23.06.2022, 14:09
Hallo zusammen!
Ich wollte einmal nach Erfahrungsberichten über das Vorstellungsgespräch bei einem Rechtsamt in einer Kommune (NRW) fragen.
Würde mich freuen, wenn jemand Lust hat zu erzählen, wie diese Gespräche bei ihm/ihr abgelaufen sind, also insb. was so gefragt wurde
Danke im Voraus!
Ich wollte einmal nach Erfahrungsberichten über das Vorstellungsgespräch bei einem Rechtsamt in einer Kommune (NRW) fragen.
Würde mich freuen, wenn jemand Lust hat zu erzählen, wie diese Gespräche bei ihm/ihr abgelaufen sind, also insb. was so gefragt wurde
Danke im Voraus!
23.06.2022, 14:26
Hallo,
am besten googelt du mal "Fragen strukturiertes Interview". Davon werden weiterhin immer einige Frage gestellt, auch Sachen wie Stärken und Schwächen und "warum sollen wir Sie nehmen? " wurden in meinen Gesprächen weiterhin gefragt (gerade so Fragen, von denen man dachte, dass sie längst überholt sind).
Ansonsten hilft meiner Meinung am besten einfach authentisch sein und das sagen, was einem einfällt und nicht das, von dem man denkt, dass sie es hören wollen.
Viel Erfolg!
am besten googelt du mal "Fragen strukturiertes Interview". Davon werden weiterhin immer einige Frage gestellt, auch Sachen wie Stärken und Schwächen und "warum sollen wir Sie nehmen? " wurden in meinen Gesprächen weiterhin gefragt (gerade so Fragen, von denen man dachte, dass sie längst überholt sind).
Ansonsten hilft meiner Meinung am besten einfach authentisch sein und das sagen, was einem einfällt und nicht das, von dem man denkt, dass sie es hören wollen.
Viel Erfolg!
23.06.2022, 15:05
Je nachdem, ob es eine Führungsposition ist, würde ich mir noch anschauen welche Führungsstile es gibt und darüber nachdenken, wie man Mitarbeiter motiviert.
23.06.2022, 16:39
Meins (Stelle für Rechtsamtsleitung) lief eher sehr förmlich ab. Neben dem Bürgermeister und dem ersten Dezernenten waren noch 5 weitere leitende Mitarbeiter der Behörde anwesend.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es los, dass reihum verschiedene Fragen gestellt wurden. Alle natürlich immer mit Bezug zu dem eigenen Fachbereich und es wurde abgefragt ob schon gewisse Vorerfahrung in dem Bereich vorhanden war. On top wurde noch ein fiktiver Fall durchgespielt, bei dem juristisches Wissen abgefragt wurde und auch wie man sich in angespannten Situationen verhalten und beraten würde.
Insgesamt also relativ herausfordernd und nicht vergleichbar mit Gesprächen aus der GK oder Unternehmen (zumindest nach meiner bisherigen Erfahrung).
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es los, dass reihum verschiedene Fragen gestellt wurden. Alle natürlich immer mit Bezug zu dem eigenen Fachbereich und es wurde abgefragt ob schon gewisse Vorerfahrung in dem Bereich vorhanden war. On top wurde noch ein fiktiver Fall durchgespielt, bei dem juristisches Wissen abgefragt wurde und auch wie man sich in angespannten Situationen verhalten und beraten würde.
Insgesamt also relativ herausfordernd und nicht vergleichbar mit Gesprächen aus der GK oder Unternehmen (zumindest nach meiner bisherigen Erfahrung).
23.06.2022, 17:40
Auch ich überlege mich für die Position als Rechtsamtsleiter in einer Stadt in Hessen zu bewerben. Gibt es dafür bestimmte Notenvorgaben und andere formelle Voraussetzungen? Ich würde 7 mit SPB (ohne 6.55) und 6.6 mitbringen. Reicht das?
23.06.2022, 19:52
Ganz unterschiedlich, je nach Kommune. Manche haben mehrere Runden, dabei oft eine vor dem Bürgermeister/Landrat (gerade bei kleineren Städten), meistens gibt es aber nur ein Gespräch bei dem meistens auch Fachfragen gestellt werden. Bei meiner Kommune werden dann sowohl bei den Fach- als auch bei den Softskills-Fragen jeder der Auswahlkommission Punkte vergeben für die einzelnen Fragen. Es gibt dabei eine Art Musterlösung oder vorgeschriebene Antwort, die man treffen kann. Wer dann am meisten Punkte hat, gewinnt. Des Weiteren wird ggf. über die Softskills-Fragen geschaut, ob der/diejenige ins Team und auch zur Kommune passt, insb. ob er sich langfristig auf der Stelle sieht, um zu vermeiden, dass nach ein paar Monaten wieder ausgeschrieben werden muss.
Fragen die man erwarten könnte, wären z.B. das Organigramm der Kommune, also den internen Aufbau zu kennen, den Bürgermeister und wenn es aktuell überregional bekannte Großprojekte dort gibt, lohnt sich auch, darüber Bescheid zu wissen.
Daneben kommen oft die Standardfragen zur Arbeitsweise, Priorisierung bei Zeitdruck, Kommunikation usw.
In fachlicher Hinsicht kann man - wer würde es vermuten - eher verwaltungsrechtliche Fragen erwarten. Größere Rechtsämter haben aber oft auch spezialisierte Stellen, z.B. für Sozial-, Bau- oder Ausländerrecht, sodass man in dem Fall damit rechnen sollte, dazu gefragt zu werden.
Die Note ist eher zweitrangig, wenn man es mal geschafft hat, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Allerdings kann es immer sein, dass intern schon ein Favorit existiert und man nur pro-forma eingeladen wird. Das kann umso eher passieren, desto kleiner und ländlicher die Kommune ist..
Wichtiger ist, dass der Bewerber rüberbringen kann, dass er sich für das jeweilige Gebiet (meistens das öffentliche Recht) begeistern kann, sich aber gleichzeitig als Allrounder sieht, da im Rechtsamt eben von A-Z alles geprüft werden muss, was so anfällt. Berufserfahrung als Anwalt oder noch besser, in einer anderen Behörde, schaden dabei nicht. Gerne auch öffentlich-rechtlicher Schwerpunkt im Studium oder Ref. Was aber nicht gern gesehen wird, ist wenn jemand jahrzehntelang spezialisiert etwas völlig anderes gemacht hat, aber sich plötzlich auf einmal zum Verwaltungsjuristen berufen sieht.
Fragen zu Besoldung, Verbeamtung, Pension, Gleitzeit usw. sollte man sich auch sparen. Und bitte, bewerbt euch nicht bei Kommunen, weil ihr in der gleichen Partei seid wie der Bürgermeister.
Fragen die man erwarten könnte, wären z.B. das Organigramm der Kommune, also den internen Aufbau zu kennen, den Bürgermeister und wenn es aktuell überregional bekannte Großprojekte dort gibt, lohnt sich auch, darüber Bescheid zu wissen.
Daneben kommen oft die Standardfragen zur Arbeitsweise, Priorisierung bei Zeitdruck, Kommunikation usw.
In fachlicher Hinsicht kann man - wer würde es vermuten - eher verwaltungsrechtliche Fragen erwarten. Größere Rechtsämter haben aber oft auch spezialisierte Stellen, z.B. für Sozial-, Bau- oder Ausländerrecht, sodass man in dem Fall damit rechnen sollte, dazu gefragt zu werden.
Die Note ist eher zweitrangig, wenn man es mal geschafft hat, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Allerdings kann es immer sein, dass intern schon ein Favorit existiert und man nur pro-forma eingeladen wird. Das kann umso eher passieren, desto kleiner und ländlicher die Kommune ist..
Wichtiger ist, dass der Bewerber rüberbringen kann, dass er sich für das jeweilige Gebiet (meistens das öffentliche Recht) begeistern kann, sich aber gleichzeitig als Allrounder sieht, da im Rechtsamt eben von A-Z alles geprüft werden muss, was so anfällt. Berufserfahrung als Anwalt oder noch besser, in einer anderen Behörde, schaden dabei nicht. Gerne auch öffentlich-rechtlicher Schwerpunkt im Studium oder Ref. Was aber nicht gern gesehen wird, ist wenn jemand jahrzehntelang spezialisiert etwas völlig anderes gemacht hat, aber sich plötzlich auf einmal zum Verwaltungsjuristen berufen sieht.
Fragen zu Besoldung, Verbeamtung, Pension, Gleitzeit usw. sollte man sich auch sparen. Und bitte, bewerbt euch nicht bei Kommunen, weil ihr in der gleichen Partei seid wie der Bürgermeister.