07.01.2024, 11:57
Hallo zusammen,
Ich habe Ende des Monats ein Vorstellungsgespräch in einer Boutique, die als Einstiegsgehalt eine Gehaltsspanne hat und von zwei befreundeten Anwälten dort habe ich die Info, dass die Kanzlei auch (noch) mehr drauflegen, wenn sie einen Bewerber unbedingt wollen. Das würde ich natürlich gerne ausnutzen.
Jetzt frage ich mich, ob es klug ist, die Kanzlei mit dem Angebot einer anderen Kanzlei zu konfrontiert, die mir für vergleichbare Arbeitsbedingungen im selben Bereich ca. 20% mehr bietet. Ist das zu aggressiv und sollte ich eher durchblicken lassen, andere Angebote zu haben als es direkt zu sagen? Würde es als indiskret gesehen?
Freue mich auf Eure Einschätzungen!
Ich habe Ende des Monats ein Vorstellungsgespräch in einer Boutique, die als Einstiegsgehalt eine Gehaltsspanne hat und von zwei befreundeten Anwälten dort habe ich die Info, dass die Kanzlei auch (noch) mehr drauflegen, wenn sie einen Bewerber unbedingt wollen. Das würde ich natürlich gerne ausnutzen.
Jetzt frage ich mich, ob es klug ist, die Kanzlei mit dem Angebot einer anderen Kanzlei zu konfrontiert, die mir für vergleichbare Arbeitsbedingungen im selben Bereich ca. 20% mehr bietet. Ist das zu aggressiv und sollte ich eher durchblicken lassen, andere Angebote zu haben als es direkt zu sagen? Würde es als indiskret gesehen?
Freue mich auf Eure Einschätzungen!
07.01.2024, 12:28
hm nee, ich finde das normal und ok. Muss man halt ein bisschen diplomatisch machen - hier hab ich ein bisschen gezuckt, als ich bei dir "ausnutzen" und "konfrontieren" gelesen hab :-D. Kann man zb wenn man seine eigene Gehaltsvorstellung begründet. Oder wenn man mit dem ersten Angebot nicht zufrieden ist. ISv "Können Sie sich vorstellen, im Punkt Gehalt mir noch etwas entgegen zu kommen. Hintergrund ist, dass ich ein Angebot über X im Bereich Y habe, aber die Stelle bei Ihnen sehr interessant finde" . Das sollten aber dann wirklich existierende und belastbare Angebote an dich sein. Ob man den Anbieter nennt ist zweischneidig. Wenn das im ersten Gespräch nicht explizit als vertraulich gekennzeichnet wurde oder sogar offenkundig als Gehaltsband ist (Azur oä), ginge das. Kann sich aber trotzdem als Bumerang erweisen - die Welt ist da häufig klein und die Leute miteinander bekannt. Wenn man es nicht macht, kann es sein, dass der Gegenüber es nicht für vergleichbar /belastbar hält und daher deine Verhandlungsposition nicht stützt. Musst iZw du entscheiden und iZw würde ich je identizierbarer, desto weniger nennen. Dein Gegenüber wird sich dabei ja auch fragen, was erzählt die jetzt aus diesem Gespräch weiter.
07.01.2024, 14:16
kommt halt auf den Gegenüber an und wie wichtig du der Kanzlei wirklich bist. Zweiteres kannst du schlecht einschätzen, da du nicht weißt, wie die Bewerbungssituation auf die Stelle war. Und was den Gegenüber anbelangt: meine Reaktion als Arbeitgeber wäre einfach: " dann gehen sie doch zu X und werden dort glücklich".
Es ist natürlich eine Frage, wie man es im Gespräch anbringt. Als HR-Mitarbeiter kann ich aber aus meiner Erfahrung sprechen und da ist bei einem AG-Angebot keine 20% mehr drin. Unsere Angebote an Bewerber sind so, dass keine 10% mehr Luft sind. Bei einem Unternehmen vielleicht noch anders als bei einer Kanzlei, aber wir sind da sehr strikt.
Daher: du kannst so pokern, aber dann sollte das andere Angebot auch tatsächlich so existieren und du solltest es auch als sehr ernsthafte Alternative betrachten
Es ist natürlich eine Frage, wie man es im Gespräch anbringt. Als HR-Mitarbeiter kann ich aber aus meiner Erfahrung sprechen und da ist bei einem AG-Angebot keine 20% mehr drin. Unsere Angebote an Bewerber sind so, dass keine 10% mehr Luft sind. Bei einem Unternehmen vielleicht noch anders als bei einer Kanzlei, aber wir sind da sehr strikt.
Daher: du kannst so pokern, aber dann sollte das andere Angebot auch tatsächlich so existieren und du solltest es auch als sehr ernsthafte Alternative betrachten
07.01.2024, 14:50
Danke für die hilfreichen Antwort!
Noch kurz zur Info: Das andere Angebot existiert tatsächlich, wäre aber aus anderen Gründen nur meine 2. Wahl.
Noch kurz zur Info: Das andere Angebot existiert tatsächlich, wäre aber aus anderen Gründen nur meine 2. Wahl.
07.01.2024, 15:07
Psychologisch geschickt könnte es auch sein, zu kommunizieren, dass (1) das andere Angebot wirtschaftlich 20% besser ist, (2) dich dieser AG aber so sehr reizt, dass du Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen bereit bist und (3) ob man sich deshalb nicht ggf. in der Mitte treffen kann.
07.01.2024, 17:12
Erhöhung von x % für den nach Ablauf der Probezeit ins Gespräch bringen, weil du nämlich gerne bei ihnen anfangen möchtest, aber du natürlich auch nicht die Augen davor verschließen magst, dass man dir finanziell reizvollere Angebote macht, ist auch noch eine Möglichkeit