01.08.2022, 01:21
(31.07.2022, 23:15)HerrKules schrieb: Die einzig entscheidende Frage ist doch, ob es sich lohnen würde, das Gehalt um 20%/50%/100% zu erhöhen. Ich glaube nicht, dass 20 % mehr einen so großen impact auf die Bewerbungen hätten. Zumal man dann eben alle besser bezahlen muss, der Großteil des Effektes verpufft also. Mit 50% mehr Netto kriegst du sicher einige Leute mehr aus der GK in die Justiz. Aber lohnt sich das? Ernste Frage.
Z.b. im Wirtschaftsstrafrecht oder bei der Steuerfahndung frage ich mich oft, wieso das nicht ernster betrieben wird. Mehr Personal sollte sich da doch selbst tragen.
Wenn das ernster betrieben würde würden mehr Unternehmen auswandern und es gäbe weniger Steuerzahler. Die Unternehmen bedienen sich ja einiger Tricks, um weniger Steuern zu zahlen und lassen sich dafür von GK Anwälten beraten, die wiederum auch Steuern zahlen. Würde man diese Tricks für illegal erklären, würde das System zusammen brechen und das würde der Wirtschaft schaden, weniger Arbeitsplätze, Steuerzahler etc.
01.08.2022, 06:07
Wieder mal ein Jammerthread. Man muss schon sehr privilegiert und ohne jede Lebenserfahrung sein, um die Juristenausbildung als besonders hart, den Job als Richter am Amtsgericht als besonder schwierig oder die R1-Besoldung als unangemessen zu empfinden.
Andere Ausbildungen sind deutlich härter. Hier wurde der Gymnasiallehrer genannt. Der hat im Zweifelsfall zwei naturwissenschaftliche Fächer studiert. Mancher Volljurist würde sich schon am ersten Semester eines Bachelor-Studiums die Zähne ausbeißen.
Ist der Job als Richter am Amtsgericht besonders schwierig? Da gibt es immer wiederkehrende Massesachen. Währenddessen entwickeln bei VW die Ingenieure mit neuen Computeralgorithmen neue Simulationsverfahren und in NRW schuften die Kohlearbeiter sich den Rücken kaputt. Die Krankenschwester hat Frühdienst und der Polizist muss die ganze Nacht lang ran.
Geld wird einem auch nie fehlen, wenn man R1 bekommt. Der Rettungssanitäter der um 3 Uhr morgens während seiner 24-Stunden-Schicht blutende Körperreste aus dem Autowrack zieht und unter extremen Stress noch versucht wiederzubeleben, der bekommt als Grundgehalt nur 2400 Euro. Und für Frau und Kind gibt es da nicht mehr Geld. Nein, Familie ist Privatvergnügen. Von den 2400 Euro müssen Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der Rettungssanitäter dann 1 Jahr lang auf einen Termin bei einem Facharzt warten kann. Und davon müssen Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der gute Mann irgendwann mal eine kleine Rente hat, die zum Leben eher nicht so ganz reicht.
Geht doch alle in die Privatwirtschaft oder macht euch selbstständig und beweist dann, was eure Arbeit wert ist. Am Ende vermutlich gar nicht so viel. Wer viel in Foren rumjammert, der ist selten ein Leistungsträger.
Andere Ausbildungen sind deutlich härter. Hier wurde der Gymnasiallehrer genannt. Der hat im Zweifelsfall zwei naturwissenschaftliche Fächer studiert. Mancher Volljurist würde sich schon am ersten Semester eines Bachelor-Studiums die Zähne ausbeißen.
Ist der Job als Richter am Amtsgericht besonders schwierig? Da gibt es immer wiederkehrende Massesachen. Währenddessen entwickeln bei VW die Ingenieure mit neuen Computeralgorithmen neue Simulationsverfahren und in NRW schuften die Kohlearbeiter sich den Rücken kaputt. Die Krankenschwester hat Frühdienst und der Polizist muss die ganze Nacht lang ran.
Geld wird einem auch nie fehlen, wenn man R1 bekommt. Der Rettungssanitäter der um 3 Uhr morgens während seiner 24-Stunden-Schicht blutende Körperreste aus dem Autowrack zieht und unter extremen Stress noch versucht wiederzubeleben, der bekommt als Grundgehalt nur 2400 Euro. Und für Frau und Kind gibt es da nicht mehr Geld. Nein, Familie ist Privatvergnügen. Von den 2400 Euro müssen Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der Rettungssanitäter dann 1 Jahr lang auf einen Termin bei einem Facharzt warten kann. Und davon müssen Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der gute Mann irgendwann mal eine kleine Rente hat, die zum Leben eher nicht so ganz reicht.
Geht doch alle in die Privatwirtschaft oder macht euch selbstständig und beweist dann, was eure Arbeit wert ist. Am Ende vermutlich gar nicht so viel. Wer viel in Foren rumjammert, der ist selten ein Leistungsträger.
01.08.2022, 06:34
(31.07.2022, 23:05)Gast schrieb:(31.07.2022, 21:19)Praktiker schrieb: Zu 3: Dass die Erprobungsabordnung strukturell eine sehr unangenehme Zeit ist, ist gar keine Frage. Eben sie dient aber ohne jeden Zweifel der Qualitätssicherung bei Beförderungsentscheidungen. Wenn Du die Beurteilungen aus Sonderverwendungen im Ministerium ablehnst, müsstest Du die OLG-Erprobung lieben, denn die Vorbeurteilung ist garantiert politikfrei und der Präsident (s.o.) hier auch weitgehend.
Meint er/sie nicht eher die Zeit vor der Ernennung auf Lebenszeit?
Vermutlich ja! Dann habe ich es zu 2 geschrieben :)
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
01.08.2022, 08:12
(01.08.2022, 06:07)Gast schrieb: Wieder mal ein Jammerthread. Man muss schon sehr privilegiert und ohne jede Lebenserfahrung sein, um die Juristenausbildung als besonders hart, den Job als Richter am Amtsgericht als besonder schwierig oder die R1-Besoldung als unangemessen zu empfinden.
Andere Ausbildungen sind deutlich härter. Hier wurde der Gymnasiallehrer genannt. Der hat im Zweifelsfall zwei naturwissenschaftliche Fächer studiert. Mancher Volljurist würde sich schon am ersten Semester eines Bachelor-Studiums die Zähne ausbeißen.
Ist der Job als Richter am Amtsgericht besonders schwierig? Da gibt es immer wiederkehrende Massesachen. Währenddessen entwickeln bei VW die Ingenieure mit neuen Computeralgorithmen neue Simulationsverfahren und in NRW schuften die Kohlearbeiter sich den Rücken kaputt. Die Krankenschwester hat Frühdienst und der Polizist muss die ganze Nacht lang ran.
Geld wird einem auch nie fehlen, wenn man R1 bekommt. Der Rettungssanitäter der um 3 Uhr morgens während seiner 24-Stunden-Schicht blutende Körperreste aus dem Autowrack zieht und unter extremen Stress noch versucht wiederzubeleben, der bekommt als Grundgehalt nur 2400 Euro. Und für Frau und Kind gibt es da nicht mehr Geld. Nein, Familie ist Privatvergnügen. Von den 2400 Euro müssen Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der Rettungssanitäter dann 1 Jahr lang auf einen Termin bei einem Facharzt warten kann. Und davon müssen Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der gute Mann irgendwann mal eine kleine Rente hat, die zum Leben eher nicht so ganz reicht.
Geht doch alle in die Privatwirtschaft oder macht euch selbstständig und beweist dann, was eure Arbeit wert ist. Am Ende vermutlich gar nicht so viel. Wer viel in Foren rumjammert, der ist selten ein Leistungsträger.
Ganz sicher ist das Lehramt-Studium (egal, mit welchen Schulfächern) NICHT härter als das Jura-Studium.

01.08.2022, 08:36
(01.08.2022, 06:07)Gast schrieb: Wieder mal ein Jammerthread. Man muss schon sehr privilegiert und ohne jede Lebenserfahrung sein, um die Juristenausbildung als besonders hart, den Job als Richter am Amtsgericht als besonder schwierig oder die R1-Besoldung als unangemessen zu empfinden.
Andere Ausbildungen sind deutlich härter. Hier wurde der Gymnasiallehrer genannt. Der hat im Zweifelsfall zwei naturwissenschaftliche Fächer studiert. Mancher Volljurist würde sich schon am ersten Semester eines Bachelor-Studiums die Zähne ausbeißen.
Ist der Job als Richter am Amtsgericht besonders schwierig? Da gibt es immer wiederkehrende Massesachen. Währenddessen entwickeln bei VW die Ingenieure mit neuen Computeralgorithmen neue Simulationsverfahren und in NRW schuften die Kohlearbeiter sich den Rücken kaputt. Die Krankenschwester hat Frühdienst und der Polizist muss die ganze Nacht lang ran.
Geld wird einem auch nie fehlen, wenn man R1 bekommt. Der Rettungssanitäter der um 3 Uhr morgens während seiner 24-Stunden-Schicht blutende Körperreste aus dem Autowrack zieht und unter extremen Stress noch versucht wiederzubeleben, der bekommt als Grundgehalt nur 2400 Euro. Und für Frau und Kind gibt es da nicht mehr Geld. Nein, Familie ist Privatvergnügen. Von den 2400 Euro müssen Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der Rettungssanitäter dann 1 Jahr lang auf einen Termin bei einem Facharzt warten kann. Und davon müssen Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der gute Mann irgendwann mal eine kleine Rente hat, die zum Leben eher nicht so ganz reicht.
Geht doch alle in die Privatwirtschaft oder macht euch selbstständig und beweist dann, was eure Arbeit wert ist. Am Ende vermutlich gar nicht so viel. Wer viel in Foren rumjammert, der ist selten ein Leistungsträger.
Ich stimme Dir bei fast allem zu. Aber bei aller Liebe: Der Lehrer gehört hier nicht rein. Es gibt keinen einzigen Berufsstand in Deutschland, der so sehr privilegiert (Verbeamtung; ein dem Richtergehalt gleichkommendes Gehalt, welches auf die Stunde gerechnet noch viel höher ist; 16 Wochen Ferien im Jahr; man kann immer die Materialien aus den Vorjahren verwenden, intellektuell nicht besonders anspruchsvoll, automatische Gehaltserhöhungen; starke Lobby in der Politik) ist und bei dem die Berufsträger gleichzeitig konstant so sehr und viel mehr als Leute in objektiv viel stressigeren, ebenfalls durch die Allgemeinheit finanzierten Jobs, die gleichzeitig auch viel mieser bezahlt sind, jammern. Ich kann das einfach nicht ernstnehmen.
01.08.2022, 08:44
(01.08.2022, 08:12)Gast schrieb:(01.08.2022, 06:07)Gast schrieb: Wieder mal ein Jammerthread. Man muss schon sehr privilegiert und ohne jede Lebenserfahrung sein, um die Juristenausbildung als besonders hart, den Job als Richter am Amtsgericht als besonder schwierig oder die R1-Besoldung als unangemessen zu empfinden.
Andere Ausbildungen sind deutlich härter. Hier wurde der Gymnasiallehrer genannt. Der hat im Zweifelsfall zwei naturwissenschaftliche Fächer studiert. Mancher Volljurist würde sich schon am ersten Semester eines Bachelor-Studiums die Zähne ausbeißen.
Ist der Job als Richter am Amtsgericht besonders schwierig? Da gibt es immer wiederkehrende Massesachen. Währenddessen entwickeln bei VW die Ingenieure mit neuen Computeralgorithmen neue Simulationsverfahren und in NRW schuften die Kohlearbeiter sich den Rücken kaputt. Die Krankenschwester hat Frühdienst und der Polizist muss die ganze Nacht lang ran.
Geld wird einem auch nie fehlen, wenn man R1 bekommt. Der Rettungssanitäter der um 3 Uhr morgens während seiner 24-Stunden-Schicht blutende Körperreste aus dem Autowrack zieht und unter extremen Stress noch versucht wiederzubeleben, der bekommt als Grundgehalt nur 2400 Euro. Und für Frau und Kind gibt es da nicht mehr Geld. Nein, Familie ist Privatvergnügen. Von den 2400 Euro müssen Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der Rettungssanitäter dann 1 Jahr lang auf einen Termin bei einem Facharzt warten kann. Und davon müssen Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der gute Mann irgendwann mal eine kleine Rente hat, die zum Leben eher nicht so ganz reicht.
Geht doch alle in die Privatwirtschaft oder macht euch selbstständig und beweist dann, was eure Arbeit wert ist. Am Ende vermutlich gar nicht so viel. Wer viel in Foren rumjammert, der ist selten ein Leistungsträger.
Ganz sicher ist das Lehramt-Studium (egal, mit welchen Schulfächern) NICHT härter als das Jura-Studium.
Vor allem hat der Lehramtler nicht " im Zweifel" zwei naturwissenschaftliche Fächer auf LEHRAMT studiert, sondern ziemlich selten. Das sind nämlich die besonders gesuchten Leute. Und das Lehramtsstudium Physik/Chemie ist mit einem richtigen Physik/Chemie-Studium auch nicht vergleichbar. Häufig-nicht immer- versuchen sich dann übrigens die, bei denen es für das richtige Studium nicht gereicht hat, nach ein paar Semestern beim Lehramt. Als Sohn eines promovierten Naturwissenschaftlers, der mir zu Hause Nachhilfe gegeben und sich nicht selten über tw. unzutreffende Sachen, die uns Lehrer im Unterricht erzählt haben, aufgeregt hat, sind Lehrer (unter Hochschullehrer) keine Personen, die ich idR für besonders fähig oder kompetent halten kann. Und das Studium ist sicher nicht ansatzweise so fordernd wie das juristische (nicht,dass das jetzt die Krone des Anspruchs darstellt).
01.08.2022, 09:07
So ein richtig guter Lehrer ist schon Gold wert und kann für einen jungen Menschen ein toller Einfluss sein, aber das Studium ist wohl nicht so besonders schwer. Trotzdem muss man sich als Jurist nichts drauf einbilden. Wie hier schon andere Leute gesagt haben, gibt es genug schwierigere Fächer.
Zurück zum Thema: ich halte die Richtergehälter für angemessen. Wer die entsprechenden Noten für das Richteramt hat, kann nach Belieben Alternativen wählen, bei denen man mehr verdient. Die Zustände in der Justiz sind gut bekannt.
Zurück zum Thema: ich halte die Richtergehälter für angemessen. Wer die entsprechenden Noten für das Richteramt hat, kann nach Belieben Alternativen wählen, bei denen man mehr verdient. Die Zustände in der Justiz sind gut bekannt.
01.08.2022, 15:02
(01.08.2022, 06:07)Gast schrieb: Wieder mal ein Jammerthread. Man muss schon sehr privilegiert und ohne jede Lebenserfahrung sein, um die Juristenausbildung als besonders hart, den Job als Richter am Amtsgericht als besonder schwierig oder die R1-Besoldung als unangemessen zu empfinden.
Andere Ausbildungen sind deutlich härter. Hier wurde der Gymnasiallehrer genannt. Der hat im Zweifelsfall zwei naturwissenschaftliche Fächer studiert. Mancher Volljurist würde sich schon am ersten Semester eines Bachelor-Studiums die Zähne ausbeißen.
Ist der Job als Richter am Amtsgericht besonders schwierig? Da gibt es immer wiederkehrende Massesachen. Währenddessen entwickeln bei VW die Ingenieure mit neuen Computeralgorithmen neue Simulationsverfahren und in NRW schuften die Kohlearbeiter sich den Rücken kaputt. Die Krankenschwester hat Frühdienst und der Polizist muss die ganze Nacht lang ran.
Geld wird einem auch nie fehlen, wenn man R1 bekommt. Der Rettungssanitäter der um 3 Uhr morgens während seiner 24-Stunden-Schicht blutende Körperreste aus dem Autowrack zieht und unter extremen Stress noch versucht wiederzubeleben, der bekommt als Grundgehalt nur 2400 Euro. Und für Frau und Kind gibt es da nicht mehr Geld. Nein, Familie ist Privatvergnügen. Von den 2400 Euro müssen Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der Rettungssanitäter dann 1 Jahr lang auf einen Termin bei einem Facharzt warten kann. Und davon müssen Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der gute Mann irgendwann mal eine kleine Rente hat, die zum Leben eher nicht so ganz reicht.
Geht doch alle in die Privatwirtschaft oder macht euch selbstständig und beweist dann, was eure Arbeit wert ist. Am Ende vermutlich gar nicht so viel. Wer viel in Foren rumjammert, der ist selten ein Leistungsträger.
Ich habe mir schon gedacht, dass so ein Kommentar kommt. Es ist natürlich auch völlig in Ordnung, das Ganze so zu sehen. Man kann aber schlicht festhalten, dass es so eine Sichtweise nur in Deutschland gibt. In jedem anderen europäischen Staat ist man offensichtlich der Ansicht, dass man in der Justiz mehr verdienen soll.
Es ist angesichts solcher Beiträge auch klar, warum Juristen eine eher schlechte Lobby haben. Andere Berufsgruppen wie Ärzte oder Lehrer halten (größtenteils) zusammen und vertreten ihre Interessen selbstbewusst gegenüber der Politik. Juristen sind dagegen vornehmlich damit beschäftigt, sich gegenseitig wegen Noten oder der Frage, wer nun die stressigere Arbeit hat, fertigzumachen.
Ein Arzt verdiente mit eigener Praxis im Jahr 2015 übrigens im Durchschnitt (!) 190.000 Euro (Reinertrag). (https://www.deutsche-apotheker-zeitung.d...8-000-euro). Dennoch halten Ärzte ihre Entlohnung für wenigstens angemessen, teilweise sogar für für zu niedrig. Da würde niemand auf die Idee kommen, sich mit dem geringen Gehalt eines Rettungssanitäters zu vergleichen, der übrigens nur einen Hauptschulsabschluss benötigt und dessen Ausbildung in Vollzeit ungefähr 3-4 Monate dauert. (https://www.praktischarzt.de/medizinisch...anitaeter/).
01.08.2022, 15:29
(01.08.2022, 15:02)Gast schrieb:(01.08.2022, 06:07)Gast schrieb: Wieder mal ein Jammerthread. Man muss schon sehr privilegiert und ohne jede Lebenserfahrung sein, um die Juristenausbildung als besonders hart, den Job als Richter am Amtsgericht als besonder schwierig oder die R1-Besoldung als unangemessen zu empfinden.
Andere Ausbildungen sind deutlich härter. Hier wurde der Gymnasiallehrer genannt. Der hat im Zweifelsfall zwei naturwissenschaftliche Fächer studiert. Mancher Volljurist würde sich schon am ersten Semester eines Bachelor-Studiums die Zähne ausbeißen.
Ist der Job als Richter am Amtsgericht besonders schwierig? Da gibt es immer wiederkehrende Massesachen. Währenddessen entwickeln bei VW die Ingenieure mit neuen Computeralgorithmen neue Simulationsverfahren und in NRW schuften die Kohlearbeiter sich den Rücken kaputt. Die Krankenschwester hat Frühdienst und der Polizist muss die ganze Nacht lang ran.
Geld wird einem auch nie fehlen, wenn man R1 bekommt. Der Rettungssanitäter der um 3 Uhr morgens während seiner 24-Stunden-Schicht blutende Körperreste aus dem Autowrack zieht und unter extremen Stress noch versucht wiederzubeleben, der bekommt als Grundgehalt nur 2400 Euro. Und für Frau und Kind gibt es da nicht mehr Geld. Nein, Familie ist Privatvergnügen. Von den 2400 Euro müssen Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der Rettungssanitäter dann 1 Jahr lang auf einen Termin bei einem Facharzt warten kann. Und davon müssen Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der gute Mann irgendwann mal eine kleine Rente hat, die zum Leben eher nicht so ganz reicht.
Geht doch alle in die Privatwirtschaft oder macht euch selbstständig und beweist dann, was eure Arbeit wert ist. Am Ende vermutlich gar nicht so viel. Wer viel in Foren rumjammert, der ist selten ein Leistungsträger.
Ich habe mir schon gedacht, dass so ein Kommentar kommt. Es ist natürlich auch völlig in Ordnung, das Ganze so zu sehen. Man kann aber schlicht festhalten, dass es so eine Sichtweise nur in Deutschland gibt. In jedem anderen europäischen Staat ist man offensichtlich der Ansicht, dass man in der Justiz mehr verdienen soll.
Es ist angesichts solcher Beiträge auch klar, warum Juristen eine eher schlechte Lobby haben. Andere Berufsgruppen wie Ärzte oder Lehrer halten (größtenteils) zusammen und vertreten ihre Interessen selbstbewusst gegenüber der Politik. Juristen sind dagegen vornehmlich damit beschäftigt, sich gegenseitig wegen Noten oder der Frage, wer nun die stressigere Arbeit hat, fertigzumachen.
Ein Arzt verdiente mit eigener Praxis im Jahr 2015 übrigens im Durchschnitt (!) 190.000 Euro (Reinertrag). (https://www.deutsche-apotheker-zeitung.d...8-000-euro). Dennoch halten Ärzte ihre Entlohnung für wenigstens angemessen, teilweise sogar für für zu niedrig. Da würde niemand auf die Idee kommen, sich mit dem geringen Gehalt eines Rettungssanitäters zu vergleichen, der übrigens nur einen Hauptschulsabschluss benötigt und dessen Ausbildung in Vollzeit ungefähr 3-4 Monate dauert. (https://www.praktischarzt.de/medizinisch...anitaeter/).
Juristen werden aber auch ab Tag 1 des 1. Semester so erzogen. Zu Gehorsam, auch durch Notendruck. Das ist bei den Lehrern anders.
Würde man den Studierenden auf Lehramt sagen, dass nur die vom Staat übernommen werden, die zum besten Drittel gehören und auch
keinen Ärger machen und die restlichen 2/3 sollen sich in der freien Wirtschaft oder als freier Journalist bewerben, dann würden
das viele gar nicht studieren. Juristen treten generell nicht so selbstbewusst auf. Auch die, die in guter Position sind, wie Richter,
wirken oft eher zurückhaltend.
01.08.2022, 16:50
(01.08.2022, 06:07)Gast schrieb: Wieder mal ein Jammerthread. Man muss schon sehr privilegiert und ohne jede Lebenserfahrung sein, um die Juristenausbildung als besonders hart, den Job als Richter am Amtsgericht als besonder schwierig oder die R1-Besoldung als unangemessen zu empfinden.
Andere Ausbildungen sind deutlich härter. Hier wurde der Gymnasiallehrer genannt. Der hat im Zweifelsfall zwei naturwissenschaftliche Fächer studiert. Mancher Volljurist würde sich schon am ersten Semester eines Bachelor-Studiums die Zähne ausbeißen.
Ist der Job als Richter am Amtsgericht besonders schwierig? Da gibt es immer wiederkehrende Massesachen. Währenddessen entwickeln bei VW die Ingenieure mit neuen Computeralgorithmen neue Simulationsverfahren und in NRW schuften die Kohlearbeiter sich den Rücken kaputt. Die Krankenschwester hat Frühdienst und der Polizist muss die ganze Nacht lang ran.
Geld wird einem auch nie fehlen, wenn man R1 bekommt. Der Rettungssanitäter der um 3 Uhr morgens während seiner 24-Stunden-Schicht blutende Körperreste aus dem Autowrack zieht und unter extremen Stress noch versucht wiederzubeleben, der bekommt als Grundgehalt nur 2400 Euro. Und für Frau und Kind gibt es da nicht mehr Geld. Nein, Familie ist Privatvergnügen. Von den 2400 Euro müssen Krankenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der Rettungssanitäter dann 1 Jahr lang auf einen Termin bei einem Facharzt warten kann. Und davon müssen Rentenversicherungsbeiträge gezahlt werden, damit der gute Mann irgendwann mal eine kleine Rente hat, die zum Leben eher nicht so ganz reicht.
Geht doch alle in die Privatwirtschaft oder macht euch selbstständig und beweist dann, was eure Arbeit wert ist. Am Ende vermutlich gar nicht so viel. Wer viel in Foren rumjammert, der ist selten ein Leistungsträger.
Dem stimme ich zu. Die meisten Naturwissenschaftlichen Fächer sind deutlich anspruchsvoller. Jura ist Lesen und Schreiben.
Amtsgericht ist im Vergleich zu anderen (juristischen) Berufen echt einfach und quasi Parallelwelt.