09.07.2021, 14:21
Warum empfinden hier so viele Juristen den Bereich M&A in einer Großkanzlei als langweilig?
Ich muss sagen, dass M&A für mich ziemlich spannend klingt und ich daher meine Ref-Station dort gerne absolvieren würde.
Ich muss sagen, dass M&A für mich ziemlich spannend klingt und ich daher meine Ref-Station dort gerne absolvieren würde.
09.07.2021, 14:25
(09.07.2021, 14:21)Gast schrieb: Warum empfinden hier so viele Juristen den Bereich M&A in einer Großkanzlei als langweilig?
Ich muss sagen, dass M&A für mich ziemlich spannend klingt und ich daher meine Ref-Station dort gerne absolvieren würde.
Weil man als Anfänger nicht viel beisteuern kann. Da verbringst Du Deine Zeit mit Due Diligence im Datenraum. Ist aber auch klar, dass dich der Partner nicht am 300 Seiten SPA rumschrauben lässt..
09.07.2021, 14:36
(09.07.2021, 14:25)Gast schrieb:(09.07.2021, 14:21)Gast schrieb: Warum empfinden hier so viele Juristen den Bereich M&A in einer Großkanzlei als langweilig?
Ich muss sagen, dass M&A für mich ziemlich spannend klingt und ich daher meine Ref-Station dort gerne absolvieren würde.
Weil man als Anfänger nicht viel beisteuern kann. Da verbringst Du Deine Zeit mit Due Diligence im Datenraum. Ist aber auch klar, dass dich der Partner nicht am 300 Seiten SPA rumschrauben lässt..
Und die Erstellung der SPA ist spannender...
09.07.2021, 14:57
Es fängt teilweise etwas dröge an (auch wenn eine DD je nach Branche mit etwas detektivischem Gespür und einer guten Mischung aus Effizienz und Detailverliebtheit auch echt spannend sein kann), wird aber mit der Zeit juristisch immer herausfordernder und spannender. Sobald man dann selbst Mandate betreuen, Verträge draften und verhandeln darf ist es ein super Rechtsgebiet und auch juristisch sehr herausfordernd. Man muss sich immer klar sein, dass man als M&Aler der primäre Ansprechpartner für den Mandanten ist und auch wenn man die Spezialfragen intern dann an die Steuer- Öffentlich- oder Kartellrechtler weitergibt, darf man bei Rückfragen nicht blank sein. Das setzt ein (Grund)Verständnis aller betroffenen Rechtsbereiche voraus und macht M&A zu einem sehr guten Rechtsgebiet für Generalisten.
Davon abgesehen ist es sehr befriedigend, mit Signing und Closing klare Meilensteine bzw. Projektabschlüsse feiern zu können und nicht ewig auf demselben eingeschlafenen Mandat rumzudümpeln. Außerdem gibt es regelmäßig Schampus und Closing Dinner, meistens auch Trophäen, auch nicht schlecht.
Davon abgesehen ist es sehr befriedigend, mit Signing und Closing klare Meilensteine bzw. Projektabschlüsse feiern zu können und nicht ewig auf demselben eingeschlafenen Mandat rumzudümpeln. Außerdem gibt es regelmäßig Schampus und Closing Dinner, meistens auch Trophäen, auch nicht schlecht.
09.07.2021, 15:02
M6A ist genau dann spannend, wenn man an den Verhandlungen beteiligt ist (und zwar nicht nur fyi). Das machen aber vor allem die Partner, die das Mandat führen.
Gerade in den ersten Jahren sitzt Du aber gerne Tagein-Tagaus vor einem mvirtuellen Datenraum und guckst dir 3000 Mietverträge an, ob die eine CoC Klausel haben. Dann trägst du das 3000 mal in den Legal Red Flag Report ein.
Dann sind SPAs und sowas meist auch nur "muster" die angepasst werden meistens. Und das alles unter immensen Zeitdruck.
Das telefonieren und koordinieren kann natürlich Spass machen, nervt aber schnell, weil es einem aus der Arbeit rausreißt und man dann wieder bis 3 Uhr Nachts da sitzt. Wer dann auch noch Spaß hat am WOchenende 50Std beim Notar zu sitzen und die Verträge vorgelesen zu bekommen - der ist da sicher richtig.
Champagner und Dinner sind natürlich nette Sache, für mich persönlich wiegt es den Rest aber nicht aus.
Gerade in den ersten Jahren sitzt Du aber gerne Tagein-Tagaus vor einem mvirtuellen Datenraum und guckst dir 3000 Mietverträge an, ob die eine CoC Klausel haben. Dann trägst du das 3000 mal in den Legal Red Flag Report ein.
Dann sind SPAs und sowas meist auch nur "muster" die angepasst werden meistens. Und das alles unter immensen Zeitdruck.
Das telefonieren und koordinieren kann natürlich Spass machen, nervt aber schnell, weil es einem aus der Arbeit rausreißt und man dann wieder bis 3 Uhr Nachts da sitzt. Wer dann auch noch Spaß hat am WOchenende 50Std beim Notar zu sitzen und die Verträge vorgelesen zu bekommen - der ist da sicher richtig.
Champagner und Dinner sind natürlich nette Sache, für mich persönlich wiegt es den Rest aber nicht aus.
09.07.2021, 15:32
(09.07.2021, 15:02)Gast schrieb: Gerade in den ersten Jahren sitzt Du aber gerne Tagein-Tagaus vor einem mvirtuellen Datenraum und guckst dir 3000 Mietverträge an, ob die eine CoC Klausel haben. Dann trägst du das 3000 mal in den Legal Red Flag Report ein.
Dann sind SPAs und sowas meist auch nur "muster" die angepasst werden meistens. Und das alles unter immensen Zeitdruck.
Wenn das so ist, können M&A-Anwälte bald schon ihr blaues Wunder erleben, denn gearde solche repetetiven und standartisierten Aufgaben sind perfekt gemacht, um durch Legal-Tech ersetzt zu werden.
09.07.2021, 16:15
(09.07.2021, 15:32)Gast schrieb:(09.07.2021, 15:02)Gast schrieb: Gerade in den ersten Jahren sitzt Du aber gerne Tagein-Tagaus vor einem mvirtuellen Datenraum und guckst dir 3000 Mietverträge an, ob die eine CoC Klausel haben. Dann trägst du das 3000 mal in den Legal Red Flag Report ein.
Dann sind SPAs und sowas meist auch nur "muster" die angepasst werden meistens. Und das alles unter immensen Zeitdruck.
Wenn das so ist, können M&A-Anwälte bald schon ihr blaues Wunder erleben, denn gearde solche repetetiven und standartisierten Aufgaben sind perfekt gemacht, um durch Legal-Tech ersetzt zu werden.
Hab PE bei einer der renommierten Münchner US-Kanzleien gemacht:
Frage mich schon seit Jahren, weshalb es noch keine bahnbrechende Anwendung für die DD gibt.
09.07.2021, 16:17
(09.07.2021, 15:32)Gast schrieb:Also die M&A-Anwälte, die ich kenne, können es kaum erwarten, endlich durch Legal Tech entlastet zu werden.(09.07.2021, 15:02)Gast schrieb: Gerade in den ersten Jahren sitzt Du aber gerne Tagein-Tagaus vor einem mvirtuellen Datenraum und guckst dir 3000 Mietverträge an, ob die eine CoC Klausel haben. Dann trägst du das 3000 mal in den Legal Red Flag Report ein.
Dann sind SPAs und sowas meist auch nur "muster" die angepasst werden meistens. Und das alles unter immensen Zeitdruck.
Wenn das so ist, können M&A-Anwälte bald schon ihr blaues Wunder erleben, denn gearde solche repetetiven und standartisierten Aufgaben sind perfekt gemacht, um durch Legal-Tech ersetzt zu werden.
Ansonsten ist hier auch mal wieder viel Halbwissen unterwegs. SPAs sind garantiert nicht einfach nur Muster. Sicher, man nimmt im Ausgangspunkt eine bewährte Vorlage. Die muss aber noch auf die jeweiligen Besonderheiten der Transaktion angepasst werden. Und selbst dann ist das erst der initiale Vorschlag an die Gegenseite. Nach der mitunter intensiven Verhandlung dürften einige Punkte verändert sein.
Wer SPAs langweilig findet, ist in der Großkanzlei vielleicht einfach nicht am richtigen Ort. Wertpapierprospekte, Anleihebedingungen und Co dürften nämlich auch nicht spannender sein.
09.07.2021, 17:33
(09.07.2021, 16:15)Gast schrieb:(09.07.2021, 15:32)Gast schrieb:(09.07.2021, 15:02)Gast schrieb: Gerade in den ersten Jahren sitzt Du aber gerne Tagein-Tagaus vor einem mvirtuellen Datenraum und guckst dir 3000 Mietverträge an, ob die eine CoC Klausel haben. Dann trägst du das 3000 mal in den Legal Red Flag Report ein.
Dann sind SPAs und sowas meist auch nur "muster" die angepasst werden meistens. Und das alles unter immensen Zeitdruck.
Wenn das so ist, können M&A-Anwälte bald schon ihr blaues Wunder erleben, denn gearde solche repetetiven und standartisierten Aufgaben sind perfekt gemacht, um durch Legal-Tech ersetzt zu werden.
Hab PE bei einer der renommierten Münchner US-Kanzleien gemacht:
Frage mich schon seit Jahren, weshalb es noch keine bahnbrechende Anwendung für die DD gibt.
Weil es dem Geschäftsmodell der Berater diametral entgegensteht, wenn die Maschinen i) in viel weniger Zeit ii) zu perfekt arbeiten
09.07.2021, 17:46
(09.07.2021, 17:33)Gast schrieb:(09.07.2021, 16:15)Gast schrieb:(09.07.2021, 15:32)Gast schrieb:(09.07.2021, 15:02)Gast schrieb: Gerade in den ersten Jahren sitzt Du aber gerne Tagein-Tagaus vor einem mvirtuellen Datenraum und guckst dir 3000 Mietverträge an, ob die eine CoC Klausel haben. Dann trägst du das 3000 mal in den Legal Red Flag Report ein.
Dann sind SPAs und sowas meist auch nur "muster" die angepasst werden meistens. Und das alles unter immensen Zeitdruck.
Wenn das so ist, können M&A-Anwälte bald schon ihr blaues Wunder erleben, denn gearde solche repetetiven und standartisierten Aufgaben sind perfekt gemacht, um durch Legal-Tech ersetzt zu werden.
Hab PE bei einer der renommierten Münchner US-Kanzleien gemacht:
Frage mich schon seit Jahren, weshalb es noch keine bahnbrechende Anwendung für die DD gibt.
Weil es dem Geschäftsmodell der Berater diametral entgegensteht, wenn die Maschinen i) in viel weniger Zeit ii) zu perfekt arbeiten
Und es lustigerweise auch niemanden gibt, der sich eine goldene Nase verdienen will, weil er diese Leistung für die ganzen Unternehmen anbietet?