10.08.2022, 21:57
(10.08.2022, 21:50)Gast schrieb:Irgendwelche Tipps zum Einlesen zum Thema Fire?(10.08.2022, 18:29)Chill3r schrieb:(10.08.2022, 17:42)Gast schrieb: Was ist FIRE?
"Financial Independence, Retire Early"
Halte ich mit nem Richtergehalt für unmöglich. Hätte ich auch sonst kein Bock zu, denke n erfüllender Job kann schon was nettes sein. Ab 45 nur rumhängen Wäre mir n bisschen wenig.
Das driftet hier wirklich arg ab, aber die meisten mir bekannten Leute, die FIRE erreichen, haben ein Ähnliches oder weniger netto als ein Richter. Außerhalb dieser bubble hier ist das ja auch schon ein absolutes top Gehalt (gehaltsmässig oberschicht, Top 5-10%)
Rumhängen tut übrigens kaum wer. Viele starten dann in finanzieller Freiheit Projekte, auf die sie Lust haben, und die auch irgendwie wieder Geld reinbringen. Ansonsten natürlich Zeit für Hobbys, Sport, Familie etc. - aber klar, wer will da nicht lieber den ganzen Tag im Büro hängen
10.08.2022, 22:02
(10.08.2022, 21:57)werzweilinkehändehatstudiertdierechte schrieb:(10.08.2022, 21:50)Gast schrieb:Irgendwelche Tipps zum Einlesen zum Thema Fire?(10.08.2022, 18:29)Chill3r schrieb:(10.08.2022, 17:42)Gast schrieb: Was ist FIRE?
"Financial Independence, Retire Early"
Halte ich mit nem Richtergehalt für unmöglich. Hätte ich auch sonst kein Bock zu, denke n erfüllender Job kann schon was nettes sein. Ab 45 nur rumhängen Wäre mir n bisschen wenig.
Das driftet hier wirklich arg ab, aber die meisten mir bekannten Leute, die FIRE erreichen, haben ein Ähnliches oder weniger netto als ein Richter. Außerhalb dieser bubble hier ist das ja auch schon ein absolutes top Gehalt (gehaltsmässig oberschicht, Top 5-10%)
Rumhängen tut übrigens kaum wer. Viele starten dann in finanzieller Freiheit Projekte, auf die sie Lust haben, und die auch irgendwie wieder Geld reinbringen. Ansonsten natürlich Zeit für Hobbys, Sport, Familie etc. - aber klar, wer will da nicht lieber den ganzen Tag im Büro hängen
Ja, ganz klar der Frugalisten Blog (Oliver N., der Kerl ist klasse). Gibt dort auch ein Forum, das ist zT aber schon recht speziell. Ansonsten kommt zum Thema halt sehr viel aus den USA, da ist die übertragbarkeit immer etwas fraglich
11.08.2022, 08:47
11.08.2022, 09:02
(10.08.2022, 19:05)guga schrieb:(10.08.2022, 17:25)Gast schrieb:(10.08.2022, 16:22)guga schrieb: als Richter FIRE? Wie soll das gehen?
Müsste doch sein wie bei (dann ex-) Beamten auch? Führt hier vermutlich etwas Tief, ist ein spezielles Thema und Experte bin ich auch nicht, google hilft aber.
Durch die Möglichkeit des hohen Netto Verdienstes an Orten mit geringen Lebenshaltungskosten ist der ÖD aber gar nicht der schlechteste Weg zum Firen
Interessiert mich wirklich. Dachte da der Netto Verdienst ist "zu gering" und weil die Pension so hoch ist, dass man kein FIRE braucht.
Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen habe ich meine Fixkosten so sehr reduziert, dass ich einen Großteil meines Nettogehaltes seit 10 Jahren zur Seite packen kann. Ich war schon immer ein recht bescheiden lebender Mensch, nicht weil ich es muss, sondern weil ich es will. Dicke Autos, teure Klamotten usw. haben mir noch nie sehr viel bedeutet. Ich brauche auch kein Eigenheim sondern lebe in einer rd 42 qm. großen Wohnung, die darüber hinaus recht "übersichtlich" gestaltet ist. Aber ich spare jetzt nicht um jeden Preis und drehe auch nicht jeden Cent 3 mal rum, d.h. ich kaufe gute Lebensmittel und achte auch ansonsten auf Qualität, soweit möglich. Ich hatte nie das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen, eben weil es mein "muss" ist, sondern meiner Lebenseinstellung schon immer entsprach.
Ob ich dann wirklich früher in den Ruhestand gehe oder auf einen sehr niedrigen Teilzeitanteil, das weiß ich noch nicht. Das will und kann ich jetzt mit Mitte 30 nicht entscheiden. Ich bin jemand, der seinen Job gerne macht, aber nicht sonderlich dran klebt. Daher kann ich mir auch viele andere Dinge außer Jura vorstellen, mit denen ich gerne meine Zeit verbringe. Es st schön, die Möglichkeit zu haben, es zu tun aber nicht zu müssen.
11.08.2022, 10:13
FIRE kommt aus den USA und viele Aspekte haben mit den besonderen Bedingungen dort zu tun, z.B. Mangel einer ausreichenden gesetzlichen Kranken-, Sozial- und Rentenversicherung bei in vielen Bereichen vergleichsweise höheren Nettogehältern und anderen Zuverdienst- und Investionsbedingungen (z.B. im Bereich des sog. house flipping kann man in den USA mit dem Verkauf von aufgewerteten Häusern höhere Gewinne erzielen als in Deutschland oder man sichert sich Steuervorteile über einen rough ira o.Ä.).
Es geht im Wesentlichen darum, ein ausreichendes passives Einkommen zu generieren, um nicht mehr arbeiten zu müssen.
Fat Fire (also eine gehobene Vollversorgung für sich selbst inkl. Wohneigentum - in den USA gehören nach der Definition noch die College-Ausbildung der Kinder dazu) ist mit der reinen R1 nahezu ausgeschlossen. Mit Nebenverdiensten, Erbe und Partner*in aber möglich. Übrigens realisieren auch die meisten Amerikaner ihr Fat Fire zu einem großen Anteil aus sog. Side Hustles, also nicht dem klassischen Erwerbseinkommen. Eigentlich ist das nichts anderes als ein Privatier im deutschen Modell. Man hat ein ausreichendes Vermögen (z.B. Aktien, Mieteigentum und Firmen(-beteiligungen), um von dessen Erträgen bequem leben zu können.
Lean Fire (im Sinne einer bescheidenen Basisversorgung) geht mit R1 hervorragend. Frugalisten nach dem deutschen Modell fallen häufig das US-Äquivalent des Lean Fire.
Dazwischen liegt das sog. Barista Fire - man hat genug passives Einkommen für lean fire und generiert über eine anteilige Tätigkeit (z.B. 3 Tage im Lieblingsjob oder bei wechselnden Projekten) weiterhin ein aktives Einkommen um einen höheren Lebensstandard zu realisieren. Auch Barista Fire funktioniert im ÖD hervorragend.
Es geht im Wesentlichen darum, ein ausreichendes passives Einkommen zu generieren, um nicht mehr arbeiten zu müssen.
Fat Fire (also eine gehobene Vollversorgung für sich selbst inkl. Wohneigentum - in den USA gehören nach der Definition noch die College-Ausbildung der Kinder dazu) ist mit der reinen R1 nahezu ausgeschlossen. Mit Nebenverdiensten, Erbe und Partner*in aber möglich. Übrigens realisieren auch die meisten Amerikaner ihr Fat Fire zu einem großen Anteil aus sog. Side Hustles, also nicht dem klassischen Erwerbseinkommen. Eigentlich ist das nichts anderes als ein Privatier im deutschen Modell. Man hat ein ausreichendes Vermögen (z.B. Aktien, Mieteigentum und Firmen(-beteiligungen), um von dessen Erträgen bequem leben zu können.
Lean Fire (im Sinne einer bescheidenen Basisversorgung) geht mit R1 hervorragend. Frugalisten nach dem deutschen Modell fallen häufig das US-Äquivalent des Lean Fire.
Dazwischen liegt das sog. Barista Fire - man hat genug passives Einkommen für lean fire und generiert über eine anteilige Tätigkeit (z.B. 3 Tage im Lieblingsjob oder bei wechselnden Projekten) weiterhin ein aktives Einkommen um einen höheren Lebensstandard zu realisieren. Auch Barista Fire funktioniert im ÖD hervorragend.
11.08.2022, 11:21
Ich finde die FIRE Idee auch ganz interessant. Ich denke aber das klappt so lange man kinderloser Sigle ist gut, mit Partner nur dann wenn dieser die Idee ebenfalls gut findet und mit Kindern eigentlich nicht. Sobald Kinder da sind steigt der Platzbedarf beim Wohnen und damit der Hauptkostentreiber, dazu fällt meist ein Gehalt (teilweise) weg, etc. Man will dem Kinde ja auch was gönnen. Wer FIRE mit Kindern durchzieht, der ist schon ein Hardcore-Fan.
11.08.2022, 12:13
(11.08.2022, 11:21)Gast schrieb: Ich finde die FIRE Idee auch ganz interessant. Ich denke aber das klappt so lange man kinderloser Sigle ist gut, mit Partner nur dann wenn dieser die Idee ebenfalls gut findet und mit Kindern eigentlich nicht. Sobald Kinder da sind steigt der Platzbedarf beim Wohnen und damit der Hauptkostentreiber, dazu fällt meist ein Gehalt (teilweise) weg, etc. Man will dem Kinde ja auch was gönnen. Wer FIRE mit Kindern durchzieht, der ist schon ein Hardcore-Fan.
Absolut richtig: Es steht und fällt mit den eigenen Ansprüchen und natürlich der familiären Situation. Die Summen, die dann erforderlich sind, um für die "Restlaufzeit" vernünftig (und auch das ist Definitionssache) leben zu können, können da sehr unterschiedlich ausfallen.
11.08.2022, 14:04
(11.08.2022, 11:21)Gast schrieb: Ich finde die FIRE Idee auch ganz interessant. Ich denke aber das klappt so lange man kinderloser Sigle ist gut, mit Partner nur dann wenn dieser die Idee ebenfalls gut findet und mit Kindern eigentlich nicht. Sobald Kinder da sind steigt der Platzbedarf beim Wohnen und damit der Hauptkostentreiber, dazu fällt meist ein Gehalt (teilweise) weg, etc. Man will dem Kinde ja auch was gönnen. Wer FIRE mit Kindern durchzieht, der ist schon ein Hardcore-Fan.
Ich sehe den Vorteil von FIRE gerade mit Kindern - nicht weil ich was gegen Fremdbetreuung hätte, ich will einfach ganz egoistisch am liebsten viel Zeit mit den Kindern haben, wenn sie noch klein sind. Völlig recht hast du aber, dass der Partner da auf einer Wellenlänge sein muss, und natürlich darf man weder Angst vor gebrauchtem Kram für die Kinder haben (plus tausend andere Faktoren). Einfamilienhaus o.ä. ist natürlich auch eher nicht, will ich aber eh nicht.