04.08.2022, 11:15
Mir scheint, als wäre das Interesse zur Staatsanwaltschaft zu gehen, grundsätzlich sehr gering. Woran liegt das? Mangelndes Interesse am Rechtsgebiet, Bezahlung, Arbeitsweise? Oder ist das Ganze nur ein Trugschluss?
Wie ist die Stimmung in eurer AG? In meiner AG gibt es von 17 gerade mal 2, die sich für Strafrecht interessieren. Ist das repräsentativ?
Wie ist die Stimmung in eurer AG? In meiner AG gibt es von 17 gerade mal 2, die sich für Strafrecht interessieren. Ist das repräsentativ?
04.08.2022, 11:24
Nein
04.08.2022, 11:28
(04.08.2022, 11:15)Gast schrieb: Mir scheint, als wäre das Interesse zur Staatsanwaltschaft zu gehen, grundsätzlich sehr gering. Woran liegt das? Mangelndes Interesse am Rechtsgebiet, Bezahlung, Arbeitsweise? Oder ist das Ganze nur ein Trugschluss?
Wie ist die Stimmung in eurer AG? In meiner AG gibt es von 17 gerade mal 2, die sich für Strafrecht interessieren. Ist das repräsentativ?
Bei uns waren es genau 0.
Bei "unserer" StA war aber auch das Arbeitsklima eine maximale Katastrophe. Hingegangen (zu einer anderen StA) ist nachher trotzdem eine :D
04.08.2022, 11:44
1. Strafrecht kratzt mich 0
2. Ich hasse Behörden und *unnötige* Bürokratie
2. Ich hasse Behörden und *unnötige* Bürokratie
04.08.2022, 11:46
In BW ist die StA schon deshalb attraktiv, weil es eine Unmenge EStA-Stellen gibt. Häufig ist der Zusammenhalt auch ziemlich gut. Also nein, der Eindruck trügt, viele wollen da nicht mehr weg.
04.08.2022, 11:55
Relativ hohe Arbeitsbelastung, wenig Freiheit, Behördenatmosphäre, spezielles Klientel, Bezahlung so lala, musst in der Nähe eines LGs in einer (zumeist) Großstadt leben.
04.08.2022, 12:07
Wir waren in der mündlichen Prüfung 5 Prüflinge, von denen sich 4 bei der StA beworben haben. Gibt also auch Ausreißer in die andere Richtung ?
04.08.2022, 12:37
Also aus unserer AG wollte eine unbedingt zur StA, hatte auch quasi schon eine Einstellungszusage nach der Wahlstation bei der GeStA. Die hatte dann aber eine katastrophale mündliche Prüfung, bei der sie sich um 0,7 Punkte verschlechtert hat und dann passte es mit der Note nicht mehr, obwohl sie im Strafrecht topfit war. Hatte dann keine Kraft mehr für die Verbesserung und ist jetzt -sehr glückliche- Strafverteidigerin.
Ich glaube es gibt schon genug Leute, die das machen wollen würden. Gerade wenn einen Strafrecht begeistert, ist Staatsanwalt natürlich der passende Job. Aber dadurch, dass auch für einen so spezialisierten Job am Ende wieder das Gesamtergebnis in den Examina ausschlaggebend ist, kommen viele halt "unter die Räder". Aber so ist eben immer noch das System.
Ich persönlich habe nie verstehen können, warum man in einer Behörde arbeiten wollen würde, wenn es notentechnisch auch für den viel freieren Beruf des Richters reicht (wenn denn der Staatsdienst das Ziel ist). Aber da sind Leute ja zum Glück unterschiedlich. Glaube aber auch, dass gerade bei der StA viel davon abhängt, wie so jeweils die Stimmung am Standort ist. Da habe ich bei mir in der Gegend schon völlig unterschiedliche Erfahrungen gehört. Von "ein großes Team, das auch privat gerne Sachen zusammen macht" bis "alle sitzen nur im Büro ihre Zeit ab und man grüßt nicht mal auf dem Flur". Letzteres wäre auch nichts für mich, gerade wenn ich mich verpflichten würde, die nächsten 40 Jahre für den Verein zu arbeiten.
Ich glaube es gibt schon genug Leute, die das machen wollen würden. Gerade wenn einen Strafrecht begeistert, ist Staatsanwalt natürlich der passende Job. Aber dadurch, dass auch für einen so spezialisierten Job am Ende wieder das Gesamtergebnis in den Examina ausschlaggebend ist, kommen viele halt "unter die Räder". Aber so ist eben immer noch das System.
Ich persönlich habe nie verstehen können, warum man in einer Behörde arbeiten wollen würde, wenn es notentechnisch auch für den viel freieren Beruf des Richters reicht (wenn denn der Staatsdienst das Ziel ist). Aber da sind Leute ja zum Glück unterschiedlich. Glaube aber auch, dass gerade bei der StA viel davon abhängt, wie so jeweils die Stimmung am Standort ist. Da habe ich bei mir in der Gegend schon völlig unterschiedliche Erfahrungen gehört. Von "ein großes Team, das auch privat gerne Sachen zusammen macht" bis "alle sitzen nur im Büro ihre Zeit ab und man grüßt nicht mal auf dem Flur". Letzteres wäre auch nichts für mich, gerade wenn ich mich verpflichten würde, die nächsten 40 Jahre für den Verein zu arbeiten.
04.08.2022, 13:20
Ich hätte keine Lust auf die monotone Arbeit im zb. Verkehrsdezernat. Im Endeffekt sind insbesondere die Stellen bei der Justiz oder bei den Behörden sehr monoton....
04.08.2022, 13:52
Ich wollte nach dem Ref sehr gerne StA werden und war auch in meiner ersten Verwendung bei der StA. Allerdings in meiner zweiten Verwendung am Gericht. Mir wurde damals relativ offen kommuniziert, dass man seine Lebenszeitstelle eher in der zweiten Verwendung bekommt, weil dann die Stelle quasi für einen ausgeschrieben wird. Habe mich dann trotzdem zweimal auf eine Planstelle bei einer StA beworben und wurde nicht genommen. Jetzt bin ich Richter in der Kammer am LG und arbeite definitiv viel unbestimmter als ein StA, weil sich alles nach dem Vorsitzender richtet.