07.09.2021, 11:02
(07.09.2021, 07:41)Brunette.Godess schrieb:(07.09.2021, 07:13)Gast2 schrieb: Same same .
Im Bezug auf?
In Bezug auf die Überforderung.
Reichen die Beweisangebote .Habe ich alles vollumfänglich vorgetragen. Bringt der Mandant alle nötigen Unterlagen .Dann muss ich ewig hinterher telefonieren. Habe ich genug aufgeklärt? Aber dann nicht zu sehr ,dass man Mandaten verschreckt. Dann bei Gericht . Immer ist man der junge naive Depp und wird halt vorgeführt, auch wenn ältere Kollegen genauso Mist bauen. Dann fällt einem in der Situation nicht das richtige ein . Dann geht man heim und nimmt alles mit ins Private .
07.09.2021, 11:09
(07.09.2021, 11:02)Gast2 schrieb:(07.09.2021, 07:41)Brunette.Godess schrieb:(07.09.2021, 07:13)Gast2 schrieb: Same same .
Im Bezug auf?
In Bezug auf die Überforderung.
Reichen die Beweisangebote .Habe ich alles vollumfänglich vorgetragen. Bringt der Mandant alle nötigen Unterlagen .Dann muss ich ewig hinterher telefonieren. Habe ich genug aufgeklärt? Aber dann nicht zu sehr ,dass man Mandaten verschreckt. Dann bei Gericht . Immer ist man der junge naive Depp und wird halt vorgeführt, auch wenn ältere Kollegen genauso Mist bauen. Dann fällt einem in der Situation nicht das richtige ein . Dann geht man heim und nimmt alles mit ins Private .
Das stimmt? Hast du eine passable Einarbeitung bekommen oder steht dir jemand zur Seite oder war es der Sprung ins kalte Wasser?
07.09.2021, 11:18
(07.09.2021, 08:36)Brunette.Godess schrieb:(07.09.2021, 07:56)bln schrieb: Mir geht es was die Fehler angeht genauso. Trotzdem macht mir der Beruf des Anwalts Spaß und ich sehe es als Herausforderung jeden Tag dazu zu lernen und besser zu werden. Auch wenn man die juristische Ausbildung durchlaufen hat, stehst du im Endeffekt beim Berufseinstieg wieder als Anfänger da. Es ist ganz natürlich, dass du manches nicht weißt. Aber der Job sollte dir trotzdem Spaß machen, insbesondere das rechtsgebiet. Wenn nicht, solltest du dich umorientieren .
Da stimme ich Dir zu. Ich müsste mich echt aufraffen und mal einige Bewerbungen schreiben. Mein Selbstvertrauen ist momentan halt aufgrund der Noten im Keller. So oft bin ich auf mich selbst wütend, dass ich mein Studium und Ref in einen Süddeutschen Bundesland absolviert habe und nicht den benefit der 40% Bewertung der mündlichen Prüfung mitgenommen habe.
Naja, dann hättest du halt 6,4 statt 6,0 – so what? Weiterhin alles Gute.
07.09.2021, 12:08
(07.09.2021, 07:56)bln schrieb: Mir geht es was die Fehler angeht genauso. Trotzdem macht mir der Beruf des Anwalts Spaß und ich sehe es als Herausforderung jeden Tag dazu zu lernen und besser zu werden. Auch wenn man die juristische Ausbildung durchlaufen hat, stehst du im Endeffekt beim Berufseinstieg wieder als Anfänger da. Es ist ganz natürlich, dass du manches nicht weißt. Aber der Job sollte dir trotzdem Spaß machen, insbesondere das rechtsgebiet. Wenn nicht, solltest du dich umorientieren .
Da stimme ich Dir zu. Ich müsste mich echt aufraffen und mal einige Bewerbungen schreiben. Mein Selbstvertrauen ist momentan halt aufgrund der Noten im Keller. So oft bin ich auf mich selbst wütend, dass ich mein Studium und Ref in einen Süddeutschen Bundesland absolviert habe und nicht den benefit der 40% Bewertung der mündlichen Prüfung mitgenommen habe.
07.09.2021, 12:43
Dieser "Benefit" hat bei mir und einigen anderen zum Herabwerten geführt. Mach dir da mal nichts vor, sondern konzentrier dich lieber auf's Jetzt. Ändern kannst du etwas allein an deiner Zukunft.
07.09.2021, 12:49
Ich hab A/ VB und kenne daher das (fast) gesamte noten- und selbstwahrnehmungsspektrum.
mein A hat mich nicht schlecht gemacht, mein VB nicht gut. die praxis lag mir einfach mehr, ich konnte meine lerntechnik verbessern und die naivität aus der uni ablegen (und die kommentare gewinnbringend nutzen).
ich habe bereits vor dem ref und während nochmal in derselben kanzlei gearbeitet. mit der zwit wurde ich immer besser. zu beginn habe ich mir sogar eine checkliste angelegt um fehler nicht zu wiederholen.
es ist ein prozess. noten sagen nichts über dich raus, sondern wie sehr du dich für die arbeit begeistern und einsetzen willst.
dabei muss man aktiv feedback einfordern und aus dem vermasselten lernen. erst wenn es mit der zeit nun gar nicht besser wird würde ich mir über einen wechsel gedanken machen.
mein A hat mich nicht schlecht gemacht, mein VB nicht gut. die praxis lag mir einfach mehr, ich konnte meine lerntechnik verbessern und die naivität aus der uni ablegen (und die kommentare gewinnbringend nutzen).
ich habe bereits vor dem ref und während nochmal in derselben kanzlei gearbeitet. mit der zwit wurde ich immer besser. zu beginn habe ich mir sogar eine checkliste angelegt um fehler nicht zu wiederholen.
es ist ein prozess. noten sagen nichts über dich raus, sondern wie sehr du dich für die arbeit begeistern und einsetzen willst.
dabei muss man aktiv feedback einfordern und aus dem vermasselten lernen. erst wenn es mit der zeit nun gar nicht besser wird würde ich mir über einen wechsel gedanken machen.
07.09.2021, 13:06
(07.09.2021, 11:09)Brunette.Godess schrieb:(07.09.2021, 11:02)Gast2 schrieb:(07.09.2021, 07:41)Brunette.Godess schrieb:(07.09.2021, 07:13)Gast2 schrieb: Same same .
Im Bezug auf?
In Bezug auf die Überforderung.
Reichen die Beweisangebote .Habe ich alles vollumfänglich vorgetragen. Bringt der Mandant alle nötigen Unterlagen .Dann muss ich ewig hinterher telefonieren. Habe ich genug aufgeklärt? Aber dann nicht zu sehr ,dass man Mandaten verschreckt. Dann bei Gericht . Immer ist man der junge naive Depp und wird halt vorgeführt, auch wenn ältere Kollegen genauso Mist bauen. Dann fällt einem in der Situation nicht das richtige ein . Dann geht man heim und nimmt alles mit ins Private .
Das stimmt? Hast du eine passable Einarbeitung bekommen oder steht dir jemand zur Seite oder war es der Sprung ins kalte Wasser?
Eher der Sprung in das kalte Wasser. Merke aber ,dass mir der Job grds schon Spaß machen würde. Man wird besser . Bin ein Jahr dabei . Aber eher gehobene FFW Kanzlei. Da kommen dann Sachen aus allen Ecken. Das überfordert einen halt ,weil man wenig Routine bekommt
07.09.2021, 13:21
(07.09.2021, 05:55)Brunette.Godess schrieb: Hallo Ihr Lieben,Mir geht es ähnlich wie dir. Ich habe zwar 2 befriedigend mit 7,0 und 6,8 (im Verbesserungsversuch) fühle mich aber nach knapp einem Jahr in der Kanzlei deutlich unwohl.
Ich muss mir mal was von der Seele schreiben.
Ich habe letzten Jahr den Berufseinstieg in einer kleineren Einheit gewagt. Klar verdiene ich dort nicht die Welt, jedoch bin ich angesichts der Tatsache, dass die Noten der Examina folgendermaßen ausgefallen sind 1.examen 6,49 und 2. Examen 6,06 zufrieden, dass ich wenigstens in Lohn und Brot stehe.
Das Problem ist jedoch ein anderes. Ich hab keine Ahnung was ich da mache und mir passieren ständig Fehler. Ich hab gar nicht einschätzen, ob das nun „normale“ Anfängerfehler sind oder ich einfach zu dumm und ungeeignet bin für den Beruf des Rechtsanwaltes. Beispielsweise habe ich nicht gewusst, dass 204 abs.2 BGB beim Ruhen des Verfahrens gilt. Das dazugehörige Verfahren ruht grad und ich hätte dessen Fortgang eigentlich Weiterbetrieben müssen, hatte aber so viel anderes zu tun. Nun bin ich aufgrund eines Albtraumes wach geworden und bin gedanklich zufällig auf diesen Fall gestoßen und hoffe, dass da nichts schief gegangen ist…. Muss nun später mal gucken in der Akte. Jedenfalls macht der Job mich fertig. Das Rechtsgebiet macht mir keinen Spaß. Ich habe mich aber nicht getraut einfach zu kündigen und zu gehen. Die Ergebnisse vom notenverbesserungsversuch sind ausstehend und der einzige Hoffnungsschimmer. Wegen den Unwägbarkeiten eines juristischen Examens habe ich oft Angst, dass es nicht geklappt hat und ich bis zum Renteneintrittsalters hier ackern darf wo ich bin. Wegen 2xa habe ich mich an andere Bewerbungen erstmal nicht getraut. Ich denke über mich selbst, dass ich ein Loser bin, wieso sollten es potenzielle Arbeitgeber nicht tun. Meine Lage ist für mich so belastend und unerträglich, dass ich nachts kaum eine Nacht durchschlafe und sehr oft Albträume habe.
Bin einfach am Ende und hoffe für nützliche Ratschläge Euerseits.
Ich bin irgendwie einfach nicht schnell genug, weil mir die Routine fehlt vermute ich, ständig läuft mir prozessual etwas über den Weg bei dem ich doch mal genauer nachschauen muss und eine ganze Reihe von Mandanten tanzt mir mehr oder weniger auf der Nase rum (bringen Unterlagen nicht, rückäußern sich nicht, wenn Dinge entschieden werden müssen, etc.).
Gerade beim Thema Tempo habe ich dann schonmal von Kollegen zu hören bekommen "Du machst dir zu viele Gedanken", sobald ich aber weniger "unimäßig" an Sachen rangehe fürchte ich etwas zu übersehen.
Insgesamt ist die Stimmung in der Kanzlei auch eher schwierig aufgrund einer hohen Fluktuation, was die interne Organisation quasi alle 2 Monate durcheinander wirft. Die Arbeitsbelastung ist, da dann ständig Mandate von Kollegen xy übernommen werden müssen, hoch. Ansonsten Fristen, Fristen, Fristen.
Ich kann kaum abschalten, weil ich ständig die Sorge habe irgendetwas vergessen zu haben, Urlaub ist dann auch nicht wirklich entspannend (ohne auf das Thema Schlaf weiter einzugehen).
Ich für meinen Teil werde die Anwaltschaft auf kurz oder lang verlassen und mir den Stress nicht mehr geben.
07.09.2021, 13:39
(07.09.2021, 13:21)Gast xyz schrieb:(07.09.2021, 05:55)Brunette.Godess schrieb: Hallo Ihr Lieben,Mir geht es ähnlich wie dir. Ich habe zwar 2 befriedigend mit 7,0 und 6,8 (im Verbesserungsversuch) fühle mich aber nach knapp einem Jahr in der Kanzlei deutlich unwohl.
Ich muss mir mal was von der Seele schreiben.
Ich habe letzten Jahr den Berufseinstieg in einer kleineren Einheit gewagt. Klar verdiene ich dort nicht die Welt, jedoch bin ich angesichts der Tatsache, dass die Noten der Examina folgendermaßen ausgefallen sind 1.examen 6,49 und 2. Examen 6,06 zufrieden, dass ich wenigstens in Lohn und Brot stehe.
Das Problem ist jedoch ein anderes. Ich hab keine Ahnung was ich da mache und mir passieren ständig Fehler. Ich hab gar nicht einschätzen, ob das nun „normale“ Anfängerfehler sind oder ich einfach zu dumm und ungeeignet bin für den Beruf des Rechtsanwaltes. Beispielsweise habe ich nicht gewusst, dass 204 abs.2 BGB beim Ruhen des Verfahrens gilt. Das dazugehörige Verfahren ruht grad und ich hätte dessen Fortgang eigentlich Weiterbetrieben müssen, hatte aber so viel anderes zu tun. Nun bin ich aufgrund eines Albtraumes wach geworden und bin gedanklich zufällig auf diesen Fall gestoßen und hoffe, dass da nichts schief gegangen ist…. Muss nun später mal gucken in der Akte. Jedenfalls macht der Job mich fertig. Das Rechtsgebiet macht mir keinen Spaß. Ich habe mich aber nicht getraut einfach zu kündigen und zu gehen. Die Ergebnisse vom notenverbesserungsversuch sind ausstehend und der einzige Hoffnungsschimmer. Wegen den Unwägbarkeiten eines juristischen Examens habe ich oft Angst, dass es nicht geklappt hat und ich bis zum Renteneintrittsalters hier ackern darf wo ich bin. Wegen 2xa habe ich mich an andere Bewerbungen erstmal nicht getraut. Ich denke über mich selbst, dass ich ein Loser bin, wieso sollten es potenzielle Arbeitgeber nicht tun. Meine Lage ist für mich so belastend und unerträglich, dass ich nachts kaum eine Nacht durchschlafe und sehr oft Albträume habe.
Bin einfach am Ende und hoffe für nützliche Ratschläge Euerseits.
Ich bin irgendwie einfach nicht schnell genug, weil mir die Routine fehlt vermute ich, ständig läuft mir prozessual etwas über den Weg bei dem ich doch mal genauer nachschauen muss und eine ganze Reihe von Mandanten tanzt mir mehr oder weniger auf der Nase rum (bringen Unterlagen nicht, rückäußern sich nicht, wenn Dinge entschieden werden müssen, etc.).
Gerade beim Thema Tempo habe ich dann schonmal von Kollegen zu hören bekommen "Du machst dir zu viele Gedanken", sobald ich aber weniger "unimäßig" an Sachen rangehe fürchte ich etwas zu übersehen.
Insgesamt ist die Stimmung in der Kanzlei auch eher schwierig aufgrund einer hohen Fluktuation, was die interne Organisation quasi alle 2 Monate durcheinander wirft. Die Arbeitsbelastung ist, da dann ständig Mandate von Kollegen xy übernommen werden müssen, hoch. Ansonsten Fristen, Fristen, Fristen.
Ich kann kaum abschalten, weil ich ständig die Sorge habe irgendetwas vergessen zu haben, Urlaub ist dann auch nicht wirklich entspannend (ohne auf das Thema Schlaf weiter einzugehen).
Ich für meinen Teil werde die Anwaltschaft auf kurz oder lang verlassen und mir den Stress nicht mehr geben.
Du sprichst mir tatsächlich aus der Seele. Ich würde den Job sofort an den Nagel hängen, wenn da nicht der ganze Mist mit dem Versorgungswerk wäre und mit der generellen Planlosigkeit, was ich sonst machen kann. Ich hoffe inständig, nach dem Verbesserungsversuch irgendwie beim öD zu landen und wenigstens nicht mehr diesen unfassbaren Stress und due Belastung zu haben. Ich muss ehrlich zugeben, dass mir der langersehnte Berufseintritt psychische Probleme bereitet, die auf lange Sicht unaushaltsam werden. Jedenfalls verstehe ich nicht, wie man sich denn locker machen kann. Der Gedanke vieler Leute, dass der Beruf im Rahmen einer angestellten Tätigkeit viel entspannter sei, geht fehl. Als studierter Jurist empfindet man nun - anders als ein typischer Angestellter- eine gewisse Verantwortung gegenüber dem Mandanten und dem konkreten Fall. Ich sitze wieder im Homeoffice vor dem Bildschirm mit Magenschmerzen. Mein Gehirn ist quasi blockiert vor Unzufriedenheit, sodass ich nicht einmal Wissen und Können abrufen kann, was gewiss vorhanden ist.
Ich möchte betonen, dass ich wirklich kein Jammerlappen bin, jedoch denke ich auch, dass jeder eine gewisse Frustration über die Umstände nach der knallharten Ausbildung durchaus nachvollziehen kann. Danke an Alle, die sich die Zeit zum Kommentieren genommen haben. Gleichzeitig der Aufruf, seinen Kummer in diesem Thread final loszuwerden!!
07.09.2021, 13:49
(07.09.2021, 13:39)Brunette.Godess schrieb:(07.09.2021, 13:21)Gast xyz schrieb:(07.09.2021, 05:55)Brunette.Godess schrieb: Hallo Ihr Lieben,Mir geht es ähnlich wie dir. Ich habe zwar 2 befriedigend mit 7,0 und 6,8 (im Verbesserungsversuch) fühle mich aber nach knapp einem Jahr in der Kanzlei deutlich unwohl.
Ich muss mir mal was von der Seele schreiben.
Ich habe letzten Jahr den Berufseinstieg in einer kleineren Einheit gewagt. Klar verdiene ich dort nicht die Welt, jedoch bin ich angesichts der Tatsache, dass die Noten der Examina folgendermaßen ausgefallen sind 1.examen 6,49 und 2. Examen 6,06 zufrieden, dass ich wenigstens in Lohn und Brot stehe.
Das Problem ist jedoch ein anderes. Ich hab keine Ahnung was ich da mache und mir passieren ständig Fehler. Ich hab gar nicht einschätzen, ob das nun „normale“ Anfängerfehler sind oder ich einfach zu dumm und ungeeignet bin für den Beruf des Rechtsanwaltes. Beispielsweise habe ich nicht gewusst, dass 204 abs.2 BGB beim Ruhen des Verfahrens gilt. Das dazugehörige Verfahren ruht grad und ich hätte dessen Fortgang eigentlich Weiterbetrieben müssen, hatte aber so viel anderes zu tun. Nun bin ich aufgrund eines Albtraumes wach geworden und bin gedanklich zufällig auf diesen Fall gestoßen und hoffe, dass da nichts schief gegangen ist…. Muss nun später mal gucken in der Akte. Jedenfalls macht der Job mich fertig. Das Rechtsgebiet macht mir keinen Spaß. Ich habe mich aber nicht getraut einfach zu kündigen und zu gehen. Die Ergebnisse vom notenverbesserungsversuch sind ausstehend und der einzige Hoffnungsschimmer. Wegen den Unwägbarkeiten eines juristischen Examens habe ich oft Angst, dass es nicht geklappt hat und ich bis zum Renteneintrittsalters hier ackern darf wo ich bin. Wegen 2xa habe ich mich an andere Bewerbungen erstmal nicht getraut. Ich denke über mich selbst, dass ich ein Loser bin, wieso sollten es potenzielle Arbeitgeber nicht tun. Meine Lage ist für mich so belastend und unerträglich, dass ich nachts kaum eine Nacht durchschlafe und sehr oft Albträume habe.
Bin einfach am Ende und hoffe für nützliche Ratschläge Euerseits.
Ich bin irgendwie einfach nicht schnell genug, weil mir die Routine fehlt vermute ich, ständig läuft mir prozessual etwas über den Weg bei dem ich doch mal genauer nachschauen muss und eine ganze Reihe von Mandanten tanzt mir mehr oder weniger auf der Nase rum (bringen Unterlagen nicht, rückäußern sich nicht, wenn Dinge entschieden werden müssen, etc.).
Gerade beim Thema Tempo habe ich dann schonmal von Kollegen zu hören bekommen "Du machst dir zu viele Gedanken", sobald ich aber weniger "unimäßig" an Sachen rangehe fürchte ich etwas zu übersehen.
Insgesamt ist die Stimmung in der Kanzlei auch eher schwierig aufgrund einer hohen Fluktuation, was die interne Organisation quasi alle 2 Monate durcheinander wirft. Die Arbeitsbelastung ist, da dann ständig Mandate von Kollegen xy übernommen werden müssen, hoch. Ansonsten Fristen, Fristen, Fristen.
Ich kann kaum abschalten, weil ich ständig die Sorge habe irgendetwas vergessen zu haben, Urlaub ist dann auch nicht wirklich entspannend (ohne auf das Thema Schlaf weiter einzugehen).
Ich für meinen Teil werde die Anwaltschaft auf kurz oder lang verlassen und mir den Stress nicht mehr geben.
Du sprichst mir tatsächlich aus der Seele. Ich würde den Job sofort an den Nagel hängen, wenn da nicht der ganze Mist mit dem Versorgungswerk wäre und mit der generellen Planlosigkeit, was ich sonst machen kann. Ich hoffe inständig, nach dem Verbesserungsversuch irgendwie beim öD zu landen und wenigstens nicht mehr diesen unfassbaren Stress und due Belastung zu haben. Ich muss ehrlich zugeben, dass mir der langersehnte Berufseintritt psychische Probleme bereitet, die auf lange Sicht unaushaltsam werden. Jedenfalls verstehe ich nicht, wie man sich denn locker machen kann. Der Gedanke vieler Leute, dass der Beruf im Rahmen einer angestellten Tätigkeit viel entspannter sei, geht fehl. Als studierter Jurist empfindet man nun - anders als ein typischer Angestellter- eine gewisse Verantwortung gegenüber dem Mandanten und dem konkreten Fall. Ich sitze wieder im Homeoffice vor dem Bildschirm mit Magenschmerzen. Mein Gehirn ist quasi blockiert vor Unzufriedenheit, sodass ich nicht einmal Wissen und Können abrufen kann, was gewiss vorhanden ist.
Ich möchte betonen, dass ich wirklich kein Jammerlappen bin, jedoch denke ich auch, dass jeder eine gewisse Frustration über die Umstände nach der knallharten Ausbildung durchaus nachvollziehen kann. Danke an Alle, die sich die Zeit zum Kommentieren genommen haben. Gleichzeitig der Aufruf, seinen Kummer in diesem Thread final loszuwerden!!
Was ist denn mit dem Versorgungswerk?