• Suche
  • Deine Referendarswelt
    • Juristenkoffer.de - Kommentare mieten
    • RefNews - Das Blog zum Referendariat
    • Infoseiten zum Referendariat
    • Referendarbuchladen - Bücher für Rechtsreferendare
    • Stationsradar.de - Stationsangebote u. Nebenjobs
    • Protokolle-Assessorexamen.de - Protokolle für das 2. Examen
    • Referendarswelt - Die Stadt für Rechtsreferendare
    • Infoseiten: Richter / Staatsanwalt werden
Einloggen oder Registrieren » Hallo, Gast! Auch als Gast kannst Du Beiträge posten. Besser nutzbar ist das Forum aber, wenn Du Dich registrierst und einloggst.
Login
Benutzername/E-Mail:
Passwort: Passwort vergessen?
 
  1. Startseite
  2. Zur letzten Instanz - Das Forum für Rechtsreferendare
  3. Instanzen für Rechtsreferendare
  4. Berufseinstieg nach dem Referendariat
  5. Manipulativer Chef
Antworten

 
Manipulativer Chef
frankiboy
Junior Member
**
Beiträge: 22
Themen: 5
Registriert seit: Jul 2019
#1
08.07.2023, 22:55
Moin, 
ich bin jetzt insgesamt 5 Jahre angestellter RA und liebe meinen Beruf. Ich lebe und arbeite in einer größeren Kleinstadt. 

Aktuell bin ich in einer Kanzlei, die überwiegend von ihrem Notariat lebt. Der Chef und ich waren beim Einstieg so verblieben, dass ich den Laden mal übernehme, wenn ich die Fachprüfung bestehe und ne Stelle frei ist. 

Nun ist es so, dass ich im Laufe der Zeit Dinge erfahren habe (pekuniärer Art) die eine Übernahme für mich und aus Gründen meines eigenen Schutzes unvorstellbar machen. 

Ich habe mich daher damit auseinandergesetzt, mich selbstständig zu machen und setze dies aktuell auch um. Da im letzten Jahr drei Kanzleien schlossen ( aus Altersgründen) ist die Nachfrage gegeben und ich hab hinsichtlich der Selbstständigkeit bedenken lediglich, dass ich überlaufen werde. Ich bin bekannt und habe einen Mandantenstamm. 

Nun, ich habe gekündigt und heute ein längeres Gespräch mit meinem Chef geführt. Es war furchtbar. Er hat mich auf manipulativen Weise versucht, für sich einzunehmen. Er meinte, warum ich das gut Laufende Notariat nicht übernehmen will, ich könne dann doch 5stellig verdienen im Monat (er verdient wirklich sehr viel Geld). Er fragte mich dann sogleich vorwurfsvoll, warum ich denn überhaupt bei ihm vor zwei Jahren angefangen habe und ihm einen übernahmewillen (vorgegaukelt) hätte. Er meinte, wenn ich an meiner Kündigung festhalte, dann sind wir ab sofort Feinde, da er mich dann nur noch als Konkurrent sieht. Er habe mir ja schließlich in der Vergangenheit auch sehr vertrauliche Mandate gegeben, weil er alles auf mich setzte. Ich sei illoyal. 

Oh man ey, der Typ ist 66. Ich bin 35. ich will da einfach nur noch weg. Er ist ein Tyrann. 

Wir kamen eigentlich super miteinander aus. Aber ich weiß, dass viel von ihm ohnehin gelogen ist.

Durch meinen Weggang wird er seinen Laden wahrscheinlich schließen müssen, wenn er keinen anderen Nachfolger findet. In diese Kleinstadt geeignetes Personal zu locken, ist extrem schwer.

Montag soll ich mich endgültig entscheiden. 

Oh man, ich hab so Panik. 

Mein eigenes Büro befindet sich dann auch noch in Wurfweite zur jetzigen Kanzlei.
Suchen
Zitieren
DAS IST KEIN SPIEL
Member
***
Beiträge: 167
Themen: 1
Registriert seit: Sep 2021
#2
08.07.2023, 23:23
Klingt jetzt eigentlich eher so, als würdest Du das Agreement brechen und Dein Chef ist zurecht pissed.
Suchen
Zitieren
frankiboy
Junior Member
**
Beiträge: 22
Themen: 5
Registriert seit: Jul 2019
#3
08.07.2023, 23:31
Vielleicht habe ich mich etwas undeutlich ausgedrückt. Ich habe belastbare Informationen, dass die Kanzlei bzw. mein Chef seit Jahren dicke Altlasten aus der Vergangenheit mit sich herumschleppt. Folge ist, dass er monatlich erhebliche Beträge dafür nutzt, um Schulden zu tilgen usw. Auch lief einiges in der Vergangenheit nicht so sauber. 

Ich habe keine Lust, mich später einmal vom Finanzamt, Notaraufsicht oder der Rechtsanwaltskammer für solche Dinge ankacken zu lassen, sollte mir irgendwas was irgendwelchen gründen zuzurechnen sein. 

Mein Chef selbst, stellt sich als großen Saubermann dar.
Suchen
Zitieren
Patenter Gast
Senior Member
****
Beiträge: 705
Themen: 0
Registriert seit: Oct 2022
#4
09.07.2023, 08:40
Variante 1) Du sagst deinem Chef, dass du einfach dein eigenes Ding machen willst. 

Variante 2) Du redest offen mit ihm darüber.
Suchen
Zitieren
Egal
Posting Freak
*****
Beiträge: 1.235
Themen: 1
Registriert seit: Feb 2022
#5
09.07.2023, 11:44
Einfach bis zum Ende der Kündigungsfrist ordentlich weiter arbeiten. Ich denke das sind leere Drohungen, die von ihm kommen. Was soll er sonst auch tun? Dem "Feind" eine Ratte in den Briefkasten werfen? Schätzt du ihn so ein? Wenn nicht, einfach ruhig bleiben.

Ich habe zweimal die Kanzlei gewechselt. Der erste Chef, ein Choleriker und Narzisst, hat übelst unter der Gürtellinie nachgetreten, als ich gekündigt habe. Ich habe mich gewehrt, was sich im Nachhinein als großer Fehler entpuppt hat. Besser wäre gewesen, ich hätte einfach die Füße still gehalten.
Beim nächsten Wechsel war mein nächster Chef ebenfalls nicht begeistert und musste - warum auch immer - mir vermeintliche Fehler aus der Vergangenheit noch einmal vorhalten, während er sich selbst ins beste Licht stellte. Da ich nicht wieder im Streit auseinander gehen wollte, habe ich es diesmal stillschweigend hingenommen, mir meinen Teil gedacht und bis zum Ende der Kündigungsfrist meine Arbeit ordentlich erledigt. Im Nachhinein die richtige Entscheidung, denn ich würde in der Kanzlei zwar freiwillig nicht wieder arbeiten, habe aber noch gutes Verhältnis zu den ehemaligen Kollegen und Partnern.
An deiner Stelle würde ich den Ärger daher runterschlucken und normal weiter arbeiten. Sollte er sich dir gegenüber mies benehmen, kann man das Arbeitsverhältnis auch früher auflösen (auch gegen seinen Willen, Stichwort außerordentliche Kündigung).

Wegen der Vorwürfe mach dir keinen Kopf. Aus meiner Sicht hast du dir nichts vorzuwerfen, solange die nebulösen Partneraussichten nicht konkret geworden sind.
Suchen
Zitieren
JuraLiebhaber
Member
***
Beiträge: 247
Themen: 5
Registriert seit: Jun 2023
#6
09.07.2023, 13:59
(09.07.2023, 11:44)Egal schrieb:  Einfach bis zum Ende der Kündigungsfrist ordentlich weiter arbeiten. Ich denke das sind leere Drohungen, die von ihm kommen. Was soll er sonst auch tun? Dem "Feind" eine Ratte in den Briefkasten werfen? Schätzt du ihn so ein? Wenn nicht, einfach ruhig bleiben.

Ich habe zweimal die Kanzlei gewechselt. Der erste Chef, ein Choleriker und Narzisst, hat übelst unter der Gürtellinie nachgetreten, als ich gekündigt habe. Ich habe mich gewehrt, was sich im Nachhinein als großer Fehler entpuppt hat. Besser wäre gewesen, ich hätte einfach die Füße still gehalten.
Beim nächsten Wechsel war mein nächster Chef ebenfalls nicht begeistert und musste - warum auch immer - mir vermeintliche Fehler aus der Vergangenheit noch einmal vorhalten, während er sich selbst ins beste Licht stellte. Da ich nicht wieder im Streit auseinander gehen wollte, habe ich es diesmal stillschweigend hingenommen, mir meinen Teil gedacht und bis zum Ende der Kündigungsfrist meine Arbeit ordentlich erledigt. Im Nachhinein die richtige Entscheidung, denn ich würde in der Kanzlei zwar freiwillig nicht wieder arbeiten, habe aber noch gutes Verhältnis zu den ehemaligen Kollegen und Partnern.
An deiner Stelle würde ich den Ärger daher runterschlucken und normal weiter arbeiten. Sollte er sich dir gegenüber mies benehmen, kann man das Arbeitsverhältnis auch früher auflösen (auch gegen seinen Willen, Stichwort außerordentliche Kündigung).

Wegen der Vorwürfe mach dir keinen Kopf. Aus meiner Sicht hast du dir nichts vorzuwerfen, solange die nebulösen Partneraussichten nicht konkret geworden sind.


Warum war es ein riesen Fehler, dass du dich gegen deinen ersten Chef gewehrt hattest?
Suchen
Zitieren
Egal
Posting Freak
*****
Beiträge: 1.235
Themen: 1
Registriert seit: Feb 2022
#7
09.07.2023, 15:05
(09.07.2023, 13:59)JuraLiebhaber schrieb:  
(09.07.2023, 11:44)Egal schrieb:  Einfach bis zum Ende der Kündigungsfrist ordentlich weiter arbeiten. Ich denke das sind leere Drohungen, die von ihm kommen. Was soll er sonst auch tun? Dem "Feind" eine Ratte in den Briefkasten werfen? Schätzt du ihn so ein? Wenn nicht, einfach ruhig bleiben.

Ich habe zweimal die Kanzlei gewechselt. Der erste Chef, ein Choleriker und Narzisst, hat übelst unter der Gürtellinie nachgetreten, als ich gekündigt habe. Ich habe mich gewehrt, was sich im Nachhinein als großer Fehler entpuppt hat. Besser wäre gewesen, ich hätte einfach die Füße still gehalten.
Beim nächsten Wechsel war mein nächster Chef ebenfalls nicht begeistert und musste - warum auch immer - mir vermeintliche Fehler aus der Vergangenheit noch einmal vorhalten, während er sich selbst ins beste Licht stellte. Da ich nicht wieder im Streit auseinander gehen wollte, habe ich es diesmal stillschweigend hingenommen, mir meinen Teil gedacht und bis zum Ende der Kündigungsfrist meine Arbeit ordentlich erledigt. Im Nachhinein die richtige Entscheidung, denn ich würde in der Kanzlei zwar freiwillig nicht wieder arbeiten, habe aber noch gutes Verhältnis zu den ehemaligen Kollegen und Partnern.
An deiner Stelle würde ich den Ärger daher runterschlucken und normal weiter arbeiten. Sollte er sich dir gegenüber mies benehmen, kann man das Arbeitsverhältnis auch früher auflösen (auch gegen seinen Willen, Stichwort außerordentliche Kündigung).

Wegen der Vorwürfe mach dir keinen Kopf. Aus meiner Sicht hast du dir nichts vorzuwerfen, solange die nebulösen Partneraussichten nicht konkret geworden sind.


Warum war es ein riesen Fehler, dass du dich gegen deinen ersten Chef gewehrt hattest?

Ich habe es an anderer Stelle ausgeführt. U.a. endete es in einem 2jährigen Gerichtsverfahren, was für beide Seiten sehr belastend war.
Suchen
Zitieren
Max Sauer
Member
***
Beiträge: 128
Themen: 1
Registriert seit: Mar 2023
#8
12.07.2023, 01:07
Woher weißt du von diesen "Altlasten"? Ist das nur eine Vermutung?

Wenn es dafür handfeste Belege gibt, dann sag es deinem jetzigen Chef, warum du nicht mehr beabsichtigst die Kanzlei zu übernehmen.



Wie ich es allerdings machen würde: Mund halten und die Sache ohne größere Vorkommnisse beenden. Evtl. dem Chef auch die vorzeitige Auflösung des Vertrags anbieten, da man ja nun sein "Feind" ist.
Suchen
Zitieren
MrJudgeBW
Member
***
Beiträge: 203
Themen: 1
Registriert seit: Jul 2022
#9
12.07.2023, 08:06
Ich kenne derartige Leute auch. Nach meiner Meinung bist Du nicht illoyal, denn Du bist ihm gegenüber zu nichts verpflichtet. Nur weil sich das vor 2 Jahren gut und richtig angefühlt hat, muss es nicht auf Dauer auch so sein. Zumal aus Deiner Sicht sehr viele Dinge an die Oberfläche gekommen sind, die Dich nun - gleich aus welchem Grund - sehr belasten. Natürlich ist das für ihn aus seiner Sicht misslich, Dich zu verlieren, auch, weil Du wahrscheinlich viel "Herrschaftswissen" mitnimmst. Aber wie Du selbst sagst: Du bist in den 30ern, er geht auf die Rente zu. 

Nur weil man einmal geheiratet hat, muss man nicht bis ans Lebensende zusammenbleiben, wenn sich nachträglich die Geschäftsgrundlage anders darstellt, als angenommen. Das ist nicht illoyal, sondern aus Deiner Sicht und mit Deiner Perspektive mehr als vernünftig. Den Stress und das toxische Umfeld.


Nach meiner Erfahrung macht es jedenfalls Sinn, die Sache so professionell zu halten, wie es nur geht. Auch wenn ihr euch eigentlich gut verstanden habt, Job ist Job. Das ist immer die Schwierigkeit, wenn man zu "close" unterwegs ist. 
Vielleicht ist es hilfreich, wenn du offen über Deine Motive redest, sofern er zugänglich ist. Ansonsten zieh' Dein eigenes Ding durch. Klingt ja mehr als aussichtsreich.
Suchen
Zitieren
« Ein Thema zurück | Ein Thema vor »
Antworten



 

Zur letzten Instanz

Das Forum "Zur letzten Instanz" ist das einzige Forum speziell für Rechtsreferendare. Diskutiere mit bei Fragen Rund um den juristischen Vorbereitungsdienst und zum Zweiten Staatsexamen!

Quick Links



Kontaktiere uns

E-Mail an uns  Datenschutzhinweise

Impressum 

Linearer Modus
Baumstrukturmodus