23.09.2025, 20:18
Ich bin jetzt seit wenigen Wochen proberichterin an einem VG und merke, dass hier doch ein anderer Wind als im Ref weht. Natürlich muss sich alles einfinden, aber die wirkliche Dezernatsarbeit, wann/wie/was jetzt eine sinnvolle Förderung des Verfahrens ist, das alles ist mir ziemlich neu und aus dem Ref doch unbekannt. Meistens weiß ich noch nicht mal, was genau ich verfügen will und nicht nur nicht, wie ich es schreiben soll. Dazu kommt die längere Einarbeitungszeit in das materielle Recht meiner Kammer. Sowohl Vors. als auch die Kammermitglieder sind sehr hilfsbereit, aber so wirklich strukturiert und mit Wirkung über den jeweiligen Einzelfall hinaus sind die Ratschläge auch nicht. Auch dieses ganze Drumherum, die Gepflogenheiten und Insider kommen da natürlich hinzu und ich fühle mich wie ein Erstklässler während ner Abi-Klausur.
Entscheidungsentwürfe bekomme ich öfter mit mehr roter als schwarzer Schrift zurück, obwohl ja das eigentlich etwas sein sollte, was seit dem Ref sitzt.
Abends bin ich einfach nur k.o. und fühle mich, als ob ich nichts geschafft hätte am Tag.
Vermutlich ging es vielen so in der ersten Zeit und ich muss mich einfach nur mal auskotzen - aber gibt es Leidensgenossen, ab wann wird’s besser und hat jemand gerade für die Dezernatsarbeit Tipps oder Aufsatzvorschläge?
Sich so unwissend zu fühlen und es sich auch nicht wirklich anlesen zu können, ist ein ekliges Gefühl.

Abends bin ich einfach nur k.o. und fühle mich, als ob ich nichts geschafft hätte am Tag.
Vermutlich ging es vielen so in der ersten Zeit und ich muss mich einfach nur mal auskotzen - aber gibt es Leidensgenossen, ab wann wird’s besser und hat jemand gerade für die Dezernatsarbeit Tipps oder Aufsatzvorschläge?
Sich so unwissend zu fühlen und es sich auch nicht wirklich anlesen zu können, ist ein ekliges Gefühl.
23.09.2025, 20:23
Keine Sorge, so geht es jedem am Anfang. Das legt sich mit der Zeit. Versuch am besten Anschluss ein jüngere Kollegen zu finden, bei denen der Einstieg auch noch nicht so lange her ist. Die können sich da noch etwas besser reinversetzen. Und dass Entwürfe mit vielen Anmerkungen zurückkommen, ist weder was schlechtes noch ungewöhnlich. Je nach Arbeitsweise der Kammer und Persönlichkeitsstruktur der Kollegen wird sich das auch nie ändern ;)
23.09.2025, 20:29
Ich kenne das nur zu gut. Aber denk daran: Du bist erst in den ersten Wochen, da kann man sich noch kein wirkliches Urteil bilden. Es ist einfach etwas anderes als im Ref. Nach ein paar weiteren Wochen wirst du schon deutlich mehr Sicherheit haben und besser wissen, wie und was du dich verfügen möchtest. Als ich damals bei der StA angefangen habe, hatte ich von Tuten und Blasen keine Ahnung. Heute, drei Jahre später, fühlt es sich so an, als hätte ich nie etwas anderes gemacht.