22.05.2019, 08:45
Hallo Rechtsfreunde, bräuchte bitte von euch einen Rat. Folgende Situation:
Habe das erste Examen mit 7,4 bestanden, das Zweite wird realistisch gesehen irgendwo zwischen 8,0 - 8,4 liegen (Mündliche steht noch aus, Bayern). Mache mir momentan natürlich Gedanken um die berufliche Zukunft. Habe nun ein Angebot für ein Jahr von einer englischen GK für die Diesel Geschichte (Litigation) bekommen, jedoch sei eine Übernahme lt. Partner danach wohl im Bereich des Möglichen.
Jetzt stelle ich mir die Frage ob so ein Angebot überhaupt was taugt? Primär wäre mein Ziel gewesen in der Justiz unterzukommen, jedoch wirds mit einer knappen Acht wohl auch nicht so leicht werden. Irgendwelche GK taugliche Stationen oder Erfahrungen habe ich im Lebenslauf nicht vorzuweisen, weswegen ich mich frage, ob so ein Angebot dann die einzige Möglichkeit wäre einen Einstieg in die GK zu ermöglichen.
Danke schon mal für die etwaigen Ratschläge.
Habe das erste Examen mit 7,4 bestanden, das Zweite wird realistisch gesehen irgendwo zwischen 8,0 - 8,4 liegen (Mündliche steht noch aus, Bayern). Mache mir momentan natürlich Gedanken um die berufliche Zukunft. Habe nun ein Angebot für ein Jahr von einer englischen GK für die Diesel Geschichte (Litigation) bekommen, jedoch sei eine Übernahme lt. Partner danach wohl im Bereich des Möglichen.
Jetzt stelle ich mir die Frage ob so ein Angebot überhaupt was taugt? Primär wäre mein Ziel gewesen in der Justiz unterzukommen, jedoch wirds mit einer knappen Acht wohl auch nicht so leicht werden. Irgendwelche GK taugliche Stationen oder Erfahrungen habe ich im Lebenslauf nicht vorzuweisen, weswegen ich mich frage, ob so ein Angebot dann die einzige Möglichkeit wäre einen Einstieg in die GK zu ermöglichen.
Danke schon mal für die etwaigen Ratschläge.
22.05.2019, 09:52
Natürlich kannst du mit 8,4 in die Justiz. Kenne zig Leute, die zB in NRW (OLG Bezirk Hamm) oder NDS mit 7,9-8,4 eingestellt worden sind.
22.05.2019, 10:53
(22.05.2019, 09:52)GastNRW45 schrieb: Natürlich kannst du mit 8,4 in die Justiz. Kenne zig Leute, die zB in NRW (OLG Bezirk Hamm) oder NDS mit 7,9-8,4 eingestellt worden sind.
Kenne auch jemanden, der mit 8,x in BaWü bei der Justiz untergekommen ist. Allerdings hohes vb im ersten Examen.
Würde den Verbesserungsversuch mitnehmen, mich parallel dazu in der justiz bewerben. Selbst bei Ablehnung kann man jedenfalls in BW die Note aus dem Verbesserungsversuch nachreichen und ist dann wieder im Rennen. Zudem würde ich das Angebot der GK annehmen, sofern das zeitlich mit dem Verbesserungsversuch vereinbar ist.
11.06.2019, 23:28
Ganz ehrlich: Kann man bei 7,4 und (aus meiner Sicht wirklich guten) 8,xx nicht erwarten, dass man zumindest in einer GK aus der 2ten und 3ten Reihe nicht regulär Associate wird?
12.06.2019, 11:38
Auf dem jetzigen Arbeitsmarkt ist man mit 8 Punkten eigentlich schon auf einer Stufe mit den Prädikatskandidaten.
In der Justiz verlangt fast jedes Flächenland nur 8 Punkte (einschließlich Bayern). Im Osten reichen sogar zwei mal Befriedigend.
Und bei den Großkanzleien hängt vieles vom Standort ab. In Frankfurt kannst du auf jeden Fall mit diesen Punkten eine gut bezahlte Associate-Stelle finden. Ich würde mich nicht unter Wert verkaufen. Wenn du dich bei einigen Kanzleien aus der ersten Reihe mit viel Einstellungsbedarf bewirbst, wirst du sehen, dass du durchaus auch Chancen haben könntest.
In der Justiz verlangt fast jedes Flächenland nur 8 Punkte (einschließlich Bayern). Im Osten reichen sogar zwei mal Befriedigend.
Und bei den Großkanzleien hängt vieles vom Standort ab. In Frankfurt kannst du auf jeden Fall mit diesen Punkten eine gut bezahlte Associate-Stelle finden. Ich würde mich nicht unter Wert verkaufen. Wenn du dich bei einigen Kanzleien aus der ersten Reihe mit viel Einstellungsbedarf bewirbst, wirst du sehen, dass du durchaus auch Chancen haben könntest.
12.06.2019, 14:17
(11.06.2019, 23:28)Gast44 schrieb: Ganz ehrlich: Kann man bei 7,4 und (aus meiner Sicht wirklich guten) 8,xx nicht erwarten, dass man zumindest in einer GK aus der 2ten und 3ten Reihe nicht regulär Associate wird?
Doch, das kann man ganz, ganz sicher erwarten. WOher sollen denn die ganzen Doppelt-VB-Leute fuer die GKs der zweiten Reihe kommen? Solange Klonen verboten ist, werden die nicht einfach so vom Himmel fallen.
06.09.2019, 22:35
(19.03.2019, 10:44)Erfahrung HH schrieb:(18.03.2019, 17:01)Mao Rofl schrieb: Das Forum zur letzten Instanz und seine Geschichten mal wieder in ganzer Pracht. ;)
Tätigkeit als PJ bei Freshfields: „riesiger Malus“
Ein Bekannter mit VB und 8,x: „nach nem halben Jahr als PJ nur noch Absagen“
Wer denkt sich denn solchen Unsinn aus? :rolleyes: Jemanden mit VB und 8,x würde man sogar nach einem Jahr Herumreisen durch die Welt noch mit Kusshand bei den GKs nehmen. Geschweige denn, wenn er gearbeitet hat. Kenne selbst mehrere Leute, die mit sehr durchschnittlichen Examina (2x6 bzw 2x7 Pkt) als PJ eingestiegen und dann zu Associates aufgestiegen sind - bei Kanzleien, die offiziell 2xVB fordern (wer auch immer das heute noch glaubt).
Also dieses Gebrabbel hier von wegen „riesiger Malus im CV“ und „man findet dann nichts mehr“ ist sowas von fernab der Realität... Naja, Forum z. l. I. halt.....
Ich bin selbst seit etwa fünf Jahren Anwalt in einer Magic Circle Kanzlei in Hamburg und denke, dass muss man etwas differenzierter betrachten, als Deine und die andere (Extrem-)Position:
- Auch in den renommiertesten Einheiten gibt es keine PJs mit VB/hoches befriedigend in den Examina. Diese Kandidaten werden wissenschaftliche Mitarbeiter und arbeiten in dieser Zeit an ihrer Diss oder haben vergleichbare Pläne. Eine solche Stelle hat natürliche überhaupt keine negativen Auswirkungen auf die Karriere, vielmehr haben die meisten nach dem ersten oder zweiten Examen zunächst promotionsbegleitend als wissenschaftliche Mitarbeiter entweder in der Uni oder einer Kanzeli gearbeitet.
- PJs haben in der Tat Noten im Bereich 2x6 bzw 2x7 Pkt. Damit hat man jedenfalls in den klassischen GKs keine Chance jemals genommen zu werden. Klar es gibt immer Einen der Einen kennt, aber für ein verallgemeinerungsfähiges Forum eignen sich solche Tipps nicht.
Fazit: Die Tätigkeiten es PJs und eines Anwalts in einer GK haben nichts miteinander zu tun, es ist wie ein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Man fragt sich ja auch nicht, ob für eine spätere Tätigkeit als Richter, eine Zeit als Rechtspfleger schaden würde...
Wie kommen denn hier alle zu der einseitigen Ansicht, dass als PJ nur Volljuristen mit 2x <7 arbeiten? Kann aus eigener Erfahrung (deutsche GK) sagen, dass zwar Volljuristen, aber auch viele Werkstudenten und Diplomjuristen als PJ eingestellt werden (nicht nur für Diesel). Und da ist notenmäßig alles dabei. Von Leuten mit nicht bestandenem 1. Examen, die auf den Wiederholungsversuch lernen, bis zu Volljuristen mit VB+hohem B, die promotionsbegleitend oder während des Lernens auf den Verbesserungsversuch als PJ arbeiten.
08.09.2019, 18:51
(06.09.2019, 22:35)Gast5 schrieb:(19.03.2019, 10:44)Erfahrung HH schrieb:(18.03.2019, 17:01)Mao Rofl schrieb: Das Forum zur letzten Instanz und seine Geschichten mal wieder in ganzer Pracht. ;)
Tätigkeit als PJ bei Freshfields: „riesiger Malus“
Ein Bekannter mit VB und 8,x: „nach nem halben Jahr als PJ nur noch Absagen“
Wer denkt sich denn solchen Unsinn aus? :rolleyes: Jemanden mit VB und 8,x würde man sogar nach einem Jahr Herumreisen durch die Welt noch mit Kusshand bei den GKs nehmen. Geschweige denn, wenn er gearbeitet hat. Kenne selbst mehrere Leute, die mit sehr durchschnittlichen Examina (2x6 bzw 2x7 Pkt) als PJ eingestiegen und dann zu Associates aufgestiegen sind - bei Kanzleien, die offiziell 2xVB fordern (wer auch immer das heute noch glaubt).
Also dieses Gebrabbel hier von wegen „riesiger Malus im CV“ und „man findet dann nichts mehr“ ist sowas von fernab der Realität... Naja, Forum z. l. I. halt.....
Ich bin selbst seit etwa fünf Jahren Anwalt in einer Magic Circle Kanzlei in Hamburg und denke, dass muss man etwas differenzierter betrachten, als Deine und die andere (Extrem-)Position:
- Auch in den renommiertesten Einheiten gibt es keine PJs mit VB/hoches befriedigend in den Examina. Diese Kandidaten werden wissenschaftliche Mitarbeiter und arbeiten in dieser Zeit an ihrer Diss oder haben vergleichbare Pläne. Eine solche Stelle hat natürliche überhaupt keine negativen Auswirkungen auf die Karriere, vielmehr haben die meisten nach dem ersten oder zweiten Examen zunächst promotionsbegleitend als wissenschaftliche Mitarbeiter entweder in der Uni oder einer Kanzeli gearbeitet.
- PJs haben in der Tat Noten im Bereich 2x6 bzw 2x7 Pkt. Damit hat man jedenfalls in den klassischen GKs keine Chance jemals genommen zu werden. Klar es gibt immer Einen der Einen kennt, aber für ein verallgemeinerungsfähiges Forum eignen sich solche Tipps nicht.
Fazit: Die Tätigkeiten es PJs und eines Anwalts in einer GK haben nichts miteinander zu tun, es ist wie ein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Man fragt sich ja auch nicht, ob für eine spätere Tätigkeit als Richter, eine Zeit als Rechtspfleger schaden würde...
Wie kommen denn hier alle zu der einseitigen Ansicht, dass als PJ nur Volljuristen mit 2x <7 arbeiten? Kann aus eigener Erfahrung (deutsche GK) sagen, dass zwar Volljuristen, aber auch viele Werkstudenten und Diplomjuristen als PJ eingestellt werden (nicht nur für Diesel). Und da ist notenmäßig alles dabei. Von Leuten mit nicht bestandenem 1. Examen, die auf den Wiederholungsversuch lernen, bis zu Volljuristen mit VB+hohem B, die promotionsbegleitend oder während des Lernens auf den Verbesserungsversuch als PJ arbeiten.
Das macht es dann doch noch schlimmer, wenn man als Volljurist hier mit Dipl-Juristen in einen Topf geworfen wird. Das Promotionsstudenten als Projektjuristen arbeiten habe ich noch nie gehört - mir sind nur Tätigkeiten an Lehrstühlenbekannt oder als "richtiger" wiss. Mit. in der Kanzlei.
09.09.2019, 00:36
(08.09.2019, 18:51)Anti-Projekt schrieb:(06.09.2019, 22:35)Gast5 schrieb:(19.03.2019, 10:44)Erfahrung HH schrieb:(18.03.2019, 17:01)Mao Rofl schrieb: Das Forum zur letzten Instanz und seine Geschichten mal wieder in ganzer Pracht. ;)
Tätigkeit als PJ bei Freshfields: „riesiger Malus“
Ein Bekannter mit VB und 8,x: „nach nem halben Jahr als PJ nur noch Absagen“
Wer denkt sich denn solchen Unsinn aus? :rolleyes: Jemanden mit VB und 8,x würde man sogar nach einem Jahr Herumreisen durch die Welt noch mit Kusshand bei den GKs nehmen. Geschweige denn, wenn er gearbeitet hat. Kenne selbst mehrere Leute, die mit sehr durchschnittlichen Examina (2x6 bzw 2x7 Pkt) als PJ eingestiegen und dann zu Associates aufgestiegen sind - bei Kanzleien, die offiziell 2xVB fordern (wer auch immer das heute noch glaubt).
Also dieses Gebrabbel hier von wegen „riesiger Malus im CV“ und „man findet dann nichts mehr“ ist sowas von fernab der Realität... Naja, Forum z. l. I. halt.....
Ich bin selbst seit etwa fünf Jahren Anwalt in einer Magic Circle Kanzlei in Hamburg und denke, dass muss man etwas differenzierter betrachten, als Deine und die andere (Extrem-)Position:
- Auch in den renommiertesten Einheiten gibt es keine PJs mit VB/hoches befriedigend in den Examina. Diese Kandidaten werden wissenschaftliche Mitarbeiter und arbeiten in dieser Zeit an ihrer Diss oder haben vergleichbare Pläne. Eine solche Stelle hat natürliche überhaupt keine negativen Auswirkungen auf die Karriere, vielmehr haben die meisten nach dem ersten oder zweiten Examen zunächst promotionsbegleitend als wissenschaftliche Mitarbeiter entweder in der Uni oder einer Kanzeli gearbeitet.
- PJs haben in der Tat Noten im Bereich 2x6 bzw 2x7 Pkt. Damit hat man jedenfalls in den klassischen GKs keine Chance jemals genommen zu werden. Klar es gibt immer Einen der Einen kennt, aber für ein verallgemeinerungsfähiges Forum eignen sich solche Tipps nicht.
Fazit: Die Tätigkeiten es PJs und eines Anwalts in einer GK haben nichts miteinander zu tun, es ist wie ein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Man fragt sich ja auch nicht, ob für eine spätere Tätigkeit als Richter, eine Zeit als Rechtspfleger schaden würde...
Wie kommen denn hier alle zu der einseitigen Ansicht, dass als PJ nur Volljuristen mit 2x <7 arbeiten? Kann aus eigener Erfahrung (deutsche GK) sagen, dass zwar Volljuristen, aber auch viele Werkstudenten und Diplomjuristen als PJ eingestellt werden (nicht nur für Diesel). Und da ist notenmäßig alles dabei. Von Leuten mit nicht bestandenem 1. Examen, die auf den Wiederholungsversuch lernen, bis zu Volljuristen mit VB+hohem B, die promotionsbegleitend oder während des Lernens auf den Verbesserungsversuch als PJ arbeiten.
Das macht es dann doch noch schlimmer, wenn man als Volljurist hier mit Dipl-Juristen in einen Topf geworfen wird. Das Promotionsstudenten als Projektjuristen arbeiten habe ich noch nie gehört - mir sind nur Tätigkeiten an Lehrstühlenbekannt oder als "richtiger" wiss. Mit. in der Kanzlei.
Was ist daran jetzt das Problem? In einen Topf geworfen wird man ja auch, wenn man als Wiss. Mit. mit zwei Examina unterwegs ist - und das Gehalt ist natürlich für Volljuristen und Diplomjuristen trotzdem unterschiedlich.
09.09.2019, 07:36
Als wiss. Mit. nach dem 2. Examen verdient man mehr als nach dem 1. Examen und es ist klar, dass diese Leute dies nur übergangsweise machen weil sie sogar promovieren. Ich hab aber wie gesagt eh noch nie gehört, dass man als wiss Mit ne Projektjuristenstelle vorzieht - eben weil das die “niedrigeren” Kollegen sind, die es nicht regulär in die Kanzlei schaffen u die aufgaben viel zu stupide sind. Dass es da unterschiedliche Gehälter innerhalb der Kanzlei für Projektjuristen gibt hab ich noch nie gehört. Jemand halbwegs gescheites würde das nicht lange machen wollen....lernen fuer das weitere vorankommen als Jurist tut man dabei ja auch absolut nichts.