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Anwaltsnotar
GastHessen36
Unregistered
 
#1
19.05.2021, 15:52
Hallo,

Ich wollte mich mal erkundigen, wer hier kurz vom Lehrgang zum Anwaltsnotar berichten kann? Wie waren außerdem die Klausuren? Wie lange wurde der Kurs vor den Klausuren absolviert, wie viele Klausuren geschrieben und erfolgte eine Freistellung?

Besten Dank schon mal :)
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Gast ritis
Unregistered
 
#2
19.05.2021, 16:40
Ich habe "den Kurs" noch vor Corona in Präsenz gemacht (beim Anwaltverein) und fand den eher mittelmäßig. Drei Wochen Druckbetankung bei sehr unterschiedlichen (insbesondere didaktisch unterschiedlich guten) Dozenten.

Würde ich es nochmal machen, würde ich wohl den DAI-Kurs nehmen. Darüber hört man besseres. Aber ich würde es nicht nochmal machen...

Klausuren habe ich zu wenige geschrieben (insgesamt 10), aber ich konnte mich einfach nicht mehr dazu aufraffen, nochmal wie im Ersten und Zweiten bis zum Abkotzen Klausuren zu trainieren. Den Klausurenkurs des DAI finde ich ebenfalls deutlich besser als den vom Anwaltverein / Anwaltakademie. Die Klausuren des DAI waren ausnahmslos gut gestellt, anspruchsvoll und lehrreich. Die Vereinsklausuren waren mitunter nicht "rund" und enthielten logische Brüche oder waren mit den erlaubten Hilfsmitteln teilweise nicht lösbar (z.B. fehlende Gesetze in den erlaubten Sammlungen). 

Die Klausuren habe ich ein Jahr nach dem Kurs geschrieben, mit der Mündlichen war es dann nach 1,5 Jahren vorbei. Ich habe ganz ok abgeschnitten (7,x), aber es war mit Abstand mein schlechtestes Examen. 

Freigestellt war ich zwei Tage / Woche zum Lernen. Meistens habe ich noch einen Tag des Wochenendes zum Lernen genutzt.

Als Fazit: Es war von allen drei Examen das schlimmste (und ja: es ist nicht weniger anspruchsvoll als die Examina). Ich würde es unter keinen Umständen nochmal machen und ich hätte es nicht wiederholt, wenn ich durchgefallen wäre.

Und das beste ist: Nachdem ich es geschafft habe, fehlt mir jede Motivation, den Beruf des Notars auszuüben. Die 1,5 Jahre haben es mir wirklich komplett vermiest.
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GastHessen36
Unregistered
 
#3
19.05.2021, 17:20
Vielen Dank für die schnelle und ehrliche Antwort!
 
Wie lange warst du vorab Anwalt? Und zwei Lerntage über die 1,5 Jahre?

Ich bin aktuell auch am überlegen, weiß aber nicht, ob sich das so gut mit Beruf & Selbstständigkeit in Einklang bringen lässt.
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Gast ritis
Unregistered
 
#4
19.05.2021, 21:31
Zu Beginn des Kurses war ich seit vier Jahren Anwalt. Mein Abstand zwischen Zweitem und der Fachprüfung war also nicht sonderlich groß. Das Klausurenschreiben war mir daher noch nicht so fremd (d.h. so fremd, wie ich es mir bei Kollegen vorstelle, die mit 50+ in die Prüfung gehen).

Zwei Lerntage kommen im Schnitt ganz gut hin (ist aber m.E. zu wenig). Ich habe ca. sechs Monate vor den Klausuren drei Tage / Woche gelernt (die zwei Tage + einen Tag Wochenende). Nach den Klausuren habe ich nichts mehr gemacht (war völlig platt...) und erst vier Wochen vor der Mündlichen wieder angefangen. Zur Mündlichen konnte ich mich aber ehrlich gesagt nicht mehr aufraffen und habe nur ca. 2 Wochen effektiv gelernt.

Es wäre sicherlich mehr drin gewesen (vom Ergebnis her), wenn ich es geschafft hätte, mich besser zu motivieren bzw. besser: Am Riemen zu reißen. Motiviert war ich nämlich durchaus, aber ich habe die Doppelbelastung (Arbeit / Lernen) unterschätzt.

Diese Probleme kannte ich aus den anderen Examina so nicht, da konnte ich gut und straight lernen, was mir in Summe knapp 19 Punkte eingebracht hat. 

Wenn ich es nochmal machen müsste, würde ich es nur mit einer Freistellung von mindestens drei Monaten (besser: sechs) vor den Klausuren machen.

Daher habe ich vor den Einzelkämpferkollegen allerhöchsten Respekt, die es schaffen, sich auf die Prüfung vorzubereiten und die Fachprüfung dann auch zu schaffen. Denn wenn man gar kein "Backup" hat... 

Fairerweise muss man sagen: Schwer ist es eigentlich nicht.... Der Stoff im Ersten war deutlich mehr. Im Zweiten fand ich die Klausuren vom Zeitdruck schlimmer und den Formalismus ausgeprägter (aber das konnte man sich erarbeiten...). Was es schwer macht ist, wenn man sich "nebenbei" vorbereiten muss. Evtl. hilft auch eine einschlägige Fachanwaltschaft, sodass der Stoff dann weniger wird (hatte / habe ich nicht - bin Verkehrsrechtler und FA Arbeitsrecht).
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Gast
Unregistered
 
#5
23.05.2021, 22:43
DAI kann ich nicht empfehlen. Man bekommt dort ohne Übertreibung als Lernmaterial eine Buchreihe in die Hand gedrückt, die ein ganzes Regalbrett ausfüllt. Ich kenne niemanden, der es geschafft hat, alle Bände von vorne bis hinten durchzuarbeiten. Allein das Skript zum Internationalen Privatrecht ist mehrere Zentimeter dick. Und wieviel davon kommt in der Klaur dran...? Die DAI Bücher sind ungeeigent, weil sie den Rahmen sprengen, was an Klausurwissen benötigt wird. Da kannst du gleich das Würzburger Notarhandbuch inhalieren.

Das Material vom Anwaltverein dagegen ist der Goldstandard: Abgespeckt auf die Basics und gut schaffbar.

Ich empfehle folgende Prüfungsvorbereitung:
  • Die Skripte vom Anwaltverein isoliert bestellen und gewissenhaft durcharbeiten
  • Würzburger und Becksches Notarhgandbuch als Nachschlagewerk konsultieren
  • Klausurenkurs vom DAI und vom Anwaltverein belegen
  • Einschlägige aktuelle Notariats-Zeitschriften regelmäßig durchstöbern. Dort findest du potentielle Klausurthemen.
  • Notarvertungen so oft wie möglich übernehmen
Am entscheidensten dürfte sein, so viele Klausuren wie möglich durchgearbeitet/gegliedert zu haben.

Zu meinen Erfahrungswerten: Beim letzten Neujahrsempfang der Bundesnotarkammer wurden überdurchschnittlich viele (Berliner) Prüfungsteilnehmer geehrt, die die Kurse beim Anwaltverein (Hauptkurs, Vertiefungskurse) belegt haben.
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GastHessen36
Unregistered
 
#6
25.05.2021, 15:41
Okay, vielen Dank für diese ausführliche Antwort!

Ich habe jetzt den Grundlagenkurs Anwaltsnotar vom Anwaltsverein gebucht. Möglicherweise parallel dazu werde ich direkt den Klausurenkurs eines Anbieters belegen, um schnellstmöglich Erfahrung im Klausurenschreiben zu sammeln.

Erfolgte bei dir, Gast, ebenfalls eine Freistellung zum Lernen?

Vielen Dank für das Feedback!
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