17.07.2022, 15:56
Rein vom Empfinden her würde ich auch sagen, dass es immer auf den Einzelfall ankommt.
Wenn man als 9 Punkte+ Kandidat*in die Prüfung geht und auch entsprechend abliefert, interessiert die Verpackung im Zweifel weniger.
Wenn man aber ohnehin nicht gerade super vorbenotet und dann auch noch nicht gut abliefert oder gut vorbenotet ist und nicht abliefert, ist das Auftreten vielleicht noch das I-Tüpfelchen, was die Stimmung noch einmal verschlechtert. Entweder nach dem Motto: der/die weißauch nicht einmal wie man sich zu solchen Anlässen zu kleiden oder in die Richtung der/die hat das Ganze wegen seinen Vornoten nicht mehr ernst genommen.
Im Zweifel würde ich mich also einfach dazu entscheiden, so wenig potentielle Angriffsfläche wie möglich zu bieten :) es gibt ja auch Anzüge/Kostüme, die extra für den Sommer sind und dementsprechend etwas luftiger :)
Wenn man als 9 Punkte+ Kandidat*in die Prüfung geht und auch entsprechend abliefert, interessiert die Verpackung im Zweifel weniger.
Wenn man aber ohnehin nicht gerade super vorbenotet und dann auch noch nicht gut abliefert oder gut vorbenotet ist und nicht abliefert, ist das Auftreten vielleicht noch das I-Tüpfelchen, was die Stimmung noch einmal verschlechtert. Entweder nach dem Motto: der/die weißauch nicht einmal wie man sich zu solchen Anlässen zu kleiden oder in die Richtung der/die hat das Ganze wegen seinen Vornoten nicht mehr ernst genommen.
Im Zweifel würde ich mich also einfach dazu entscheiden, so wenig potentielle Angriffsfläche wie möglich zu bieten :) es gibt ja auch Anzüge/Kostüme, die extra für den Sommer sind und dementsprechend etwas luftiger :)
17.07.2022, 22:10
(17.07.2022, 14:03)Berichterstatterin schrieb: Ich würde mich MrJudgeBW gerne zu 100 Prozent anschließen, kann das aber guten Gewissens nicht tun. Für sehr viele Prüfer*innen ist die Kleidung egal, so lange sie dem Anlass entsprechend ist (keine kurzen Hosen, keine Flipflops).
Es gibt allerdings wenige, bei denen zu legere Kleidung einen schlechten Eindruck hinterlassen kann, wobei Dich niemand für unpassende Kleidung absichtlich bestrafen wird.
Aber: die Räume für die mündliche Prüfgung sind in aller Regel nicht 30 Grad heiß. Deswegen erwarten (noch?) einige wenige eher konservative Prüfer*innen entsprechende Kleidung. Das kannst Du für Deine Kommission ggf. erfragen oder in den berühmten Protokollen nachlesen.
Viel Erfolg für Deine Prüfung!
MrJudgeBW berichtet aber nicht von zu legerer Kleidung sondern eigentlich für heutige Verhältnisse schon fast normalen Business-Style. Kaum ein CEO in Deutschland lässt sich noch mit Krawatte abbilden. Da sollte es auch für den Prüfling kein Problem mehr sein. Man muss doch nicht mehr so rumlaufen, ob man direkt aus einer GK kommt....
18.07.2022, 12:31
(17.07.2022, 15:56)Gaststätte schrieb: Rein vom Empfinden her würde ich auch sagen, dass es immer auf den Einzelfall ankommt.
Wenn man als 9 Punkte+ Kandidat*in die Prüfung geht und auch entsprechend abliefert, interessiert die Verpackung im Zweifel weniger.
Wenn man aber ohnehin nicht gerade super vorbenotet und dann auch noch nicht gut abliefert oder gut vorbenotet ist und nicht abliefert, ist das Auftreten vielleicht noch das I-Tüpfelchen, was die Stimmung noch einmal verschlechtert. Entweder nach dem Motto: der/die weißauch nicht einmal wie man sich zu solchen Anlässen zu kleiden oder in die Richtung der/die hat das Ganze wegen seinen Vornoten nicht mehr ernst genommen.
Im Zweifel würde ich mich also einfach dazu entscheiden, so wenig potentielle Angriffsfläche wie möglich zu bieten :) es gibt ja auch Anzüge/Kostüme, die extra für den Sommer sind und dementsprechend etwas luftiger :)
+1
Das finde ich auch, möglichst wenig Angriffsfläche wie möglich bieten.
Außerdem ist man in der Prüfung "nur" Prüfling, der sich sein Examen erarbeiten muss. Als CEO o.ä. kann man theoretisch rumlaufen, wie man will. Dann hat man bereits eine entsprechende Position und (hoffentlich ^^) Kompetenz inne.
Lieber einen Tag schwitzen und zur Not später den Anzug reinigen lassen, als sich im Nachhinein ärgern. Selbstverständlich haben meine Vorposter absolut recht, dass v.a. der Inhalt stimmen muss. Andernfalls hilft die gute Kleidung auch nicht.
18.07.2022, 17:20
(17.07.2022, 22:10)Freidenkender schrieb:(17.07.2022, 14:03)Berichterstatterin schrieb: Ich würde mich MrJudgeBW gerne zu 100 Prozent anschließen, kann das aber guten Gewissens nicht tun. Für sehr viele Prüfer*innen ist die Kleidung egal, so lange sie dem Anlass entsprechend ist (keine kurzen Hosen, keine Flipflops).
Es gibt allerdings wenige, bei denen zu legere Kleidung einen schlechten Eindruck hinterlassen kann, wobei Dich niemand für unpassende Kleidung absichtlich bestrafen wird.
Aber: die Räume für die mündliche Prüfgung sind in aller Regel nicht 30 Grad heiß. Deswegen erwarten (noch?) einige wenige eher konservative Prüfer*innen entsprechende Kleidung. Das kannst Du für Deine Kommission ggf. erfragen oder in den berühmten Protokollen nachlesen.
Viel Erfolg für Deine Prüfung!
MrJudgeBW berichtet aber nicht von zu legerer Kleidung sondern eigentlich für heutige Verhältnisse schon fast normalen Business-Style. Kaum ein CEO in Deutschland lässt sich noch mit Krawatte abbilden. Da sollte es auch für den Prüfling kein Problem mehr sein. Man muss doch nicht mehr so rumlaufen, ob man direkt aus einer GK kommt....
Nach über 6 Jahren Prüfertätigkeit in unterschiedlichsten Kommissionen kann ich wirklich nur nochmal betonen, dass die Kleiderfrage aus Prüfersicht absolut nicht im Vordergrund steht, sondern die individuelle Prüfungsleistung. Wie Freidenkender zutreffend schreibt: Ich spreche von einem angemessenen Business-Style. Lederschuhe, ordentliche Stoffhose, Hemd und Sakko. Man muss nicht im Dreiteiler erscheinen. Natürlich würde ich dazu abraten, im Gammel-Look zu erscheinen, aber das dürfte klar sein. Tatsächlich hatte ich schon die Konstellation, dass ein Prüfling im normalen Pulli mit Jeans und Sneaker erscheinen ist und eine Dame mit Poloshirt und Stoffhose. Das hat nicht einmal im Ansatz für Gesprächsstoff gesorgt, so nach dem Motto: "Das EBV hat sie ja schön geprüft, aber die Schuhe gehen mal gaaaarnicht".
Wenn man sich unsicher ist, sollte man sich eher einen Tick "besser" anziehen. Damit bietet man auch bei konservativen Prüfern keinerlei Angriffsfläche.
18.07.2022, 17:43
(18.07.2022, 17:20)MrJudgeBW schrieb:(17.07.2022, 22:10)Freidenkender schrieb:(17.07.2022, 14:03)Berichterstatterin schrieb: Ich würde mich MrJudgeBW gerne zu 100 Prozent anschließen, kann das aber guten Gewissens nicht tun. Für sehr viele Prüfer*innen ist die Kleidung egal, so lange sie dem Anlass entsprechend ist (keine kurzen Hosen, keine Flipflops).
Es gibt allerdings wenige, bei denen zu legere Kleidung einen schlechten Eindruck hinterlassen kann, wobei Dich niemand für unpassende Kleidung absichtlich bestrafen wird.
Aber: die Räume für die mündliche Prüfgung sind in aller Regel nicht 30 Grad heiß. Deswegen erwarten (noch?) einige wenige eher konservative Prüfer*innen entsprechende Kleidung. Das kannst Du für Deine Kommission ggf. erfragen oder in den berühmten Protokollen nachlesen.
Viel Erfolg für Deine Prüfung!
MrJudgeBW berichtet aber nicht von zu legerer Kleidung sondern eigentlich für heutige Verhältnisse schon fast normalen Business-Style. Kaum ein CEO in Deutschland lässt sich noch mit Krawatte abbilden. Da sollte es auch für den Prüfling kein Problem mehr sein. Man muss doch nicht mehr so rumlaufen, ob man direkt aus einer GK kommt....
Nach über 6 Jahren Prüfertätigkeit in unterschiedlichsten Kommissionen kann ich wirklich nur nochmal betonen, dass die Kleiderfrage aus Prüfersicht absolut nicht im Vordergrund steht, sondern die individuelle Prüfungsleistung. Wie Freidenkender zutreffend schreibt: Ich spreche von einem angemessenen Business-Style. Lederschuhe, ordentliche Stoffhose, Hemd und Sakko. Man muss nicht im Dreiteiler erscheinen. Natürlich würde ich dazu abraten, im Gammel-Look zu erscheinen, aber das dürfte klar sein. Tatsächlich hatte ich schon die Konstellation, dass ein Prüfling im normalen Pulli mit Jeans und Sneaker erscheinen ist und eine Dame mit Poloshirt und Stoffhose. Das hat nicht einmal im Ansatz für Gesprächsstoff gesorgt, so nach dem Motto: "Das EBV hat sie ja schön geprüft, aber die Schuhe gehen mal gaaaarnicht".
Wenn man sich unsicher ist, sollte man sich eher einen Tick "besser" anziehen. Damit bietet man auch bei konservativen Prüfern keinerlei Angriffsfläche.
Dass die Kleiderfrage nicht im Vordergrund steht, bestreitet aber auch niemand. Es geht doch gerade darum, dass das äußere Erscheinungsbild des Prüflings die Benotung im Hintergrund (regelmäßig unterbewusst) beeinflusst. Natürlich wird kein Prüfer dem Rest der Prüfungskommission eröffnen, er halte aufgrund des Outfits des Prüflings eine schlechtere Benotung für angemessen. Aber unterbewusst beeinflusst das äußere Erscheinungsbild eines Prüflings eben doch die Einstellung des Prüfers diesem gegenüber. Und das gilt nicht nur für das Outfit, sondern vor allem auch für Geschlecht und erkennbaren Migrationshintergrund (und vermutlich auch für Gesichtszüge/Attraktivität des Prüflings, wobei es insoweit aber wohl kaum belastbare Daten gibt). Das Aussehen Outfit als potentiellen Risikofaktor kann man hier zumindest eliminieren.
18.07.2022, 21:19
(18.07.2022, 17:43)Landvogt schrieb:(18.07.2022, 17:20)MrJudgeBW schrieb:(17.07.2022, 22:10)Freidenkender schrieb:(17.07.2022, 14:03)Berichterstatterin schrieb: Ich würde mich MrJudgeBW gerne zu 100 Prozent anschließen, kann das aber guten Gewissens nicht tun. Für sehr viele Prüfer*innen ist die Kleidung egal, so lange sie dem Anlass entsprechend ist (keine kurzen Hosen, keine Flipflops).
Es gibt allerdings wenige, bei denen zu legere Kleidung einen schlechten Eindruck hinterlassen kann, wobei Dich niemand für unpassende Kleidung absichtlich bestrafen wird.
Aber: die Räume für die mündliche Prüfgung sind in aller Regel nicht 30 Grad heiß. Deswegen erwarten (noch?) einige wenige eher konservative Prüfer*innen entsprechende Kleidung. Das kannst Du für Deine Kommission ggf. erfragen oder in den berühmten Protokollen nachlesen.
Viel Erfolg für Deine Prüfung!
MrJudgeBW berichtet aber nicht von zu legerer Kleidung sondern eigentlich für heutige Verhältnisse schon fast normalen Business-Style. Kaum ein CEO in Deutschland lässt sich noch mit Krawatte abbilden. Da sollte es auch für den Prüfling kein Problem mehr sein. Man muss doch nicht mehr so rumlaufen, ob man direkt aus einer GK kommt....
Nach über 6 Jahren Prüfertätigkeit in unterschiedlichsten Kommissionen kann ich wirklich nur nochmal betonen, dass die Kleiderfrage aus Prüfersicht absolut nicht im Vordergrund steht, sondern die individuelle Prüfungsleistung. Wie Freidenkender zutreffend schreibt: Ich spreche von einem angemessenen Business-Style. Lederschuhe, ordentliche Stoffhose, Hemd und Sakko. Man muss nicht im Dreiteiler erscheinen. Natürlich würde ich dazu abraten, im Gammel-Look zu erscheinen, aber das dürfte klar sein. Tatsächlich hatte ich schon die Konstellation, dass ein Prüfling im normalen Pulli mit Jeans und Sneaker erscheinen ist und eine Dame mit Poloshirt und Stoffhose. Das hat nicht einmal im Ansatz für Gesprächsstoff gesorgt, so nach dem Motto: "Das EBV hat sie ja schön geprüft, aber die Schuhe gehen mal gaaaarnicht".
Wenn man sich unsicher ist, sollte man sich eher einen Tick "besser" anziehen. Damit bietet man auch bei konservativen Prüfern keinerlei Angriffsfläche.
Dass die Kleiderfrage nicht im Vordergrund steht, bestreitet aber auch niemand. Es geht doch gerade darum, dass das äußere Erscheinungsbild des Prüflings die Benotung im Hintergrund (regelmäßig unterbewusst) beeinflusst. Natürlich wird kein Prüfer dem Rest der Prüfungskommission eröffnen, er halte aufgrund des Outfits des Prüflings eine schlechtere Benotung für angemessen. Aber unterbewusst beeinflusst das äußere Erscheinungsbild eines Prüflings eben doch die Einstellung des Prüfers diesem gegenüber. Und das gilt nicht nur für das Outfit, sondern vor allem auch für Geschlecht und erkennbaren Migrationshintergrund (und vermutlich auch für Gesichtszüge/Attraktivität des Prüflings, wobei es insoweit aber wohl kaum belastbare Daten gibt). Das Aussehen Outfit als potentiellen Risikofaktor kann man hier zumindest eliminieren.
Dem stimme ich zu. Selbstverständlich wird jeder (faire und vernünftige) Prüfer versuchen, sich nur und ausschließlich auf die jeweilige Prüfungsleistung, also dem Inhaltlichen, zu konzentrieren und diese zu bewerten.
Dennoch ist es nur natürlich, dass jeder (auch Prüfer und Nicht-Prüfer) Mensch sich zumindest unterbewusst vom äußeren Erscheinungsbild beeinflussen lässt. Selbstverständlich sagt niemand, dass ein Nichtbesteher plötzlich zum 18-Punkte-Kandidaten wird oder umgekehrt.
Ich finde, man muss jedoch beachten, dass es in der Praxis v.a. auch um das Auftreten ankommt. Man kann noch so tolle Argumente haben: Schlecht vorgetragen oder mit schluderiger Erscheinung wird man nie zu 100% überzeugen können.
Klar darf es auch nicht zu overdressed sein: Ein Armani-Anzug als Noch-Referendar ist too much und m.E. eher negativ überheblich-eitel. Ein Anzug (Hose, Sakko, Krawatte, Businessschuhe beim Mann; Hosenanzug o.ä. bei der Frau) sollte jedoch immer drin sein. Es ist halt unsere Berufskleidung - egal ob wir im späteren Job im T-Shirt u. Flip-Flops gehen oder extrem konservativ.
Kennst Du schon das größte Portal zur mündlichen Prüfung im 2. Examen? Auf Protokolle-Assessorexamen gibt es die meisten kostenlosen Protokolle zum Assessorexamen:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/
Außerdem gibt es auf der Seite viele Infos zB zu Aktenvorträgen und aktueller Rechtsprechung. Zudem besteht die Möglichkeit, über die Seite die für die mündliche Prüfung benötigten Kommentare zu mieten:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/kommentare-mieten.php
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18.07.2022, 21:49
Ich würde die Frage mal rumdrehen: wie fühlt man sich am wohlsten? Das ist doch ein extrem aufregender Tag, da will ich doch nicht noch drüber nachdenken, ob meine Kleidung irgendwie unpassend ist. Also würde ich mich weder ungewohnt übertrieben anziehen noch untypisch lässig. Die Prüfer tragen gewöhnlich Hemd und Krawatte, also würde ich das auch machen.
Aus Prüfersicht würde ich natürlich immer behaupten, dass ich versuche, mir der möglichen unbewussten Wirkung der Kleidung bewusst zu werden, kann aber natürlich nicht sagen, ob es mir gelingt. Ich finde aber, dass man sich als Prüfer extrem konzentrieren muss, um den Antworten zu folgen und sie festzuhalten; jedenfalls beim eigenen Fach wird der erste Eindruck sehr schnell von dem Inhalt der Antworten überlagert. Daher ist die Kleidung innerhalb gewisser Grenzen vermutlich tatsächlich nicht sehr wichtig.
Aus Prüfersicht würde ich natürlich immer behaupten, dass ich versuche, mir der möglichen unbewussten Wirkung der Kleidung bewusst zu werden, kann aber natürlich nicht sagen, ob es mir gelingt. Ich finde aber, dass man sich als Prüfer extrem konzentrieren muss, um den Antworten zu folgen und sie festzuhalten; jedenfalls beim eigenen Fach wird der erste Eindruck sehr schnell von dem Inhalt der Antworten überlagert. Daher ist die Kleidung innerhalb gewisser Grenzen vermutlich tatsächlich nicht sehr wichtig.
18.07.2022, 22:32
Selbstverständlich sollte es nicht so aussehen, dass man zum ersten Mal einen Anzug trägt und sich darin unwohl/ungewohnt fühlt