04.08.2022, 07:53
Wirst du nicht. Wie auch? Die T3-GK rechnet nicht den doppelten Stundensatz ab.
04.08.2022, 08:25
(04.08.2022, 07:53)HerrKules schrieb: Wirst du nicht. Wie auch? Die T3-GK rechnet nicht den doppelten Stundensatz ab.
Das ist richtig aber die MK (oder auch Boutique) macht eine andere Rechnung. In GKs werden Associates zum Einstieg sehr hohe Gehälter gezahlt, die Steigerung danach ist aber auch gerne überschaubar (wir reden jetzt nicht von top US Buden oder MC Kanzleien).
In einer MK hingegen gibt es zum Einstieg weniger, dafür wird nach hinten raus Leistung stärker honoriert, so dass da die Sprünge größer sein können.
Ich bin zB in einer Boutique. Zum Einstieg zahlen wir ein gutes Stück unter GK Level. Dafür gibt es auch keine billable Vorgaben und ein 1st year geht vielleicht mit 500 billables raus, weil es uns um die Ausbildung geht. Ich mit Berufserfahrung verdiene hingegen auf MC-GK Level und das mit so 1.500-1.600 billables pro Jahr.
Dafür braucht man natürlich einen längeren Atem. Wer nur 2-3 Jahre machen will und dann Richter oder Unternehmen, ist in der GK besser aufgehoben.
04.08.2022, 08:27
(04.08.2022, 08:25)Gast schrieb:(04.08.2022, 07:53)HerrKules schrieb: Wirst du nicht. Wie auch? Die T3-GK rechnet nicht den doppelten Stundensatz ab.
Das ist richtig aber die MK (oder auch Boutique) macht eine andere Rechnung. In GKs werden Associates zum Einstieg sehr hohe Gehälter gezahlt, die Steigerung danach ist aber auch gerne überschaubar (wir reden jetzt nicht von top US Buden oder MC Kanzleien).
In einer MK hingegen gibt es zum Einstieg weniger, dafür wird nach hinten raus Leistung stärker honoriert, so dass da die Sprünge größer sein können.
Ich bin zB in einer Boutique. Zum Einstieg zahlen wir ein gutes Stück unter GK Level. Dafür gibt es auch keine billable Vorgaben und ein 1st year geht vielleicht mit 500 billables raus, weil es uns um die Ausbildung geht. Ich mit Berufserfahrung verdiene hingegen auf MC-GK Level und das mit so 1.500-1.600 billables pro Jahr.
Dafür braucht man natürlich einen längeren Atem. Wer nur 2-3 Jahre machen will und dann Richter oder Unternehmen, ist in der GK besser aufgehoben.
Interessant, was heißt denn in diesem Kontext langer Atem? Also kann man so mir 80k Einstieg rechnen und 4-5 Jahren 150k? Bei Arbeitszeiten von 9-19/20 Uhr „ohne“ Dauerstress? Danke!
04.08.2022, 10:09
(04.08.2022, 08:27)InteressierterAnfänger schrieb:(04.08.2022, 08:25)Gast schrieb:(04.08.2022, 07:53)HerrKules schrieb: Wirst du nicht. Wie auch? Die T3-GK rechnet nicht den doppelten Stundensatz ab.
Das ist richtig aber die MK (oder auch Boutique) macht eine andere Rechnung. In GKs werden Associates zum Einstieg sehr hohe Gehälter gezahlt, die Steigerung danach ist aber auch gerne überschaubar (wir reden jetzt nicht von top US Buden oder MC Kanzleien).
In einer MK hingegen gibt es zum Einstieg weniger, dafür wird nach hinten raus Leistung stärker honoriert, so dass da die Sprünge größer sein können.
Ich bin zB in einer Boutique. Zum Einstieg zahlen wir ein gutes Stück unter GK Level. Dafür gibt es auch keine billable Vorgaben und ein 1st year geht vielleicht mit 500 billables raus, weil es uns um die Ausbildung geht. Ich mit Berufserfahrung verdiene hingegen auf MC-GK Level und das mit so 1.500-1.600 billables pro Jahr.
Dafür braucht man natürlich einen längeren Atem. Wer nur 2-3 Jahre machen will und dann Richter oder Unternehmen, ist in der GK besser aufgehoben.
Interessant, was heißt denn in diesem Kontext langer Atem? Also kann man so mir 80k Einstieg rechnen und 4-5 Jahren 150k? Bei Arbeitszeiten von 9-19/20 Uhr „ohne“ Dauerstress? Danke!
Also nach 4 Jahren 150k wäre schon sportlich, da musst du sehr performen. Aber nach 5-6 Jahren ist es realistisch, dass du eine Umsatzkomponente hast. Wenn du dann guten Umsatz machst, sind 150k oftmals kein Problem. Ich mache nach 6 Jahren ca. 180k bei den Arbeitszeiten aber habe mein Dezernat auch im Griff und es läuft. Das würde ich aber auch nicht verallgemeinern und behaupten, dass das immer möglich sei, sobald man in eine MK geht.
Allerdings schauen viele zu sehr auf die Einstiegsgehälter und weniger auf die (Entwicklungs-)Möglichkeiten, die man später hat.
04.08.2022, 10:14
PS: Daneben ist ein Vorteil, dass viele MKs auch jenseits der großen Boom-Städte sind. Wenn man dann ein Haus kaufen will, brauchst du in HH, FRA oder MUC auch nochmal 100k brutto mehr im Jahr als in anderen Städten.
04.08.2022, 10:19
(04.08.2022, 10:09)Gast schrieb:(04.08.2022, 08:27)InteressierterAnfänger schrieb:(04.08.2022, 08:25)Gast schrieb:(04.08.2022, 07:53)HerrKules schrieb: Wirst du nicht. Wie auch? Die T3-GK rechnet nicht den doppelten Stundensatz ab.
Das ist richtig aber die MK (oder auch Boutique) macht eine andere Rechnung. In GKs werden Associates zum Einstieg sehr hohe Gehälter gezahlt, die Steigerung danach ist aber auch gerne überschaubar (wir reden jetzt nicht von top US Buden oder MC Kanzleien).
In einer MK hingegen gibt es zum Einstieg weniger, dafür wird nach hinten raus Leistung stärker honoriert, so dass da die Sprünge größer sein können.
Ich bin zB in einer Boutique. Zum Einstieg zahlen wir ein gutes Stück unter GK Level. Dafür gibt es auch keine billable Vorgaben und ein 1st year geht vielleicht mit 500 billables raus, weil es uns um die Ausbildung geht. Ich mit Berufserfahrung verdiene hingegen auf MC-GK Level und das mit so 1.500-1.600 billables pro Jahr.
Dafür braucht man natürlich einen längeren Atem. Wer nur 2-3 Jahre machen will und dann Richter oder Unternehmen, ist in der GK besser aufgehoben.
Interessant, was heißt denn in diesem Kontext langer Atem? Also kann man so mir 80k Einstieg rechnen und 4-5 Jahren 150k? Bei Arbeitszeiten von 9-19/20 Uhr „ohne“ Dauerstress? Danke!
Also nach 4 Jahren 150k wäre schon sportlich, da musst du sehr performen. Aber nach 5-6 Jahren ist es realistisch, dass du eine Umsatzkomponente hast. Wenn du dann guten Umsatz machst, sind 150k oftmals kein Problem. Ich mache nach 6 Jahren ca. 180k bei den Arbeitszeiten aber habe mein Dezernat auch im Griff und es läuft. Das würde ich aber auch nicht verallgemeinern und behaupten, dass das immer möglich sei, sobald man in eine MK geht.
Allerdings schauen viele zu sehr auf die Einstiegsgehälter und weniger auf die (Entwicklungs-)Möglichkeiten, die man später hat.
Genau so ist es! Klar kann man 2-3 Jahre GK machen, in der Regel ist die meisten das Rechtsgebiet sogar egal, Hauptsache GK. Dann Absprung wohin auch immer um eigentlich wieder bei null anzufangen. In einer Boutique bist du nach 2-3 Jahren voll ausgebildet im Rechtsgebiet und kannst nach weiteren 3 Jahren bereits partner werden, was in einer GK für die allermeisten einfach nicht der Fall sein wird. Und wenn man mit 80-90 k einsteigt und dann die ersten 2-3 Jahre kleine Steigerungen hinlegt und bei 100-110 rauskommt bei den Arbeitszeiten und Wochenende frei ist das einer Meinung nach ein guter Deal. Danach Umsatzveteiligung, die du nach dem 3. Jahr auch locker erreichen kannst, kommst dann schon bei 120-140 raus je nach dem, wie hoch der stundensatz ist mit dem abgerechnet werden darf und wie gut man „gebucht“ wird. Im Unternehmensrecht (im weiten Sinne) wohl eher 300-350€ die Stunde wie zb Arbeitsrecht? Oder andere Rechtsgebiete die bei evtl 250-300€/ Stunde liegen?
04.08.2022, 10:59
In KK und MK kriegst du mittelfristig halt 1/2 bis 1/3 deines Umsatzes als "Gehalt".
04.08.2022, 13:45
Ja aber GKs zahlen die 140-160 eben zum Einstieg, ohne unternehmerisches Risiko, ohne eigene Mandanten, ohne irgendwelche Erfahrung. Da kommt man praktisch frisch von der Uni.
Dass die billables gering sind, weil man so viel Ausbildung macht, erschließt sich mir auch nicht. Die Ausbildung läuft in der GK eben während der billables.. In der MK arbeitet man tendenziell weniger und verdient auch weniger. Was man lieber will, muss man selbst wissen.
Dass die billables gering sind, weil man so viel Ausbildung macht, erschließt sich mir auch nicht. Die Ausbildung läuft in der GK eben während der billables.. In der MK arbeitet man tendenziell weniger und verdient auch weniger. Was man lieber will, muss man selbst wissen.
04.08.2022, 13:58
(04.08.2022, 13:45)HerrKules schrieb: Ja aber GKs zahlen die 140-160 eben zum Einstieg, ohne unternehmerisches Risiko, ohne eigene Mandanten, ohne irgendwelche Erfahrung. Da kommt man praktisch frisch von der Uni.
Dass die billables gering sind, weil man so viel Ausbildung macht, erschließt sich mir auch nicht. Die Ausbildung läuft in der GK eben während der billables.. In der MK arbeitet man tendenziell weniger und verdient auch weniger. Was man lieber will, muss man selbst wissen.
Ich war früher auch in einer GK und die "Ausbildung" ist schon eine ganz andere. In der GK hat sich nie einer der Partner mit mir hingesetzt und hat meinen Schriftsatz durchgesprochen. Im besten Fall hat er in substanziell korrigiert und ich konnte mir danach eine Redline ziehen, um die Änderungen zu sehen. Oftmals wurde der Entwurf aber auch nur oberflächlich korrigiert und dann rausgeschickt.
Und ja, die GKs zahlen zum Einstieg ein Heidengeld. Ich erlebe es aber jetzt, dass die Kollegen mit 5-7 Jahren Berufserfahrung in der GK schauen. Partner wird nicht, die Arbeitslast ist mit der Familie auch zu hoch. Wechsel in die Boutique klappt nicht, weil die jüngere Leute wollen. Wer Anwalt bleiben will, wechselt in die MK wobei man sich da dann alles von Null wieder aufbauen muss, weil man in der Regel keine Mandanten mitbringt. Andere gehen ins Unternehmen, was auch ok ist, nur wenn man dauerhaft Anwalt sein will, passt das eben nicht so. Und ich kann Anwalt sein, verdiene sehr viel Geld und kann sehr oft um 19 Uhr Feierabend machen. Und so wie es aussieht, ist das auch ein langfristiges Konzept. Ich muss mit Mitte 30 also nicht auf einmal meine Karriere überdenken, umziehen oder sonst was machen.
04.08.2022, 17:14
Ich bin auch in einer GK und bei mir seziert mein Partner nahezu jedes einzelne Wort in den Schriftsätzen. Jeder Schriftsatz wird auch sehr ausführlich besprochen. Teilweise so ausführlich auch bei banalen Dingen, ohne inhaltliche rechtliche Auswirkungen, dass es schon wieder sehr anstrengend ist, wenngleich man viel lernt.