03.03.2025, 10:50
früher war alles besser....
Etwas mehr Evidenz wäre an dieser Stelle wünschenswert.
Für den Bereich in dem ich unterwegs bin, kann ich das so nicht beobachten. Was mich eher beunruhigt ist das Vorgehen des Gesetzgebers, gerade im Bereich der Umsetzung von EU-Richtlinien. Da fehlt es an Klarheit, Geschwindigkeit und Stringenz
Etwas mehr Evidenz wäre an dieser Stelle wünschenswert.
Für den Bereich in dem ich unterwegs bin, kann ich das so nicht beobachten. Was mich eher beunruhigt ist das Vorgehen des Gesetzgebers, gerade im Bereich der Umsetzung von EU-Richtlinien. Da fehlt es an Klarheit, Geschwindigkeit und Stringenz
04.03.2025, 13:57
Solche Trends zu identifizieren, halte ich für äußerst fehleranfällig. Mit zunehmender Erfahrung nimmt die eigene Wahrnehmung für Fehler und Ungenauigkeiten zu – was einem vor sieben oder acht Jahren noch entgangen wäre, fällt heute sofort ins Auge.
Auch Richter äußern immer wieder Kritik an der Qualität anwaltlicher Schriftsätze. Aus meiner eigenen Erfahrung habe ich deutlich mehr schwache Schriftsätze als fragwürdige Urteile gesehen – was allerdings kaum überrascht, da man zwangsläufig häufiger mit Schriftsätze als Urteile liest (BGH mal ausgenommen).
Eine generelle Abnahme der Qualität in der Justiz kann ich bislang also nicht feststellen. Vielmehr zeigt sich in allen Berufsgruppen dasselbe Bild: Die Leistungsunterschiede zwischen einzelnen Personen sind enorm. Die schwächsten zehn Prozent jeder Berufsgruppe gehören dort schlicht nicht hin – umso erstaunlicher, dass sie weiterhin unbeirrt schlechte Arbeit abliefern können, ohne dass es größere Konsequenzen hat. Einige Anwälte sind damit monetär sogar noch sehr erfolgreich.
Auch Richter äußern immer wieder Kritik an der Qualität anwaltlicher Schriftsätze. Aus meiner eigenen Erfahrung habe ich deutlich mehr schwache Schriftsätze als fragwürdige Urteile gesehen – was allerdings kaum überrascht, da man zwangsläufig häufiger mit Schriftsätze als Urteile liest (BGH mal ausgenommen).
Eine generelle Abnahme der Qualität in der Justiz kann ich bislang also nicht feststellen. Vielmehr zeigt sich in allen Berufsgruppen dasselbe Bild: Die Leistungsunterschiede zwischen einzelnen Personen sind enorm. Die schwächsten zehn Prozent jeder Berufsgruppe gehören dort schlicht nicht hin – umso erstaunlicher, dass sie weiterhin unbeirrt schlechte Arbeit abliefern können, ohne dass es größere Konsequenzen hat. Einige Anwälte sind damit monetär sogar noch sehr erfolgreich.
05.03.2025, 22:50
Eine strukturelle Veränderung gibt es vielleicht doch, die der Qualität geschadet hat: heute hat man auch am LG im Regelfall Einzelrichter, während früher die ganze Kammer entschieden hat. Es ist naheliegend, dass drei Richtern mehr auffällt als einem. Außerdem erschwert es die Einarbeitung neuer Kollegen, die keine Kammerberatung und keinen Vorsitz mehr erleben bzw. nicht mehr in der Intensität wie früher. Das sehen die "Alten" teils kritisch. Andererseits wurde früher auch manches gemacht, was heute gar nicht mehr geht - möglicherweise hebt sich das wieder auf ;)