22.07.2023, 10:03
OHallo,
meine Frage bezieht sich auf „Tier 1“-Kanzleien wie Freshfields oder Hengeler.
Ist die Kultur bei Freshfields wirklich so schlimm/toxisch/crazy wie alle immer sagen? Und ist Hengeler tendenziell eher konservativ? (jeweils im Vergleich zu anderen Großkanzleien)
Natürlich kann man nicht generalisieren und alle über einen Kamm scheren. Aber gibt es eurer Ansicht nach in den genannten Kanzleien Faktoren, die das entstehen einer bestimmten Kultur begünstigen?
Ist grob gesagt, etwas daran dran, dass in vielen Freshfields Teams eine eher toxische Kultur herrscht bzw. nur Profit zählt? Und dass bei Hengeler ein strengerer Dresscode und antiquiertere Umgangsformen üblich sind?
Ich überlege, eine Station in einer der beiden Kanzleien zu machen, um es selbst für mich zu testen. Ich habe aber andererseits keine Lust auf ein toxisches Umfeld.
Daher würde ich gerne Erfahrungen dazu hören, ob die Kulturen es nicht wesentlich anders als in anderen Kanzleien ist, oder es schon etwas „besonderes“ an FBD/Hengeler gibt.
Ich würde mich vor allem über Erfahrungswerte aus erster Hand freuen!
Beste Grüße
meine Frage bezieht sich auf „Tier 1“-Kanzleien wie Freshfields oder Hengeler.
Ist die Kultur bei Freshfields wirklich so schlimm/toxisch/crazy wie alle immer sagen? Und ist Hengeler tendenziell eher konservativ? (jeweils im Vergleich zu anderen Großkanzleien)
Natürlich kann man nicht generalisieren und alle über einen Kamm scheren. Aber gibt es eurer Ansicht nach in den genannten Kanzleien Faktoren, die das entstehen einer bestimmten Kultur begünstigen?
Ist grob gesagt, etwas daran dran, dass in vielen Freshfields Teams eine eher toxische Kultur herrscht bzw. nur Profit zählt? Und dass bei Hengeler ein strengerer Dresscode und antiquiertere Umgangsformen üblich sind?
Ich überlege, eine Station in einer der beiden Kanzleien zu machen, um es selbst für mich zu testen. Ich habe aber andererseits keine Lust auf ein toxisches Umfeld.
Daher würde ich gerne Erfahrungen dazu hören, ob die Kulturen es nicht wesentlich anders als in anderen Kanzleien ist, oder es schon etwas „besonderes“ an FBD/Hengeler gibt.
Ich würde mich vor allem über Erfahrungswerte aus erster Hand freuen!
Beste Grüße
22.07.2023, 10:40
(22.07.2023, 10:03)GoldenRetriever schrieb: OHallo,
meine Frage bezieht sich auf „Tier 1“-Kanzleien wie Freshfields oder Hengeler.
Ist die Kultur bei Freshfields wirklich so schlimm/toxisch/crazy wie alle immer sagen? Und ist Hengeler tendenziell eher konservativ? (jeweils im Vergleich zu anderen Großkanzleien)
Natürlich kann man nicht generalisieren und alle über einen Kamm scheren. Aber gibt es eurer Ansicht nach in den genannten Kanzleien Faktoren, die das entstehen einer bestimmten Kultur begünstigen?
Ist grob gesagt, etwas daran dran, dass in vielen Freshfields Teams eine eher toxische Kultur herrscht bzw. nur Profit zählt? Und dass bei Hengeler ein strengerer Dresscode und antiquiertere Umgangsformen üblich sind?
Ich überlege, eine Station in einer der beiden Kanzleien zu machen, um es selbst für mich zu testen. Ich habe aber andererseits keine Lust auf ein toxisches Umfeld.
Daher würde ich gerne Erfahrungen dazu hören, ob die Kulturen es nicht wesentlich anders als in anderen Kanzleien ist, oder es schon etwas „besonderes“ an FBD/Hengeler gibt.
Ich würde mich vor allem über Erfahrungswerte aus erster Hand freuen!
Beste Grüße
Habe in beiden Kanzleien einige Zeit als WissMit oder Referendar verbracht und habe nie ein toxisches Umfeld erlebt oder "über Ecken" mitbekommen – im Gegenteil, die Leute waren durchweg super nett und freundlich.
22.07.2023, 12:37
Kann jetzt nicht bestätigen, dass die Kultur dort besonders toxisch war.
Klar, viel Stress usw. Aber sowohl bei Hengeler (Ref) als auch Freshfields (mehrere Jahre Anwalt) fand ich es überwiegend umgänglich.
Bin jetzt eine Weile in der Justiz in NRW und muss sagen, dass es dort im Umgang schlimmer ist. Bei den großen Kanzleien kannst Du immer wechseln, es gibt immer Angebote. Wo die Leute zwangsweise sind und faktisch nicht wechseln können, ist die Stimmung immer schlimmer.
Der Vorteil in der Justiz: Solange Du keinen Wert auf Beförderung legst, kannst Du das an die abprallen lassen. Du gehst einfach weniger hin, machst HO und wenn das Dezernat voll läuft, ist das eben so.
Bei der Gk geht das nicht; da wäre nach zwei Monaten Feierabend.
Und als Referendar wird sich das ja sowieso in Grenzen halten. Nie erlebt, dass man die besonders geknechtet hätte. Wieso auch? Du willst ja, dass sie langfristig kommen. Und ob jetzt Referendar X in einem Monat noch zehn Stunden mehr bleibt, ist jedenfalls in der Ra Station völlig egal.
Klar, viel Stress usw. Aber sowohl bei Hengeler (Ref) als auch Freshfields (mehrere Jahre Anwalt) fand ich es überwiegend umgänglich.
Bin jetzt eine Weile in der Justiz in NRW und muss sagen, dass es dort im Umgang schlimmer ist. Bei den großen Kanzleien kannst Du immer wechseln, es gibt immer Angebote. Wo die Leute zwangsweise sind und faktisch nicht wechseln können, ist die Stimmung immer schlimmer.
Der Vorteil in der Justiz: Solange Du keinen Wert auf Beförderung legst, kannst Du das an die abprallen lassen. Du gehst einfach weniger hin, machst HO und wenn das Dezernat voll läuft, ist das eben so.
Bei der Gk geht das nicht; da wäre nach zwei Monaten Feierabend.
Und als Referendar wird sich das ja sowieso in Grenzen halten. Nie erlebt, dass man die besonders geknechtet hätte. Wieso auch? Du willst ja, dass sie langfristig kommen. Und ob jetzt Referendar X in einem Monat noch zehn Stunden mehr bleibt, ist jedenfalls in der Ra Station völlig egal.
22.07.2023, 16:54
Es wäre auch interessant zu erfahren, was bei Hengeler oder Freshfields besonders gut war. Also nicht bezogen auf Mandate, sondern das Miteinander, Team usw.
23.07.2023, 21:04
Ich war WisMit/Ref in beiden Kanzleien und fand das Arbeitsklima sehr angenehm. Du hast auf dem Niveau sicher auch ein paar Menschen, die sich mit dem sozialen Miteinander schwer tun, aber generell waren die Leute - auch die Anwälte - cool und man hatte keinerlei Probleme, auch privat Anschluss zu finden - wenn man das denn will. Es herrschten zudem auch eher flache Hierarchien, das Duzen ist allerdings vom jeweiligen Partner abhängig. Zudem war gerade bei Hengeler der Dresscode doch sehr locker und flexibel, es gab Leute mit Anzug und Krawatte, aber genau so mit Chino und Polo.
Was auffällt ist, dass die Leute bei diesen Kanzleien - auch bei den WisMits/Refs - schon überdurchschnittlich engagiert und fit sind, aber das fand ich ganz angenehm.
Und vielleicht ein Vorurteil, was ich nicht widerlegen kann: Die Ansichten sind schon eher konservativ, gerade in privaten Gesprächen gibt es doch eine recht klare politische Richtung.
Was auffällt ist, dass die Leute bei diesen Kanzleien - auch bei den WisMits/Refs - schon überdurchschnittlich engagiert und fit sind, aber das fand ich ganz angenehm.
Und vielleicht ein Vorurteil, was ich nicht widerlegen kann: Die Ansichten sind schon eher konservativ, gerade in privaten Gesprächen gibt es doch eine recht klare politische Richtung.
23.07.2023, 21:24
(23.07.2023, 21:04)Gast14032022 schrieb: Ich war WisMit/Ref in beiden Kanzleien und fand das Arbeitsklima sehr angenehm. Du hast auf dem Niveau sicher auch ein paar Menschen, die sich mit dem sozialen Miteinander schwer tun, aber generell waren die Leute - auch die Anwälte - cool und man hatte keinerlei Probleme, auch privat Anschluss zu finden - wenn man das denn will. Es herrschten zudem auch eher flache Hierarchien, das Duzen ist allerdings vom jeweiligen Partner abhängig. Zudem war gerade bei Hengeler der Dresscode doch sehr locker und flexibel, es gab Leute mit Anzug und Krawatte, aber genau so mit Chino und Polo.
Was auffällt ist, dass die Leute bei diesen Kanzleien - auch bei den WisMits/Refs - schon überdurchschnittlich engagiert und fit sind, aber das fand ich ganz angenehm.
Und vielleicht ein Vorurteil, was ich nicht widerlegen kann: Die Ansichten sind schon eher konservativ, gerade in privaten Gesprächen gibt es doch eine recht klare politische Richtung.
Naja, was erwartet man bei Anwälten, die das Großkapital vertreten?
02.08.2023, 16:23
(23.07.2023, 21:24)Gasthörer schrieb:(23.07.2023, 21:04)Gast14032022 schrieb: Ich war WisMit/Ref in beiden Kanzleien und fand das Arbeitsklima sehr angenehm. Du hast auf dem Niveau sicher auch ein paar Menschen, die sich mit dem sozialen Miteinander schwer tun, aber generell waren die Leute - auch die Anwälte - cool und man hatte keinerlei Probleme, auch privat Anschluss zu finden - wenn man das denn will. Es herrschten zudem auch eher flache Hierarchien, das Duzen ist allerdings vom jeweiligen Partner abhängig. Zudem war gerade bei Hengeler der Dresscode doch sehr locker und flexibel, es gab Leute mit Anzug und Krawatte, aber genau so mit Chino und Polo.
Was auffällt ist, dass die Leute bei diesen Kanzleien - auch bei den WisMits/Refs - schon überdurchschnittlich engagiert und fit sind, aber das fand ich ganz angenehm.
Und vielleicht ein Vorurteil, was ich nicht widerlegen kann: Die Ansichten sind schon eher konservativ, gerade in privaten Gesprächen gibt es doch eine recht klare politische Richtung.
Naja, was erwartet man bei Anwälten, die das Großkapital vertreten?
Einen nebenberuflich Klimakleber?