15.01.2022, 11:11
(15.01.2022, 00:33)Gast schrieb: Man dürfte gar nicht erst zulassen, dass die Dezernate so eskalieren.
personalausstattung von 105% der pebbsy belastung und gut wäre es - grad bei der StA. aber nö, die länder meinen ja ein 7P jurist sei nicht gut genug. ich hab vb und brauche selten genug das klassische uni oder ref wissen dort. die einstellungspolitik geht an der realität völlig vorbei, genauso wie das generelle gespare.
15.01.2022, 15:29
Es ist nicht so, dass vorhandene Stellen nicht - mit „7p“-Juristen oder wem auch immer besetzt würden, sondern dass (durch Sparpolitik) nicht genügend Stellen geschaffen werden
15.01.2022, 22:50
(15.01.2022, 15:29)Gast schrieb: Es ist nicht so, dass vorhandene Stellen nicht - mit „7p“-Juristen oder wem auch immer besetzt würden, sondern dass (durch Sparpolitik) nicht genügend Stellen geschaffen werden
das kommt noch dazu. dennoch würde es helfen die grenze für mehr interessenten weiter zu öffnen
22.01.2022, 17:54
Mal ganz ehrlich: Ich bin auch schon ein Jahr lang bei der StA und hier gibts halt Leute die stressen sich komplett rein und arbeiten wie die Tiere und dann gibt es Leute, die machen nur das Nötigste und das auch nur ungern...
Hatte leider auch lange Zeit so ein Exemplar als meine Vertretung und da ist es nach dem Urlaub auch sogar für mich -als eher nicht leicht aus der Ruhe zu bringenden Menschen- so gewesen, dass ich dachte, ich bringe diese Aktenberge die mir hinterlassen wurden nie wieder weg.
Natürlich schafft man es trotzdem irgendwie. Und ganz ehrlich: Nein, es wird einem nicht gedankt wenn man 55+ Stunden arbeitet oder sogar am Wochenende. Natürlich sollte man dafür sorgen, dass man zumindest das Dezernat nicht noch mehr absaufen lässt und das was neu reinkommt halbwegs schafft. Allerdings erwartet (zumindest bei uns) niemand, dass derjenige der ein abgesoffenes Dezernat bekommt, wo davor schon 10 Anfänger drauf saßen, die es nicht aufgräumt haben, jetzt plötzlich nur durch dich komplett aufgearbeitet wird. Man muss natürlich mit der Zeit auch Prios setzen bzw. entscheidugsfreudiger werden. Es liegt viel an einem selbst. Man muss aber auch seinen Wert kennen und dass man für so wenig Geld so viel arbeitet geht nunmal nicht. Ich setze mir da auch selbst Grenzen. Was nicht geht, geht halt nicht. Und es ist nunmal tatsächlich so, dass es niemanden interessiert, ob du am Tag 7 oder 12 Stunden im Büro bist. Entweder du schaffst halt halbwegs das was reinkommt oder nicht. Aber wie oder wie lange du arbeitest wird dir nicht gedankt. Unser Abteilungsleiter geht grundsätzlich Freitags um 14 Uhr. Und es juckt ihn null, ob ich das auch tue oder ob ich bis 22 Uhr da rumsitze.
Hatte leider auch lange Zeit so ein Exemplar als meine Vertretung und da ist es nach dem Urlaub auch sogar für mich -als eher nicht leicht aus der Ruhe zu bringenden Menschen- so gewesen, dass ich dachte, ich bringe diese Aktenberge die mir hinterlassen wurden nie wieder weg.
Natürlich schafft man es trotzdem irgendwie. Und ganz ehrlich: Nein, es wird einem nicht gedankt wenn man 55+ Stunden arbeitet oder sogar am Wochenende. Natürlich sollte man dafür sorgen, dass man zumindest das Dezernat nicht noch mehr absaufen lässt und das was neu reinkommt halbwegs schafft. Allerdings erwartet (zumindest bei uns) niemand, dass derjenige der ein abgesoffenes Dezernat bekommt, wo davor schon 10 Anfänger drauf saßen, die es nicht aufgräumt haben, jetzt plötzlich nur durch dich komplett aufgearbeitet wird. Man muss natürlich mit der Zeit auch Prios setzen bzw. entscheidugsfreudiger werden. Es liegt viel an einem selbst. Man muss aber auch seinen Wert kennen und dass man für so wenig Geld so viel arbeitet geht nunmal nicht. Ich setze mir da auch selbst Grenzen. Was nicht geht, geht halt nicht. Und es ist nunmal tatsächlich so, dass es niemanden interessiert, ob du am Tag 7 oder 12 Stunden im Büro bist. Entweder du schaffst halt halbwegs das was reinkommt oder nicht. Aber wie oder wie lange du arbeitest wird dir nicht gedankt. Unser Abteilungsleiter geht grundsätzlich Freitags um 14 Uhr. Und es juckt ihn null, ob ich das auch tue oder ob ich bis 22 Uhr da rumsitze.
22.01.2022, 18:04
(14.01.2022, 18:33)PlusMinus schrieb:wann hast du so die Sitzungsvertretungen vorbereitet? Ich bin noch im Referendariat, ich dachte man hätte als Staatsanwalt mehrere in der Woche vorzubereiten. Reicht da der Sonntag aus?(13.01.2022, 21:41)Gast schrieb:(13.01.2022, 08:59)PlusMinus schrieb: Ich hab mein Referat auch mit knapp 250 Verfahren übernommen, gleich 100% gehabt und nach wenigen Wochen auch schon vertreten... jetzt, nach knapp 6 Monaten, bin ich bei unter 200 Verfahren aber es ist eine Qual! Werde der Justiz bald den Rücken kehren...
wie hast du das geschafft... ich hab bei 200 50% und brauche schon 50 - 55h in der woche um den zutrag zu packen.
da war doch kaum aktenstudium bei dir möglich.
Ich habe zum Glück ganz tolle Kollegen, die mir auch mal die ein oder andere Akte abgenommen haben, wenns gar nicht mehr ging.
Ansonsten hab ich mir angewöhnt, nach jedem Verfahrensabschluss kurz das Aktenzeichen und ein paar Stichpunkte zum Verfahren in eine Tabelle einzutragen. Kommt ein ähnlich gelagerter Fall, hat man schon eine Vorlage. Das spart Zeit!
Und ansonsten hebe ich mir die komplizierten und umfangreichen Akten fürs Wochenende auf und fahr dann am Wochenende einen Tag ins Büro, um die ungestört abarbeiten zu können. Ich hoffe aber, dass das mit der Arbeit am Wochenende bald vorbei ist...
22.01.2022, 19:28
Sooo furchtbar lange dauert die Sitzungsvorbereitung meistens nicht. Bei uns gehen die Neuen in der Regel eine Zeit erstmal in die Berufungssachen. Da hast du ja alles, was relevant ist, schon im Urteil und Protokoll stehen.
22.01.2022, 19:36
(22.01.2022, 18:04)GastNRW95 schrieb:(14.01.2022, 18:33)PlusMinus schrieb:wann hast du so die Sitzungsvertretungen vorbereitet? Ich bin noch im Referendariat, ich dachte man hätte als Staatsanwalt mehrere in der Woche vorzubereiten. Reicht da der Sonntag aus?(13.01.2022, 21:41)Gast schrieb:(13.01.2022, 08:59)PlusMinus schrieb: Ich hab mein Referat auch mit knapp 250 Verfahren übernommen, gleich 100% gehabt und nach wenigen Wochen auch schon vertreten... jetzt, nach knapp 6 Monaten, bin ich bei unter 200 Verfahren aber es ist eine Qual! Werde der Justiz bald den Rücken kehren...
wie hast du das geschafft... ich hab bei 200 50% und brauche schon 50 - 55h in der woche um den zutrag zu packen.
da war doch kaum aktenstudium bei dir möglich.
Ich habe zum Glück ganz tolle Kollegen, die mir auch mal die ein oder andere Akte abgenommen haben, wenns gar nicht mehr ging.
Ansonsten hab ich mir angewöhnt, nach jedem Verfahrensabschluss kurz das Aktenzeichen und ein paar Stichpunkte zum Verfahren in eine Tabelle einzutragen. Kommt ein ähnlich gelagerter Fall, hat man schon eine Vorlage. Das spart Zeit!
Und ansonsten hebe ich mir die komplizierten und umfangreichen Akten fürs Wochenende auf und fahr dann am Wochenende einen Tag ins Büro, um die ungestört abarbeiten zu können. Ich hoffe aber, dass das mit der Arbeit am Wochenende bald vorbei ist...
Sitzungsvorbereitung findet (bei mir zumindest) kaum statt. Schaue mir am Tag zuvor kurz an, was so ansteht und mache mir ein paar Gedanken, was man beantragen könnte... aber oft läuft dann in der Sitzung alles ganz anders, sodass viel Vorbereitung meist eh nichts bringt
22.01.2022, 21:16
(22.01.2022, 19:36)PlusMinus schrieb:(22.01.2022, 18:04)GastNRW95 schrieb:(14.01.2022, 18:33)PlusMinus schrieb:wann hast du so die Sitzungsvertretungen vorbereitet? Ich bin noch im Referendariat, ich dachte man hätte als Staatsanwalt mehrere in der Woche vorzubereiten. Reicht da der Sonntag aus?(13.01.2022, 21:41)Gast schrieb:(13.01.2022, 08:59)PlusMinus schrieb: Ich hab mein Referat auch mit knapp 250 Verfahren übernommen, gleich 100% gehabt und nach wenigen Wochen auch schon vertreten... jetzt, nach knapp 6 Monaten, bin ich bei unter 200 Verfahren aber es ist eine Qual! Werde der Justiz bald den Rücken kehren...
wie hast du das geschafft... ich hab bei 200 50% und brauche schon 50 - 55h in der woche um den zutrag zu packen.
da war doch kaum aktenstudium bei dir möglich.
Ich habe zum Glück ganz tolle Kollegen, die mir auch mal die ein oder andere Akte abgenommen haben, wenns gar nicht mehr ging.
Ansonsten hab ich mir angewöhnt, nach jedem Verfahrensabschluss kurz das Aktenzeichen und ein paar Stichpunkte zum Verfahren in eine Tabelle einzutragen. Kommt ein ähnlich gelagerter Fall, hat man schon eine Vorlage. Das spart Zeit!
Und ansonsten hebe ich mir die komplizierten und umfangreichen Akten fürs Wochenende auf und fahr dann am Wochenende einen Tag ins Büro, um die ungestört abarbeiten zu können. Ich hoffe aber, dass das mit der Arbeit am Wochenende bald vorbei ist...
Sitzungsvorbereitung findet (bei mir zumindest) kaum statt. Schaue mir am Tag zuvor kurz an, was so ansteht und mache mir ein paar Gedanken, was man beantragen könnte... aber oft läuft dann in der Sitzung alles ganz anders, sodass viel Vorbereitung meist eh nichts bringt
stimm ich zu. 1h für die handakten lesen, vielleicht noch ZStV und BZR checken und sich über den antrag gedanken machen reicht völlig.
22.01.2022, 23:27
(22.01.2022, 21:16)Gast schrieb:(22.01.2022, 19:36)PlusMinus schrieb:(22.01.2022, 18:04)GastNRW95 schrieb:(14.01.2022, 18:33)PlusMinus schrieb:wann hast du so die Sitzungsvertretungen vorbereitet? Ich bin noch im Referendariat, ich dachte man hätte als Staatsanwalt mehrere in der Woche vorzubereiten. Reicht da der Sonntag aus?(13.01.2022, 21:41)Gast schrieb: wie hast du das geschafft... ich hab bei 200 50% und brauche schon 50 - 55h in der woche um den zutrag zu packen.
da war doch kaum aktenstudium bei dir möglich.
Ich habe zum Glück ganz tolle Kollegen, die mir auch mal die ein oder andere Akte abgenommen haben, wenns gar nicht mehr ging.
Ansonsten hab ich mir angewöhnt, nach jedem Verfahrensabschluss kurz das Aktenzeichen und ein paar Stichpunkte zum Verfahren in eine Tabelle einzutragen. Kommt ein ähnlich gelagerter Fall, hat man schon eine Vorlage. Das spart Zeit!
Und ansonsten hebe ich mir die komplizierten und umfangreichen Akten fürs Wochenende auf und fahr dann am Wochenende einen Tag ins Büro, um die ungestört abarbeiten zu können. Ich hoffe aber, dass das mit der Arbeit am Wochenende bald vorbei ist...
Sitzungsvorbereitung findet (bei mir zumindest) kaum statt. Schaue mir am Tag zuvor kurz an, was so ansteht und mache mir ein paar Gedanken, was man beantragen könnte... aber oft läuft dann in der Sitzung alles ganz anders, sodass viel Vorbereitung meist eh nichts bringt
stimm ich zu. 1h für die handakten lesen, vielleicht noch ZStV und BZR checken und sich über den antrag gedanken machen reicht völlig.
ok, danke für den Hinweis. Meine Ausbilderin (schon etwas älter) hatte sich für ihr Plädoyer vor der großen Strafkammer schon vorab einige Notizen geschrieben (gerade hinsichtlich des Sachverhalts), um das Plädoyer strukturierter zu halten. Ich dachte, dass das üblich sei. Aber offensichtlich gibt es auch Staatsanwälte, die das im Rahmen der Hauptverhandlung dann auch spontan gut hinbekommen.
23.01.2022, 13:46
(22.01.2022, 23:27)Gast schrieb:(22.01.2022, 21:16)Gast schrieb:(22.01.2022, 19:36)PlusMinus schrieb:(22.01.2022, 18:04)GastNRW95 schrieb:(14.01.2022, 18:33)PlusMinus schrieb: Ich habe zum Glück ganz tolle Kollegen, die mir auch mal die ein oder andere Akte abgenommen haben, wenns gar nicht mehr ging.wann hast du so die Sitzungsvertretungen vorbereitet? Ich bin noch im Referendariat, ich dachte man hätte als Staatsanwalt mehrere in der Woche vorzubereiten. Reicht da der Sonntag aus?
Ansonsten hab ich mir angewöhnt, nach jedem Verfahrensabschluss kurz das Aktenzeichen und ein paar Stichpunkte zum Verfahren in eine Tabelle einzutragen. Kommt ein ähnlich gelagerter Fall, hat man schon eine Vorlage. Das spart Zeit!
Und ansonsten hebe ich mir die komplizierten und umfangreichen Akten fürs Wochenende auf und fahr dann am Wochenende einen Tag ins Büro, um die ungestört abarbeiten zu können. Ich hoffe aber, dass das mit der Arbeit am Wochenende bald vorbei ist...
Sitzungsvorbereitung findet (bei mir zumindest) kaum statt. Schaue mir am Tag zuvor kurz an, was so ansteht und mache mir ein paar Gedanken, was man beantragen könnte... aber oft läuft dann in der Sitzung alles ganz anders, sodass viel Vorbereitung meist eh nichts bringt
stimm ich zu. 1h für die handakten lesen, vielleicht noch ZStV und BZR checken und sich über den antrag gedanken machen reicht völlig.
ok, danke für den Hinweis. Meine Ausbilderin (schon etwas älter) hatte sich für ihr Plädoyer vor der großen Strafkammer schon vorab einige Notizen geschrieben (gerade hinsichtlich des Sachverhalts), um das Plädoyer strukturierter zu halten. Ich dachte, dass das üblich sei. Aber offensichtlich gibt es auch Staatsanwälte, die das im Rahmen der Hauptverhandlung dann auch spontan gut hinbekommen.
naja strafkammer ist auch was anderes als AG vorm strafrichter