17.03.2019, 12:40
Da ist sicherlich etwas dran. Wir hatten auch ein paar Schlauköpfe dabei, die zu jeder AG-Klausur mehrere Skripten mitführten und auch regen Gebrauch vom Handy machten. Zum Teil wurde sogar zusammen gearbeitet. Nicht wenige derselben schreiben demnächst den Wiederholungsversuch.
17.03.2019, 14:13
(16.03.2019, 11:50)GastNRW1989 schrieb:Zitat:@rasenmäher: Das ist vielleicht deine Meinung, aber sicher keine Tatsache!
Ich finde das zweite viel viel leichter! Habe auch um einiges besser abgeschnitten, weil mir die Formalia und das praxisnähere Arbeiten eben besser liegen. Prozessrecht beherrsche ich ziemlich gut, im materiellen Recht sind teils große Lücken.
Das ist einfach bei jedem anders. Finds unmöglich, dass du dich über die Frage lustig machst! Wenn dir der Kommentar nicht hilft, dann vielleicht deswegen, weil du nicht damit umgehen kannst?!
Ad 1) Es ist eine durchaus interessante Frage, ob es sich dabei um eine Meinung oder um eine Tatsache handelt.
Jedenfalls sieht der Klausurenschnitt in beiden Examina seit Jahrzehnten wie folgt aus (Quelle: Oberheim):
1. Examen ~6,5 Punkte
2. Examen ~5,3 Punkte
Ad 2) Ich mache micht über die Frage nicht wirklich lustig, sondern ich bin schockiert und habe das überzeichnet zum Ausdruck gebracht.
Der Fragesteller beweist mit dieser Frage, dass in der Juristenausbildung exorbitante Unklarheiten bestehen, die nicht bestehen dürfen. Was, frage ich mich an dieser Stelle, hat man dieser Person zu Beginn der Ausbildung erzählt? Er wusste offenbar nicht, worauf er sich einlässt.
Ad 3) Das ist das typische Argument ad hominem. Ich bin entweder zu blöd, um einen Kommentar zu benutzen, oder mir sind einfach nur die üblichen Passagen bekannt, die in den Musterlösungen vorkommen, "liegt den Bearbeitern nicht vor", oder "steht den Kandidaten nicht zur Verfügung". An der Stelle können die Leser raten. Was wird wohl eher zutreffen?
Last but not least darf man nicht folgenden Denkfehler machen: Ich habe eine gute Note erzielt. Ich bin normal. Das Examen ist demzufolge für normale Kanidaten gut zu bewältigen. Das ist falsch, denn durch die gute Note hat man Überdurchschnittlichkeit unter Beweis gestellt. Durchschnittliche Kandidaten schreiben 5,3 Punkte in den Klausuren und müssen in der mündlichen Prüfung um die Note "befriedigend" kämpfen.
18.03.2019, 12:20
(16.03.2019, 11:43)RAsenmäher schrieb: Das ist mal wieder so ein Thread, über den man sich nur wundern kann.
Ist das Erste Examen schwieriger, oder das Zweite? Soll ich mal lachen?
Das Erste Examen ist im Vergleich ein absoluter Witz. Das zeigt sich schon daran, dass man im Zweiten einen Kommentar benutzen kann. Die Probleme sind jedoch so knackig, dass der Kommentar praktisch nichts nützt. Das heißt, der Schwierigkeitsgrad im Zweiten Examen liegt an den Nahtstellen des Palandts! Da wo der Palandt ins Schwimmen gerät, spätestens da trennt sich die Spreu vom Weizen im Zweiten Examen.
Dazu kommt noch, dass der Sachverhalt im Zweiten Examen nicht feststeht. Es können auch gute Leute leicht vom falschen Sachverhalt ausgehen und eine ganze andere Klausur lösen, z.B. weil sie eine unklare Formulierung anders verstehen, oder an der Glaubhaftigkeit einer Aussage zweifeln. Borderline hanebüchene Behauptungen sind im Strafrecht nicht selten. Die kann man glauben oder nicht, und das kann in einer Urteilsklausur problemlos das Ergebnis um 180 Grad gegen die Musterlösung drehen. Nicht jede Musterlösung ist auf sowas vorbereitet, weil auch Referenten manchmal betriebsblind sind. Das kommt übrigens auch in der Praxis vor, was bisweilen zu sonderbaren Freisprüchen führt.
Ist das Erste Examen schwieriger....sorry, aber das ist keine Frage. Das ist Realsatire!
Das halte ich doch für stark überzogen. Wie schon angemerkt - es ist eher eine Typfrage. Mir persönlich fiel das zweite Examen auch deutlich leichter und ich habe mich auch verbessert. Und das, obwohl mein Lernaufwand so ziemlich gleich Null war (ich habe eben die AG-Klausuren mitgeschrieben und in der AG gut mitgearbeitet). Im ersten Examen hatte ich da schon einen deutlich höheren Lernaufwand (da habe ich schon einige Monate effektiv 5-6 Stunden am Tag gelernt)
Wenn man ein solides Basiswissen aus dem ersten Examen mitbringt, kann einem das zweite Examen durchaus leichter fallen. Gerade weil man nicht irgendwelche Streitigkeiten auswendig lernen muss, sondern den Kommentar nutzen kann. Und dass man hierzu keine Zeit hat, halte ich ehrlich gesagt auch für ein Gerücht. Man muss seine Zeit eben gut nutzen.
18.03.2019, 12:25
Die breite Maße schneidet im 2. Examen nunmal schlechter ab als im 1. Examen, das ist Fakt und deshalb ist es letztlich "schwerer", weil viel mehr Leute nur ausreichende Ergebnisse erzielen
18.03.2019, 12:32
(18.03.2019, 12:20)Aha schrieb:(16.03.2019, 11:43)RAsenmäher schrieb: Das ist mal wieder so ein Thread, über den man sich nur wundern kann.
Ist das Erste Examen schwieriger, oder das Zweite? Soll ich mal lachen?
Das Erste Examen ist im Vergleich ein absoluter Witz. Das zeigt sich schon daran, dass man im Zweiten einen Kommentar benutzen kann. Die Probleme sind jedoch so knackig, dass der Kommentar praktisch nichts nützt. Das heißt, der Schwierigkeitsgrad im Zweiten Examen liegt an den Nahtstellen des Palandts! Da wo der Palandt ins Schwimmen gerät, spätestens da trennt sich die Spreu vom Weizen im Zweiten Examen.
Dazu kommt noch, dass der Sachverhalt im Zweiten Examen nicht feststeht. Es können auch gute Leute leicht vom falschen Sachverhalt ausgehen und eine ganze andere Klausur lösen, z.B. weil sie eine unklare Formulierung anders verstehen, oder an der Glaubhaftigkeit einer Aussage zweifeln. Borderline hanebüchene Behauptungen sind im Strafrecht nicht selten. Die kann man glauben oder nicht, und das kann in einer Urteilsklausur problemlos das Ergebnis um 180 Grad gegen die Musterlösung drehen. Nicht jede Musterlösung ist auf sowas vorbereitet, weil auch Referenten manchmal betriebsblind sind. Das kommt übrigens auch in der Praxis vor, was bisweilen zu sonderbaren Freisprüchen führt.
Ist das Erste Examen schwieriger....sorry, aber das ist keine Frage. Das ist Realsatire!
Das halte ich doch für stark überzogen. Wie schon angemerkt - es ist eher eine Typfrage. Mir persönlich fiel das zweite Examen auch deutlich leichter und ich habe mich auch verbessert. Und das, obwohl mein Lernaufwand so ziemlich gleich Null war (ich habe eben die AG-Klausuren mitgeschrieben und in der AG gut mitgearbeitet). Im ersten Examen hatte ich da schon einen deutlich höheren Lernaufwand (da habe ich schon einige Monate effektiv 5-6 Stunden am Tag gelernt)
Wenn man ein solides Basiswissen aus dem ersten Examen mitbringt, kann einem das zweite Examen durchaus leichter fallen. Gerade weil man nicht irgendwelche Streitigkeiten auswendig lernen muss, sondern den Kommentar nutzen kann. Und dass man hierzu keine Zeit hat, halte ich ehrlich gesagt auch für ein Gerücht. Man muss seine Zeit eben gut nutzen.
Stimme dir da voll und ganz zu!
Im 1. Examen wird meiner Erfahrung nach eher der gesamte Lernstoff in all seinen Details abgeprüft, eingekleidet in einen neuen Mantel von Problemen.
Im 2. Examen überwiegt dagegen die praktische Arbeit. Die mindestens ein Drittel, zT sogar die Hälfte der Klausurzeit wird damit verbracht, den Sachverhalt zu schreiben und die Beweiswürdigung vorzunehmen. Für die reine materielle Prüfung bleiben dagegen idR 2-3h. Dass in dieser Zeitspanne dann keine Schwerpunkte wie im 1. Examen abgehandelt werden können, versteht sich von selbst.
Selbstverständlich gibt es auch immer Abweichungen und andere Klausursachverhalte.
PS: In meinen Examensklausuren wurden zu 99 % nur Probleme geprüft, die auch im Palandt und Co. zu finden waren! Deswegen empfehle ich jedem frühzeitig mit Kommentaren zu lernen und die Standardprobleme aus dem 1. Examen entsprechend zu markieren (falls erlaubt) oder zumindest mal gelesen zu haben.
18.03.2019, 12:38
(18.03.2019, 12:25)GastNds schrieb: Die breite Maße schneidet im 2. Examen nunmal schlechter ab als im 1. Examen, das ist Fakt und deshalb ist es letztlich "schwerer", weil viel mehr Leute nur ausreichende Ergebnisse erzielen
Das mag ja sein. Nur der Beitrag von RAsenmäher stellt es aus meiner Sicht vollkommen überzogen dar. Mag ja sein, dass der User mit dem zweiten Examen riesige Probleme hatte und ihm dafür das erste leicht fiel. Daraus jedoch Rückschlüsse auf die Allgemeinheit zu ziehen (und dann so lächerlich darzustellen) halte ich aber für falsch. Genauso sage ich ja auch nicht, dass das zweite Examen total einfach wäre und jeder, der was anderes behauptet ein Dummkopf ist. Es sind eben zwei unterschiedlicher Herangehensweisen.
19.03.2019, 19:16
Um mal wieder back 2 topic zu kommen: Ich fand das Zweite viel schwieriger als das Erste. Bin mit nem Prädikat im Ersten rein und mit einem Ausreichend im Zweiten raus. Gelernt habe ich gleich viel. Es ist einfach etwas komplett Anderes. Kenne auch Leute, die das Zweite etwas besser geschrieben haben als das Erste. Aber der aber der absolute Großteil hat sich tatsächlich merklich verschlechtert. Das soll dir keine Angst machen, sondern ist der von dir gewünschte Erfahrungsbericht.