06.04.2022, 12:30
Hallo zusammen,
bevor die ersten schreien: Ja, ich habe natürlich bereits selbst gegoogelt und anderweitig recherchiert. Manchmal sieht man aber den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Nach vielen Jahren der Ausbildung habe ich es "geschafft" und bin Volljurist- erfreulicherweise mit zwei sehr ansehnlichen Noten. Die Frage ist jetzt: was fange ich damit an? Wahrscheinlich steht jetzt noch eine Diss an. GK ist eine Überlegung, reizt mich aber nicht so sehr wie der Staatsdienst. Richter/StA ist auch eine Option, aber in letzter Zeit schiele ich auch auf andere Möglichkeiten.
Sehr interessant finde ich etwa den Einstieg beim BKA. Leider finde ich nicht viel zu Aufstiegsmöglichkeiten. Das klingt vielleicht blöd, aber in der Anonymität des Forums traue ich mich, es zu sagen: ich möchte nicht für immer auf A13 hängenbleiben. Das selbe gilt für LPolizei und BPolizei.
Da ich mir auch zutraue, Führungsrollen zu übernehmen, Auslandseinsätze oder generell "Einsatz" kein Problem und sogar gewünscht sind und ich allgemein ein klassisches Beamtenkind bin, ist eine sehr interessante Option auch, bei der Bundeswehr in die Offizierslaufbahn einzusteigen.
Jetzt zu meiner Frage: übersehe ich noch andere, spannende Möglichkeiten in diesem Bereich? Gibt es bei BKA/Polizei/Ministerien genauso wie bei der Bundeswehr die Möglichkeit, mit entsprechende Qualifikation "höher" einzusteigen?
Viele Grüße und tausend Dank für alle Antworten. Und ja, ich wappne mich schonmal für die nicht so netten Kommentare, ich bin schon länger hier im Forum :)
bevor die ersten schreien: Ja, ich habe natürlich bereits selbst gegoogelt und anderweitig recherchiert. Manchmal sieht man aber den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Nach vielen Jahren der Ausbildung habe ich es "geschafft" und bin Volljurist- erfreulicherweise mit zwei sehr ansehnlichen Noten. Die Frage ist jetzt: was fange ich damit an? Wahrscheinlich steht jetzt noch eine Diss an. GK ist eine Überlegung, reizt mich aber nicht so sehr wie der Staatsdienst. Richter/StA ist auch eine Option, aber in letzter Zeit schiele ich auch auf andere Möglichkeiten.
Sehr interessant finde ich etwa den Einstieg beim BKA. Leider finde ich nicht viel zu Aufstiegsmöglichkeiten. Das klingt vielleicht blöd, aber in der Anonymität des Forums traue ich mich, es zu sagen: ich möchte nicht für immer auf A13 hängenbleiben. Das selbe gilt für LPolizei und BPolizei.
Da ich mir auch zutraue, Führungsrollen zu übernehmen, Auslandseinsätze oder generell "Einsatz" kein Problem und sogar gewünscht sind und ich allgemein ein klassisches Beamtenkind bin, ist eine sehr interessante Option auch, bei der Bundeswehr in die Offizierslaufbahn einzusteigen.
Jetzt zu meiner Frage: übersehe ich noch andere, spannende Möglichkeiten in diesem Bereich? Gibt es bei BKA/Polizei/Ministerien genauso wie bei der Bundeswehr die Möglichkeit, mit entsprechende Qualifikation "höher" einzusteigen?
Viele Grüße und tausend Dank für alle Antworten. Und ja, ich wappne mich schonmal für die nicht so netten Kommentare, ich bin schon länger hier im Forum :)
06.04.2022, 16:21
Grundsätzlich kann man in den Bundesbehörden und Ministerien recht gut Karriere machen. A15 und höher ist relativ sicher wenn man sich gut anstellt.
Wichtiger ist ja noch die Kombination Karriere/interessante und abwechslungsreiche Aufgaben. Da man in den Bundesbehörden alle paar Jahren den Bereich wechselt wird es nicht langweilig. Beim BKA kann man in die Verwaltungslaufbahn oder die Vollzugslaufbahn. Letzteres ist sicher langfristig „cooler“. Kommt halt drauf an was man mag.
Ähnlich bei den anderen Bundesbehörden, da kann man mit ein bisschen Glück und Planung auch irgendwann als Führungskraft spannende Aufgaben übernehmen (Polizeiführer-Fortbildung etc).
Wichtiger ist ja noch die Kombination Karriere/interessante und abwechslungsreiche Aufgaben. Da man in den Bundesbehörden alle paar Jahren den Bereich wechselt wird es nicht langweilig. Beim BKA kann man in die Verwaltungslaufbahn oder die Vollzugslaufbahn. Letzteres ist sicher langfristig „cooler“. Kommt halt drauf an was man mag.
Ähnlich bei den anderen Bundesbehörden, da kann man mit ein bisschen Glück und Planung auch irgendwann als Führungskraft spannende Aufgaben übernehmen (Polizeiführer-Fortbildung etc).
06.04.2022, 16:34
(06.04.2022, 16:21)42stimmtimmer schrieb: Grundsätzlich kann man in den Bundesbehörden und Ministerien recht gut Karriere machen. A15 und höher ist relativ sicher wenn man sich gut anstellt.
Wichtiger ist ja noch die Kombination Karriere/interessante und abwechslungsreiche Aufgaben. Da man in den Bundesbehörden alle paar Jahren den Bereich wechselt wird es nicht langweilig. Beim BKA kann man in die Verwaltungslaufbahn oder die Vollzugslaufbahn. Letzteres ist sicher langfristig „cooler“. Kommt halt drauf an was man mag.
Ähnlich bei den anderen Bundesbehörden, da kann man mit ein bisschen Glück und Planung auch irgendwann als Führungskraft spannende Aufgaben übernehmen (Polizeiführer-Fortbildung etc).
Vielen Dank für die Antwort, das ist sehr sehr hilfreich! Weißt du zufällig, ob beim BKA beispielsweise A15 "normal" bzw gut zu erreichen ist, wenn man sich reinhängt?
Auf jeden Fall super Input!
06.04.2022, 16:59
Aus eigener Erfahrung kann ich für das BKA nicht antworten. Aber bei den Bundesbehörden ist es idR eher eine Frage von wann statt ob. Da gibt es deutlich mehr höherdotierte Posten als auf kommunaler Ebene oder in den meisten Landesbehörden.
Versteh mich nicht falsch, in den ersten zehn Jahren schafft man es eher nicht nach A15. Aber man muss ja auch eh erstmal ein paar Karriere-Bausteine innerhalb der Behörde sammeln.
Und klar, das hängt auch massiv von der eigenen Performance ab. Gute Beurteilungen braucht man natürlich.
Versteh mich nicht falsch, in den ersten zehn Jahren schafft man es eher nicht nach A15. Aber man muss ja auch eh erstmal ein paar Karriere-Bausteine innerhalb der Behörde sammeln.
Und klar, das hängt auch massiv von der eigenen Performance ab. Gute Beurteilungen braucht man natürlich.
06.04.2022, 17:25
Wobei man aber auch sagen muss, der Aufstieg ist eher fürs Prestige und die Hierarchie relevant, weniger das Gehalt.
A13 Stufe 4 sind 3,9k netto (Stkl. 1, ledig) und bei A15 Stufe 4 haben wir 4,5k netto. Klar, mehr ist immer nett aber wir sprechen hier nicht von Anwalts- oder Unternehmenskarrieren, bei denen zwischen den Hierarchiestufen auch mal ein paar zehntausend Euro p.a. liegen können.
A13 Stufe 4 sind 3,9k netto (Stkl. 1, ledig) und bei A15 Stufe 4 haben wir 4,5k netto. Klar, mehr ist immer nett aber wir sprechen hier nicht von Anwalts- oder Unternehmenskarrieren, bei denen zwischen den Hierarchiestufen auch mal ein paar zehntausend Euro p.a. liegen können.
06.04.2022, 22:24
(06.04.2022, 17:25)Gast schrieb: Wobei man aber auch sagen muss, der Aufstieg ist eher fürs Prestige und die Hierarchie relevant, weniger das Gehalt.
A13 Stufe 4 sind 3,9k netto (Stkl. 1, ledig) und bei A15 Stufe 4 haben wir 4,5k netto. Klar, mehr ist immer nett aber wir sprechen hier nicht von Anwalts- oder Unternehmenskarrieren, bei denen zwischen den Hierarchiestufen auch mal ein paar zehntausend Euro p.a. liegen können.
Wobei 600 € netto mehr pro Monat als Beamter entsprechen in der freien Wirtschaft als Angestellter auch einer Gehaltserhöhung von über 10k brutto p.a.. Dazu kommen die damit verbundene erhöhten Pensionsansprüche, als Beamter kann man sich die private Altersvorsorge im Grunde sparen, der Angestellte muss für eine vergleichbare Rente von seinem Netto jeden Monat noch etwas investieren, was er dann nicht zur freien Verfügung hat. Daneben kann man als Beamter auch auf die BU verzichten, je höher die Besoldungsstufe, desto besser die Absicherung.
Sicher sind keine extremen Sprünge möglich, aber verhungern tut man nicht und die Chance auf A15 ist je nach Behörde höher als ein entsprechender Sprung im Unternehmen, den auch nicht jeder schafft. Da müsste man dann konsequent den Weg der GK mit allen Nachteilen gehen, um mit Sicherheit finanziell wesentlich besser zu fahren.
07.04.2022, 09:08
(06.04.2022, 22:24)Realisto schrieb:(06.04.2022, 17:25)Gast schrieb: Wobei man aber auch sagen muss, der Aufstieg ist eher fürs Prestige und die Hierarchie relevant, weniger das Gehalt.
A13 Stufe 4 sind 3,9k netto (Stkl. 1, ledig) und bei A15 Stufe 4 haben wir 4,5k netto. Klar, mehr ist immer nett aber wir sprechen hier nicht von Anwalts- oder Unternehmenskarrieren, bei denen zwischen den Hierarchiestufen auch mal ein paar zehntausend Euro p.a. liegen können.
Wobei 600 € netto mehr pro Monat als Beamter entsprechen in der freien Wirtschaft als Angestellter auch einer Gehaltserhöhung von über 10k brutto p.a.. Dazu kommen die damit verbundene erhöhten Pensionsansprüche, als Beamter kann man sich die private Altersvorsorge im Grunde sparen, der Angestellte muss für eine vergleichbare Rente von seinem Netto jeden Monat noch etwas investieren, was er dann nicht zur freien Verfügung hat. Daneben kann man als Beamter auch auf die BU verzichten, je höher die Besoldungsstufe, desto besser die Absicherung.
Sicher sind keine extremen Sprünge möglich, aber verhungern tut man nicht und die Chance auf A15 ist je nach Behörde höher als ein entsprechender Sprung im Unternehmen, den auch nicht jeder schafft. Da müsste man dann konsequent den Weg der GK mit allen Nachteilen gehen, um mit Sicherheit finanziell wesentlich besser zu fahren.
Ich habe auch nicht geschrieben, dass es schlecht sei. Die ganzen Vorteile des Beamtentums sind mir auch bekannt und werden nicht bestritten. Nur ist der Sprung von A13 auf A15 monetary eben überschaubar.
Die 10k mehr mache ich in der Kanzlei pro Jahr und meine Frau im Konzern alle 2-3 Jahre (am Anfang).
Was ich damit sagen will, wegen A15 muss man sich nun auch nicht stressen, das macht den Kohl auch nicht fett.