08.01.2024, 20:12
Wie sieht eure Einschätzung zur Relevanz von Empfehlungsschreiben für die LLM Bewerbung an den einschlägigen renommierten Unis aus?
Was sind die Kriterien nach denen sich die Qualität einer Empfehlung bemisst (zB. akademischer Hintergrund des Prof. etc.)?
Meint ihr diese Kategorie kann einen tatsächlichen Einfluss auf die Erfolgschancen der Bewerbung haben?
Was sind die Kriterien nach denen sich die Qualität einer Empfehlung bemisst (zB. akademischer Hintergrund des Prof. etc.)?
Meint ihr diese Kategorie kann einen tatsächlichen Einfluss auf die Erfolgschancen der Bewerbung haben?
08.01.2024, 21:33
Was meinst Du, wenn dir ein Prof, der noch nie etwas Relevantes veröffentlicht hat, ein exzellentes Empfehlungsschreiben macht, hat es dann denselben Wert, als wenn Professor Karsten Schmidt dir ein solches Schreiben macht?
Gleichwohl ist es nur eine von mehreren Komponenten; hast Du zwei Examina mit "sehr gut", dann wird es keine allzu große Rolle spielen, dass Du an einer Scheißuni mit Scheißprofs studiert hast.
Gleichwohl ist es nur eine von mehreren Komponenten; hast Du zwei Examina mit "sehr gut", dann wird es keine allzu große Rolle spielen, dass Du an einer Scheißuni mit Scheißprofs studiert hast.
08.01.2024, 22:44
(08.01.2024, 21:33)Intimfeind schrieb: Was meinst Du, wenn dir ein Prof, der noch nie etwas Relevantes veröffentlicht hat, ein exzellentes Empfehlungsschreiben macht, hat es dann denselben Wert, als wenn Professor Karsten Schmidt dir ein solches Schreiben macht?
Gleichwohl ist es nur eine von mehreren Komponenten; hast Du zwei Examina mit "sehr gut", dann wird es keine allzu große Rolle spielen, dass Du an einer Scheißuni mit Scheißprofs studiert hast.
Quatsch :D
Die Uni ist fast egal. Mindestanforderungen Note nehmen und dann zählt ob der Mensch mehr ist als nur Jurist.
Dieses autistische Schauen auf die Note gibts nur in Deutschland.
08.01.2024, 23:11
Klar, bei LL.M. (online) (den du hast, soweit ich mich erinnere), mag es so sein. Aber eher nicht bei besseren Law Schools.
Und wie kommst du auf ein autistisches Schauen auf die Note? Es geht doch um Empfehlungsschreiben? Das mit der Note war nur ein Beispiel, dass auch das Empfehlungsschreiben eins von zehn Kriterien ist, ebenso wie die Noten (die aber erheblich viel bedeutender sein dürften).
Und wie kommst du auf ein autistisches Schauen auf die Note? Es geht doch um Empfehlungsschreiben? Das mit der Note war nur ein Beispiel, dass auch das Empfehlungsschreiben eins von zehn Kriterien ist, ebenso wie die Noten (die aber erheblich viel bedeutender sein dürften).
09.01.2024, 14:16
Die Empfehlungsschreiben sind nicht zu unterschätzen. Ein gut geschriebenes Empfehlungsschreiben kann einen signifikanten positiven Einfluss auf die Bewerbungschancen haben. Wie wichtig das Renommee der deutschen Uni bzw. des Professors ist, kann ich nicht sicher beurteilen, es ist aber wahrscheinlich wichtiger als beispielsweise bei Bewerbungen in Deutschland.
Meine Empfehlungsschreiben waren das Einzige, bei dem ich sicher sein konnte, dass ich mich vom Durchschnitt signifikant positiv abgehoben habe, und ich bin von Unis genommen worden, an die ich Bewerbungen nur aus dem Gedanken "ach komm jetzt bist du eh schon am Bewerbungen schreiben, ne Absage mehr bricht dir keinen Zacken aus der Krone" gerichtet habe.
Meine Empfehlungsschreiben waren das Einzige, bei dem ich sicher sein konnte, dass ich mich vom Durchschnitt signifikant positiv abgehoben habe, und ich bin von Unis genommen worden, an die ich Bewerbungen nur aus dem Gedanken "ach komm jetzt bist du eh schon am Bewerbungen schreiben, ne Absage mehr bricht dir keinen Zacken aus der Krone" gerichtet habe.
09.01.2024, 14:33
(09.01.2024, 14:16)A_Ghast schrieb: Die Empfehlungsschreiben sind nicht zu unterschätzen. Ein gut geschriebenes Empfehlungsschreiben kann einen signifikanten positiven Einfluss auf die Bewerbungschancen haben. Wie wichtig das Renommee der deutschen Uni bzw. des Professors ist, kann ich nicht sicher beurteilen, es ist aber wahrscheinlich wichtiger als beispielsweise bei Bewerbungen in Deutschland.
Meine Empfehlungsschreiben waren das Einzige, bei dem ich sicher sein konnte, dass ich mich vom Durchschnitt signifikant positiv abgehoben habe, und ich bin von Unis genommen worden, an die ich Bewerbungen nur aus dem Gedanken "ach komm jetzt bist du eh schon am Bewerbungen schreiben, ne Absage mehr bricht dir keinen Zacken aus der Krone" gerichtet habe.
Könntest Du bitte einmal mitteilen, wodurch sich Deine Empfehlungsschreiben abheben? Ich stecke gerade selbst im Bewerbungsprozess und bin dabei, die Empfehlungsschreiben zu sammeln. Vielen Dank schon mal!
11.01.2024, 23:43
Das erste Kriterium für U.S. Unis sind nach wie vor die Noten. Sofern du aber die absoluten Mindestanforderungen erfüllst, kannst du meiner Erfahrung nach mit sehr guten Empfehlungsschreiben, wie auch mein Vorredner meinte, in Law Schools angenommen werden, die du niemals für möglich gehalten hättest.
So würde ich zB aus meiner Erfahrung behaupten, dass man mit 2x mittlerem-höherem befriedigend in ne top 8-20 Law und mit VB in ne absolute top School reinkommen kann, wenn die Empfehlungsschreiben und der Letter of Motivation splendid sind
Ob es sinnvoller ist von nem Dekan ein gesichtsloses Empfehlungsschreiben zu bekommen oder von einem weniger bekannten Prof ein auf dich zugeschnittenes kann ich nicht beurteilen, weil mir dazu ganz verschiedene Einschätzungen zugetragen worden sind.
Was mir davor aber auch nicht so sehr bewusst war: Oft muss das e Empfehlungsschreiben selbst gedrafted werden, dann kann's natürlich sehr extraordinary werden haha.
So würde ich zB aus meiner Erfahrung behaupten, dass man mit 2x mittlerem-höherem befriedigend in ne top 8-20 Law und mit VB in ne absolute top School reinkommen kann, wenn die Empfehlungsschreiben und der Letter of Motivation splendid sind

Ob es sinnvoller ist von nem Dekan ein gesichtsloses Empfehlungsschreiben zu bekommen oder von einem weniger bekannten Prof ein auf dich zugeschnittenes kann ich nicht beurteilen, weil mir dazu ganz verschiedene Einschätzungen zugetragen worden sind.
Was mir davor aber auch nicht so sehr bewusst war: Oft muss das e Empfehlungsschreiben selbst gedrafted werden, dann kann's natürlich sehr extraordinary werden haha.
12.01.2024, 15:06
Claimed hat das schon sehr treffend dargestellt.
Meine Empfehlungsschreiben waren sehr individualisiert und detailliert (kein Roman, nur halt keine leeren Plattitüden) und haben dargestellt, dass das nicht nur auf Beobachtungen wie einem kurzen Seminar basiert, sondern auf längerer Zusammenarbeit mit guten Einblicken in meine Arbeitsweise etc basiert.
Die Aussteller waren eher ungewöhnlich, was nach dem Ergebnis zu urteilen wohl eher einen positiven als negativen Ausschlag gegeben hat: ein US-GK-Partner und meine Ausbilderin im Ref (Vorsitzende Richterin am LG). Dass normalerweise "akademische" Empfehlungsschreiben gewünscht sind, danach hat bei den Bewerbungen zu meiner milden Verwunderung niemanden gestört (andererseits: Ausbilder im Ref sind akademischer Natur i.w.S.). Richter genießen in den USA aber einen wesentlich höheren Stellenwert als Profs, erst recht wenn die schon eine Leitungsposition innehaben.
Eins der Empfehlungsschreiben stammte im Wesentlichen aus meiner Feder, wurde aber nochmal an ein paar Stellen milde (und definitiv nicht zum Negativen) umformuliert.
Das andere war auf Deutsch und ich habe es von einem vereidigten Übersetzer übersetzen und an den Urheber zurückschicken lassen, damit der das dann an den LSAC schicken konnte. So kann man die Vorbehalte von Leuten, die sich das auf Englisch nicht zutrauen (von denen es fairerweise nicht so viele gibt), zerstreuen.
Letztendlich bin ich mit 2x hohem/mittlerem befr. (plus 2 J. BE als Associate) an Unis wie Columbia und UPenn genommen worden und habe u.a. in Cornell und Duke nen erheblichen waiver bekommen. ABER: die Covid-Sonderkonjunktur hat da eventuell eine Rolle gespielt.
Meine Empfehlungsschreiben waren sehr individualisiert und detailliert (kein Roman, nur halt keine leeren Plattitüden) und haben dargestellt, dass das nicht nur auf Beobachtungen wie einem kurzen Seminar basiert, sondern auf längerer Zusammenarbeit mit guten Einblicken in meine Arbeitsweise etc basiert.
Die Aussteller waren eher ungewöhnlich, was nach dem Ergebnis zu urteilen wohl eher einen positiven als negativen Ausschlag gegeben hat: ein US-GK-Partner und meine Ausbilderin im Ref (Vorsitzende Richterin am LG). Dass normalerweise "akademische" Empfehlungsschreiben gewünscht sind, danach hat bei den Bewerbungen zu meiner milden Verwunderung niemanden gestört (andererseits: Ausbilder im Ref sind akademischer Natur i.w.S.). Richter genießen in den USA aber einen wesentlich höheren Stellenwert als Profs, erst recht wenn die schon eine Leitungsposition innehaben.
Eins der Empfehlungsschreiben stammte im Wesentlichen aus meiner Feder, wurde aber nochmal an ein paar Stellen milde (und definitiv nicht zum Negativen) umformuliert.
Das andere war auf Deutsch und ich habe es von einem vereidigten Übersetzer übersetzen und an den Urheber zurückschicken lassen, damit der das dann an den LSAC schicken konnte. So kann man die Vorbehalte von Leuten, die sich das auf Englisch nicht zutrauen (von denen es fairerweise nicht so viele gibt), zerstreuen.
Letztendlich bin ich mit 2x hohem/mittlerem befr. (plus 2 J. BE als Associate) an Unis wie Columbia und UPenn genommen worden und habe u.a. in Cornell und Duke nen erheblichen waiver bekommen. ABER: die Covid-Sonderkonjunktur hat da eventuell eine Rolle gespielt.
12.01.2024, 18:16
(12.01.2024, 15:06)A_Ghast schrieb: (...)
Letztendlich bin ich mit 2x hohem/mittlerem befr. (plus 2 J. BE als Associate) an Unis wie Columbia (...) genommen worden und habe u.a. in Cornell und Duke nen erheblichen waiver bekommen. ABER: die Covid-Sonderkonjunktur hat da eventuell eine Rolle gespielt.
Ok trotzdem crazy :-D