11.06.2023, 00:10
(10.06.2023, 23:50)Exri schrieb:(10.06.2023, 22:38)Gast_16 schrieb:(10.06.2023, 21:37)Ref_GPA1234 schrieb: Also bei einem Wechsel zum AG müsstest du bedenken, dass es dort tendenziell noch mehr Akten gibt. Und du bist dort nicht in einer Kammer, müsstest also noch mehr Dinge allein machen.
Also in meiner Kammer wird ohnehin so ziemlich alles auf den Einzelrichter übertragen. Da sehe ich nicht so den Unterschied. Abgesehen davon finde ich es auch furchtbar neben meiner Arbeit noch Voten zu schreiben und Kammersitzungen zu haben. Mein Gedanke war zudem, dass die Akten zwar mehr aber wenigstens dünner sind und nicht 5 Bände dick :(
Klingt mir stark nach Baukammer. Ist ein hartes Los. Wechsel der Kammer kommt nicht in Betracht?
Ist das so offensichtlich?

11.06.2023, 10:44
Lerne, bei dicken Akten wichtiges von unwichtigen zu trennen. Häufig reduziert sich der relevante Teil auf wenige Seiten
11.06.2023, 15:30
Was du aus der Baukammer berichtest, deckt sich mit den Schilderungen eines juristisch sehr fitten Freundes, der zusammen mit mir studiert hat und an einem LG in NRW verplant wurde. Die Anfangsjahre waren starker Tobak mit 60h-Woche, danach wurde es langsam besser Richtung 50h…
Mich haben seine Erzählungen davon abgehalten, bei der ordentlichen Justiz anzuheuern; die StA, die bei den schlechten Arbeitsbedingungen locker mithalten kann, war für mich schon nach meinen Erfahrungen in der dortigen Station im Referendariat raus.
In den Fachgerichtsbarkeiten (mit Ausnahme der seit den Hartz IV-Jahren abgesoffenen Sozialgerichtsbarkeit) schien mir nach Berichten von AG-Kollegen die Welt hingegen noch halbwegs in Ordnung, sprich mit 41h Arbeitspensum machbar zu sein. Deshalb habe ich mich letztlich auch bei der Verwaltungsgerichtsbarkeit beworben.
Und trotz Asylwelle ist es in der Tat so, dass man dort zumindest noch genügend Zeit findet, um Fälle seriös zu bearbeiten und trotzdem nicht komplett abzusaufen. Mein Interesse für Ö-Recht teilt aber bestimmt nicht jeder. Auch fand ich die soziale „Monokultur“ rund um einen ziemlich unverhohlen geförderten „Nerd-Kult“, die hier lange Zeit gepflegt wurde und nicht gerade zu einem angenehmen Binnenklima bzw. einer positiven Aussenwirkung beigetragen hat, gerade in den ersten Jahren äusserst gewöhnungsbedürftig.
Wir haben allerdings mittlerweile eine ganze Reihe von KollegInnen, die zunächst über Abordnungen und mittlerweile dauerhaft aus der Ordentlichen zu uns gewechselt sind und die durch ihren Wechsel, zusammen mit einer neuen Generation an Proberichtern die o.g. Monokultur ein ganzes Stück weit aufgebrochen haben.
Insgesamt habe ich meine Entscheidung nicht bereut und kann jedem, der innerhalb der Justiz wechselwillig ist, nur raten, es zB erstmal im Rahmen einer Abordnung auszuprobieren.
Mich haben seine Erzählungen davon abgehalten, bei der ordentlichen Justiz anzuheuern; die StA, die bei den schlechten Arbeitsbedingungen locker mithalten kann, war für mich schon nach meinen Erfahrungen in der dortigen Station im Referendariat raus.
In den Fachgerichtsbarkeiten (mit Ausnahme der seit den Hartz IV-Jahren abgesoffenen Sozialgerichtsbarkeit) schien mir nach Berichten von AG-Kollegen die Welt hingegen noch halbwegs in Ordnung, sprich mit 41h Arbeitspensum machbar zu sein. Deshalb habe ich mich letztlich auch bei der Verwaltungsgerichtsbarkeit beworben.
Und trotz Asylwelle ist es in der Tat so, dass man dort zumindest noch genügend Zeit findet, um Fälle seriös zu bearbeiten und trotzdem nicht komplett abzusaufen. Mein Interesse für Ö-Recht teilt aber bestimmt nicht jeder. Auch fand ich die soziale „Monokultur“ rund um einen ziemlich unverhohlen geförderten „Nerd-Kult“, die hier lange Zeit gepflegt wurde und nicht gerade zu einem angenehmen Binnenklima bzw. einer positiven Aussenwirkung beigetragen hat, gerade in den ersten Jahren äusserst gewöhnungsbedürftig.
Wir haben allerdings mittlerweile eine ganze Reihe von KollegInnen, die zunächst über Abordnungen und mittlerweile dauerhaft aus der Ordentlichen zu uns gewechselt sind und die durch ihren Wechsel, zusammen mit einer neuen Generation an Proberichtern die o.g. Monokultur ein ganzes Stück weit aufgebrochen haben.
Insgesamt habe ich meine Entscheidung nicht bereut und kann jedem, der innerhalb der Justiz wechselwillig ist, nur raten, es zB erstmal im Rahmen einer Abordnung auszuprobieren.
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
17.06.2023, 01:57
Bloß nicht die Akten verstecken!
https://www.lto.de/recht/justiz/j/4str14...trafrecht/
Aber mal im Ernst, was sollen wir hier groß empfehlen. Steig aus und wechsel den Job. Evtl. könntest du eine Versetzung o. ä. erreichen.
https://www.lto.de/recht/justiz/j/4str14...trafrecht/
Aber mal im Ernst, was sollen wir hier groß empfehlen. Steig aus und wechsel den Job. Evtl. könntest du eine Versetzung o. ä. erreichen.
10.07.2023, 23:19
Und, ist dein Entschluss inzwischen schon gefallen oder schaust du dir das noch ein bisschen an?
Egal wie du dich entscheidest, ich wünsche dir auf jedenfall alles Gute!
Egal wie du dich entscheidest, ich wünsche dir auf jedenfall alles Gute!
11.07.2023, 08:16
(10.07.2023, 23:19)Chile123 schrieb: Und, ist dein Entschluss inzwischen schon gefallen oder schaust du dir das noch ein bisschen an?
Egal wie du dich entscheidest, ich wünsche dir auf jedenfall alles Gute!
Ich versuche aktuell es durchzuziehen in der Hoffnung, dass es besser wird. Leider hat sich mein Gefühl vom ersten Tag nicht geändert. Hinzukommt, dass die Arbeitsbelastung ziemlich hoch ist. Was es nicht gerade besser macht. Auch ein Wechsel innerhalb der Justiz ist wohl so schnell nicht möglich und fraglich ob es überhaupt geht. Daher bewerbe ich mich nun nebenbei und hoffe schnell etwas anderes zu finden was besser passt.
11.07.2023, 10:36
In welchem Bundesland bist du und welche Rechtssachen machst du?
11.07.2023, 12:12
15.07.2023, 16:38