20.02.2019, 17:11
Hi.
Ich weiß, dass man überall liest, dass das Wichtigste in der Examensvorbereitung das Schreiben möglichst vieler Examensklausuren sei, da man nur so Routine darin entwickeln und dementsprechend in der begrenzten Zeit ein brauchbares Ergebnis erzielen könne.
Das halte ich auch alles im Grundsatz für plausibel.
Nun wurde dies in der Vorbereitung aufs 1. Examen nicht weniger deutlich ebenso gepredigt. Damals habe ich mich nicht an diese
Empfehlung gehalten (im Endeffekt habe ich in der konkreten Examensvorbereitung aufs Erste wohl maximal 5 Klausuren geschrieben)
und dennoch ein ordentliches Ergebnis im zweistelligen Bereich eingefahren.
Nun stelle ich mir die Frage, ob das Ganze einfach Typsache ist und ich das Schreiben von Klausuren nicht unbedingt benötige,
um im Examen ein "gutes" Ergebnis abzuliefern, oder ob man da nochmal differenzieren muss zwischen dem ersten und zweiten
Examen?
Ich stehe momentan gewissermaßen am Scheideweg und muss mich entscheiden, wie ich die letzten 8 Monate der Examensvorbereitung
angehe. Lernen wie vor dem ersten Examen (bezogen auf die Art des Lernens, also quasi nur theoretisch) und dazu auch Klausuren aus
dem zweiten Examen durchskizzieren - ohne sie auszuformulieren - oder tatsächlich zu beginnen, wöchentlich Klausuren richtig zu schreiben?
Vielleicht gibt es ja hier ein paar Leute, die das im ersten Examen wie ich gehandhabt haben und mir ihre Erfahrungen im zweiten Examen
berichten können :-)
Ich weiß, dass man überall liest, dass das Wichtigste in der Examensvorbereitung das Schreiben möglichst vieler Examensklausuren sei, da man nur so Routine darin entwickeln und dementsprechend in der begrenzten Zeit ein brauchbares Ergebnis erzielen könne.
Das halte ich auch alles im Grundsatz für plausibel.
Nun wurde dies in der Vorbereitung aufs 1. Examen nicht weniger deutlich ebenso gepredigt. Damals habe ich mich nicht an diese
Empfehlung gehalten (im Endeffekt habe ich in der konkreten Examensvorbereitung aufs Erste wohl maximal 5 Klausuren geschrieben)
und dennoch ein ordentliches Ergebnis im zweistelligen Bereich eingefahren.
Nun stelle ich mir die Frage, ob das Ganze einfach Typsache ist und ich das Schreiben von Klausuren nicht unbedingt benötige,
um im Examen ein "gutes" Ergebnis abzuliefern, oder ob man da nochmal differenzieren muss zwischen dem ersten und zweiten
Examen?
Ich stehe momentan gewissermaßen am Scheideweg und muss mich entscheiden, wie ich die letzten 8 Monate der Examensvorbereitung
angehe. Lernen wie vor dem ersten Examen (bezogen auf die Art des Lernens, also quasi nur theoretisch) und dazu auch Klausuren aus
dem zweiten Examen durchskizzieren - ohne sie auszuformulieren - oder tatsächlich zu beginnen, wöchentlich Klausuren richtig zu schreiben?
Vielleicht gibt es ja hier ein paar Leute, die das im ersten Examen wie ich gehandhabt haben und mir ihre Erfahrungen im zweiten Examen
berichten können :-)
20.02.2019, 17:17
Hallo,
ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht - sowohl im ersten, als auch im zweiten Examen.
Sofern du das „Klausuren schreiben“ grundsätzlich beherrschst, reichen mE die AG-Klausuren vollkommen aus. Ich habe weder einen Klausurenkurs gemacht, noch anderweitig über die AG hinaus Klausuren geschrieben. Ich befinde mich derzeit in der Vorbereitung auf den Verbesserungsversuch. Die Einsicht in meine Klausuren hat belegt, dass evtl. „schlechtere“ Noten nicht deshalb vergeben worden sind, weil ich die Klausurtechnik nicht beherrsche.
Also mein Tipp: AG-Klausuren „ernst“ nehmen, ausformulieren und streng sich selbst korrigieren. Im Übrigen reicht mE das theoretische Lernen von Formalia und Prozessrecht sowie die Wiederholung des materiellen Rechts aus.
VG
ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht - sowohl im ersten, als auch im zweiten Examen.
Sofern du das „Klausuren schreiben“ grundsätzlich beherrschst, reichen mE die AG-Klausuren vollkommen aus. Ich habe weder einen Klausurenkurs gemacht, noch anderweitig über die AG hinaus Klausuren geschrieben. Ich befinde mich derzeit in der Vorbereitung auf den Verbesserungsversuch. Die Einsicht in meine Klausuren hat belegt, dass evtl. „schlechtere“ Noten nicht deshalb vergeben worden sind, weil ich die Klausurtechnik nicht beherrsche.
Also mein Tipp: AG-Klausuren „ernst“ nehmen, ausformulieren und streng sich selbst korrigieren. Im Übrigen reicht mE das theoretische Lernen von Formalia und Prozessrecht sowie die Wiederholung des materiellen Rechts aus.
VG
20.02.2019, 17:21
(20.02.2019, 17:11)BlackJack schrieb: Hi.
Ich weiß, dass man überall liest, dass das Wichtigste in der Examensvorbereitung das Schreiben möglichst vieler Examensklausuren sei, da man nur so Routine darin entwickeln und dementsprechend in der begrenzten Zeit ein brauchbares Ergebnis erzielen könne.
Das halte ich auch alles im Grundsatz für plausibel.
Nun wurde dies in der Vorbereitung aufs 1. Examen nicht weniger deutlich ebenso gepredigt. Damals habe ich mich nicht an diese
Empfehlung gehalten (im Endeffekt habe ich in der konkreten Examensvorbereitung aufs Erste wohl maximal 5 Klausuren geschrieben)
und dennoch ein ordentliches Ergebnis im zweistelligen Bereich eingefahren.
Nun stelle ich mir die Frage, ob das Ganze einfach Typsache ist und ich das Schreiben von Klausuren nicht unbedingt benötige,
um im Examen ein "gutes" Ergebnis abzuliefern, oder ob man da nochmal differenzieren muss zwischen dem ersten und zweiten
Examen?
Ich stehe momentan gewissermaßen am Scheideweg und muss mich entscheiden, wie ich die letzten 8 Monate der Examensvorbereitung
angehe. Lernen wie vor dem ersten Examen (bezogen auf die Art des Lernens, also quasi nur theoretisch) und dazu auch Klausuren aus
dem zweiten Examen durchskizzieren - ohne sie auszuformulieren - oder tatsächlich zu beginnen, wöchentlich Klausuren richtig zu schreiben?
Vielleicht gibt es ja hier ein paar Leute, die das im ersten Examen wie ich gehandhabt haben und mir ihre Erfahrungen im zweiten Examen
berichten können :-)
Hey,
mir geht es genau wie dir. Ich habe für das erste Examen keine einzige Klausur geschrieben und dennoch ein "gut" im staatlichen Teil erzielt. Mir war das Klausuren schreiben zu zeitintensiv, zumal ich keine Probleme mit den Formulierungen hatte. Daher habe ich im ersten meinen Fokus auch auf das theoretische Lernen gesetzt.
Im zweiten Examen gilt das gleiche, wobei ich hier natürlich die AG-Klausuren mitgeschrieben habe. Da ich hier aber auch keine Probleme mit den Formulierungen hatte und wusste, wie ich die Zeit managen muss, habe ich mich auch hier auf das Lernen beschränkt. Ob das die richtige Strategie war, kann ich allerdings erst in einigen Wochen sagen, wenn die Ergebnisse kommen. Ich kann mich dann gerne wieder melden.
Meines Erachtens ist es eine Typfrage, ob das Klausuren schreiben notwendig ist. Man sollte das für sich selbst entscheiden und sich nicht von anderen verunsichern lassen. Jeder lernt neunmal anders und hat andere Stärken und Schwächen.
20.02.2019, 17:23
Ich habe es zum ersten Examen auch so gehandhabt, wie Du. Zum zweiten Examen habe ich die Übungsklausuren im Rahmen der AG mitgenommen und bin schließlich mit einem Prädikat rausgegangen. Ich habe allerdings auch nie was von denen gehalten, die einem vorschreiben wollten, wie man zu lernen hat. Die Klausurenschreiberei war für mich eher Verschwendung von Zeit, die ich lieber anderweitig genutzt habe. Allerdings hatte ich auch nie Probleme mit dem Zeitmanagement (vielleicht, weil ich - entgegen aller Empfehlungen - auch so gut wie nie Lösungsskizzen vor der Reinschrift gefertigt habe). Ich kann mir zwar vorstellen, dass das Klausurenschreiben für viele eine super Vorbereitung und möglicherweise unverzichtbar ist, aber es gibt (wie mich) bestimmt auch einige, die das nicht weiterbringt. Alles Gute!
20.02.2019, 17:30
(20.02.2019, 17:23)NRWlerin1 schrieb: Ich habe es zum ersten Examen auch so gehandhabt, wie Du. Zum zweiten Examen habe ich die Übungsklausuren im Rahmen der AG mitgenommen und bin schließlich mit einem Prädikat rausgegangen. Ich habe allerdings auch nie was von denen gehalten, die einem vorschreiben wollten, wie man zu lernen hat. Die Klausurenschreiberei war für mich eher Verschwendung von Zeit, die ich lieber anderweitig genutzt habe. Allerdings hatte ich auch nie Probleme mit dem Zeitmanagement (vielleicht, weil ich - entgegen aller Empfehlungen - auch so gut wie nie Lösungsskizzen vor der Reinschrift gefertigt habe). Ich kann mir zwar vorstellen, dass das Klausurenschreiben für viele eine super Vorbereitung und möglicherweise unverzichtbar ist, aber es gibt (wie mich) bestimmt auch einige, die das nicht weiterbringt. Alles Gute!
Du bist meine Seelenverwandte :D
20.02.2019, 17:30
Falls du Zugang zu Altklausuren mit Prüfervemerk hast, schau dir diese auch mal an. Klausur lesen, grob durchskizzieren und dann den Prüfervermerk mit deiner Lösung vergleichen. Dadurch merkt man auch schnell, auf welche Dinge es dem Prüfungsamt besonderste ankommt und vieles wiederholt sich dann auch, sodassman die Probleme und Kniffe kennt und man nicht Gefahr läuft, sie im Examen zu übersehen.
20.02.2019, 17:44
(20.02.2019, 17:17)GastNRW92 schrieb: Hallo,
ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht - sowohl im ersten, als auch im zweiten Examen.
Sofern du das „Klausuren schreiben“ grundsätzlich beherrschst, reichen mE die AG-Klausuren vollkommen aus. Ich habe weder einen Klausurenkurs gemacht, noch anderweitig über die AG hinaus Klausuren geschrieben. Ich befinde mich derzeit in der Vorbereitung auf den Verbesserungsversuch. Die Einsicht in meine Klausuren hat belegt, dass evtl. „schlechtere“ Noten nicht deshalb vergeben worden sind, weil ich die Klausurtechnik nicht beherrsche.
Also mein Tipp: AG-Klausuren „ernst“ nehmen, ausformulieren und streng sich selbst korrigieren. Im Übrigen reicht mE das theoretische Lernen von Formalia und Prozessrecht sowie die Wiederholung des materiellen Rechts aus.
VG
War bei mir auch so. Ich habe im ersten acht Klausuren vor dem Examen geschrieben, im zweiten dann nur die AG-Klausuren. Ich hab einfach weder Zeit- noch Formulierungsprobleme. Wenn man aber eins von beiden hat, sollte man auf jeden Fall noch einen Klausurenkurs besuchen.
20.02.2019, 22:19
Endlich mal Gleichgesinnte!
Ich habe auch weder für das Erste noch für das Zweite groß mit Klausuren gelernt. Jeweils habe ich vielleicht 5 Probeklausuren geschrieben und fürs Zweite alle AG Klausuren. Bei den Meisten die das erfahren ernte ich erschrockene Blicke. Aber ich sehe es ebenso wie die Anderen hier: ich fand es zu zeitintensiv. Die Formulierungen habe ich auch in der Theorie lernen können.
Aber natürlich ist das auch Typsache.
Ich habe es auch ohne Klausurentraining auf ein DoppelVB geschafft und bereue es von daher nicht, dem Druck von außen -Klausuren müssen geschrieben werden- standgehalten zu haben.
Ich denke jeder sollte auf sein eigenes Gefühl vertrauen, denn es gibt unterschiedliche Lerntypen und auch unterschiedliche Wege zum Erfolg :)
Ich habe auch weder für das Erste noch für das Zweite groß mit Klausuren gelernt. Jeweils habe ich vielleicht 5 Probeklausuren geschrieben und fürs Zweite alle AG Klausuren. Bei den Meisten die das erfahren ernte ich erschrockene Blicke. Aber ich sehe es ebenso wie die Anderen hier: ich fand es zu zeitintensiv. Die Formulierungen habe ich auch in der Theorie lernen können.
Aber natürlich ist das auch Typsache.
Ich habe es auch ohne Klausurentraining auf ein DoppelVB geschafft und bereue es von daher nicht, dem Druck von außen -Klausuren müssen geschrieben werden- standgehalten zu haben.
Ich denke jeder sollte auf sein eigenes Gefühl vertrauen, denn es gibt unterschiedliche Lerntypen und auch unterschiedliche Wege zum Erfolg :)
20.02.2019, 23:08
Ich habe ohne überhaupt Examen geschrieben zu haben, ein solides ordentliches Examen geschrieben.
Wahnsinnig hohe VB-Quote in diesem Thread. Mehr Glück als Verstand offensichtlich. Zwischen "Formulierungen lernen" und "Routine entwickeln" liegt dann doch ein Unterschied. Ich kann allen nur empfehlen, genug Klausuren zu schreiben. Ob es ein gewerblicher Kurs sein muss, wohl eher nicht.
Es gibt übrigens Untersuchungen zu der Anzahl geschriebener Übungsklausuren und Examensnoten. Aber die werden hier ja gerade widerlegt.
Wahnsinnig hohe VB-Quote in diesem Thread. Mehr Glück als Verstand offensichtlich. Zwischen "Formulierungen lernen" und "Routine entwickeln" liegt dann doch ein Unterschied. Ich kann allen nur empfehlen, genug Klausuren zu schreiben. Ob es ein gewerblicher Kurs sein muss, wohl eher nicht.
Es gibt übrigens Untersuchungen zu der Anzahl geschriebener Übungsklausuren und Examensnoten. Aber die werden hier ja gerade widerlegt.
20.02.2019, 23:51
[quote pid='21621' dateline='1550696933']
Ich habe ohne überhaupt Examen geschrieben zu haben, ein solides ordentliches Examen geschrieben.
Wahnsinnig hohe VB-Quote in diesem Thread. Mehr Glück als Verstand offensichtlich. Zwischen "Formulierungen lernen" und "Routine entwickeln" liegt dann doch ein Unterschied. Ich kann allen nur empfehlen, genug Klausuren zu schreiben. Ob es ein gewerblicher Kurs sein muss, wohl eher nicht.
Es gibt übrigens Untersuchungen zu der Anzahl geschriebener Übungsklausuren und Examensnoten. Aber die werden hier ja gerade widerlegt.
[/quote]
Was denn für Untersuchungen? Werden neuerdings alle Kandidaten gefragt, wie viele Klausuren sie geschrieben haben?
Fakt ist doch, dass jeder für sich selbst die beste Lernmethode finden muss. Wenn das „Klausuren schreiben“ an sich einem liegt, brauch man die Zeit doch nicht mit 5-stündigen Klausuren verschwenden. Bei manchen harpert es doch bereits an der Ausdrucksweise. An einfach juristischen Formulierungen... dann sollte man natürlich Klausuren schreiben! Aber für mich wäre das reine Zeitverschwendung... Ich habe zum Beispiele viele Urteile im Original gelesen, dadurch lernt man schnell, wie Urteile aufzubauen sind.
Also lass bitte jedem seine Lernmethode. Hier den Wahrheitsgehalt der Posts anzuzweifeln, ist armselig und drückt lediglich deinen Neid aus ;-)
Ich habe ohne überhaupt Examen geschrieben zu haben, ein solides ordentliches Examen geschrieben.
Wahnsinnig hohe VB-Quote in diesem Thread. Mehr Glück als Verstand offensichtlich. Zwischen "Formulierungen lernen" und "Routine entwickeln" liegt dann doch ein Unterschied. Ich kann allen nur empfehlen, genug Klausuren zu schreiben. Ob es ein gewerblicher Kurs sein muss, wohl eher nicht.
Es gibt übrigens Untersuchungen zu der Anzahl geschriebener Übungsklausuren und Examensnoten. Aber die werden hier ja gerade widerlegt.
[/quote]
Was denn für Untersuchungen? Werden neuerdings alle Kandidaten gefragt, wie viele Klausuren sie geschrieben haben?
Fakt ist doch, dass jeder für sich selbst die beste Lernmethode finden muss. Wenn das „Klausuren schreiben“ an sich einem liegt, brauch man die Zeit doch nicht mit 5-stündigen Klausuren verschwenden. Bei manchen harpert es doch bereits an der Ausdrucksweise. An einfach juristischen Formulierungen... dann sollte man natürlich Klausuren schreiben! Aber für mich wäre das reine Zeitverschwendung... Ich habe zum Beispiele viele Urteile im Original gelesen, dadurch lernt man schnell, wie Urteile aufzubauen sind.
Also lass bitte jedem seine Lernmethode. Hier den Wahrheitsgehalt der Posts anzuzweifeln, ist armselig und drückt lediglich deinen Neid aus ;-)