäßig hilfreich und ob am Ende unten 2 oder 12 steht ist auch eher zweitrangig. Die Lösungsskizze nehmen und kritisch mit der eigenen Ausformulierung vergleichen bringt den nachhaltigen Lerneffekt. Juristisches Fachwissen ist natürlich auch wichtig, aber ich meine die Klausurroutine macht mindestens 50% aus. Im Examen wird das Arbeiten unter Zeitdruck geprüft und es werden damit nicht automatisch die talentiertesten Juristen belohnt, aber das sollte man akzeptieren. Mein Tipp unmittelbar nach der eigenen Vorbereitung: Nimm dir 2 bis 3 feste Wochentage, an denen du von 9 bis 14 Uhr eine Klausur schreibst. Anstrengend, aber für ordentliche Ergebnisse zwingend. Aber am Ende ist das alles gut machbar, also positiv rangehen und sich selbst nicht zu viel Druck machen - dann kann Jura sogar Spaß machen. Viel Erfolg!! :)
12.07.2020, 12:43
Wie immer viel zu generalisierend. Wie im ersten Examen. Es gibt genug Leute, die nur mit den Klausuren aus der AG sehr zufriedenstellend durchs Examen kommen.
12.07.2020, 13:28
Es gibt keinen goldenen Weg und hängt stark vom Vorwissen (inkl. der Kenntnisse der Formalia) ab.
Wenn hier wieder geschrieben wird:
dann sollte man mal die Kirche im Dorf lassen, gerade wenn auch mittelbare Verkaufsinteressen verfolgt werden.
Fakt ist: Wer die prozessualen Themen drauf hat und beim Gliedern nahezu auswendig in den wesentlichen Punkten runterbeten kann, für den sind die 3+ Stunden Reinschrift ein reiner Zeitverlust. Je näher man dem Examen kommt, desto weniger sollte noch ausgeschrieben, sondern vielmehr der Blick für die verschiedenen Klausurkonstellationen geschärft und die geistige Schnelligkeit trainiert werden. Es gibt schließlich auch Zwischenmodelle: Zulässigkeit gliedern, Begründetheit schreiben o.ä. - hier zählt vor allem Ehrlichkeit mit sich selbst, wo die jeweiligen Schwächen liegen.
Diese Sprüche diverser Reps, dass nur das "vollständige Schreiben von X Klausuren" zum Erfolg führen würde, ist im 1. wie im 2. Examen ein von Berufs wegen erzähltes Ammenmärchen. Denkt mal an den Aktenvortrag! Für den habt ihr überhaupt nicht die Zeit, en détail zu formulieren - der prozessuale Rahmen muss schlicht und ergreifend sitzen. Hier gewinnt, wer schnell den Zulässigkeitskrempel solide löst und sich Zeit für eine gute materiell-rechtliche Prüfung schafft, die dann - in der gebotenen Kürze - ausreichenden Tiefgang im Vortrag erkennen lässt.
Alles Gute!
Wenn hier wieder geschrieben wird:
Zitat:Nur skizzieren statt echt zu schreiben bringt gar nichts.
dann sollte man mal die Kirche im Dorf lassen, gerade wenn auch mittelbare Verkaufsinteressen verfolgt werden.
Fakt ist: Wer die prozessualen Themen drauf hat und beim Gliedern nahezu auswendig in den wesentlichen Punkten runterbeten kann, für den sind die 3+ Stunden Reinschrift ein reiner Zeitverlust. Je näher man dem Examen kommt, desto weniger sollte noch ausgeschrieben, sondern vielmehr der Blick für die verschiedenen Klausurkonstellationen geschärft und die geistige Schnelligkeit trainiert werden. Es gibt schließlich auch Zwischenmodelle: Zulässigkeit gliedern, Begründetheit schreiben o.ä. - hier zählt vor allem Ehrlichkeit mit sich selbst, wo die jeweiligen Schwächen liegen.
Diese Sprüche diverser Reps, dass nur das "vollständige Schreiben von X Klausuren" zum Erfolg führen würde, ist im 1. wie im 2. Examen ein von Berufs wegen erzähltes Ammenmärchen. Denkt mal an den Aktenvortrag! Für den habt ihr überhaupt nicht die Zeit, en détail zu formulieren - der prozessuale Rahmen muss schlicht und ergreifend sitzen. Hier gewinnt, wer schnell den Zulässigkeitskrempel solide löst und sich Zeit für eine gute materiell-rechtliche Prüfung schafft, die dann - in der gebotenen Kürze - ausreichenden Tiefgang im Vortrag erkennen lässt.
Alles Gute!