23.11.2023, 20:13
Hallo liebe Leute
Ich bin seit nem guten Jahr im Job und freue mich über Zuspruch und Anregungen.
Also vor 10 Monaten habe Ich in der Kanzlei angefangen in der ich auch schon im ref in der Station gearbeitet habe. Die haben mir dann ein Angebot gemacht. War echt happy ne Stelle zu finden wo ich die Abläufe schon etwas kenne etc. Bezahlung ist für die location auch echt gut. Denke darüber geht in meiner Heimatstadt nicht viel.
Ich arbeite für 2 Partner damit ich noch möglichst viele rechtsgebiete kennen lerne. Fand ich am Anfang auch gut. Aktuell empfinde ich meine Situation aber eher so:
- werde von 2 Dezernaten die auch noch vollkommen unterschiedlich arbeiten mit Akten zugeschissen, komme kaum hinterher
- ich mach vom allgemeinsten Zivilrechtskram bis hin zu 2,3 super spezifischen rechtsgebiete alles, habe entsprechend in keinem Gebiet Routine
- sitze unglaublich oft an Akten und denke ich weiß überhaupt nicht wie zu reagieren ist
- die kommunikationskultur ist schwierig, gibt selten konkretes konstruktives Feedback
- teilweise werden Fragen genervt abgewimmelt nach dem Motto das müsse ich ja langsam können
- denke teilweise ich könnte hier und da richtig schaden anrichten wenn ich was raus gebe
- der alters Durchschnitt ist extrem hoch, Kanzlei sehr konservativ, kaum junge Kollegen und wenn doch in andern rechtsgebieten
- arbeite im Schnitt 45-50h was an sich ok ist (ich weiß auch dass die 40h woche illusion ist), führt aber dazu dass ich nach der arbeit kaum abschalten kann und extremen stress mit nach hause nehme
Fazit: fühl mich aktuell ausgebrannt
Wenn ich mir was wünschen könnte wäre es, dass man etwas mehr angelernt wird und auch mal Dinge erklärt bekommt. Eine Art mentor. (hatte ich in der anwaltsstage in nem sehr kleinen Laden mit 2 berufsträgern, die können nur leider keinen anstellen) Ich wurde quasi in die anwalts Arbeit wie ins kalte Wasser geworden und muss mir Dinge versuchen selber zu erschließen oder aber durch das besagte kalte Wasser.
An sich macht mir die anwalts Arbeit Spaß aber das im Moment ist ernüchternd
Geht's wem ähnlich? Ist meine 'Wunschvorstellung' überhaupt realistisch?
Ich bin seit nem guten Jahr im Job und freue mich über Zuspruch und Anregungen.
Also vor 10 Monaten habe Ich in der Kanzlei angefangen in der ich auch schon im ref in der Station gearbeitet habe. Die haben mir dann ein Angebot gemacht. War echt happy ne Stelle zu finden wo ich die Abläufe schon etwas kenne etc. Bezahlung ist für die location auch echt gut. Denke darüber geht in meiner Heimatstadt nicht viel.
Ich arbeite für 2 Partner damit ich noch möglichst viele rechtsgebiete kennen lerne. Fand ich am Anfang auch gut. Aktuell empfinde ich meine Situation aber eher so:
- werde von 2 Dezernaten die auch noch vollkommen unterschiedlich arbeiten mit Akten zugeschissen, komme kaum hinterher
- ich mach vom allgemeinsten Zivilrechtskram bis hin zu 2,3 super spezifischen rechtsgebiete alles, habe entsprechend in keinem Gebiet Routine
- sitze unglaublich oft an Akten und denke ich weiß überhaupt nicht wie zu reagieren ist
- die kommunikationskultur ist schwierig, gibt selten konkretes konstruktives Feedback
- teilweise werden Fragen genervt abgewimmelt nach dem Motto das müsse ich ja langsam können
- denke teilweise ich könnte hier und da richtig schaden anrichten wenn ich was raus gebe
- der alters Durchschnitt ist extrem hoch, Kanzlei sehr konservativ, kaum junge Kollegen und wenn doch in andern rechtsgebieten
- arbeite im Schnitt 45-50h was an sich ok ist (ich weiß auch dass die 40h woche illusion ist), führt aber dazu dass ich nach der arbeit kaum abschalten kann und extremen stress mit nach hause nehme
Fazit: fühl mich aktuell ausgebrannt
Wenn ich mir was wünschen könnte wäre es, dass man etwas mehr angelernt wird und auch mal Dinge erklärt bekommt. Eine Art mentor. (hatte ich in der anwaltsstage in nem sehr kleinen Laden mit 2 berufsträgern, die können nur leider keinen anstellen) Ich wurde quasi in die anwalts Arbeit wie ins kalte Wasser geworden und muss mir Dinge versuchen selber zu erschließen oder aber durch das besagte kalte Wasser.
An sich macht mir die anwalts Arbeit Spaß aber das im Moment ist ernüchternd
Geht's wem ähnlich? Ist meine 'Wunschvorstellung' überhaupt realistisch?
23.11.2023, 20:22
Deine Wunschvorstellung ist schon partiell realistisch. Deswegen heißt es ja "Augen auf beim Berufseinstieg". Was Du Dir wünschst (weniger Arbeit in der Breite, bessere Anleitung, Mentoren, strukturierte Einarbeitungsphase und klare Feedbackabläufe) bekommt man in vielen Kanzleien, insbesondere in Großkanzleien. Dort wird nicht einfach jemand eingestellt, der dann irgendwie mitschwimmen muss (was nicht heißt, dass das auch mal vorkommen kann), sondern es gibt dafür eingeübte Abläufe. Je professioneller das Unternehmen, desto mehr wird auf so etwas geachtet.
Also Klassikerantwort: sich konkret überlegen, was sich wie ändern soll, dies ggü. den Partnern ansprechen und dann in einigen Monaten nochmal prüfen, ob Verbesserung eintritt. Sonst im Rahmen der Möglichkeiten wechseln.
Und generell: Berufseinstieg ain't no Zuckerschlecken, leider. Viel Erfolg weiterhin!
Also Klassikerantwort: sich konkret überlegen, was sich wie ändern soll, dies ggü. den Partnern ansprechen und dann in einigen Monaten nochmal prüfen, ob Verbesserung eintritt. Sonst im Rahmen der Möglichkeiten wechseln.
Und generell: Berufseinstieg ain't no Zuckerschlecken, leider. Viel Erfolg weiterhin!
23.11.2023, 22:10
Tja, so ist das wohl. Ist bei mir jedenfalls auch so.