19.03.2025, 17:51
Liebe Community,
momentan befinde ich mich in der Vorbereitung für das erste Staatsexamen. Obwohl mir Jura viel Freude bringt und ich mich auch über meine bisherigen Noten nicht beschweren kann, ist die anschließende Absolvierung des Refendariats sowie des zweiten Examens für mich aus familiären/persönlichen Gründen leider ausgeschlossen.
Somit habe ich mich gefragt, ob man mittlerweile nicht auch als Diplomjurist im juristischen Arbeitsmarkt sicher Fuß fassen kann. Was die Aussichten in der freien Wirtschaft betrifft, habe ich mal einige Stellenanzeigen-Portale durchforstet und bin eher auf unbefriedigende Ergebnisse gestoßen: Außer einer (zumeist befristeten) Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Kanzlei (wo ja in der Regel überdurchschnittliche Examensergebnisse verlangt werden) und einem Job als ,,juristischer Sachbearbeiter“ (wofür man auch mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte/r hinreichend qualifiziert ist), bleibt leider nicht viel übrig. Daher würde mich mal sehr interessieren, wie stark ihr die Chancen einschätzt, als Diplomjurist im öffentlichen Dienst eine Stelle zu finden, bei welcher die Art der Aufgaben und die Bezahlung jedenfalls annähernd dem ,,Wert“ des ersten Examens entspricht und wofür man somit nicht überqualifiziert ist.
Vielen Dank im Voraus!
momentan befinde ich mich in der Vorbereitung für das erste Staatsexamen. Obwohl mir Jura viel Freude bringt und ich mich auch über meine bisherigen Noten nicht beschweren kann, ist die anschließende Absolvierung des Refendariats sowie des zweiten Examens für mich aus familiären/persönlichen Gründen leider ausgeschlossen.
Somit habe ich mich gefragt, ob man mittlerweile nicht auch als Diplomjurist im juristischen Arbeitsmarkt sicher Fuß fassen kann. Was die Aussichten in der freien Wirtschaft betrifft, habe ich mal einige Stellenanzeigen-Portale durchforstet und bin eher auf unbefriedigende Ergebnisse gestoßen: Außer einer (zumeist befristeten) Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Kanzlei (wo ja in der Regel überdurchschnittliche Examensergebnisse verlangt werden) und einem Job als ,,juristischer Sachbearbeiter“ (wofür man auch mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte/r hinreichend qualifiziert ist), bleibt leider nicht viel übrig. Daher würde mich mal sehr interessieren, wie stark ihr die Chancen einschätzt, als Diplomjurist im öffentlichen Dienst eine Stelle zu finden, bei welcher die Art der Aufgaben und die Bezahlung jedenfalls annähernd dem ,,Wert“ des ersten Examens entspricht und wofür man somit nicht überqualifiziert ist.
Vielen Dank im Voraus!
19.03.2025, 20:14
Hin und wieder schreiben Behörden Stellen "extern" aus, auf die sich dann - je nach Stelle - auch Diplojuristen bewerben können. Ich denke dabei zum Beispiel an Sachbearbeiterstellen bei einer Personalabteilung. Nicht selten sind das Einsteiger-Positionen, die die Behörden mit dem eigenen Beamtennachwuchs (Diplom-Verwaltungswirte) nicht besetzen können/wollen. Aus der Perspektive der Behörde ist der Diplom-Jurist dann in etwa einem Bachelor gleichgestellt. Vom Einstiegsgehalt würde ich dann tendenziell eher von E9a-E9c TVöD ausgehen. Ob die Möglichkeit einer Verbeamtung besteht, solltest du jeweils versuchen in Erfahrung zu bringen. Vermutlich ist das in der Mehrzahl der Fälle nicht so. Die Aufstiegsschancen und das Gehalt von Tarifbeschäftigten sind bei Behörden in der Regel schlechter als bei vergleichbaren Beamten des gehobenen Dienstes.
Um zu versuchen, einzuschätzen, wie häufig für Diplom-Juristen geeignete Stellen ausgeschrieben werden, empfehle ich Dir, die einschlägigen Stellenportale der öffentlichen Hand (interamt.de, service.bund.de) im Blick zu halten.
Um zu versuchen, einzuschätzen, wie häufig für Diplom-Juristen geeignete Stellen ausgeschrieben werden, empfehle ich Dir, die einschlägigen Stellenportale der öffentlichen Hand (interamt.de, service.bund.de) im Blick zu halten.
20.03.2025, 01:40
Stellen sollte es genug geben. Du findest sie u.a. auf den hier schon genannten Seiten oder direkt auf der Internetseite der Stadt.
Bis vor ein paar Jahren wurden solche Stellen mit E9/A9 eingestuft. Ich weiß nicht, ob sich daran etwas geändert hat.
In der Privatwirtschaft ist mehr Geld drin. Nicht in klassischen Anwaltskanzleien, aber in Unternehmen oder bei entsprechendem Schwerpunkt in einer WPG.
Für Unternehmen werden solche Stellen häufig als "Jurist", "Unternehmensjurist" oder teilweise "Legal Counsel" ausgeschrieben. Da musst du in die Stellenanzeige schauen, ob Volljuristen oder "Nur"-Juristen gesucht werden. Die Begrifflichkeiten werden nicht immer einheitlich verwendet.
Stellen für Juristen mit 1. Staatsexamen habe ich hier in der Großstadt jedoch in den vergangenen Monaten sehr viele gesehen. Wenn es bei dir anders war, könnte es ggf. am Wohnort liegen (Großstadt vs. Kleinstadt).
Bis vor ein paar Jahren wurden solche Stellen mit E9/A9 eingestuft. Ich weiß nicht, ob sich daran etwas geändert hat.
In der Privatwirtschaft ist mehr Geld drin. Nicht in klassischen Anwaltskanzleien, aber in Unternehmen oder bei entsprechendem Schwerpunkt in einer WPG.
Für Unternehmen werden solche Stellen häufig als "Jurist", "Unternehmensjurist" oder teilweise "Legal Counsel" ausgeschrieben. Da musst du in die Stellenanzeige schauen, ob Volljuristen oder "Nur"-Juristen gesucht werden. Die Begrifflichkeiten werden nicht immer einheitlich verwendet.
Stellen für Juristen mit 1. Staatsexamen habe ich hier in der Großstadt jedoch in den vergangenen Monaten sehr viele gesehen. Wenn es bei dir anders war, könnte es ggf. am Wohnort liegen (Großstadt vs. Kleinstadt).