08.11.2023, 20:35
Also im "höchsten" Tarif der Debeka zahlt man für sich selbst und mitversicherte zwei Kinder keine 300 €.
In NRW wird die Beihilfe dann von 50% auf 70% erhöht, kp ob das in der Vergleichsberechnung oben berücksichtigt wurde.
In NRW wird die Beihilfe dann von 50% auf 70% erhöht, kp ob das in der Vergleichsberechnung oben berücksichtigt wurde.
08.11.2023, 21:49
Sowohl die freiwillige GKV als auch die PKV haben Vor- und Nachteile, wobei die GKV wohl eher interessant ist, wenn das Modell der pauschalen Beihilfe möglich ist.
Pro GKV (insbesondere pauschale Beihilfe)
+ Beitragshöhe hängt vom Einkommen ab. Man kann während des Berufslebens erkranken und deshalb womöglich nur noch Teilzeit arbeiten. In diesem Fall sinken die Beiträge entsprechend. In der PKV steigen diese weiter. Man hat im weiteren Verlauf des Lebens also mehr Flexibilität. Niemand weiß genau, was die Zukunft bringt.
+ Kein Gesundheitsfragen bei Anmeldung. Kein Einreichen von Rechnungen.
+ Freiwillige GKV ist steuerlich absetzbar. Man bekommt also einen nicht unerheblichen Anteil der monatlichen Beiträge wieder zurück.
+ Viele GKV bieten Selbstbehalt-Tarife an, bei denen man im Jahr nochmal bis zu 600 Euro wiederbekommen kann.
+ Bei Abschluss einer Krankenzusatzversicherung kann man auch einen guten Gesundheitsschutz realisieren.
+ Kinder sind mitversichert
+ Pauschale Beihilfe wird auch im Alter bezahlt
+ Bei pauschaler Beihilfe verliert man nicht den Beihilfeanspruch in Bezug auf Pflegeleistungen
Contra GKV:
- Beiträge dürften in den nächsten Jahren steigen. Zudem steigt die Beitragsbemessungsgrenze jährlich.
- In Bezug auf den höheren Dienst meistens teurer als die PKV.
- In der freiwilligen GKV werden sämtliche Einkünfte mit eingerechnet (Mieten, Kapitalerträge etc.) (Allerdings nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze, die im höheren Dienst häufig schnell erreicht wird.)
Pro PKV:
+ Gerade im höheren Dienst meist billiger als GKV, jedenfalls am Anfang.
+ Besserer Gesundheitsschutz (Arzttermine, Leistungen etc.)
+ Beiträge sind einkommensunabhängig
+ Steigerung der Beihilfe im Alter auf 70% (Ob dies angesichts immer klammer werdender Kassen auch in 30 Jahren noch der Fall ist kann angezweifelt werden)
+ Auch von der Steuer absetzbar
+ Gerade was die Ergänzungstarife angeht: Feste vereinbarte Leistungen über die gesamte Vertragslaufzeit (Nachteil siehe unten)
Contra PKV:
- Beitragsentwicklung sehr intransparent. Es gibt keine Zahlen darüber, wie sich die Beitragssätze in den jeweiligen Tarifen der jeweiligen PKV-Anbieter entwickelt haben. Es gibt nur allgemeine Zahlen, wonach die Beitragsentwicklung ähnlich der der GKV verläuft.
- Hohe Beiträge im Alter möglich. Falls man nur mit Öffnungsklausel in die PKV kommt und ggf. einen Tarif erwischt, der schlecht kalkuliert ist, muss man mit hohen Beiträgen im Alter rechnen. Die Gefahr dürfte gerade bei PKV-Anbietern größer sein, die bei der Öffnungsaktion mitmachen, da diese auch Menschen mit schwereren Erkrankungen aufnehmen. (Die Debeka hatte in den letzten Jahren jährliche Beitragssteigerungen im zweistelligen Prozentbereich!, Das muss man nur einmal auf 30 Jahre hochrechnen)
- Schlechte Flexibilität, wenn es im späteren Lebensverlauf zu Komplikationen kommt (Krankheit, nur noch Teilzeit möglich)
- Abrechnungsaufwand (Man muss ständig Rechnungen einreichen, falls man öfter zum Arzt muss)
- Zuzahlungsbeträge in PKV-Verträgen sind fest geregelt. 2000 Euro Zuzahlung für ein Hörgerät können heute noch viel sein, in 30 Jahren womöglich nicht mehr. Falls es neue medizinische Behandlungsmöglichkeiten gibt, kann man darauf in der GKV/Beihilfe noch flexibel reagieren, in den Ergänzungstarifen der PKV nicht.
Welche Entscheidung die richtige ist, muss am Ende individuell getroffen werden. Die pauschale Beihilfe kann sich lohnen, wenn man nur mit Risikozuschlag in die PKV kommen würde. Die PKV ist mit höherem Risiko verbunden. Wenn alles im Leben glatt läuft (keine Krankheiten etc.) kann das aber ein guter Deal sein.
Pro GKV (insbesondere pauschale Beihilfe)
+ Beitragshöhe hängt vom Einkommen ab. Man kann während des Berufslebens erkranken und deshalb womöglich nur noch Teilzeit arbeiten. In diesem Fall sinken die Beiträge entsprechend. In der PKV steigen diese weiter. Man hat im weiteren Verlauf des Lebens also mehr Flexibilität. Niemand weiß genau, was die Zukunft bringt.
+ Kein Gesundheitsfragen bei Anmeldung. Kein Einreichen von Rechnungen.
+ Freiwillige GKV ist steuerlich absetzbar. Man bekommt also einen nicht unerheblichen Anteil der monatlichen Beiträge wieder zurück.
+ Viele GKV bieten Selbstbehalt-Tarife an, bei denen man im Jahr nochmal bis zu 600 Euro wiederbekommen kann.
+ Bei Abschluss einer Krankenzusatzversicherung kann man auch einen guten Gesundheitsschutz realisieren.
+ Kinder sind mitversichert
+ Pauschale Beihilfe wird auch im Alter bezahlt
+ Bei pauschaler Beihilfe verliert man nicht den Beihilfeanspruch in Bezug auf Pflegeleistungen
Contra GKV:
- Beiträge dürften in den nächsten Jahren steigen. Zudem steigt die Beitragsbemessungsgrenze jährlich.
- In Bezug auf den höheren Dienst meistens teurer als die PKV.
- In der freiwilligen GKV werden sämtliche Einkünfte mit eingerechnet (Mieten, Kapitalerträge etc.) (Allerdings nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze, die im höheren Dienst häufig schnell erreicht wird.)
Pro PKV:
+ Gerade im höheren Dienst meist billiger als GKV, jedenfalls am Anfang.
+ Besserer Gesundheitsschutz (Arzttermine, Leistungen etc.)
+ Beiträge sind einkommensunabhängig
+ Steigerung der Beihilfe im Alter auf 70% (Ob dies angesichts immer klammer werdender Kassen auch in 30 Jahren noch der Fall ist kann angezweifelt werden)
+ Auch von der Steuer absetzbar
+ Gerade was die Ergänzungstarife angeht: Feste vereinbarte Leistungen über die gesamte Vertragslaufzeit (Nachteil siehe unten)
Contra PKV:
- Beitragsentwicklung sehr intransparent. Es gibt keine Zahlen darüber, wie sich die Beitragssätze in den jeweiligen Tarifen der jeweiligen PKV-Anbieter entwickelt haben. Es gibt nur allgemeine Zahlen, wonach die Beitragsentwicklung ähnlich der der GKV verläuft.
- Hohe Beiträge im Alter möglich. Falls man nur mit Öffnungsklausel in die PKV kommt und ggf. einen Tarif erwischt, der schlecht kalkuliert ist, muss man mit hohen Beiträgen im Alter rechnen. Die Gefahr dürfte gerade bei PKV-Anbietern größer sein, die bei der Öffnungsaktion mitmachen, da diese auch Menschen mit schwereren Erkrankungen aufnehmen. (Die Debeka hatte in den letzten Jahren jährliche Beitragssteigerungen im zweistelligen Prozentbereich!, Das muss man nur einmal auf 30 Jahre hochrechnen)
- Schlechte Flexibilität, wenn es im späteren Lebensverlauf zu Komplikationen kommt (Krankheit, nur noch Teilzeit möglich)
- Abrechnungsaufwand (Man muss ständig Rechnungen einreichen, falls man öfter zum Arzt muss)
- Zuzahlungsbeträge in PKV-Verträgen sind fest geregelt. 2000 Euro Zuzahlung für ein Hörgerät können heute noch viel sein, in 30 Jahren womöglich nicht mehr. Falls es neue medizinische Behandlungsmöglichkeiten gibt, kann man darauf in der GKV/Beihilfe noch flexibel reagieren, in den Ergänzungstarifen der PKV nicht.
Welche Entscheidung die richtige ist, muss am Ende individuell getroffen werden. Die pauschale Beihilfe kann sich lohnen, wenn man nur mit Risikozuschlag in die PKV kommen würde. Die PKV ist mit höherem Risiko verbunden. Wenn alles im Leben glatt läuft (keine Krankheiten etc.) kann das aber ein guter Deal sein.
10.11.2023, 14:46
Zu den Beitragserhöhungen der letzten Jahre bei der Debeka:
Das stimmt, wobei die meiner Erinnerung nach nicht jährlich zweistellig waren, sondern für mehrere Jahre stabil und dann direkt um 12% hochgingen; allerdings betraf das auch viele andere PKVs und ging bei der Debeka auch von einem vergleichsweise niedrigen Niveau aus. Die Debeka hatte in früheren Jahren immer gute Ergebnisse bei ihren Geschäften am Kapitalmarkt und damit die Beiträge niedrig gehalten. In den Jahren der Quasi-Nullzins-Phase ist ihr dieser Vorteil weggebrochen. Das könnte sich aber dank der aktuell deutlich höheren Zinsen wieder ändern.
Ich zahle derzeit ca 300 Euro im Monat im Bisex-Tarif, eingestiegen bin ich vor 14 Jahren mit 205 Euro. Die ersten ca 8 Jahre spielten sich die Beitragserhöhungen nur im Centbereich/ einstelligen Eurobereich ab. Der heftige Anstieg kam erst danach, dieses Jahr waren es nur noch 7 Euro mehr.
Zum Anstieg der Beihilfe auf 70% bei Pensionären und den beitragsstabilisierenden Altersrückstellungen wurde hier ja schon alles gesagt.
Das stimmt, wobei die meiner Erinnerung nach nicht jährlich zweistellig waren, sondern für mehrere Jahre stabil und dann direkt um 12% hochgingen; allerdings betraf das auch viele andere PKVs und ging bei der Debeka auch von einem vergleichsweise niedrigen Niveau aus. Die Debeka hatte in früheren Jahren immer gute Ergebnisse bei ihren Geschäften am Kapitalmarkt und damit die Beiträge niedrig gehalten. In den Jahren der Quasi-Nullzins-Phase ist ihr dieser Vorteil weggebrochen. Das könnte sich aber dank der aktuell deutlich höheren Zinsen wieder ändern.
Ich zahle derzeit ca 300 Euro im Monat im Bisex-Tarif, eingestiegen bin ich vor 14 Jahren mit 205 Euro. Die ersten ca 8 Jahre spielten sich die Beitragserhöhungen nur im Centbereich/ einstelligen Eurobereich ab. Der heftige Anstieg kam erst danach, dieses Jahr waren es nur noch 7 Euro mehr.
Zum Anstieg der Beihilfe auf 70% bei Pensionären und den beitragsstabilisierenden Altersrückstellungen wurde hier ja schon alles gesagt.
Informationen zur privaten Krankenversicherung (PKV) speziell für Richter/innen auf Probe bzw. Staatsanwälte findest Du auf folgender Seite:
https://krankenversicherung-richter-staatsanwalt.de/
Auf dieser Seite findest Du auch den hilfreichen Tarifrechner, mit dem Du sofort berechnen kannst, wie viel Deine PKV voraussichtlich kosten wird:
https://krankenversicherung-richter-staatsanwalt.de/tarif-rechner.php
https://krankenversicherung-richter-staatsanwalt.de/
Auf dieser Seite findest Du auch den hilfreichen Tarifrechner, mit dem Du sofort berechnen kannst, wie viel Deine PKV voraussichtlich kosten wird:
https://krankenversicherung-richter-staatsanwalt.de/tarif-rechner.php
10.11.2023, 21:36
(10.11.2023, 14:46)Spencer schrieb: Zu den Beitragserhöhungen der letzten Jahre bei der Debeka:
Das stimmt, wobei die meiner Erinnerung nach nicht jährlich zweistellig waren, sondern für mehrere Jahre stabil und dann direkt um 12% hochgingen; allerdings betraf das auch viele andere PKVs und ging bei der Debeka auch von einem vergleichsweise niedrigen Niveau aus. Die Debeka hatte in früheren Jahren immer gute Ergebnisse bei ihren Geschäften am Kapitalmarkt und damit die Beiträge niedrig gehalten. In den Jahren der Quasi-Nullzins-Phase ist ihr dieser Vorteil weggebrochen. Das könnte sich aber dank der aktuell deutlich höheren Zinsen wieder ändern.
Ich zahle derzeit ca 300 Euro im Monat im Bisex-Tarif, eingestiegen bin ich vor 14 Jahren mit 205 Euro. Die ersten ca 8 Jahre spielten sich die Beitragserhöhungen nur im Centbereich/ einstelligen Eurobereich ab. Der heftige Anstieg kam erst danach, dieses Jahr waren es nur noch 7 Euro mehr.
Zum Anstieg der Beihilfe auf 70% bei Pensionären und den beitragsstabilisierenden Altersrückstellungen wurde hier ja schon alles gesagt.
Du hast Recht, durch die Zinserhöhungen dürfte sich die Lage wieder etwas entspannen. Wer sich damit näher beschäftigen will: Auf der Seite des DBB (unten) gibt es ein gutes Video mit einem Vertreter u.a. der Debeka, der die Entwicklung der letzten Jahre und auch das System der PKV grundlegend (jedoch m.E. etwas einseitig) erklärt. Der Vertreter der Debeka erklärte aber auch, dass die Zinsentwicklung sich wohl erst später bemerkbar machen dürfte.
https://www.dbb.de/artikel/pkv-mehr-plan...affen.html
10.11.2023, 22:55
Wirklich informativer Vortrag vom Debeka-Vertreter. Deckt sich natürlich mit den Begleitschreiben, die jeder Nachricht über Beitragserhöhungen beilagen ;-)
Die PKV insgesamt und ihre Mitglieder können erstmal dank der Zinswende aufatmen, denn ihr Geschäftsmodell ist nicht mehr durch eine historisch lange Niedrigzinsen bedroht.
Die Grafik aus dem Debeka-Vortrag, wonach die Beiträge ab 61 Jahren stabil sind, kann ich übrigens mit Blick auf meine ebenfalls beihilfeberechtigten Eltern bestätigen.
Die PKV insgesamt und ihre Mitglieder können erstmal dank der Zinswende aufatmen, denn ihr Geschäftsmodell ist nicht mehr durch eine historisch lange Niedrigzinsen bedroht.
Die Grafik aus dem Debeka-Vortrag, wonach die Beiträge ab 61 Jahren stabil sind, kann ich übrigens mit Blick auf meine ebenfalls beihilfeberechtigten Eltern bestätigen.