01.08.2018, 10:46
Hallo,
ich überlege gerade, ob ich die Verwaltungsstation lieber bei der Stadt oder in einer JVA machen soll.
Beides interessiert mich. Ich weiß auch, dass der Vollzug später bei der Einstellung darauf schaut, ob man in dem Bereich bereits unterwegs war.
Ich frage mich allerdings wie das mit der Examensrelevanz ist. Ich vermute in der JVA lernt man nicht unbedingt auch für das Examen "mit".
Bietet die Stadt da mehr?
Liebe Grüße
ich überlege gerade, ob ich die Verwaltungsstation lieber bei der Stadt oder in einer JVA machen soll.
Beides interessiert mich. Ich weiß auch, dass der Vollzug später bei der Einstellung darauf schaut, ob man in dem Bereich bereits unterwegs war.
Ich frage mich allerdings wie das mit der Examensrelevanz ist. Ich vermute in der JVA lernt man nicht unbedingt auch für das Examen "mit".
Bietet die Stadt da mehr?
Liebe Grüße
01.08.2018, 22:14
Hallo,
ich habe meine Verwaltungsstation bei einer Stadtverwaltung gemacht und dort mehrere Stationen durchlaufen. Blicke ich auf meine dort erledigten Aufgaben zurück, so muss ich doch feststellen, dass diese im Hinblick auf das Examen nicht sonderlich viel gebracht hat. Einerseits waren es materiell-rechtlich Themengebiete, die null Examensrelevanz hatte und andererseits waren es auch in formeller Sicht eher Gutachten, deren Aufbau sich nicht wirklich an den Vorgaben des vorbereitenden Gutachtens bei Behördenklausuren orientierten.
Dennoch fand ich die Station ganz nett, da es ja auch einen Reiz hatte, sich mal in vollkommen unbekannte Gebiete einzuarbeiten und so ein wenig am juristischen Handwerk zu feilen. Bringt ja mittelbar dann doch wieder etwas für die Examensprüfung :)
Aber wie immer gilt auch hier: Das wird von Station zu Station unterschiedlich sein. Wenn du später in den Vollzug möchtest, so nutze die Chance und sammele dort ein paar Einblicke!
Beste Grüße!
ich habe meine Verwaltungsstation bei einer Stadtverwaltung gemacht und dort mehrere Stationen durchlaufen. Blicke ich auf meine dort erledigten Aufgaben zurück, so muss ich doch feststellen, dass diese im Hinblick auf das Examen nicht sonderlich viel gebracht hat. Einerseits waren es materiell-rechtlich Themengebiete, die null Examensrelevanz hatte und andererseits waren es auch in formeller Sicht eher Gutachten, deren Aufbau sich nicht wirklich an den Vorgaben des vorbereitenden Gutachtens bei Behördenklausuren orientierten.
Dennoch fand ich die Station ganz nett, da es ja auch einen Reiz hatte, sich mal in vollkommen unbekannte Gebiete einzuarbeiten und so ein wenig am juristischen Handwerk zu feilen. Bringt ja mittelbar dann doch wieder etwas für die Examensprüfung :)
Aber wie immer gilt auch hier: Das wird von Station zu Station unterschiedlich sein. Wenn du später in den Vollzug möchtest, so nutze die Chance und sammele dort ein paar Einblicke!
Beste Grüße!
09.08.2018, 13:57
Danke für die Antwort :)
Ging es den anderen auch so?
Ging es den anderen auch so?
26.08.2018, 11:18
Ich kenne keine Verwaltungsstation, die nun DIE Examensrelevanz hatte. Ja, man kann mit etwas in Berührung kommen, was dann vielleicht auch im Examen drankommt...aber ganz ehrlich: wie groß ist diese Wahrscheinlichkeit? Gleich null. Selbst wenn du nen Fall zum WaffG bearbeitest, wie groß ist denn die Chance, dass diese Konstellation im Examen drankommt? Gerade in ÖR handeln die Examensklausuren meist von Sachverhalten und Gesetzen, mit denen du zuvor noch nichts zu tun hattest. Ich würde die Verwaltungsstation daher wirklich nach eigenem gusto wählen - wenn du später ggf. in den Vollzug willst, würde ich daher die Station dort auch machen.
Ist doch dasselbe wie schon in der Gerichtststation: wer am Amtsgericht landet hat auch mal den Mietrechtsfall: ist das nun ein derartig großer Vorteil wenn über 1 Jahr später Mietrecht im Examen in der Urteilsklausur drankommt, dass man genau diese Konstellation und Beweisführung etc kann? Ich denke absolut nicht. Drauf vorbereiten tun sich doch alle und ob man dann mal 2-3 Akten dazu bearbeitet hat (was ja auch von den Anforderungen/Herangehensweise an eine Examensklausur wieder völlig anders ist): geschenkt.
Ich selbst war übrigens bei der Stadt...hatte Fälle aus zig Gebieten (Gewerberecht, Baurecht etc.): für das Examen hat mir das absolut null gebracht, denn eine Klausur war Straßenrecht und bei der anderen waren Gesetzesnormen aus einem Gesetz abgedruckt mit denen man arbeiten/entsprechend auslegen musste.
Ein Bekannter im Ref war bei der Landesschulbehörde. In seinem Durchgang kam dann sogar was mit dem SchulG in der einen ÖR-Klausur dran...hat es ihm was gebracht? Nicht wirklich. Die Normen im SchulG haben alle anderen auch gefunden und mehr "Vorsprung" hatte er dann auch nicht, denn das ganze drumherum womit es die Punkte gibt, damit der Fall eine Klausur mit Abstufungen ist: hat er nun auch nicht besser erkannt/behandelt als andere und wußte dbzgl. auch nicht mehr.
Ist doch dasselbe wie schon in der Gerichtststation: wer am Amtsgericht landet hat auch mal den Mietrechtsfall: ist das nun ein derartig großer Vorteil wenn über 1 Jahr später Mietrecht im Examen in der Urteilsklausur drankommt, dass man genau diese Konstellation und Beweisführung etc kann? Ich denke absolut nicht. Drauf vorbereiten tun sich doch alle und ob man dann mal 2-3 Akten dazu bearbeitet hat (was ja auch von den Anforderungen/Herangehensweise an eine Examensklausur wieder völlig anders ist): geschenkt.
Ich selbst war übrigens bei der Stadt...hatte Fälle aus zig Gebieten (Gewerberecht, Baurecht etc.): für das Examen hat mir das absolut null gebracht, denn eine Klausur war Straßenrecht und bei der anderen waren Gesetzesnormen aus einem Gesetz abgedruckt mit denen man arbeiten/entsprechend auslegen musste.
Ein Bekannter im Ref war bei der Landesschulbehörde. In seinem Durchgang kam dann sogar was mit dem SchulG in der einen ÖR-Klausur dran...hat es ihm was gebracht? Nicht wirklich. Die Normen im SchulG haben alle anderen auch gefunden und mehr "Vorsprung" hatte er dann auch nicht, denn das ganze drumherum womit es die Punkte gibt, damit der Fall eine Klausur mit Abstufungen ist: hat er nun auch nicht besser erkannt/behandelt als andere und wußte dbzgl. auch nicht mehr.
02.10.2018, 23:11
Ich habe die Verwaltungsstation bei einer großen Stadt am Rhein gemacht und diese Station war mit Abstand die langweiligste, obwohl ich eine Schwäche fürs ÖffR habe. Aber die Arbeitsmoral der dortigen Juristen war in etwa "was ich heute machen kann, kann ich auch noch morgen machen".
Ich habe in den 3 Monaten ca. 5-6 Akten zur Bearbeitung bekommen, alle juristisch nicht sehr anspruchsvoll, Examensrelevanz Null, es sollte jeweils gutachterlich das von der Stadt gewünschte und von meinem Ausbilder vorgegebene Ergebnis argumentativ festgehalten werden. Sonst wurde nichts geboten. Ich habe die freie Zeit dankbar fürs Lernen genutzt. Von AG-Kollegen habe ich auch nichts Positives gehört, die dort bzw. in anderen Abteilungen ihre Station gemacht haben.
Woanders kann es mit Sicherheit auch besser laufen / interessanter sein, aber wenn du mit dem Gedanken spielst, in den Vollzug zu gehen und dich das interessiert, dann mach da deine Station!
Ich habe in den 3 Monaten ca. 5-6 Akten zur Bearbeitung bekommen, alle juristisch nicht sehr anspruchsvoll, Examensrelevanz Null, es sollte jeweils gutachterlich das von der Stadt gewünschte und von meinem Ausbilder vorgegebene Ergebnis argumentativ festgehalten werden. Sonst wurde nichts geboten. Ich habe die freie Zeit dankbar fürs Lernen genutzt. Von AG-Kollegen habe ich auch nichts Positives gehört, die dort bzw. in anderen Abteilungen ihre Station gemacht haben.
Woanders kann es mit Sicherheit auch besser laufen / interessanter sein, aber wenn du mit dem Gedanken spielst, in den Vollzug zu gehen und dich das interessiert, dann mach da deine Station!
04.10.2018, 23:31
Hallo RefNRW2,
also ich kann dir nur empfehlen deine Station in der JVA zu machen, wenn es dich interessiert. Ich bin eh der Meinung, man sollte die Stationen nach den eigenen Interessen und nicht an der Examensrelevanz ausrichten, denn wann hat man schon mal die Chance in die betreffende Ausbildungsstelle, hier also JVA, reinzuschnuppern und so zu erfahren, ob man sich das später auch beruflich vorstellen kann!?
Ich selbst habe meine Verwaltungsstation auch in der JVA abgeleistet und ich muss sagen, es war die beste Station von allen. Dazu muss ich sagen, dass mich Strafvollzug schon immer sehr interessiert hat. Ich war eigentlich in jeder Abteilung der JVA eingeteilt und hab somit natürlich viel gesehen und erlebt.
Zudem hat es mir dann auch später wirklich zufällig in der Mündlichen Prüfung geholfen (ich hatte meinen Schwerpunkt dort auch im Strafrecht). Wir kamen dort auf den 57 I StGB zu sprechen und ich konnte dann den genauen Ablauf einer 2/3 Prüfung darlegen (wer ist wann wie beteiligt), da ich selbst eine solche in meiner Station bearbeitet und dann auch eine Einschätzung für das Gericht geschrieben hatte. Das kam dann natürlich gut an!:) Es war aber dennoch natürlich pures Glück!
Ich hoffe, ich konnte dir eine Entscheidunghilfe geben und sie kommt noch rechtzeitig!:)
Viel Spaß und schönen Gruß
also ich kann dir nur empfehlen deine Station in der JVA zu machen, wenn es dich interessiert. Ich bin eh der Meinung, man sollte die Stationen nach den eigenen Interessen und nicht an der Examensrelevanz ausrichten, denn wann hat man schon mal die Chance in die betreffende Ausbildungsstelle, hier also JVA, reinzuschnuppern und so zu erfahren, ob man sich das später auch beruflich vorstellen kann!?
Ich selbst habe meine Verwaltungsstation auch in der JVA abgeleistet und ich muss sagen, es war die beste Station von allen. Dazu muss ich sagen, dass mich Strafvollzug schon immer sehr interessiert hat. Ich war eigentlich in jeder Abteilung der JVA eingeteilt und hab somit natürlich viel gesehen und erlebt.
Zudem hat es mir dann auch später wirklich zufällig in der Mündlichen Prüfung geholfen (ich hatte meinen Schwerpunkt dort auch im Strafrecht). Wir kamen dort auf den 57 I StGB zu sprechen und ich konnte dann den genauen Ablauf einer 2/3 Prüfung darlegen (wer ist wann wie beteiligt), da ich selbst eine solche in meiner Station bearbeitet und dann auch eine Einschätzung für das Gericht geschrieben hatte. Das kam dann natürlich gut an!:) Es war aber dennoch natürlich pures Glück!
Ich hoffe, ich konnte dir eine Entscheidunghilfe geben und sie kommt noch rechtzeitig!:)
Viel Spaß und schönen Gruß
12.11.2018, 12:08
Gibt es hier Frauen, die in der JVA die Station gemacht haben und wie war das für euch?
20.12.2018, 22:28
Hallo Juristin,
der Eintrag über deinem stammt von mir und ich bin auch eine Frau. Wie du lesen kannst, hat es mir sehr gut gefallen. :)
Ich hab mich auf dem JVA Gelände komplett frei und auch allein bewegt und ich hab mich sicher gefühlt, wenn deine Frage darauf abzielt. Man trifft dort natürlich überwiegend auf männliche Insassen, aber das war gar kein Problem - ganz im Gegenteil. Macho-Sprüche oder dergleichen habe ich nicht gehört. Ich glaub, es kommt da vielleicht aber auch schon drauf an, wie man sich gibt und wie man auftritt. Von daher, wag es, wenn es dich interessiert! Wann kommt man schon mal freiwillig in eine JVA? ;)
der Eintrag über deinem stammt von mir und ich bin auch eine Frau. Wie du lesen kannst, hat es mir sehr gut gefallen. :)
Ich hab mich auf dem JVA Gelände komplett frei und auch allein bewegt und ich hab mich sicher gefühlt, wenn deine Frage darauf abzielt. Man trifft dort natürlich überwiegend auf männliche Insassen, aber das war gar kein Problem - ganz im Gegenteil. Macho-Sprüche oder dergleichen habe ich nicht gehört. Ich glaub, es kommt da vielleicht aber auch schon drauf an, wie man sich gibt und wie man auftritt. Von daher, wag es, wenn es dich interessiert! Wann kommt man schon mal freiwillig in eine JVA? ;)