12.12.2025, 16:21
Ich weiß gar nicht wohin mit mir. Ich habe im Sommer 2024 das erste mal Examen geschrieben, schriftlich 5,78 und mündlich 6 geholt. (damit 5,83). Damals habe ich kaum Probeklausuren geschrieben und bin auch ein halbes Jahr davor durch jeder Prüfung im Probeexamen gefallen.
Habe dann Verbesserungsversuch im Sommer 2025 geschrieben, weil ich dachte diesmal überwinde ich meine Faulheit und schreibe Probeklausuren. Habe ich natürlich wieder nicht gemacht und im Endeffekt vielleicht vier Wochen vor dem Versuch mir die JI - Karteikarten angeschaut. Das wars aber mit der "Vorbereitung". Lief dann dementsprechend auch nicht gut habe schriftlich 4,66 geholt. Mündliche steht noch aus.
Parallel Schwerpunkt geschrieben. Habe auch dort versucht meine Seminararbeit zu verbessern (habe ja nur einen Punkt mehr gebraucht). Habe auch das nicht geschafft. Jedes mal die selbe Note: Klausur 8 und in beiden Seminararbeiten 8.
Ich bin auf der einen Seite schwer enttäuscht von mir, dass ich so faul bin auf der anderen Seite so frustriert, dass ich mit 6,48 PT so denkbar knapp am befriedigend gescheitert bin, trotz der ganzen Verbesserungsversuche.
Jetzt meine zwei Fragen: Wie schaffe ich es in der Mündlichen 8,33 NP zu holen (das brauche ich) bzw. ist das überhaupt möglich? Wie soll ich mental damit umgehen? Soll ich mir den Stress wirklich machen mit der Gefahr (wahrscheinlich zu 90 %), dass es nicht klappt und ich weiter in meinen Selbsthass komme?
Meine zweite Frage: Ich bin seit November schon im Referendariat und habe große Probleme, weil mir der Stoff zu schwer ist und ich durch das wenige Lernen für das 1. Stex keine Grundlagen habe. Wie schaffe ich das jetzt aufzubauen und mein 2. Stex erfolgreich abzuschließen?
Was ist die beste Lernstrategie für einen Mensch mit (wahrscheinlich ADHS) und Legasthenie. Bisher nur Legasthenie diagnostiziert, aber dem Prüfungsamt nie mitgeteilt?
Und kann ich das "ausreichend" im zweiten Stex noch ausbügeln oder bleibt mein eher schlechtes 1. Stex ein ewiger Makel?
ich weiß, das ist alles bisschen durcheinander und verwirrend aber ich brauche irgendwie außenstehenden Rat, insbesondere ob ich mich wirklich wieder zur mündlichen Prüfung quälen sollte oder mich zu 100% auf das Referendariat konzentrieren sollte.
Habe dann Verbesserungsversuch im Sommer 2025 geschrieben, weil ich dachte diesmal überwinde ich meine Faulheit und schreibe Probeklausuren. Habe ich natürlich wieder nicht gemacht und im Endeffekt vielleicht vier Wochen vor dem Versuch mir die JI - Karteikarten angeschaut. Das wars aber mit der "Vorbereitung". Lief dann dementsprechend auch nicht gut habe schriftlich 4,66 geholt. Mündliche steht noch aus.
Parallel Schwerpunkt geschrieben. Habe auch dort versucht meine Seminararbeit zu verbessern (habe ja nur einen Punkt mehr gebraucht). Habe auch das nicht geschafft. Jedes mal die selbe Note: Klausur 8 und in beiden Seminararbeiten 8.
Ich bin auf der einen Seite schwer enttäuscht von mir, dass ich so faul bin auf der anderen Seite so frustriert, dass ich mit 6,48 PT so denkbar knapp am befriedigend gescheitert bin, trotz der ganzen Verbesserungsversuche.
Jetzt meine zwei Fragen: Wie schaffe ich es in der Mündlichen 8,33 NP zu holen (das brauche ich) bzw. ist das überhaupt möglich? Wie soll ich mental damit umgehen? Soll ich mir den Stress wirklich machen mit der Gefahr (wahrscheinlich zu 90 %), dass es nicht klappt und ich weiter in meinen Selbsthass komme?
Meine zweite Frage: Ich bin seit November schon im Referendariat und habe große Probleme, weil mir der Stoff zu schwer ist und ich durch das wenige Lernen für das 1. Stex keine Grundlagen habe. Wie schaffe ich das jetzt aufzubauen und mein 2. Stex erfolgreich abzuschließen?
Was ist die beste Lernstrategie für einen Mensch mit (wahrscheinlich ADHS) und Legasthenie. Bisher nur Legasthenie diagnostiziert, aber dem Prüfungsamt nie mitgeteilt?
Und kann ich das "ausreichend" im zweiten Stex noch ausbügeln oder bleibt mein eher schlechtes 1. Stex ein ewiger Makel?
ich weiß, das ist alles bisschen durcheinander und verwirrend aber ich brauche irgendwie außenstehenden Rat, insbesondere ob ich mich wirklich wieder zur mündlichen Prüfung quälen sollte oder mich zu 100% auf das Referendariat konzentrieren sollte.
Zur Vorbereitung Deiner mündlichen Prüfung solltest Du auf jeden Fall die vielen Infos der Seite Protokolle-Assessorexamen.de nutzen:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/
Neben der Möglichkeit, kostenlos die Protokolle Deiner Prüfer herunterzuladen, findest Du auf der Seite eine Sammlung von im Netz abrufbaren Aktenvorträgen. Zudem findest Du dort Hinweise auf aktuelle Rechtsprechung, den "Fall des Monats" für Rechtsreferendare sowie hilfreiche Tools wie den Notenrechner:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/infos.php
https://www.protokolle-assessorexamen.de/
Neben der Möglichkeit, kostenlos die Protokolle Deiner Prüfer herunterzuladen, findest Du auf der Seite eine Sammlung von im Netz abrufbaren Aktenvorträgen. Zudem findest Du dort Hinweise auf aktuelle Rechtsprechung, den "Fall des Monats" für Rechtsreferendare sowie hilfreiche Tools wie den Notenrechner:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/infos.php
12.12.2025, 17:06
Zur mündlichen Prüfung kann ich sagen, dass es auf die Prüfer ankommt und auf jeden Fall wahrnehmen würde
Viele Prüfer sind wohlgesonnen und nicht immer wird einem in did Suppe gespuckt. Man hört zwar hier und da Horrorgeschuchten, dass z.B. ein Prüfer mal einen Zug an die Tafel malte und zum Prüfling meinte, der Zug wäre für ihn abgefahren. Jedoch hatte ich quch schon Durchgänge nicht schlechter als zehn Punkte für die Prüflinge trotz durchschnittlicher Leistung erlebt.
Der Vorteil im ersten Stx ist, dass doch recht viele Argumente vertretbar sind.
Viele Prüfer sind wohlgesonnen und nicht immer wird einem in did Suppe gespuckt. Man hört zwar hier und da Horrorgeschuchten, dass z.B. ein Prüfer mal einen Zug an die Tafel malte und zum Prüfling meinte, der Zug wäre für ihn abgefahren. Jedoch hatte ich quch schon Durchgänge nicht schlechter als zehn Punkte für die Prüflinge trotz durchschnittlicher Leistung erlebt.
Der Vorteil im ersten Stx ist, dass doch recht viele Argumente vertretbar sind.
13.12.2025, 01:59
Hey,
einen harten Kommentar möchte ich vorweg schicken, bevor ich hoffentlich ganz viele aufmunternde Worte für dich habe: wenn deine Vorbereitung so ablief wie von dir geschildert, bist du mit der Note eigentlich gut bedient. Viele stecken sehr viel Zeit rein und fallen vielleicht endgültig durch. Andere werden für ihren Fleiß mit Bestnoten belohnt. Aber einfach ohne das Mindestmaß (Klausuren schreiben!) reingehen und hoffen im Mittelfeld zu landen kann nur ganz selten und mit sehr viel Glück klappen.
Aber das weißt du ja auch schon und ich wünsche dir sehr, dass du bald nach dem Verbesserungsversuch auch emotional auf eine Linie kommst, mit der du gut leben kannst. Zu deinen Fragen was du machen kannst.
Es ist möglich. Ich selbst bin mit einer 4,00 aus den Klausuren gekommen und war natürlich enttäuscht und habe alle Felle wegschwimmen sehen. Wobei ich durchaus fleißig Probeklausuren geschrieben habe. In der Mündlichen habe ich dann 10 Punkte gemacht. Wir waren nur vier Leute, weil ein Verbesserer nicht gekommen ist. Zwei davon kannte ich bereits, weil wir uns über den Mailverteiler des Uni-Examenskurses zu einer Lerngruppe für den Vortrag getroffen hatten. Das hat tatsächlich schon einen Unterschied gemacht in der Situation. Der Unbekannte vierte war ein absolutes Einhorn mit 14 Punkten im Schriftlichen. Das war sicher auch ein Faktor, der alle drei anderen notenmäßig mitgezogen hat, weil der einfach wie ein Motor für das ganze Rechtsgespräch gewirkt hat. Einfach weil dann auch die Fragen und Sphären geöffnet wurden, bei denen wir anderen ebenfalls glänzen konnten.
Wenn du es also irgendwie zeitlich hinbekommst grad: such dir ne Lerngruppe. Einmal die Woche 3 Leute, 3 Sachverhalte, eine Stunde Vorbereitung und eine Stunde Vortrag (3x 10 Min + Bewertung/Nachbesprechung). Ich bin auch vom Grundwesen her faul. Deswegen war das genau das Richtige für mich. Man muss sich selbst anpeitschen da hin zu gehen und sich vorzubereiten und es ist das Effektivste was du mit 2 Stunden in der Woche machen kannst.
Wir hatten dann noch einen Prüferwechsel des Vorsitzenden, so dass das Vorgespräch mit einem eher unvorbereiteten Herren ablief. Aber da sind wir natürlich auch darauf gekommen wie man sich wünscht, dass der Tag ablaufen soll und auch welche Note man im Optimalfall haben will. Mach dir darüber Gedanken und wenn es nicht angesprochen wird, würde ich es selbst ansprechen (ich weiß nicht mehr wie es damals konkret war). Der Grund dafür ist simpel: damit du deine 8,33 Punkte bekommen kannst, muss die Prüfungskommission das wissen! Sag auf jeden Fall du willst das Befriedigend haben und willst heute dafür arbeiten. Mein Vorsitzender hat sich sogar noch meine Schwerpunktnote aufgeschrieben. Ich denke das war wichtig, weil es ihm zeigte, dass ich auch tatsächlich außer den Klausuren schonmal besser abgeliefert habe. In deinem Fall wird das ähnlich sein, du warst ja auch schonmal nah dran und hast auch einen ordentlichen Schwerpunkt gemacht. Das spricht für dich und deinen Notenwunsch, nicht gegen dich!
Es ist natürlich viel Stress und der ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden und lässt sich aus deinen paar Zeilen nicht adäquat ablesen. Es ist ein Notensprung, den du brauchst. Ich denke in jedem Fall sind die Chancen höher als die Risiken und die Belastungen durch den Stress. Ja du kannst nochmal sehr knapp am Befriedigend vorbei kratzen, aber du hast nichts zu verlieren. Für deinen emotionalen Abschluss mit diesem ganzen "Schrödingers Befriedigend" wage ich mal die Behauptung, dass du diese Mündliche Prüfung sogar brauchst. Es sei den du würdest dich damit vorher schon komplett zerstören dann lass es. Aber da du es hier zur Option stellst, gehe ich mal nicht davon aus.
Am Ende noch der Hinweis, dass viele sehr erfolgreiche Juristinnen und Juristen auch kein Befriedigend haben.
Ich bin auch erst seit kurzem im Ref und werde irgendwann am Sonntag/Montag auch noch auf deine zweite Frage eingehen, versprochen
einen harten Kommentar möchte ich vorweg schicken, bevor ich hoffentlich ganz viele aufmunternde Worte für dich habe: wenn deine Vorbereitung so ablief wie von dir geschildert, bist du mit der Note eigentlich gut bedient. Viele stecken sehr viel Zeit rein und fallen vielleicht endgültig durch. Andere werden für ihren Fleiß mit Bestnoten belohnt. Aber einfach ohne das Mindestmaß (Klausuren schreiben!) reingehen und hoffen im Mittelfeld zu landen kann nur ganz selten und mit sehr viel Glück klappen.
Aber das weißt du ja auch schon und ich wünsche dir sehr, dass du bald nach dem Verbesserungsversuch auch emotional auf eine Linie kommst, mit der du gut leben kannst. Zu deinen Fragen was du machen kannst.
Zitat:Wie schaffe ich es in der Mündlichen 8,33 NP zu holen (das brauche ich) bzw. ist das überhaupt möglich? Wie soll ich mental damit umgehen? Soll ich mir den Stress wirklich machen mit der Gefahr (wahrscheinlich zu 90 %), dass es nicht klappt und ich weiter in meinen Selbsthass komme?
- Es ist auf jeden Fall möglich
- Lerngruppe für Vortrag ist Gold wert
- Deine Kommission muss deinen Notenwunsch kennen
Es ist möglich. Ich selbst bin mit einer 4,00 aus den Klausuren gekommen und war natürlich enttäuscht und habe alle Felle wegschwimmen sehen. Wobei ich durchaus fleißig Probeklausuren geschrieben habe. In der Mündlichen habe ich dann 10 Punkte gemacht. Wir waren nur vier Leute, weil ein Verbesserer nicht gekommen ist. Zwei davon kannte ich bereits, weil wir uns über den Mailverteiler des Uni-Examenskurses zu einer Lerngruppe für den Vortrag getroffen hatten. Das hat tatsächlich schon einen Unterschied gemacht in der Situation. Der Unbekannte vierte war ein absolutes Einhorn mit 14 Punkten im Schriftlichen. Das war sicher auch ein Faktor, der alle drei anderen notenmäßig mitgezogen hat, weil der einfach wie ein Motor für das ganze Rechtsgespräch gewirkt hat. Einfach weil dann auch die Fragen und Sphären geöffnet wurden, bei denen wir anderen ebenfalls glänzen konnten.
Wenn du es also irgendwie zeitlich hinbekommst grad: such dir ne Lerngruppe. Einmal die Woche 3 Leute, 3 Sachverhalte, eine Stunde Vorbereitung und eine Stunde Vortrag (3x 10 Min + Bewertung/Nachbesprechung). Ich bin auch vom Grundwesen her faul. Deswegen war das genau das Richtige für mich. Man muss sich selbst anpeitschen da hin zu gehen und sich vorzubereiten und es ist das Effektivste was du mit 2 Stunden in der Woche machen kannst.
Wir hatten dann noch einen Prüferwechsel des Vorsitzenden, so dass das Vorgespräch mit einem eher unvorbereiteten Herren ablief. Aber da sind wir natürlich auch darauf gekommen wie man sich wünscht, dass der Tag ablaufen soll und auch welche Note man im Optimalfall haben will. Mach dir darüber Gedanken und wenn es nicht angesprochen wird, würde ich es selbst ansprechen (ich weiß nicht mehr wie es damals konkret war). Der Grund dafür ist simpel: damit du deine 8,33 Punkte bekommen kannst, muss die Prüfungskommission das wissen! Sag auf jeden Fall du willst das Befriedigend haben und willst heute dafür arbeiten. Mein Vorsitzender hat sich sogar noch meine Schwerpunktnote aufgeschrieben. Ich denke das war wichtig, weil es ihm zeigte, dass ich auch tatsächlich außer den Klausuren schonmal besser abgeliefert habe. In deinem Fall wird das ähnlich sein, du warst ja auch schonmal nah dran und hast auch einen ordentlichen Schwerpunkt gemacht. Das spricht für dich und deinen Notenwunsch, nicht gegen dich!
Es ist natürlich viel Stress und der ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden und lässt sich aus deinen paar Zeilen nicht adäquat ablesen. Es ist ein Notensprung, den du brauchst. Ich denke in jedem Fall sind die Chancen höher als die Risiken und die Belastungen durch den Stress. Ja du kannst nochmal sehr knapp am Befriedigend vorbei kratzen, aber du hast nichts zu verlieren. Für deinen emotionalen Abschluss mit diesem ganzen "Schrödingers Befriedigend" wage ich mal die Behauptung, dass du diese Mündliche Prüfung sogar brauchst. Es sei den du würdest dich damit vorher schon komplett zerstören dann lass es. Aber da du es hier zur Option stellst, gehe ich mal nicht davon aus.
Am Ende noch der Hinweis, dass viele sehr erfolgreiche Juristinnen und Juristen auch kein Befriedigend haben.
Ich bin auch erst seit kurzem im Ref und werde irgendwann am Sonntag/Montag auch noch auf deine zweite Frage eingehen, versprochen
13.12.2025, 12:00
Erstmal vielen Dank für deine Antwort, das hilft schon mal sehr. Letztendlich ist es wohl eine komplizierte Charaktereigenschaft von mir, dass ich auf der einen Seite gute Ergebnisse und Leistungen von mir erwarte und auf der anderen Seite zumindest während des "Repititoriums" (das kann man bei mir so nicht nennen, es bestand aus berieseln lassen und JuraFuchs (da auch nur 30 % vom Stoff bearbeitet) und sonst gar nichts) eine sehr krasse Faulheit an den Tag gelegt habe.
Am Ende hätte es mir gut getan, wenn ich durch meinen ersten Versuch einfach durchgefallen wäre und damit gezwungen worden wäre zu lernen.
Im Referendariat lerne ich gerade das erstmal wirklich, zumal man ja auch Probeklausuren schreiben muss und merke einfach wie unreif mein Verhalten im ersten Examen war.
Ich habe einfach große Stofflücken und dadurch natürlich massive Probleme.
Am Ende hätte es mir gut getan, wenn ich durch meinen ersten Versuch einfach durchgefallen wäre und damit gezwungen worden wäre zu lernen.
Im Referendariat lerne ich gerade das erstmal wirklich, zumal man ja auch Probeklausuren schreiben muss und merke einfach wie unreif mein Verhalten im ersten Examen war.
Ich habe einfach große Stofflücken und dadurch natürlich massive Probleme.
16.12.2025, 01:29
Zitat:Meine zweite Frage: Ich bin seit November schon im Referendariat und habe große Probleme, weil mir der Stoff zu schwer ist und ich durch das wenige Lernen für das 1. Stex keine Grundlagen habe. Wie schaffe ich das jetzt aufzubauen und mein 2. Stex erfolgreich abzuschließen?
Also ich bin auch erst im Oktober gestartet. Du bist jetzt kurz nach dem Einführungslehrgang wahrscheinlich erstmal überfordert. Ging mir genauso. In unserer Gruppe hat nach dem ersten Monat noch niemand wirklich gelernt. Vielmehr wurde es als grober Überblick gesehen und man hat sich "berieseln lassen". Wenn du aus jeder Einheit 2-3 Sachen mitgenommen hast, ist das auch erstmal okay so. Ein Kollege von mir in einem anderen Bezirk hat im November angefangen und hat schon eine kleine Lerngruppe und geht in die Bib. Da gibts also verschieden Typen. Wegen deiner behaupteten Lücken im materiellen Recht kann ich dir sagen, dass bei uns auch einige diese Furcht haben. Teilweise lange her seit 1. Examen, teilweise auch bereits Lücken gehabt. Aber unsere Leiterin im Einführungslehrgang hat da auch den Fokus gelegt uns diese Angst zu nehmen. Alle wissen auch, dass man nicht mehr alles aus dem ersten Examen drauf hat. Du hast das erste Examen immerhin bestanden, du hast also Grundlagen! Schau dir nebenher Schemata an und es wird wiederkommen. Was bislang erwartet wird ist kein Hochreck, sondern wirklich so die täglich Brot Paragraphen. Stellvertretung, 280, 823 usw.
Zu deinen besonderen Herausforderungen hab ich leider keine Erfahrungswerte.
18.12.2025, 12:48
Ich kenne Dein Problem sehr gut, weil ich es selber sehr lange Zeit hatte. Deshalb bitte ich Dich darum, meinen Ratschlag ernst zu nehmen:
Erst zum Zweitversuch des zweiten Examens wurde bei mir eine mittelschwere Form von ADS diagnostiziert. Bis dahin war das Lernen bei mir eine einzige Quälerei. Meine Strategien, wie ich intelligent dem harten Lernen am Sachverhalt aus dem weg gehen konnte (Prokrastinieren), wurden immer ausgefeilter. Wie Du redete ich mir ein, einfach nur extrem faul zu sein. Aber nichts ist falscher als diese Annahme. Denn Menschen ohne AD(H)S können das Prokrastinieren durch relativ simple Bewältigungsstrategien abtrainieren. Menschen mit AD(H)S können das nicht und verzweifeln - wie Du und ich - an Ihrer vermeintlichen Faulheit. Dabei ist das Prokrastinieren bei ADS-lern psycho-pathologisch begründet. Zum ersten 1. Examen konnte ich die Folgen von ADS noch mit Leistungssport übertünchen. Beim 2. Examen war mir das nicht mehr möglich.
Seit ich Ritalin nehme sind 7-8 h Lernen am Tag kein Problem mehr für mich. Ich kann mich durchgängig konzentrieren, lasse mich nicht durch jede Kleinigkeit ablenken und gehe - zufrieden mit meiner Arbeitsleistung - mit gutem Gewissen ins Bett.
Aus diesem Grund mein dringender Rat:
Suche sofort einen Psychologen auf und lasse Dir AD(H)S diagnostizieren. Besorge Dir dann Ritalin beim entsprechenden Facharzt. Und glaube mir: es hilft in 80% der Fälle! Bis dahin können noch einige Wochen oder gar Monate vergehen. In dieser Zeit solltest Du Dich in sportlicher Hinsicht möglichst morgens/vormittags stark auspowern - schon das kann die Konzentrationsschwäche erheblich verbessern.
Solltest Du an einen Psychologen geraten, der ADHS für eine Modeerscheinung hält: verlange von ihm, dass er die gängigen Tests für die Diagnose mit Dir durchführt. Weigert er sich, so wechsle den Psychologen! Früher hatten die Menschen kein ADHS, weil sie weniger Chemikalien in sich rein gestopft haben und 8h am Tag auf dem Feld geschuftet haben, anstatt 6h vor dem Bildschirm zu sitzen. Aber diese Zeiten sind vorbei.
Bei Rückfrage stehe ich Dir zur Verfügung.
Erst zum Zweitversuch des zweiten Examens wurde bei mir eine mittelschwere Form von ADS diagnostiziert. Bis dahin war das Lernen bei mir eine einzige Quälerei. Meine Strategien, wie ich intelligent dem harten Lernen am Sachverhalt aus dem weg gehen konnte (Prokrastinieren), wurden immer ausgefeilter. Wie Du redete ich mir ein, einfach nur extrem faul zu sein. Aber nichts ist falscher als diese Annahme. Denn Menschen ohne AD(H)S können das Prokrastinieren durch relativ simple Bewältigungsstrategien abtrainieren. Menschen mit AD(H)S können das nicht und verzweifeln - wie Du und ich - an Ihrer vermeintlichen Faulheit. Dabei ist das Prokrastinieren bei ADS-lern psycho-pathologisch begründet. Zum ersten 1. Examen konnte ich die Folgen von ADS noch mit Leistungssport übertünchen. Beim 2. Examen war mir das nicht mehr möglich.
Seit ich Ritalin nehme sind 7-8 h Lernen am Tag kein Problem mehr für mich. Ich kann mich durchgängig konzentrieren, lasse mich nicht durch jede Kleinigkeit ablenken und gehe - zufrieden mit meiner Arbeitsleistung - mit gutem Gewissen ins Bett.
Aus diesem Grund mein dringender Rat:
Suche sofort einen Psychologen auf und lasse Dir AD(H)S diagnostizieren. Besorge Dir dann Ritalin beim entsprechenden Facharzt. Und glaube mir: es hilft in 80% der Fälle! Bis dahin können noch einige Wochen oder gar Monate vergehen. In dieser Zeit solltest Du Dich in sportlicher Hinsicht möglichst morgens/vormittags stark auspowern - schon das kann die Konzentrationsschwäche erheblich verbessern.
Solltest Du an einen Psychologen geraten, der ADHS für eine Modeerscheinung hält: verlange von ihm, dass er die gängigen Tests für die Diagnose mit Dir durchführt. Weigert er sich, so wechsle den Psychologen! Früher hatten die Menschen kein ADHS, weil sie weniger Chemikalien in sich rein gestopft haben und 8h am Tag auf dem Feld geschuftet haben, anstatt 6h vor dem Bildschirm zu sitzen. Aber diese Zeiten sind vorbei.
Bei Rückfrage stehe ich Dir zur Verfügung.
18.12.2025, 13:01
(18.12.2025, 12:48)hlThomasMorus1535 schrieb: Ich kenne Dein Problem sehr gut, weil ich es selber sehr lange Zeit hatte. Deshalb bitte ich Dich darum, meinen Ratschlag ernst zu nehmen:
Erst zum Zweitversuch des zweiten Examens wurde bei mir eine mittelschwere Form von ADS diagnostiziert. Bis dahin war das Lernen bei mir eine einzige Quälerei. Meine Strategien, wie ich intelligent dem harten Lernen am Sachverhalt aus dem weg gehen konnte (Prokrastinieren), wurden immer ausgefeilter. Wie Du redete ich mir ein, einfach nur extrem faul zu sein. Aber nichts ist falscher als diese Annahme. Denn Menschen ohne AD(H)S können das Prokrastinieren durch relativ simple Bewältigungsstrategien abtrainieren. Menschen mit AD(H)S können das nicht und verzweifeln - wie Du und ich - an Ihrer vermeintlichen Faulheit. Dabei ist das Prokrastinieren bei ADS-lern psycho-pathologisch begründet. Zum ersten 1. Examen konnte ich die Folgen von ADS noch mit Leistungssport übertünchen. Beim 2. Examen war mir das nicht mehr möglich.
Seit ich Ritalin nehme sind 7-8 h Lernen am Tag kein Problem mehr für mich. Ich kann mich durchgängig konzentrieren, lasse mich nicht durch jede Kleinigkeit ablenken und gehe - zufrieden mit meiner Arbeitsleistung - mit gutem Gewissen ins Bett.
Aus diesem Grund mein dringender Rat:
Suche sofort einen Psychologen auf und lasse Dir AD(H)S diagnostizieren. Besorge Dir dann Ritalin beim entsprechenden Facharzt. Und glaube mir: es hilft in 80% der Fälle! Bis dahin können noch einige Wochen oder gar Monate vergehen. In dieser Zeit solltest Du Dich in sportlicher Hinsicht möglichst morgens/vormittags stark auspowern - schon das kann die Konzentrationsschwäche erheblich verbessern.
Solltest Du an einen Psychologen geraten, der ADHS für eine Modeerscheinung hält: verlange von ihm, dass er die gängigen Tests für die Diagnose mit Dir durchführt. Weigert er sich, so wechsle den Psychologen! Früher hatten die Menschen kein ADHS, weil sie weniger Chemikalien in sich rein gestopft haben und 8h am Tag auf dem Feld geschuftet haben, anstatt 6h vor dem Bildschirm zu sitzen. Aber diese Zeiten sind vorbei.
Bei Rückfrage stehe ich Dir zur Verfügung.
Eine unglaublich unqualifizierte Antwort, die mangelnde Kompetenz des Behandlungsteams auf dem Gebiet belegt und gerade zu gefährlichen Rat birgt. Als Betroffener sollte man sich - sofern man tatsächlich betroffen ist - mit den neuronalen Unterschieden auseinandersetzen und dann erklärt sich vieles, auch im Sinne von funktionierenden Bewältigungsstrategien deutlich besser für einen und man findet die für einen selbst funktionierenden Lösungen. Man sollte sich auch mal von dem Gedanken verabschieden, dass 7-8h Lernzeiten in irgendeiner Art und Weise normal sein. Ich hatte das zu keinem Zeitpunkt, nicht mal im Ansatz.
Am Ende geht es nicht um die Quantität (Stundenzahl), sondern die Qualität (Verbesserung, Lernergebnis). Auch als neurodivergenter Mensch kann man eigene Strategien entwickeln, die die zu einem qualitativ guten Lernergebnis führen. Diese kann mitunter sehr speziell, für andere nicht nachvollziehbar und/oder auch den Anschein von Faulheit haben. Letzteres kann jedoch mitunter gerade dem Loslassen und Entspannen geschuldet sein, dass bei mangelender Reizfilterungsfunktion eine schlichte Notwendigkeit darstellt.
Medikamentöse Behandlungen sind fast ausnahmslos "Notfalloptionen" und wenn dann nur als Bestandteil eines komplexen umfassenden Behandlungskonzeptes. Sie gehen zum einen stets mit unmittelbaren Nebenwirkungen einher sowie Veränderungen der Persönlichkeit. Gleichermaßen sind Langzeitwirkungen weiterhin schlecht bis unerforscht.



