29.01.2023, 11:08
Hallo an alle Richter:innen hier im Forum,
wie geht ihr - ob auf Probe oder Lebenszeit- mit dem Erledigungsdruck in der Justiz um? Ich bin zur Zeit in einer Zivilkammer und habe ungelogen kaum Zeit, mich mit einer Akte vernünftig zu beschäftigen, weil mir der ganze Zutrag im Nacken hängt. Ich bin einst in die Justiz gegangen, um Jura in Reinform zu machen, aber damit hat das leider wenig zutun. Wie also geht ihr damit um? Bessert sich das nach der Zeit? Habt ihr eine "scheiß-egal" Einstellung?
Ich komme abends nach Hause von der Arbeit und denke schon wieder an den Zutrag vom nächsten Tag, das kann doch nicht sein. Wenn man mal eine Stunde irgendwie sich irgendwo verzettelt hat, läuft einem gefühlt das Dezernat über.
wie geht ihr - ob auf Probe oder Lebenszeit- mit dem Erledigungsdruck in der Justiz um? Ich bin zur Zeit in einer Zivilkammer und habe ungelogen kaum Zeit, mich mit einer Akte vernünftig zu beschäftigen, weil mir der ganze Zutrag im Nacken hängt. Ich bin einst in die Justiz gegangen, um Jura in Reinform zu machen, aber damit hat das leider wenig zutun. Wie also geht ihr damit um? Bessert sich das nach der Zeit? Habt ihr eine "scheiß-egal" Einstellung?
Ich komme abends nach Hause von der Arbeit und denke schon wieder an den Zutrag vom nächsten Tag, das kann doch nicht sein. Wenn man mal eine Stunde irgendwie sich irgendwo verzettelt hat, läuft einem gefühlt das Dezernat über.
29.01.2023, 11:18
(29.01.2023, 11:08)RicheraPro schrieb: Hallo an alle Richter:innen hier im Forum,
wie geht ihr - ob auf Probe oder Lebenszeit- mit dem Erledigungsdruck in der Justiz um? Ich bin zur Zeit in einer Zivilkammer und habe ungelogen kaum Zeit, mich mit einer Akte vernünftig zu beschäftigen, weil mir der ganze Zutrag im Nacken hängt. Ich bin einst in die Justiz gegangen, um Jura in Reinform zu machen, aber damit hat das leider wenig zutun. Wie also geht ihr damit um? Bessert sich das nach der Zeit? Habt ihr eine "scheiß-egal" Einstellung?
Ich komme abends nach Hause von der Arbeit und denke schon wieder an den Zutrag vom nächsten Tag, das kann doch nicht sein. Wenn man mal eine Stunde irgendwie sich irgendwo verzettelt hat, läuft einem gefühlt das Dezernat über.
Verstehe voll und ganz, was du meinst, kann das sehr gut nachvollziehen. Ich habe damals keinen anderen Weg gesehen, als den Dienst zu quittieren. Mir ist die Masse über den Kopf gewachsen bzw ich konnte und wollte so nicht arbeiten. Auch wenn die Justiz ursprünglich mein Traum war.
29.01.2023, 12:23
(29.01.2023, 11:18)Fritzle schrieb:(29.01.2023, 11:08)RicheraPro schrieb: Hallo an alle Richter:innen hier im Forum,
wie geht ihr - ob auf Probe oder Lebenszeit- mit dem Erledigungsdruck in der Justiz um? Ich bin zur Zeit in einer Zivilkammer und habe ungelogen kaum Zeit, mich mit einer Akte vernünftig zu beschäftigen, weil mir der ganze Zutrag im Nacken hängt. Ich bin einst in die Justiz gegangen, um Jura in Reinform zu machen, aber damit hat das leider wenig zutun. Wie also geht ihr damit um? Bessert sich das nach der Zeit? Habt ihr eine "scheiß-egal" Einstellung?
Ich komme abends nach Hause von der Arbeit und denke schon wieder an den Zutrag vom nächsten Tag, das kann doch nicht sein. Wenn man mal eine Stunde irgendwie sich irgendwo verzettelt hat, läuft einem gefühlt das Dezernat über.
Verstehe voll und ganz, was du meinst, kann das sehr gut nachvollziehen. Ich habe damals keinen anderen Weg gesehen, als den Dienst zu quittieren. Mir ist die Masse über den Kopf gewachsen bzw ich konnte und wollte so nicht arbeiten. Auch wenn die Justiz ursprünglich mein Traum war.
+1
Ich fands besonders schlimm immer von den Akten zu träumen und Sonntags schon wieder mit Bauchschmerzen den Montag vorzubereiten. Das war einfach kein Zustand und hatte sich dann so in mir verfestigt, dass ich selbst später bei aufgeräumteren Zustand noch von fiktiven Akten träumte und so im Prinzip auch noch nachts gearbeitet habe.
29.01.2023, 12:34
wie viele Akten waren es denn pro Tag an Zutrag bei euch? Ist es üblich, die alle an einem Tag dann abzuarbeiten?
29.01.2023, 13:03
(29.01.2023, 12:23)ProbeRi schrieb:(29.01.2023, 11:18)Fritzle schrieb:(29.01.2023, 11:08)RicheraPro schrieb: Hallo an alle Richter:innen hier im Forum,
wie geht ihr - ob auf Probe oder Lebenszeit- mit dem Erledigungsdruck in der Justiz um? Ich bin zur Zeit in einer Zivilkammer und habe ungelogen kaum Zeit, mich mit einer Akte vernünftig zu beschäftigen, weil mir der ganze Zutrag im Nacken hängt. Ich bin einst in die Justiz gegangen, um Jura in Reinform zu machen, aber damit hat das leider wenig zutun. Wie also geht ihr damit um? Bessert sich das nach der Zeit? Habt ihr eine "scheiß-egal" Einstellung?
Ich komme abends nach Hause von der Arbeit und denke schon wieder an den Zutrag vom nächsten Tag, das kann doch nicht sein. Wenn man mal eine Stunde irgendwie sich irgendwo verzettelt hat, läuft einem gefühlt das Dezernat über.
Verstehe voll und ganz, was du meinst, kann das sehr gut nachvollziehen. Ich habe damals keinen anderen Weg gesehen, als den Dienst zu quittieren. Mir ist die Masse über den Kopf gewachsen bzw ich konnte und wollte so nicht arbeiten. Auch wenn die Justiz ursprünglich mein Traum war.
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Ich fands besonders schlimm immer von den Akten zu träumen und Sonntags schon wieder mit Bauchschmerzen den Montag vorzubereiten. Das war einfach kein Zustand und hatte sich dann so in mir verfestigt, dass ich selbst später bei aufgeräumteren Zustand noch von fiktiven Akten träumte und so im Prinzip auch noch nachts gearbeitet habe.
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Der Erledigungsdruck in der Justiz ist - gerade am Anfang - immens und kann sehr belastend sein, gerade wenn man hohe Ansprüche an sich selbst hat, was die Qualität der eigenen Arbeit angeht.
Ich bin auch in die Verwaltung gegangen und habe es nicht bereut.
29.01.2023, 16:30
(29.01.2023, 11:18)Fritzle schrieb:(29.01.2023, 11:08)RicheraPro schrieb: Hallo an alle Richter:innen hier im Forum,
wie geht ihr - ob auf Probe oder Lebenszeit- mit dem Erledigungsdruck in der Justiz um? Ich bin zur Zeit in einer Zivilkammer und habe ungelogen kaum Zeit, mich mit einer Akte vernünftig zu beschäftigen, weil mir der ganze Zutrag im Nacken hängt. Ich bin einst in die Justiz gegangen, um Jura in Reinform zu machen, aber damit hat das leider wenig zutun. Wie also geht ihr damit um? Bessert sich das nach der Zeit? Habt ihr eine "scheiß-egal" Einstellung?
Ich komme abends nach Hause von der Arbeit und denke schon wieder an den Zutrag vom nächsten Tag, das kann doch nicht sein. Wenn man mal eine Stunde irgendwie sich irgendwo verzettelt hat, läuft einem gefühlt das Dezernat über.
Verstehe voll und ganz, was du meinst, kann das sehr gut nachvollziehen. Ich habe damals keinen anderen Weg gesehen, als den Dienst zu quittieren. Mir ist die Masse über den Kopf gewachsen bzw ich konnte und wollte so nicht arbeiten. Auch wenn die Justiz ursprünglich mein Traum war.
War bei der StA auch so schlimm. Arbeit am Limit.