08.02.2025, 18:56
Hallo zusammen :) Ich wollte mal nach euren Erfahrungen und eurem Rat fragen. Folgende Situation: Ich befinde mich gerade in der Tauchphase (knapp 4 Monate bis zum Examen). Ich merke, dass mir absolut die Fallpraxis fehlt, da ich bisher hauptsächlich die Kaiser Skripte durchgearbeitet habe. Klausuren habe ich zwar konstant wöchentlich geschrieben, aber dennoch fällt es mir leider noch schwer, die Fälle sauber durchzulösen. Deshalb war für mich bis vor ein paar Wochen ganz klar, dass ich in diesen 4 Monaten hauptsächlich Fälle machen muss. Allerdings war mein Plan auch, dass ich bis jetzt alle Skripte einmal durchgearbeitet habe. Diesbezüglich habe ich mich leider aber etwas verschätzt. Mir fehlt jetzt noch Arbeitsrecht, Familien- und Erbrecht und ein bisschen materielles Strafrecht. Ich bekomme aber auch an normalen Lerntagen nicht alles unter einen Hut. Ich mache vormittags Anki, dann nachmittags die Skripte und komme dann nicht mehr dazu, noch wirklich Fälle zu bearbeiten. Ich bin daher jetzt am überlegen statt den Skripten hauptsächlich nur noch Fälle zu machen. Dann habe ich aber wiederum Angst, dass ich nicht den ganzen Stoff erarbeitet habe... Es ist ein Teufelskreis 
Wie würdet ihr vorgehen? Ich wäre über alle Tipps dankbar.
Viele Grüße :)

Wie würdet ihr vorgehen? Ich wäre über alle Tipps dankbar.
Viele Grüße :)
08.02.2025, 19:14
Du hast ja noch ziemlich viel Zeit.
Ich würde einen Fokus auf Fälle legen und dir Skripten noch im Überblick lesen.
Mir ging es immer ähnlich, Fälle lässt man als erstes hinunterfallen, obwohl sie eigentlich das wichtigste sind.
Ich würde einen Fokus auf Fälle legen und dir Skripten noch im Überblick lesen.
Mir ging es immer ähnlich, Fälle lässt man als erstes hinunterfallen, obwohl sie eigentlich das wichtigste sind.
08.02.2025, 20:18
Möchte mich meinem Vorredner anschließen, du hast noch mehr als genug Zeit. Das zweite Examen schaffen auch Leute, die in der Tauchphase überhaupt erst angefangen haben zu lernen. Vergiss in deiner Panik nicht, dass du durch die Fälle viel an materiellem Recht wiederholst. Eine Idee wäre demnach deine Auswahl an Fällen etwas auf die noch ausstehenden Rechtsgebiete zu verteilen. Man unterschätzt häufig auch wie viel man mit guter Kommentararbeit rausholen kann, auch in Rechtsgebieten wo man sich nicht besonders gut auskennt.
09.02.2025, 12:53
Arbeitsrecht, Familien- und Erbrecht schon mal aufs Minimum reduzieren. Je nach Stand aus dem ersten Examen reicht der Überblick vollkommen, ist zudem bei Kaiser noch mal zusammengefasst und lässt sich auch mit Kommentar relativ gut lösen.
Daher lieber aufs Wesentliche konzentrieren. Empfehle auch, die Aktenvorträge, die man online findet durchzuarbeiten. Die ermöglichen eine etwas höhere Schlagzahl an verschiedenen Konstellationen, während die regelmäßige Klausurbearbeitung tiefergehende Auseinandersetzung trainiert.
Daher lieber aufs Wesentliche konzentrieren. Empfehle auch, die Aktenvorträge, die man online findet durchzuarbeiten. Die ermöglichen eine etwas höhere Schlagzahl an verschiedenen Konstellationen, während die regelmäßige Klausurbearbeitung tiefergehende Auseinandersetzung trainiert.
09.02.2025, 13:41
Mmn: Keinesfalls noch ein einziges Skript durcharbeiten, außer in deinem BL sind die oben genannten Nebenfächer gesetzt. Und selbst dann..Du schreibst im Examen Klausuren! Mach morgens 90 Minuten Anki und ansonsten schreibst Du Klausuren und arbeitest diese nach. Wie viele Klausuren hast du bisher geschrieben? Je nachdem 1-3 die Woche.
Du musst die Lösung dann auch nicht wie ein Skript durcharbeiten, sondern den Aufbau & Einstieg nachvollziehen.
Klausuren skizzieren hilft auch. Da kriegst Du Übung mit Kommentar und unbekannte Konstellationen „beherrschen“. Wenn es dich verrückt macht, Kaiserseminar zu einem der Nebengebiete (musst das auch nicht alles wissen). Podcast zum Erbrecht wäre auch eine Idee. Aber nur wenn Du die Struktur nicht kennst. Das kommt doch eh immer i.V.m. BGB AT und Sachenrecht.
Ich kann jedenfalls sagen, dass im Examen eher profanes Zeug kam und vielmehr die Masse überwältigend plus die richtige Abbiegung nehmen, also die kleinen vielen Dinge sauber miteinander verbinden. Es war entweder so unbekannt, dass ich es mir nie angeguckt hätte auch nicht bei 12 Monaten tauchen. Oder es war Standardkram aus dem ersten Examen, bei dem es aber nicht geholfen hätte, viel dazu zu wissen und das abzuladen. Schwerpunkte setzen und den konkreten Fall durchdringen - das gab die Punkte.
Du musst die Lösung dann auch nicht wie ein Skript durcharbeiten, sondern den Aufbau & Einstieg nachvollziehen.
Klausuren skizzieren hilft auch. Da kriegst Du Übung mit Kommentar und unbekannte Konstellationen „beherrschen“. Wenn es dich verrückt macht, Kaiserseminar zu einem der Nebengebiete (musst das auch nicht alles wissen). Podcast zum Erbrecht wäre auch eine Idee. Aber nur wenn Du die Struktur nicht kennst. Das kommt doch eh immer i.V.m. BGB AT und Sachenrecht.
Ich kann jedenfalls sagen, dass im Examen eher profanes Zeug kam und vielmehr die Masse überwältigend plus die richtige Abbiegung nehmen, also die kleinen vielen Dinge sauber miteinander verbinden. Es war entweder so unbekannt, dass ich es mir nie angeguckt hätte auch nicht bei 12 Monaten tauchen. Oder es war Standardkram aus dem ersten Examen, bei dem es aber nicht geholfen hätte, viel dazu zu wissen und das abzuladen. Schwerpunkte setzen und den konkreten Fall durchdringen - das gab die Punkte.
10.02.2025, 08:41
Hi, also an deiner Stelle würde ich dieses extensive Ankigedöns sein lassen und mich stattdessen morgens an eine Klausur setzen. Du kannst dann ja anhand der Lösungskizze/Korrektur die entsprechenden Dinge, evtl mit Skript, wiederholen, die du noch nicht drauf hattest. Die Skripten lassen sich zudem recht schnell durchballern, du musst schließlich nicht alles auswendig wissen, sondern nur einen Überblick haben. Steht ja alles im Kommentar und im Aktenauszug werden dir die Probleme auch von den Parteien vor der Nase herungewedelt. Wenn du jetzt noch vier!!!! Monate hast und seit geraumer Zeit jede Woche eine Klausur schreibst, solltest du ohnehin besser vorbereitet sein als die allermeisten. Zum Vergleich: ich schreibe im Mai und stehe bei 41 Klausuren.
10.02.2025, 09:28
danke euch für die Antworten :) Das ermutigt mich dann doch etwas. Und ihr habt absolut Recht, ich muss jetzt dringend Fälle lösen. Werde das ab sofort so machen :)