31.10.2019, 21:05
Dann möchte ich auch etwas beisteuern. Ich war fünf Jahre in einer Magic Circle Kanzlei. Dort wurden zwei VB oder zumindest 18 Punkte in der Summe und keins unter 8 gefordert. Schwerpunkt wurde nicht beachtet. Kommuniziert wurde das allerdings nicht öffentlich.
Jetzt bin ich in der Justiz in Nrw und Mitglied der Personalfindungskommission. Hier zählt in erster Linie das zweite Examen bei der Einstellung. Das Erste Examen wird aber positiv berücksichtigt, wenn es mehr als 9 Punkte waren. Inoffiziell wird die Summe aus der Hälfte der Punkte im Ersten und des vollen Zweiten gebildet. Damit dürfte Nrw an der Seite von Bayern aber alleine stehen. In den anderen Bundesländern (insbesondere im Osten und Süd-Westen) zählt das Erste teilweise gleichwertig.
Mit einem ausreichenden ersten Examen wurde hier in der Regel klein Kollege eingestellt.
Jetzt bin ich in der Justiz in Nrw und Mitglied der Personalfindungskommission. Hier zählt in erster Linie das zweite Examen bei der Einstellung. Das Erste Examen wird aber positiv berücksichtigt, wenn es mehr als 9 Punkte waren. Inoffiziell wird die Summe aus der Hälfte der Punkte im Ersten und des vollen Zweiten gebildet. Damit dürfte Nrw an der Seite von Bayern aber alleine stehen. In den anderen Bundesländern (insbesondere im Osten und Süd-Westen) zählt das Erste teilweise gleichwertig.
Mit einem ausreichenden ersten Examen wurde hier in der Regel klein Kollege eingestellt.
31.10.2019, 21:44
(31.10.2019, 21:18)Gast schrieb: Jetzt bin ich in der Justiz in Nrw und Mitglied der Personalfindungskommission. Hier zählt in erster Linie das zweite Examen bei der Einstellung. Das Erste Examen wird aber positiv berücksichtigt, wenn es mehr als 9 Punkte waren. Inoffiziell wird die Summe aus der Hälfte der Punkte im Ersten und des vollen Zweiten gebildet. Damit dürfte Nrw an der Seite von Bayern aber alleine stehen. In den anderen Bundesländern (insbesondere im Osten und Süd-Westen) zählt das Erste teilweise gleichwertig.
Mit einem ausreichenden ersten Examen wurde hier in der Regel klein Kollege eingestellt.
Und auf welche Punktzahl muss der Kandidat dann kommen?
31.10.2019, 21:52
Mich interessiert auch so langsam, warum hier wo viele Justizmitarbeiter und langjährige Anwälte ihre Zeit verbringen. Gibt es dafür Gründe?
31.10.2019, 21:55
Langeweile
01.11.2019, 10:17
(31.10.2019, 20:52)Gast schrieb:(31.10.2019, 18:04)Gast schrieb:(31.10.2019, 17:24)Gast schrieb: Könnten bitte alle Staatsbedienstete, die kein VB im ersten haben, hier schreiben, dass sie wegen des zweiten Examens dennoch genommen wurden?
Obwohl, müssen sie nicht. Denn ICH KENNE einige, bei denen es so ist! Die Justiz braucht Leute! (Ich spreche nur für NRW)
Wer behauptet denn ernsthaft, dass man für Staatsdienst ein VB benötigt, noch dazu im ersten Examen? :) Es bleibt dabei: Das zweite Examen ist das wichtigere. Wer da die 8 oder gar 9 knackt, hat gute Chancen, den Beruf des Richters oder Staatsanwalts ergreifen zu können (sofern das erste Examen nicht ein Totalausfall ist).
Das haben hier einige Personen, vor allem auf der letzten und vorletzten Seite, behauptet.
Aber nun sind wir uns ja alle einig, dass dem nicht (mehr) so ist :)
Das ist riesiger Käse. Eine Bekannte von mir ist mit 2x 7,* Richterin in Hannover geworden.
01.11.2019, 11:51
(31.10.2019, 20:52)Gast schrieb: Das haben hier einige Personen, vor allem auf der letzten und vorletzten Seite, behauptet.
Aber nun sind wir uns ja alle einig, dass dem nicht (mehr) so ist :)
Habe die letzten Einträge nochmal gelesen und wirklich niemand hat das behauptet. Vielleicht gibt es Personen die mit Staatsteil unter 8 und ähnlichem Zweiten eingestellt wurden, ich kenne sie nicht, deswegen halte ich es für unwahrscheinlich (nicht unmöglich oder ausgeschlossen).
Mein Erstes (10,7) wurde bei der Einstellung mit den Worten "ordentlich" kommentiert, zweites war auch über 10. Unter 9 wurde in meinem Durchgang niemand eingestellt.
Witzig übrigens, die Leute, die sich beschweren, dass hier Richter*innen kommentieren. Wolltet ihr nicht gerade Erfahrungsberichte aus der Praxis?
01.11.2019, 13:20
(01.11.2019, 11:51)Hessen schrieb:(31.10.2019, 20:52)Gast schrieb: Das haben hier einige Personen, vor allem auf der letzten und vorletzten Seite, behauptet.
Aber nun sind wir uns ja alle einig, dass dem nicht (mehr) so ist :)
Habe die letzten Einträge nochmal gelesen und wirklich niemand hat das behauptet. Vielleicht gibt es Personen die mit Staatsteil unter 8 und ähnlichem Zweiten eingestellt wurden, ich kenne sie nicht, deswegen halte ich es für unwahrscheinlich (nicht unmöglich oder ausgeschlossen).
Mein Erstes (10,7) wurde bei der Einstellung mit den Worten "ordentlich" kommentiert, zweites war auch über 10. Unter 9 wurde in meinem Durchgang niemand eingestellt.
Witzig übrigens, die Leute, die sich beschweren, dass hier Richter*innen kommentieren. Wolltet ihr nicht gerade Erfahrungsberichte aus der Praxis?
Es beschwert sich niemand. Ich zB möchte gerne wissen, wie man tagsüber die Zeit dafür findet, in diesem Forum zu kommentieren.
Man hört ja immer, dass man im Staatsdienst so ausgelastet ist, dass man wenig Freizeit hat.
Wenn das auch nur ein Märchen zum Angstmachen ist, würde ich mir nochmal überlegen, ob ich nicht doch in den Staatsdienst gehe.
01.11.2019, 13:23
(01.11.2019, 11:51)Hessen schrieb:(31.10.2019, 20:52)Gast schrieb: Das haben hier einige Personen, vor allem auf der letzten und vorletzten Seite, behauptet.
Aber nun sind wir uns ja alle einig, dass dem nicht (mehr) so ist :)
Habe die letzten Einträge nochmal gelesen und wirklich niemand hat das behauptet. Vielleicht gibt es Personen die mit Staatsteil unter 8 und ähnlichem Zweiten eingestellt wurden, ich kenne sie nicht, deswegen halte ich es für unwahrscheinlich (nicht unmöglich oder ausgeschlossen).
Mein Erstes (10,7) wurde bei der Einstellung mit den Worten "ordentlich" kommentiert, zweites war auch über 10. Unter 9 wurde in meinem Durchgang niemand eingestellt.
Witzig übrigens, die Leute, die sich beschweren, dass hier Richter*innen kommentieren. Wolltet ihr nicht gerade Erfahrungsberichte aus der Praxis?
Ich zitiere aus dem Bereich “Berufseinstieg nach dem Examen” den letzten Eintrag eines Proberichters bzgl. StA-Einstellung:
“Sieh zu, dass das 2. möglichst ordentlich wird, dann kann das auch klappen. Ich selbst war in einer ganz ähnlichen Situation (1. 6,4; 2.8,3). Es hat, wahrscheinlich auch dank durchweg „guter“ Stationszeugnisse, u.a. auch aus der Wahlstation beim OLG, für eine Einstellung als Proberichter gereicht. Man muss dann allerdings damit rechnen, im Einstellungsgespräch hart angegangen zu werden.
Also Kopf hoch und Gas geben!“
01.11.2019, 14:23
(01.11.2019, 13:20)Gast schrieb:(01.11.2019, 11:51)Hessen schrieb:(31.10.2019, 20:52)Gast schrieb: Das haben hier einige Personen, vor allem auf der letzten und vorletzten Seite, behauptet.
Aber nun sind wir uns ja alle einig, dass dem nicht (mehr) so ist :)
Habe die letzten Einträge nochmal gelesen und wirklich niemand hat das behauptet. Vielleicht gibt es Personen die mit Staatsteil unter 8 und ähnlichem Zweiten eingestellt wurden, ich kenne sie nicht, deswegen halte ich es für unwahrscheinlich (nicht unmöglich oder ausgeschlossen).
Mein Erstes (10,7) wurde bei der Einstellung mit den Worten "ordentlich" kommentiert, zweites war auch über 10. Unter 9 wurde in meinem Durchgang niemand eingestellt.
Witzig übrigens, die Leute, die sich beschweren, dass hier Richter*innen kommentieren. Wolltet ihr nicht gerade Erfahrungsberichte aus der Praxis?
Es beschwert sich niemand. Ich zB möchte gerne wissen, wie man tagsüber die Zeit dafür findet, in diesem Forum zu kommentieren.
Man hört ja immer, dass man im Staatsdienst so ausgelastet ist, dass man wenig Freizeit hat.
Wenn das auch nur ein Märchen zum Angstmachen ist, würde ich mir nochmal überlegen, ob ich nicht doch in den Staatsdienst gehe.
Ach, noch zur Ergänzung: ich meine das wirklich ernst! Wenn ich viel zu viel zu tun habe, finde ich fürs Internet keine Zeit. Man hört ja immer wieder, dass man als Richter oder StA teils bis nachts am Schreibtisch sitzt und von einem Bekannten habe ich gehört, dass er seine Freundin (Richterin) am WE nicht mehr sieht, weil sie nur arbeitet.
Wenn das alles ausgedachte Sachen sind, dann könnte ich mir den Job tatsächlich vorstellen. Täglich bis 22 Uhr am Schreibtisch sitzen wäre nicht mein Ding... wenn es aber humane Umstände sind und man immer noch mit der Außenwelt kommunizieren kann, dann würde ich es mir doch echt überlegen.
01.11.2019, 15:26
Ich bin über Referendare auf das Forum aufmerksam geworden, bin aber nach den ersten Eindrücke eher abgeschreckt.
In der Justiz kann man natürlich -wie in jedem Beruf- zwischendurch auch Pausen machen. Ob man dann einen Kaffee trinkt oder kurz ins Internet geht, dürfte wohl kaum einen Rückschluss auf die Arbeitsbelastung und den Fleiß der Kollegen zulassen.
Im Übrigen kann ich jedem ernsthaft am Staatsdienst interessierten Referendar nur Folgendes raten:
1. Nutzt die (Wahl-)Station um Einblicke, Erfahrung und Kontakte zu sammeln. Wer im Referendariat positiv auffällt, kann seine Einstellungschancen verbessern.
2. Erfragt maßgebliche Notengrenzen über die individuell zuständigen Ansprechpartner. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern und die unterschiedlichen Bedarfe ermöglichen kaum pauschale Aussagen.
3. Dennoch gilt pauschal :devil: , dass es momentan einen vergleichsweise hohen Bedarf an Assessoren gibt. Ihr habt also ggf. momentan auch mit vergleichsweise schwächeren Noten bessere Chancen, als noch vor einigen Jahren.
In der Justiz kann man natürlich -wie in jedem Beruf- zwischendurch auch Pausen machen. Ob man dann einen Kaffee trinkt oder kurz ins Internet geht, dürfte wohl kaum einen Rückschluss auf die Arbeitsbelastung und den Fleiß der Kollegen zulassen.
Im Übrigen kann ich jedem ernsthaft am Staatsdienst interessierten Referendar nur Folgendes raten:
1. Nutzt die (Wahl-)Station um Einblicke, Erfahrung und Kontakte zu sammeln. Wer im Referendariat positiv auffällt, kann seine Einstellungschancen verbessern.
2. Erfragt maßgebliche Notengrenzen über die individuell zuständigen Ansprechpartner. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern und die unterschiedlichen Bedarfe ermöglichen kaum pauschale Aussagen.
3. Dennoch gilt pauschal :devil: , dass es momentan einen vergleichsweise hohen Bedarf an Assessoren gibt. Ihr habt also ggf. momentan auch mit vergleichsweise schwächeren Noten bessere Chancen, als noch vor einigen Jahren.