08.01.2023, 11:27
Zunächst einmal vielen Dank für die vielen Antworten.
Im Endeffekt haben viele von euch Recht, dass ich mir wahrscheinlich nie denken werde "wär ich erstmal Counsel gewesen" oder Ähnliches.
Das Kinder und GK schwer unter einen Hut zu bringen sein wird, kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich habe zum Glück einen sehr verständnisvollen Partner, der bereit wäre seine Karriere zurückzustellen und "Hausmann" zu sein. Ob ich das dann letztendlich wirklich durchziehen kann, der Elternteil zu sein, der seine Kinder (überspitzt gesagt) nur am Wochenende sieht, wird die Zeit zeigen. Ich weiß, dass es bei uns viele weibliche Kollegen gibt, die kleine Kinder haben, also scheint es wohl irgendwie zu funktionieren.
Nochmals danke für die Antworten, der Erfahrungsaustausch ermutigt mich sehr :)
Im Endeffekt haben viele von euch Recht, dass ich mir wahrscheinlich nie denken werde "wär ich erstmal Counsel gewesen" oder Ähnliches.
Das Kinder und GK schwer unter einen Hut zu bringen sein wird, kann ich mir sehr gut vorstellen. Ich habe zum Glück einen sehr verständnisvollen Partner, der bereit wäre seine Karriere zurückzustellen und "Hausmann" zu sein. Ob ich das dann letztendlich wirklich durchziehen kann, der Elternteil zu sein, der seine Kinder (überspitzt gesagt) nur am Wochenende sieht, wird die Zeit zeigen. Ich weiß, dass es bei uns viele weibliche Kollegen gibt, die kleine Kinder haben, also scheint es wohl irgendwie zu funktionieren.
Nochmals danke für die Antworten, der Erfahrungsaustausch ermutigt mich sehr :)
08.01.2023, 12:59
(06.01.2023, 13:14)omnimodo schrieb:(06.01.2023, 10:01)ALTER MANN schrieb:(05.01.2023, 18:03)DryPowder schrieb:(05.01.2023, 18:00)ALTER MANN schrieb: Aus meiner Sicht schließen sich Kinder und GK-Job leider weitestgehend aus. Ich hatte für GK-Verhältnisse echt einen gechillten Job (jeden Tag um 20:00 Uhr Schluss und nie etwas am WE oder im Urlaub). Trotzdem war relativ schnell nach der Geburt unseres ersten Kindes klar, dass ich nicht dauerhaft erst dann nach Hause kommen will, wenn die Kleine schläft. Man verpasst dann einfach zu viel und sieht zu wenig von den eigenen Kids. Klar, theoretisch kann man die Kinder weitestgehend "outsourcen", aber bekommt man sie dafür?
Ich würde deshalb dazu raten, den Ausstieg aus der GK zu suchen, Richtung Justiz oder Inhouse, dort anzukommen und danach Kinder zu bekommen.
Würdest du das unter der aktuellen Home Office Entwicklung genauso sehen?
Ja leider. HO macht die Sache nicht besser. Wenn Du ein Baby hast, dann ist das natürlich schön, es auch tagsüber zu sehen. Aber so bald die Kinder etwas größer sind ist es damit ja nicht getan. Wir mussten zu Corona-Zeiten gezwungenermaßen ins HO und es war die Hölle mit zwei kleinen Kindern und geschlossener Kita. Ich war ja so froh als ich wieder ins Büro durfte..
I feel you. Die Leute haben sich teilweise so heftig während dieser Zeit auf die Schulter geklopft wie TOLL es doch sei das alles unter einen Hut zu bringen.
Mir reicht eine Woche HO mit Kind, um an den Rand eines akuten Burnout zu kommen. Man genügt niemandem. Der Arbeit nicht, dem Kind nicht. Man versucht sich zu teilen und zerreißt sich dabei fast.
Das kann besser klappen wenn es klare Absprachen mit dem AG gibt. So was wie "was du schaffst ist fine. Besser als dass du gar nix billen kannst" oder so.
Es sind solche Situationen wo unter Beweis gestellt wird, ob Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Flyern der Kanzlei nur Worte sind oder dem auch Taten folgen. Diese Vereinbarkeit heißt halt in erster Linie, dass man dem MA unter finanziellen Einbußen Zugeständnisse macht. Zweitrangig bedeutet es eine gewisse Flexibilität was Arbeitszeit und Arbeitsort angeht.
Danke euch für die Einblicke :) vermutlich muss man stark zwischen baby/Kleinkind und dann die nächsten Jahre differenzieren.
08.01.2023, 21:38
Ich kann darüber berichten, wie es ist mit kleinen Kindern den Berufseinstieg anzugehen. Habe zwei Kinder im Ref bekommen und es hat mich wohl einige Punkte im 2. Examen gekostet. Es war absolut kein Zuckerschlecken aber ich würde es immer wieder so machen.
Ich hatte einfach dann großes Glück als mich ein Freund/ehemaliger Kommilitone in seine kleine IT-Recht-Kanzlei holte. So konnte ich mit 3 und 5 jährigen Kindern 25-30h/Woche arbeiten. Ich habe nicht die Welt verdient, dafür konnte ich in einem sehr gefragten Bereich wertvolle Erfahrungen sammeln. Unterstützung hatte ich von meinem Mann und natürlich Kita ab 1 Jahr von 8-16:30Uhr.
Mitte 2022 bin ich nach 4,5 Jahren als angestellte RAin ein Technologieunternehmen gewechselt und habe eine deutliche Gehaltssteigerung hingelegt, nebenbei bin ich als selbstständige RAin tätig.
Ich bin Ende 30, meine Kinder sind 8 und 10 gehen in eine Ganztagsschule. Ich kann locker Vollzeit (40h sehr selten mehr) im HO arbeiten, der Gatte hat 250m Arbeitsweg. Wir teilen uns Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung und Haushalt 50:50 und verdienen bei ausreichend für ein schönes Leben.
Ich hatte einfach dann großes Glück als mich ein Freund/ehemaliger Kommilitone in seine kleine IT-Recht-Kanzlei holte. So konnte ich mit 3 und 5 jährigen Kindern 25-30h/Woche arbeiten. Ich habe nicht die Welt verdient, dafür konnte ich in einem sehr gefragten Bereich wertvolle Erfahrungen sammeln. Unterstützung hatte ich von meinem Mann und natürlich Kita ab 1 Jahr von 8-16:30Uhr.
Mitte 2022 bin ich nach 4,5 Jahren als angestellte RAin ein Technologieunternehmen gewechselt und habe eine deutliche Gehaltssteigerung hingelegt, nebenbei bin ich als selbstständige RAin tätig.
Ich bin Ende 30, meine Kinder sind 8 und 10 gehen in eine Ganztagsschule. Ich kann locker Vollzeit (40h sehr selten mehr) im HO arbeiten, der Gatte hat 250m Arbeitsweg. Wir teilen uns Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung und Haushalt 50:50 und verdienen bei ausreichend für ein schönes Leben.
09.01.2023, 06:39
(08.01.2023, 21:38)ius2022 schrieb: Ich kann darüber berichten, wie es ist mit kleinen Kindern den Berufseinstieg anzugehen. Habe zwei Kinder im Ref bekommen und es hat mich wohl einige Punkte im 2. Examen gekostet. Es war absolut kein Zuckerschlecken aber ich würde es immer wieder so machen.
Ich hatte einfach dann großes Glück als mich ein Freund/ehemaliger Kommilitone in seine kleine IT-Recht-Kanzlei holte. So konnte ich mit 3 und 5 jährigen Kindern 25-30h/Woche arbeiten. Ich habe nicht die Welt verdient, dafür konnte ich in einem sehr gefragten Bereich wertvolle Erfahrungen sammeln. Unterstützung hatte ich von meinem Mann und natürlich Kita ab 1 Jahr von 8-16:30Uhr.
Mitte 2022 bin ich nach 4,5 Jahren als angestellte RAin ein Technologieunternehmen gewechselt und habe eine deutliche Gehaltssteigerung hingelegt, nebenbei bin ich als selbstständige RAin tätig.
Ich bin Ende 30, meine Kinder sind 8 und 10 gehen in eine Ganztagsschule. Ich kann locker Vollzeit (40h sehr selten mehr) im HO arbeiten, der Gatte hat 250m Arbeitsweg. Wir teilen uns Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung und Haushalt 50:50 und verdienen bei ausreichend für ein schönes Leben.
Danke für deinen Bericht :) dementsprechend würdest du sagen, dass für deine Situation/Lebensabschnitt bezüglich des Alters der Kinder das Home Office einen Mehrwert darstellt? Würde da vor allem den Vorteil wegfallender Arbeitswege etc sehen, aber bin selbst noch kinderlos :) und deswegen ohne eigene Erfahrung.
09.01.2023, 08:15
(09.01.2023, 06:39)DryPowder schrieb:(08.01.2023, 21:38)ius2022 schrieb: Ich kann darüber berichten, wie es ist mit kleinen Kindern den Berufseinstieg anzugehen. Habe zwei Kinder im Ref bekommen und es hat mich wohl einige Punkte im 2. Examen gekostet. Es war absolut kein Zuckerschlecken aber ich würde es immer wieder so machen.
Ich hatte einfach dann großes Glück als mich ein Freund/ehemaliger Kommilitone in seine kleine IT-Recht-Kanzlei holte. So konnte ich mit 3 und 5 jährigen Kindern 25-30h/Woche arbeiten. Ich habe nicht die Welt verdient, dafür konnte ich in einem sehr gefragten Bereich wertvolle Erfahrungen sammeln. Unterstützung hatte ich von meinem Mann und natürlich Kita ab 1 Jahr von 8-16:30Uhr.
Mitte 2022 bin ich nach 4,5 Jahren als angestellte RAin ein Technologieunternehmen gewechselt und habe eine deutliche Gehaltssteigerung hingelegt, nebenbei bin ich als selbstständige RAin tätig.
Ich bin Ende 30, meine Kinder sind 8 und 10 gehen in eine Ganztagsschule. Ich kann locker Vollzeit (40h sehr selten mehr) im HO arbeiten, der Gatte hat 250m Arbeitsweg. Wir teilen uns Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung und Haushalt 50:50 und verdienen bei ausreichend für ein schönes Leben.
Danke für deinen Bericht :) dementsprechend würdest du sagen, dass für deine Situation/Lebensabschnitt bezüglich des Alters der Kinder das Home Office einen Mehrwert darstellt? Würde da vor allem den Vorteil wegfallender Arbeitswege etc sehen, aber bin selbst noch kinderlos :) und deswegen ohne eigene Erfahrung.
Ja, auf jeden Fall. Der Arbeitsweg fällt weg. Auch die längere Zeit früh im Bad.
Business Attire brauche ich nunmehr relativ selten.
Ich kann jederzeit mit meiner Arbeit pausieren und etwas Wichtiges erledigen.
Ich kenne es allerdings auch nicht anderes, hatte schon immer vollständige Wahlfreiheit, was meinen Arbeitsort angeht. (Kenne kein Arbeiten mit physischen Akten usw.)