21.06.2022, 12:23
Hallo,
ich wollte mich mal nachfragen, was eure Lernmethoden sind. Ich arbeite gerade mit verschiedenen Skripten und schreibe mir daraus Karteikarten, habe aber das Gefühl, das geht ewig und ich komme nicht voran. Wenn ich die Skripten nur lese, habe ich aber das Gefühl, da bleibt nichts hängen.
Wie geht ihr vor?
ich wollte mich mal nachfragen, was eure Lernmethoden sind. Ich arbeite gerade mit verschiedenen Skripten und schreibe mir daraus Karteikarten, habe aber das Gefühl, das geht ewig und ich komme nicht voran. Wenn ich die Skripten nur lese, habe ich aber das Gefühl, da bleibt nichts hängen.
Wie geht ihr vor?
21.06.2022, 12:32
(21.06.2022, 12:23)Refref schrieb: Hallo,
ich wollte mich mal nachfragen, was eure Lernmethoden sind. Ich arbeite gerade mit verschiedenen Skripten und schreibe mir daraus Karteikarten, habe aber das Gefühl, das geht ewig und ich komme nicht voran. Wenn ich die Skripten nur lese, habe ich aber das Gefühl, da bleibt nichts hängen.
Wie geht ihr vor?
Also ich hab so gut wie keine Skripte gelesen. Hab einen Jahreskurs bei einem kommerziellen Anbieter gehört und den immer nachgearbeitet und mir daraus eine eigene Zusammenfassung geschrieben. Ist zwar zeitaufwendig, aber wenn ich es einmal aufschreiben musste hab ich es meistens auch verinnerlicht. Das ist aber nicht für jeden was.
Mit den Zusammenfassungen war ich dann 5 Monate vor dem Examen durch und musste eigentlich nur noch wiederholen.
Ansonsten hab ich ab dem vierten Monat im Ref jede Woche wenigstens eine Klausur geschrieben und später noch ein paar skizziert. Aus den Klausuren hab ich mir dann jeweils 2-3 "Hauptprobleme" als Frage oder kleinen Fall auf eine Karteikarte geschrieben.
Hat für mich gut geklappt so.
22.06.2022, 08:41
Danke für deine Antwort!
Das heißt, du hast auch fürs materielle Recht fast ausschließlich mit den Rep-Materialien gearbeitet?
Das heißt, du hast auch fürs materielle Recht fast ausschließlich mit den Rep-Materialien gearbeitet?
23.06.2022, 08:43
(22.06.2022, 08:41)Refref schrieb: Danke für deine Antwort!
Das heißt, du hast auch fürs materielle Recht fast ausschließlich mit den Rep-Materialien gearbeitet?
Materielles Recht hab ich tatsächlich gar nicht gesondert nachgearbeitet. Halt übers Klausuren schreiben und ich hab KLK Klausuren als Nebenjob korrigiert und dann eben dadurch wiederholt. Hatte das Gefühl insbesondere letzteres hat mir dann doch noch enorm geholfen im Stoff zu bleiben.
23.06.2022, 17:53
Wenn es irgendwie finanziell einzurichten ist, sollte man sich frühzeitig mit den zugelassenen Hilfsmitteln (Gesetzessammlungen und Kommentare!) eindecken und diese in die Stationsarbeit und das Lernen integrieren.
Es wird viele Referendar*innen, die nur mit Skripten lernen, wahrscheinlich überraschen wie viel Grundlagenwissen sich in den Einleitungen versteckt und wie viele Klausurprobleme sich mit der intelligenten Arbeit am Kommentar hervorragend lösen lassen.
Dazu sollte man gute Ausbilder*innen auch möglichst nach Mustern fragen. Wenn man sich dann in einer privaten Kleingruppe gegenseitig aushilft, kommt so schnell ein kleiner Schatz an Standards zusammen. Diese können zum einen die Stationsarbeit massiv erleichtern. Sie können aber auch eine gute Grundlage für das Examen bilden. Wer z.B. aus guten! Mustern die Formalien einer Anklageschrift oder eines Widerspruchsbescheids verinnerlicht hat, kann so in Klausuren Zeit sparen und stärkt so die Nerven.
Es wird viele Referendar*innen, die nur mit Skripten lernen, wahrscheinlich überraschen wie viel Grundlagenwissen sich in den Einleitungen versteckt und wie viele Klausurprobleme sich mit der intelligenten Arbeit am Kommentar hervorragend lösen lassen.
Dazu sollte man gute Ausbilder*innen auch möglichst nach Mustern fragen. Wenn man sich dann in einer privaten Kleingruppe gegenseitig aushilft, kommt so schnell ein kleiner Schatz an Standards zusammen. Diese können zum einen die Stationsarbeit massiv erleichtern. Sie können aber auch eine gute Grundlage für das Examen bilden. Wer z.B. aus guten! Mustern die Formalien einer Anklageschrift oder eines Widerspruchsbescheids verinnerlicht hat, kann so in Klausuren Zeit sparen und stärkt so die Nerven.
23.06.2022, 21:51
Habe zwei verschiedene Lernstile fürs 2. getestet mit unterschiedlichem Erfolg. Muss aber jeder selber wissen.
1. Versuch: Schriftlich 4,5 (mündliche war dann wieder zweistellig)
--> Alle Kaiserkurse gemacht, alles nachgearbeitet, am Wochenende 1-2 Klausuren geschrieben und nachgearbeitet. Hatte neben den Stationen und dem ganzen Lernen im Grunde kein Leben mehr (7 Tage die Woche gelernt bis auf Ausnahmen)
--> Letzten 2 Monate vorm Examen dann fast täglich eine Klausur
--> größter Fehler: Bis in die Nacht immer gelernt und keine Erholung genommen. Bis zum letzten Tag gelernt und auch zwischen dem Klausuren. Dadurch bin ich nie zur Ruhe gekommen und hatte echt beschissenen Schlaf. Hat sich extrem gerächt in den Klausuren, da ich unglaublich lange zum Lesen gebraucht habe und einfach nur Murks formuliert habe
2. Versucht: Schriftlich 7,3 (mündliche steht noch aus)
--> Nochmal den Kurs bei Torsten Kaiser zum Materiellen ZR besucht (meiner Meinung nach der beste Kurs von Kaiser. ZPO bei TK kommt direkt danach)
--> Jeden 2. Tag eine Klausur. Am Folgetag vormittags 3-4h die Lösung analysiert und ne Word-Datei angelegt mit den "guten Formulierungen" aus den Lösungen und den Fehlern die ich gemacht habe. Diese Datei hab ich ab und zu dann einfach mal überflogen.
--> Pod-Cast von Stephan Lorenz an der LMU gemacht (da gibts nen Kurs fürs Examen wo er im Grunde in 12 Lesungen durchs BGB peitscht und zwar komplett nach Rspr. also nicht Literaturmüll)
--> Abends aufm Crosstrainer im Fitness-Studio die Videos von Jura-Online und Paragraph 31 gesehen (super für Basics)
Wichtigste Änderung: Von Anfang an Schlafrhythmus angepasst ans Examen, 1 Woche vorm Examen aufgehört zu lernen. Zwischen den Klausuren hart gechillt. UND: Penetrant immer Obersätze und Unterobersätze. Egal wie behindert es wirkt. Im Zivilrecht hab ich darauf geachtet bei JEDEM Problem die WURST von Kaiser durchzugehen.
Sonntags hatte ich beim lernen fürn Verbesserungsversuch immer frei. Sonst Vormittags 3-4h (je nachdem ob ich schon um 8 am Schreibtisch war oder Klausurtag) --> 3h Pause --> 4h Nachmittags. Samstag nach der Klausurnacharbeit nur noch AT und Definitionen wiederholt.
Fazit: Weniger ist meist mehr. Und Basics lernen lohnt am meisten.
1. Versuch: Schriftlich 4,5 (mündliche war dann wieder zweistellig)
--> Alle Kaiserkurse gemacht, alles nachgearbeitet, am Wochenende 1-2 Klausuren geschrieben und nachgearbeitet. Hatte neben den Stationen und dem ganzen Lernen im Grunde kein Leben mehr (7 Tage die Woche gelernt bis auf Ausnahmen)
--> Letzten 2 Monate vorm Examen dann fast täglich eine Klausur
--> größter Fehler: Bis in die Nacht immer gelernt und keine Erholung genommen. Bis zum letzten Tag gelernt und auch zwischen dem Klausuren. Dadurch bin ich nie zur Ruhe gekommen und hatte echt beschissenen Schlaf. Hat sich extrem gerächt in den Klausuren, da ich unglaublich lange zum Lesen gebraucht habe und einfach nur Murks formuliert habe
2. Versucht: Schriftlich 7,3 (mündliche steht noch aus)
--> Nochmal den Kurs bei Torsten Kaiser zum Materiellen ZR besucht (meiner Meinung nach der beste Kurs von Kaiser. ZPO bei TK kommt direkt danach)
--> Jeden 2. Tag eine Klausur. Am Folgetag vormittags 3-4h die Lösung analysiert und ne Word-Datei angelegt mit den "guten Formulierungen" aus den Lösungen und den Fehlern die ich gemacht habe. Diese Datei hab ich ab und zu dann einfach mal überflogen.
--> Pod-Cast von Stephan Lorenz an der LMU gemacht (da gibts nen Kurs fürs Examen wo er im Grunde in 12 Lesungen durchs BGB peitscht und zwar komplett nach Rspr. also nicht Literaturmüll)
--> Abends aufm Crosstrainer im Fitness-Studio die Videos von Jura-Online und Paragraph 31 gesehen (super für Basics)
Wichtigste Änderung: Von Anfang an Schlafrhythmus angepasst ans Examen, 1 Woche vorm Examen aufgehört zu lernen. Zwischen den Klausuren hart gechillt. UND: Penetrant immer Obersätze und Unterobersätze. Egal wie behindert es wirkt. Im Zivilrecht hab ich darauf geachtet bei JEDEM Problem die WURST von Kaiser durchzugehen.
Sonntags hatte ich beim lernen fürn Verbesserungsversuch immer frei. Sonst Vormittags 3-4h (je nachdem ob ich schon um 8 am Schreibtisch war oder Klausurtag) --> 3h Pause --> 4h Nachmittags. Samstag nach der Klausurnacharbeit nur noch AT und Definitionen wiederholt.
Fazit: Weniger ist meist mehr. Und Basics lernen lohnt am meisten.
23.06.2022, 22:05
Danke für die Berichte!
Hast du vielleicht den Link dazu: Pod-Cast von Stephan Lorenz an der LMUgemacht (da gibts nen Kurs fürs Examen wo er im Grunde in 12 Lesungen durchs BGB peitscht und zwar komplett nach Rspr. also nicht Literaturmüll)
Habe bisher nur Podcasts mit mehr Folgen gefunden.
Hast du vielleicht den Link dazu: Pod-Cast von Stephan Lorenz an der LMUgemacht (da gibts nen Kurs fürs Examen wo er im Grunde in 12 Lesungen durchs BGB peitscht und zwar komplett nach Rspr. also nicht Literaturmüll)
Habe bisher nur Podcasts mit mehr Folgen gefunden.
23.06.2022, 22:18
(23.06.2022, 22:05)Gast aus N schrieb: Danke für die Berichte!
Hast du vielleicht den Link dazu: Pod-Cast von Stephan Lorenz an der LMUgemacht (da gibts nen Kurs fürs Examen wo er im Grunde in 12 Lesungen durchs BGB peitscht und zwar komplett nach Rspr. also nicht Literaturmüll)
Habe bisher nur Podcasts mit mehr Folgen gefunden.
Wiederholung und Vertiefung zum SchuldR (2017)
https://lorenz.userweb.mwn.de/podcast_wd...dr2017.htm
Ist zwar nicht komplett up to date, aber sau viel davon kommt in klausuren dran. besonders in erinnerung geblieben ist mir die folge zu ebay. ist wirklich gut. und er erklärt immer wie die ratio hinter den entscheidungen ist. so lernst auch zu argumentieren.
24.06.2022, 09:08
(23.06.2022, 22:18)Gast schrieb:Lorenz ist fürs erste Examen gedacht, das ist auch sein Anspruch. Die Schwerpunkte im zweiten sind nicht immer dieselben wie in der universitären Ausbildung. Zum 1. Examen fand ich die Lehrmaterialien von Lorenz auch super.(23.06.2022, 22:05)Gast aus N schrieb: Danke für die Berichte!
Hast du vielleicht den Link dazu: Pod-Cast von Stephan Lorenz an der LMUgemacht (da gibts nen Kurs fürs Examen wo er im Grunde in 12 Lesungen durchs BGB peitscht und zwar komplett nach Rspr. also nicht Literaturmüll)
Habe bisher nur Podcasts mit mehr Folgen gefunden.
Wiederholung und Vertiefung zum SchuldR (2017)
https://lorenz.userweb.mwn.de/podcast_wd...dr2017.htm
Ist zwar nicht komplett up to date, aber sau viel davon kommt in klausuren dran. besonders in erinnerung geblieben ist mir die folge zu ebay. ist wirklich gut. und er erklärt immer wie die ratio hinter den entscheidungen ist. so lernst auch zu argumentieren.
24.06.2022, 09:21
(23.06.2022, 22:18)Gast schrieb:(23.06.2022, 22:05)Gast aus N schrieb: Danke für die Berichte!
Hast du vielleicht den Link dazu: Pod-Cast von Stephan Lorenz an der LMUgemacht (da gibts nen Kurs fürs Examen wo er im Grunde in 12 Lesungen durchs BGB peitscht und zwar komplett nach Rspr. also nicht Literaturmüll)
Habe bisher nur Podcasts mit mehr Folgen gefunden.
Wiederholung und Vertiefung zum SchuldR (2017)
https://lorenz.userweb.mwn.de/podcast_wd...dr2017.htm
Ist zwar nicht komplett up to date, aber sau viel davon kommt in klausuren dran. besonders in erinnerung geblieben ist mir die folge zu ebay. ist wirklich gut. und er erklärt immer wie die ratio hinter den entscheidungen ist. so lernst auch zu argumentieren.
Super, danke dir!
Mir geht es nur ums mal nebenbei auffrischen im Zug oder so, dazu schadet es nicht, wenn es ein bisschen älter ist.