27.07.2022, 23:14
Hey Leute,
Ich hatte während dem Referendariat leider erstmalig mit einigen schweren depressiven Episoden zu kämpfen. Zunächst zu Beginn der ersten Station, wodurch ich die ersten Monate fast nur im Bett lag, auch die Online Corona-AG nur im Bett verfolgte und mit viel Panik und Kraft die eine Akte die Woche durcharbeiten konnte. Die ersten 8-9 Monate habe ich kaum gelernt und nur das Nötigste getan. Konnte dann mit Medikamenten die Depression viele Monate in Griff bekommen, aber sie kamen jetzt auf der Zielgerade wieder. Konnte durch ein ärztliches Attest glücklicherweise die Anwaltsstation verlängern, wodurch ich auch 2 Monate mehr Lernzeit erhalten habe.
Nun, meine Konzentration ist trotzdem sehr schwach und bin noch nicht besonders aufnahmefähig, aber ich schaffe es jeden Tag in die Bib. Ich erhoffe mir ein paar Tipps wie ich in 3 Monaten möglichst examensfit werde. Ich habe es geschafft immerhin 20-25 Klausuren zu schreiben mit den AG Klausuren, die meisten allerdings in mehr als 5 Std.
Ich möchte weiterhin eine Klausur die Woche schreiben. Im ersten Examen hatte ich im staatlichen Teil 10,66 Punkte. Eigentlich hatte ich auch lange viel Freude an Jura und nun hoffe ich erstmal überhaupt das Examen zu bestehen.
Das materielle Recht habe ich bisher gar nicht wiederholt bzw. nur in den Fällen, die ich durchgearbeitet habe.
Hatte nun vor hauptsächlich mit den Kursunterlagen von Jura Intensiv zu arbeiten, die ich alle habe. Kennt jemand die Unterlagen und kann mir sagen, ob diese als Hauptlernquelle einigermaßen geeignet sind?
Und ganz allgemein: Wie würdet ihr vorgehen, wenn ihr nur noch 3 Monate Zeit habt bis zum Examen und eher rudimentäre Kenntnisse im Prozessrecht habt? Es ist nicht so, dass ich überhaupt nichts gelernt habe, aber schon einige Wissenslücken habe. Wie viel Zeit sollte ich noch dem materiellen Recht widmen? Im Studium war ich immer gut dabei und da sind schon noch einige Kenntnisse vorhanden, aber natürlich hat man auch viel vergessen. Und vor allem welche Lernmaterialien würdet ihr empfehlen? Gibt es Themen, die man in Hessen ohne extrem großes Risiko auf Lücke lernen kann, wenn es hart auf hart kommt? Auf welche Themenblöcke sollte man ganz besonders großen Wert legen?
Ich wäre über einige Tipps echt dankbar, da ich echt etwas Panik schiebe.
Ich hatte während dem Referendariat leider erstmalig mit einigen schweren depressiven Episoden zu kämpfen. Zunächst zu Beginn der ersten Station, wodurch ich die ersten Monate fast nur im Bett lag, auch die Online Corona-AG nur im Bett verfolgte und mit viel Panik und Kraft die eine Akte die Woche durcharbeiten konnte. Die ersten 8-9 Monate habe ich kaum gelernt und nur das Nötigste getan. Konnte dann mit Medikamenten die Depression viele Monate in Griff bekommen, aber sie kamen jetzt auf der Zielgerade wieder. Konnte durch ein ärztliches Attest glücklicherweise die Anwaltsstation verlängern, wodurch ich auch 2 Monate mehr Lernzeit erhalten habe.
Nun, meine Konzentration ist trotzdem sehr schwach und bin noch nicht besonders aufnahmefähig, aber ich schaffe es jeden Tag in die Bib. Ich erhoffe mir ein paar Tipps wie ich in 3 Monaten möglichst examensfit werde. Ich habe es geschafft immerhin 20-25 Klausuren zu schreiben mit den AG Klausuren, die meisten allerdings in mehr als 5 Std.
Ich möchte weiterhin eine Klausur die Woche schreiben. Im ersten Examen hatte ich im staatlichen Teil 10,66 Punkte. Eigentlich hatte ich auch lange viel Freude an Jura und nun hoffe ich erstmal überhaupt das Examen zu bestehen.
Das materielle Recht habe ich bisher gar nicht wiederholt bzw. nur in den Fällen, die ich durchgearbeitet habe.
Hatte nun vor hauptsächlich mit den Kursunterlagen von Jura Intensiv zu arbeiten, die ich alle habe. Kennt jemand die Unterlagen und kann mir sagen, ob diese als Hauptlernquelle einigermaßen geeignet sind?
Und ganz allgemein: Wie würdet ihr vorgehen, wenn ihr nur noch 3 Monate Zeit habt bis zum Examen und eher rudimentäre Kenntnisse im Prozessrecht habt? Es ist nicht so, dass ich überhaupt nichts gelernt habe, aber schon einige Wissenslücken habe. Wie viel Zeit sollte ich noch dem materiellen Recht widmen? Im Studium war ich immer gut dabei und da sind schon noch einige Kenntnisse vorhanden, aber natürlich hat man auch viel vergessen. Und vor allem welche Lernmaterialien würdet ihr empfehlen? Gibt es Themen, die man in Hessen ohne extrem großes Risiko auf Lücke lernen kann, wenn es hart auf hart kommt? Auf welche Themenblöcke sollte man ganz besonders großen Wert legen?
Ich wäre über einige Tipps echt dankbar, da ich echt etwas Panik schiebe.
27.07.2022, 23:31
Ahoi,
da hat es Dich ja heftig erwischt. Das tut mir sehr leid zu lesen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du ziemlich beunruhigt bist und Panik schiebst.
Ich möchte Dich gerne etwas beruhigen. 3 Monate sind noch eine Zeit, in der Du durchaus noch etwas machen kannst. Außerdem bist Du aus dem 1. Examen ziemlich ordentlich rausgekommen. Da schlummert sicher noch eine Menge verborgenes Wissen, auch wenn Du das im Moment nicht so empfindest.
Ich würde Dir empfehlen, Dich in der noch verbleibenden Zeit vor allem auf die Grundlagen zu beschränken und mit Übersichtsskripten zu arbeiten. Hier bieten sich vor allem Übersichtsunterlagen an, die Du vielleicht im Rahmen des Klausurenkurses erhalten hast. Die Klausuren im 2. Examen zeichnen sich typischerweise dadurch aus, dass zwar viele, vor allem auch materiell-rechtliche Probleme behandelt werden, diese aber nicht mehr ins letzte Detail akademisch gelöst werden müssen. Vielleicht hilft es Dir, auch viele Klausuren durcharbeiten, zumindest eine eigene Lösungsskizze zu entwerfen. Auch dadurch lernst Du die prozessualen Aufhänger kennen und gewinnst an Sicherheit, weil sich viele Problemstellungen wiederholen.
Wenn alle Stricke reißen, dann hast Du immer noch den Verbesserungsversuch. Bis dahin bist Du möglicherweise auch wieder fit. Das bedeutet nicht, jetzt aufzugeben. Aber es ist vielleicht beruhigend, eine Rückfallebene zu haben. Ansonsten melde Dich auch gerne via PM. Vielleicht fälllt mir noch was ein . Kopf hoch, das wird schon.
da hat es Dich ja heftig erwischt. Das tut mir sehr leid zu lesen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Du ziemlich beunruhigt bist und Panik schiebst.
Ich möchte Dich gerne etwas beruhigen. 3 Monate sind noch eine Zeit, in der Du durchaus noch etwas machen kannst. Außerdem bist Du aus dem 1. Examen ziemlich ordentlich rausgekommen. Da schlummert sicher noch eine Menge verborgenes Wissen, auch wenn Du das im Moment nicht so empfindest.
Ich würde Dir empfehlen, Dich in der noch verbleibenden Zeit vor allem auf die Grundlagen zu beschränken und mit Übersichtsskripten zu arbeiten. Hier bieten sich vor allem Übersichtsunterlagen an, die Du vielleicht im Rahmen des Klausurenkurses erhalten hast. Die Klausuren im 2. Examen zeichnen sich typischerweise dadurch aus, dass zwar viele, vor allem auch materiell-rechtliche Probleme behandelt werden, diese aber nicht mehr ins letzte Detail akademisch gelöst werden müssen. Vielleicht hilft es Dir, auch viele Klausuren durcharbeiten, zumindest eine eigene Lösungsskizze zu entwerfen. Auch dadurch lernst Du die prozessualen Aufhänger kennen und gewinnst an Sicherheit, weil sich viele Problemstellungen wiederholen.
Wenn alle Stricke reißen, dann hast Du immer noch den Verbesserungsversuch. Bis dahin bist Du möglicherweise auch wieder fit. Das bedeutet nicht, jetzt aufzugeben. Aber es ist vielleicht beruhigend, eine Rückfallebene zu haben. Ansonsten melde Dich auch gerne via PM. Vielleicht fälllt mir noch was ein . Kopf hoch, das wird schon.
28.07.2022, 08:07
Ich habe auch erst 4 Monate vorher begonnen und es gepackt (sogar weitgehend ohne vorher Klausuren geschrieben zu haben). Das nur als Mutmacher.
28.07.2022, 10:16
Lieber TE,
Hut ab dafür, dass du dich da so rauskämpfst.
Ich kann verstehen, dass du in Panik gerätst, aber das 2. Examen ist wirklich machbar. Du hast dir offensichtlich im Studium eine sehr gute Grundlage geschaffen und auch wenn viel Wissen sich nicht mehr präsent anfühlt, ist es noch da und muss nur wieder hervorgeholt werden. Im 2. Examen hast du ja auch einen Kommentar, der dir bei Bedarf auf die Sprünge helfen kann. Und das juristische Handwerkszeug, das du dir erarbeitet hast, ist auf keinen Fall verloren!
Für die grundsätzliche Art der Examensvorbereitung würde ich mich fragen, was mir im 1. Examen rückblickend am meisten geholfen hat. Deine Strategie von damals war ja offensichtlich sehr erfolgreich. Bist du eher der Typ, der gerne Klausuren schreibt? Oder lieber abstraktes Wissen und nur ab und zu eine Klausur? Oder 50:50? Schau hier am besten, was dir Sicherheit gibt.
Inhaltlich stimme ich einem Vorredner zu, dich auf die Grundlagen zu konzentrieren. Das 3547. Problem ist nicht kampfentscheidend und mit den Grundlagen und einem guten juristischen Verständnis lassen sich die allermeisten Fälle solide lösen. Vergiss nicht, dass die Klausuren im 2. Examen nicht darauf angelegt sind, dass man alles weiß. Man muss sich nur irgendwie zu helfen wissen. Und im Examen hat man anders als in der Praxis den Vorteil zu wissen, dass die Akte irgendwie zu einem Ende gebracht werden kann :). Hilfsgutachten kommen nur sehr selten vor. Du weißt also schon mal, dass am Ende (in den Urteilsklausuren) ein fertiges Urteil stehen muss. Es klingt banal, aber hat mir geholfen. Du hast die Akte und du weißt, wo du hinkommen musst.
Inhaltlich ist das materielle Recht nicht zu unterschätzen, da das Prozessrecht ja nur das Gerüst bildet. Allerdings hast du hier ja gute Grundlagen. Persönlich würde ich daher viele Klausuren skizzieren, dann wiederholst du das materielle Recht ja automatisch. Was du auf Lücke setzen kannst, ist natürlich schwer zu sagen. Ich selbst habe Familien- und Erbrecht sehr stiefmütterlich behandelt und im Strafrecht wenig zur Urteilsklausur gemacht.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute! Vor allem wünsche ich dir, dass du die Examensvorbereitung so gestalten kannst, dass sie deinen Heilungsprozess nicht beeinträchtigt. Das Examen ist mit Blick auf die juristische Karriere natürlich wichtig, aber auf das ganze Leben gesehen nur ein mini Element.
Hut ab dafür, dass du dich da so rauskämpfst.
Ich kann verstehen, dass du in Panik gerätst, aber das 2. Examen ist wirklich machbar. Du hast dir offensichtlich im Studium eine sehr gute Grundlage geschaffen und auch wenn viel Wissen sich nicht mehr präsent anfühlt, ist es noch da und muss nur wieder hervorgeholt werden. Im 2. Examen hast du ja auch einen Kommentar, der dir bei Bedarf auf die Sprünge helfen kann. Und das juristische Handwerkszeug, das du dir erarbeitet hast, ist auf keinen Fall verloren!
Für die grundsätzliche Art der Examensvorbereitung würde ich mich fragen, was mir im 1. Examen rückblickend am meisten geholfen hat. Deine Strategie von damals war ja offensichtlich sehr erfolgreich. Bist du eher der Typ, der gerne Klausuren schreibt? Oder lieber abstraktes Wissen und nur ab und zu eine Klausur? Oder 50:50? Schau hier am besten, was dir Sicherheit gibt.
Inhaltlich stimme ich einem Vorredner zu, dich auf die Grundlagen zu konzentrieren. Das 3547. Problem ist nicht kampfentscheidend und mit den Grundlagen und einem guten juristischen Verständnis lassen sich die allermeisten Fälle solide lösen. Vergiss nicht, dass die Klausuren im 2. Examen nicht darauf angelegt sind, dass man alles weiß. Man muss sich nur irgendwie zu helfen wissen. Und im Examen hat man anders als in der Praxis den Vorteil zu wissen, dass die Akte irgendwie zu einem Ende gebracht werden kann :). Hilfsgutachten kommen nur sehr selten vor. Du weißt also schon mal, dass am Ende (in den Urteilsklausuren) ein fertiges Urteil stehen muss. Es klingt banal, aber hat mir geholfen. Du hast die Akte und du weißt, wo du hinkommen musst.
Inhaltlich ist das materielle Recht nicht zu unterschätzen, da das Prozessrecht ja nur das Gerüst bildet. Allerdings hast du hier ja gute Grundlagen. Persönlich würde ich daher viele Klausuren skizzieren, dann wiederholst du das materielle Recht ja automatisch. Was du auf Lücke setzen kannst, ist natürlich schwer zu sagen. Ich selbst habe Familien- und Erbrecht sehr stiefmütterlich behandelt und im Strafrecht wenig zur Urteilsklausur gemacht.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute! Vor allem wünsche ich dir, dass du die Examensvorbereitung so gestalten kannst, dass sie deinen Heilungsprozess nicht beeinträchtigt. Das Examen ist mit Blick auf die juristische Karriere natürlich wichtig, aber auf das ganze Leben gesehen nur ein mini Element.
28.07.2022, 15:26
(28.07.2022, 10:16)Gast2807 schrieb: Lieber TE,
Hut ab dafür, dass du dich da so rauskämpfst.
Ich kann verstehen, dass du in Panik gerätst, aber das 2. Examen ist wirklich machbar. Du hast dir offensichtlich im Studium eine sehr gute Grundlage geschaffen und auch wenn viel Wissen sich nicht mehr präsent anfühlt, ist es noch da und muss nur wieder hervorgeholt werden. Im 2. Examen hast du ja auch einen Kommentar, der dir bei Bedarf auf die Sprünge helfen kann. Und das juristische Handwerkszeug, das du dir erarbeitet hast, ist auf keinen Fall verloren!
Für die grundsätzliche Art der Examensvorbereitung würde ich mich fragen, was mir im 1. Examen rückblickend am meisten geholfen hat. Deine Strategie von damals war ja offensichtlich sehr erfolgreich. Bist du eher der Typ, der gerne Klausuren schreibt? Oder lieber abstraktes Wissen und nur ab und zu eine Klausur? Oder 50:50? Schau hier am besten, was dir Sicherheit gibt.
Inhaltlich stimme ich einem Vorredner zu, dich auf die Grundlagen zu konzentrieren. Das 3547. Problem ist nicht kampfentscheidend und mit den Grundlagen und einem guten juristischen Verständnis lassen sich die allermeisten Fälle solide lösen. Vergiss nicht, dass die Klausuren im 2. Examen nicht darauf angelegt sind, dass man alles weiß. Man muss sich nur irgendwie zu helfen wissen. Und im Examen hat man anders als in der Praxis den Vorteil zu wissen, dass die Akte irgendwie zu einem Ende gebracht werden kann :). Hilfsgutachten kommen nur sehr selten vor. Du weißt also schon mal, dass am Ende (in den Urteilsklausuren) ein fertiges Urteil stehen muss. Es klingt banal, aber hat mir geholfen. Du hast die Akte und du weißt, wo du hinkommen musst.
Inhaltlich ist das materielle Recht nicht zu unterschätzen, da das Prozessrecht ja nur das Gerüst bildet. Allerdings hast du hier ja gute Grundlagen. Persönlich würde ich daher viele Klausuren skizzieren, dann wiederholst du das materielle Recht ja automatisch. Was du auf Lücke setzen kannst, ist natürlich schwer zu sagen. Ich selbst habe Familien- und Erbrecht sehr stiefmütterlich behandelt und im Strafrecht wenig zur Urteilsklausur gemacht.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute! Vor allem wünsche ich dir, dass du die Examensvorbereitung so gestalten kannst, dass sie deinen Heilungsprozess nicht beeinträchtigt. Das Examen ist mit Blick auf die juristische Karriere natürlich wichtig, aber auf das ganze Leben gesehen nur ein mini Element.
Danke für die Tipps erstmal an Alle. Ja, Vieles ist ja ähnlich zum ersten Examen. Sich auf die Grundlagen konzentrieren, viel mit Fällen und Klausuren arbeiten und so weiter.
Mich würde insbesondere interessieren, ob die Jura Intensiv Unterlagen als geeignet gesehen werden. Lerne größtenteils derzeit mit denen und natürlich mit einem Klausurenkurs.
Obwohl ich bei den Probeklausuren häufig die Zeit überziehe und bis zu 6 oder gar 7 Stunden geschrieben habe, schaffe ich es fast nie in die oberen Punktbereiche. Vor dem ersten Examen habe regelmäßig über 9 Punkte in den Probeklausuren geschrieben in der vorgegebenen Zeit.
Mir fällt vor allem auf, dass ich bei den Assesorklausuren häufig nur 10-15 Seiten schreibe. Ich war nie jemand der extrem viele Seiten geschrieben hat, aber das kommt mir doch wenig vor.
28.07.2022, 15:54
Mir ging es auch so, dass lernen überhaupt nicht klappte während Corona. Die Bib war auch zu.
Nur 5 Klausuren ca. unter Examensbedingungen geschrieben. 5 Wochen vor den Klausuren begonnen zu lernen...
Trotzdem bestanden mit 8,2. Wenn du im ersten schon so ein schönes Ergebnis hattest - davon war ich weit entfernt - läufts auch diesmal mit 3 Monaten Lernzeit. Du startest ja nicht bei null.
Dass es schwerer ist sich fürs zweite aufzuraffen höre ich aber von allen Seiten.
Nur 5 Klausuren ca. unter Examensbedingungen geschrieben. 5 Wochen vor den Klausuren begonnen zu lernen...
Trotzdem bestanden mit 8,2. Wenn du im ersten schon so ein schönes Ergebnis hattest - davon war ich weit entfernt - läufts auch diesmal mit 3 Monaten Lernzeit. Du startest ja nicht bei null.
Dass es schwerer ist sich fürs zweite aufzuraffen höre ich aber von allen Seiten.
28.07.2022, 17:48
Zu dem was hier geschrieben wurde, würde ich noch ergänzen, dass Du Dich mit den Kommentaren vertraut machen solltest, falls Du das noch nicht getan hast. Mir hat das Buch von Russack gezeigt, dass fast alles zur Revision im Meyer-Goßner steht. So ähnlich ist es in vielen Bereichen. Wenn Du beim Lernen immer mal kontrollierst, ob das auch im Kommentar steht, übst Du den Umgang damit und wirst schnell merken, dass man in der Klausur nicht alles auswendig können muss.
Ein anderer Tipp ist, möglichst viele Lösungsskizzen von Klausuren anzufertigen. Das kostet nur eine Stunde und bietet einen guten Lerneffekt. Ich halte das für effizienter als weitere 100 Klausuren auszuschreiben. Natürlich muss man aber auch ein paar ausschreiben, um Formulierungen zu üben.
Viel Erfolg in jedem Fall. Ich finde es stark, wie Du Dich da rauskämpfst!
Ein anderer Tipp ist, möglichst viele Lösungsskizzen von Klausuren anzufertigen. Das kostet nur eine Stunde und bietet einen guten Lerneffekt. Ich halte das für effizienter als weitere 100 Klausuren auszuschreiben. Natürlich muss man aber auch ein paar ausschreiben, um Formulierungen zu üben.
Viel Erfolg in jedem Fall. Ich finde es stark, wie Du Dich da rauskämpfst!
28.07.2022, 18:14
(28.07.2022, 15:54)Gast124 schrieb: Mir ging es auch so, dass lernen überhaupt nicht klappte während Corona. Die Bib war auch zu.
Nur 5 Klausuren ca. unter Examensbedingungen geschrieben. 5 Wochen vor den Klausuren begonnen zu lernen...
Trotzdem bestanden mit 8,2. Wenn du im ersten schon so ein schönes Ergebnis hattest - davon war ich weit entfernt - läufts auch diesmal mit 3 Monaten Lernzeit. Du startest ja nicht bei null.
Dass es schwerer ist sich fürs zweite aufzuraffen höre ich aber von allen Seiten.
Es ist seltsam. Im ersten Examen war ich auch ziemlich gut, weil ich direkt zu Beginn des Studiums sehr fleißig nachgearbeitet habe und auch deutlich mehr Freude hatte an der Materie. Damals bin ich dann zweistellig aus den schriftlichen Klausuren raus, weshalb ich schon sagen würde, dass mir Jura irgendwie liegt.
Aber in meiner jetzigen AG fühlte es sich an als sei ich einer der Schwächsten, auch wegen meiner Konzetrationsschwierigkeiten. 5 Stunden Konzentration aufzubringen, erscheint mir fast unmöglich.
Wie liefen denn die wenigen Probeklausuren, die du geschrieben hast? 8,2 Punkte mit dem geringen Lernaufwand finde ich schon echt erstaunlich. 5 Wochen reichen doch niemals um das Prozessrecht zu lernen und dann noch die ganzen Formalia im Praxisteil auswendig zu können. Ich habe das Gefühl, dass es im Praxisteil schon echt viele unterschiedliche Muster gibt die man auswendig können muss (Revisionsanträge, Einspruch auf VU, Klageerwiderung, Klageerwiderung eines Beigeladenen, Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz, Kündigungsschutzklage, die ganzen Urteilsarten). Dann muss man unzählige unterschiedliche Tenorierungen in mehreren Rechtsgebieten kennen.
Und im materiellen Recht war ich natürlich richtig fit und da sind durchaus noch Kenntnisse vorhanden, aber zwischem 1. Examen und Referendariat hatte ich auch ein Jahr Pause. Da ist schon viel Wissen weg.
Wie würdet ihr denn materielles Recht wiederholen? Da nochmal umfassend alle Skripte durchzulesen geht ja wirklich nicht. Würde meine selbsterstellten Karteikarten aus dem 1. Examen durcharbeiten, die mir viel Erfolg gebracht haben. Trotzdem fehlt da natürlich einiges.
01.08.2022, 22:25
(27.07.2022, 23:14)FRAMPL schrieb: Hey Leute,
Ich hatte während dem Referendariat leider erstmalig mit einigen schweren depressiven Episoden zu kämpfen. Zunächst zu Beginn der ersten Station, wodurch ich die ersten Monate fast nur im Bett lag, auch die Online Corona-AG nur im Bett verfolgte und mit viel Panik und Kraft die eine Akte die Woche durcharbeiten konnte. Die ersten 8-9 Monate habe ich kaum gelernt und nur das Nötigste getan. Konnte dann mit Medikamenten die Depression viele Monate in Griff bekommen, aber sie kamen jetzt auf der Zielgerade wieder. Konnte durch ein ärztliches Attest glücklicherweise die Anwaltsstation verlängern, wodurch ich auch 2 Monate mehr Lernzeit erhalten habe.
Nun, meine Konzentration ist trotzdem sehr schwach und bin noch nicht besonders aufnahmefähig, aber ich schaffe es jeden Tag in die Bib. Ich erhoffe mir ein paar Tipps wie ich in 3 Monaten möglichst examensfit werde. Ich habe es geschafft immerhin 20-25 Klausuren zu schreiben mit den AG Klausuren, die meisten allerdings in mehr als 5 Std.
Ich möchte weiterhin eine Klausur die Woche schreiben. Im ersten Examen hatte ich im staatlichen Teil 10,66 Punkte. Eigentlich hatte ich auch lange viel Freude an Jura und nun hoffe ich erstmal überhaupt das Examen zu bestehen.
Das materielle Recht habe ich bisher gar nicht wiederholt bzw. nur in den Fällen, die ich durchgearbeitet habe.
Hatte nun vor hauptsächlich mit den Kursunterlagen von Jura Intensiv zu arbeiten, die ich alle habe. Kennt jemand die Unterlagen und kann mir sagen, ob diese als Hauptlernquelle einigermaßen geeignet sind?
Und ganz allgemein: Wie würdet ihr vorgehen, wenn ihr nur noch 3 Monate Zeit habt bis zum Examen und eher rudimentäre Kenntnisse im Prozessrecht habt? Es ist nicht so, dass ich überhaupt nichts gelernt habe, aber schon einige Wissenslücken habe. Wie viel Zeit sollte ich noch dem materiellen Recht widmen? Im Studium war ich immer gut dabei und da sind schon noch einige Kenntnisse vorhanden, aber natürlich hat man auch viel vergessen. Und vor allem welche Lernmaterialien würdet ihr empfehlen? Gibt es Themen, die man in Hessen ohne extrem großes Risiko auf Lücke lernen kann, wenn es hart auf hart kommt? Auf welche Themenblöcke sollte man ganz besonders großen Wert legen?
Ich wäre über einige Tipps echt dankbar, da ich echt etwas Panik schiebe.
Habe leider leider eine ähnliche Phase und für mich gemerkt, dass das 2. Examen so nicht für mich machbar ist. Habe mich deshalb entlassen lassen, um erstmal wieder zu genesen. Würde ich dir - je nach Umständen - auch empfehlen...
Wünsche dir viel Erfolg und hoffentlich baldige Genesung
01.08.2022, 22:43
(01.08.2022, 22:25)Kennich schrieb:(27.07.2022, 23:14)FRAMPL schrieb: Hey Leute,
Ich hatte während dem Referendariat leider erstmalig mit einigen schweren depressiven Episoden zu kämpfen. Zunächst zu Beginn der ersten Station, wodurch ich die ersten Monate fast nur im Bett lag, auch die Online Corona-AG nur im Bett verfolgte und mit viel Panik und Kraft die eine Akte die Woche durcharbeiten konnte. Die ersten 8-9 Monate habe ich kaum gelernt und nur das Nötigste getan. Konnte dann mit Medikamenten die Depression viele Monate in Griff bekommen, aber sie kamen jetzt auf der Zielgerade wieder. Konnte durch ein ärztliches Attest glücklicherweise die Anwaltsstation verlängern, wodurch ich auch 2 Monate mehr Lernzeit erhalten habe.
Nun, meine Konzentration ist trotzdem sehr schwach und bin noch nicht besonders aufnahmefähig, aber ich schaffe es jeden Tag in die Bib. Ich erhoffe mir ein paar Tipps wie ich in 3 Monaten möglichst examensfit werde. Ich habe es geschafft immerhin 20-25 Klausuren zu schreiben mit den AG Klausuren, die meisten allerdings in mehr als 5 Std.
Ich möchte weiterhin eine Klausur die Woche schreiben. Im ersten Examen hatte ich im staatlichen Teil 10,66 Punkte. Eigentlich hatte ich auch lange viel Freude an Jura und nun hoffe ich erstmal überhaupt das Examen zu bestehen.
Das materielle Recht habe ich bisher gar nicht wiederholt bzw. nur in den Fällen, die ich durchgearbeitet habe.
Hatte nun vor hauptsächlich mit den Kursunterlagen von Jura Intensiv zu arbeiten, die ich alle habe. Kennt jemand die Unterlagen und kann mir sagen, ob diese als Hauptlernquelle einigermaßen geeignet sind?
Und ganz allgemein: Wie würdet ihr vorgehen, wenn ihr nur noch 3 Monate Zeit habt bis zum Examen und eher rudimentäre Kenntnisse im Prozessrecht habt? Es ist nicht so, dass ich überhaupt nichts gelernt habe, aber schon einige Wissenslücken habe. Wie viel Zeit sollte ich noch dem materiellen Recht widmen? Im Studium war ich immer gut dabei und da sind schon noch einige Kenntnisse vorhanden, aber natürlich hat man auch viel vergessen. Und vor allem welche Lernmaterialien würdet ihr empfehlen? Gibt es Themen, die man in Hessen ohne extrem großes Risiko auf Lücke lernen kann, wenn es hart auf hart kommt? Auf welche Themenblöcke sollte man ganz besonders großen Wert legen?
Ich wäre über einige Tipps echt dankbar, da ich echt etwas Panik schiebe.
Habe leider leider eine ähnliche Phase und für mich gemerkt, dass das 2. Examen so nicht für mich machbar ist. Habe mich deshalb entlassen lassen, um erstmal wieder zu genesen. Würde ich dir - je nach Umständen - auch empfehlen...
Wünsche dir viel Erfolg und hoffentlich baldige Genesung
Hey danke für den Tipp, ich habe tatsächlich durch ein Attest meiner Psychaterin meine Anwaltsstation zwei Monate verlängern lassen, wodurch sie das Examen dementsprechend auch nach Hinten verschob. Durch die Einnahme meiner Medikamente schaffe ich es mittlerweile wieder aus dem Bett. Eine weitere Verlängerung habe ich dennoch in Erwägung gezogen.